Mehrbildkarte mit vier Ansichten, ca. 1900-1904

Verlag Th. Schmutz-Mayer, Löffingen

»Auch einmal von hier mögen Sie & Ihre so werthe Familie beste Grüße empfangen«, heißt es auf dieser Ansichtskarte, die am 18. Oktober 1904 von Löffingen aus versandt wurde.

Die Mehrbildkarte zeigt vier Ansichten des Städtchens. Unter einer Gesamtansicht, die vom »Reichberg« aus aufgenommen wurde, sind drei Einzelbilder zu sehen: Ganz links ist das »Warenhaus z[um] Kasten« (Untere Hauptstr. 7) abgebildet, das seit 1900 dem Kaufmann Thomas Schmutz gehört, der auch als Verleger diese Ansichtskarte fungiert. Kein Wunder, dass er sein eigenes Kaufhaus so prominent abbildet. Daneben ist die 1898 vollendete »Wallfahrtskirche z[um] Schneekreuz« zu sehen. Und ganz rechts ist eine idealisierte Darstellung des Kriegerdenkmals abgebildet. Das 1894 geschaffene Denkmal zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 ist übergroß dargestellt, was im Größenvergleich mit den Menschen deutlich ins Auge springt.

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof« und Witterschneekirche, ca. 1930

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 22. Juli 1937 mit der Post von Löffingen nach Neuenburg verschickt. Es ist ein Urlaubsgruß, der mit den Worten beginnt: »aus unserer diesjährigen Sommerfriscbe die allerherzlichsten Grüsse«. Auf der Mehrbildkarte sind drei Ansichten zu sehen.

Ganz oben erstreckt sich über die gesamte Länge eine Ansicht des Städtchens. Eine Kuh weidet auf einer großen Wiese, auf der heute die Häuser der Gartenstraße und Scheffelstraße stehen. Noch fällt der Blick ungehindert bis zu der Bahnlinie und den Häusern der Seppenhofer Straße. Zu erkennen sind das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael und die noch im Rohbau stehe Schule an der »Hasle«.

Unten links ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen. »Gasthof u. Pension Pilgerhof«, lautet die Beschriftung, das Nebengebäude, in dem sich Fremdenzimmer befinden, wird als »Dependance« bezeichnet. Ein Auto parkt vor dem Haus, signalisierend, dass auch auswärtige Gäste hier einkehren.

Daneben ist unten rechts eine Ansicht der »Wallfahrtskirche Witterschnee« zu sehen. Im Vordergrund steht die alte hölzerne Kapelle und im Hintergrund die ab 1894 errichtete Kirche. Die Verkaufsbuden, in denen insbesondere an Wallfahrer religiöse Artikel und kleine Andenken verkauft werden, sind auf dem Foto nicht zu sehen, da der Fotograf neben ihnen steht.

2 Fotos: Renovierung der Witterschneekirche, 1977/78

Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

76 Jahren nach der feierlichen Weihung der neoromanischen Wallfahrtskirche wird die Außenfassade der Witterschneekirche 1977/78 unter Stadtpfarrer Hermann Litterst renoviert. Als das Gerüst entfernt wird, erstrahlt das Kirchengebäude in neuem Glanz.

1983 erfolgt dann noch eine Innenrenovierung, bei der Verputz- und Feuchtigkeitsschäden an der Decke und den Wänden behoben werden.

Standort des Fotografen: 47.892913, 8.336620

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof«, ca. 1925

Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die Wirtsleute des Café und Gasthauses »zum Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) vertreiben ab Mitte der 1920er Jahre diese Mehrbildkarte für Werbezwecke. Unten links ist der »Pilgerhof« zu sehen, der gleich neben dem Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26) liegt. Beide Lokale profitieren insbesondere von den Wallfahrern, die zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz pilgern, die unten rechts zu sehen ist. Daher rührt auch der Name »Pilgerhof«.

Die Gesamtansicht in der oberen Hälfte der Ansichtskarte zeigt das Städtchen vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus. Hinter der Bahnlinie sind die beiden Barockhäuser am Ortseingang zu erkennen. Der »neue Benz-Bau« (Ringstr. 8) ist als Mehrfamilienhaus für die Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien neu gebaut. Auch am Alenberg sind mehrere Neubauten errichtet, die die beim Großbrand 1921 zerstörten Häuser ersetzt haben.

Mehrbildkarte mit vier Ansichten, ca. 1990

Feldmann Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Um 1990 wird diese Ansichtspostkarte vertrieben. Noch werden Urlaubsgrüße per Postkarte versandt, denn mobile Messenger-Dienste, mittels derer man Textnachrichten und Fotos versendet, gibt es noch nicht. Die Mehrbildkarte zeigt vier Ansichten des Städtchens:

Oben links sticht der untere Rathausplatz ins Auge, mit dem Mailänder Tor und den Häusern der Demetriusstraße mit ihren Staffelgiebeln. Davor steht der 1954 errichtete Demetriusbrunnen, der von Autos zugeparkt ist.

Unten rechts ist ein weiterer Brunnen zu sehen: Der 1975 geschaffene Hexenbrunnen in der Kirchstraße. Die Straße selbst wurde wenige Jahre zuvor saniert, teils gepflastert, teils asphaltiert und mehrere neue Bäume wurden gepflanzt.

Oben rechts ist eine Ansicht der Wallfahrtskirche Witterschnee abgebildet, mit der in den 1890er Jahren erbauten Kirche im neoromanischen Stil und der alten hölzernen Kapelle. Hübsch von Bäumen und Blättern eingerahmt ist der Bildausschnitt gewählt.

Noch eine Attraktion für Einheimische und Gäste ist unten links zu sehen: Das Waldbad mit der 1986 installierten Riesenrutsche, die nicht nur bei den Kleinen für viel Vergnügen sorgt.

Witterschneekirche mit Gnadenbild, ca. 1900

Stadtarchiv

Die colorierte Ansichtspostkarte zeigt die ab 1894 erbaute und 1901 geweihte »Wallfahrtskirche zu Löffingen« und rechts daneben das »Gnadenbild Schneekreuz«. Die alte hölzerne Kapelle aus den Jahren 1849/50 ist auf der Ansicht weggelassen, statt dessen ist das kleine Bahnwärterhaus rechts hinter der Kirche dargestellt.

Die Figur des gekreuzigten Jesus Christus wurde 1740 von einem Mann gestiftet, der sich in einem Schneesturm verlaufen und schon fast jede Hoffnung verloren hatte, als er doch noch gerettet wurde. Das Kruzifix fand nach dem Neubau der neoromanischen Wallfahrtskirche Witterschneekreuz seinen Platz über dem Hochaltar. Es wurde zu einer Kreuzigungsgruppe erweitert und mit den Figuren der heiligen Maria und des heiligen Johannes ergänzt. Bildhauer Franz Josef Simmler (1846-1926) überarbeitete das Kreuz und versah die Kreuzendungen mit vergoldeten Vierpässen und mit den Symbolen der vier Evangelisten.

Am 15. Juli 1894 war die feierliche Grundsteinlegung erfolgt. Die Konsekration des Gotteshauses erfolgte schließlich am 31. August 1901 durch den Freiburger Erzbischof Thomas Nörber.

Standort des Fotografen: 47.893276, 8.336123

Mehrbildkarte mit zwei Ansichten vom Witterschneekreuz, ca. 1898

Verlag Carl Zanger, Freiburg / Lithografie von L. Zorn, Freiburg
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Großer Beliebtheit erfreut sich diese colorierte Ansichtspostkarte von der »Schneekreuz-Kirche bei Löffingen« um die Jahrhundertwende. Sie zeigt eine Außenansicht der ab 1894 im neoromanischen Stil neu erbauten Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und eine Innenansicht des Gotteshauses mit den beiden Seitenaltären und dem Hochaltar. Der linke Seitenaltar zeigt die Schmerzensmutter, der rechte den thronenden Christus. Der 1897 geschaffene Hochaltar integriert das alte Kruzifix, das dem Schneekreuz seinen Namen gibt.

Am 15. Juli 1894 war die feierliche Grundsteinlegung erfolgt. Die Konsekration des Gotteshauses erfolgte schließlich am 31. August 1901 durch den Freiburger Erzbischof Thomas Nörber. Doch diese Ansichtspostkarte war bereits ab 1898 im Umlauf.

Standort: 47.893276, 8.336123

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit sieben Ansichten, ca. 1909

Verlag Emil Rosenstiel, Löffingen / Sammlung Familie Waßmer

Auf dieser Mehrbildkarte, die nach der Jahrhundertwende gedruckt wird, sind gleich sieben Einzelbilder zu sehen. Sie sind in rechteckige, ovale oder runde Passpartouts gefasst. Abgebildet sind verschiedene öffentliche Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten, auf die man in Löffingen zu dieser Zeit stolz ist.

Oben link ist der untere Rathausplatz mit dem »Schulhaus« (Rathausplatz 1) zu sehen. Interessant dabei ist, dass das stattliche Gebäude weder als Rathaus noch als Kaufhaus bezeichnet wird, obwohl es seit seiner Erbauung 1831 alle drei Funktionen unter einem Dach vereinte. Der Blick auf das Rathaus hat Seltenheitswert: Im Vordergrund fehlt das Haus Schmutz (Rathausplatz 6), das bei einem Feuer 1909 zerstört wurde. Der Wiederaufbau hat zwar begonnen und die Bauarbeiten sind im Gange, aber noch ist der Blick frei auf das Rathausgebäude und die anderen Häuser am Platz. Sie werden beim Großbrand 1921 zerstört werden.

Oben mittig ist der 1901 eröffnete Bahnhof zu sehen, schließlich ist es eine große Errungenschaft, dass das Städtchen an die Eisenbahn angeschlossen ist. Die Ansichtspostkarte richtet sich wohl auch an potentielle Wallfahrer zum Witterschneekreuz, die mit einem Blick ersehen können, dass man nach Löffingen bequem reisen kann.

Oben rechts ist – quasi als Pendant zum ersten Bild – der obere Rathausplatz zu sehen, der als »Marktplatz« bezeichnet wird. Jahrhundertelang wurde hier der Kornmarkt abgehalten. Doch mit der Eröffnung der Bahnlinie 1901 war der Niedergang endgültig besiegelt. 1904 wurde er ganz eingestellt. Zu sehen sind die beiden Gasthäuser »zum Löwen« (Rathausplatz 11) und »zum Ochsen« (Rathausplatz 12). Aber die besondere Aufmerksamkeit des Fotografen galt wohl dem Neubau auf der anderen Seite des Platzes: Der »Stadtbau« mit der Gewerbeschule (Demetriusstr. 1) wurde 1909 erbaut. Das Vorgängergebäude und der gesamte Straßenzug waren bei einem Großbrand 1907 eingeäschert worden.

Unten links ist das »Krankenhaus« (Seppenhofer Str. 7) abgebildet, das in den Jahren 1890/91 erbaut wurde. Das kleine Haus daneben ist das alte Spital, in dem ursprünglich 1871 das Krankenhaus eröffnet wurde. 1955 wird es bei der Erweiterung des Krankenhausgebäudes schließlich abgerissen.

In der Kartenmitte unten sind zwei Ansichten des Witterschneekreuzes zu sehen: Die alte, holzverschindelte »Schneekreuz-Capelle« und die in den 1890er Jahren erbaute neuromanische »Wallfahrtskirche«.

Unten rechts ist eine junge Frau in Tracht zu sehen. Inwiefern die Frau einen Bezug zu Löffingen hat oder ob das Porträt aus rein dekorativen Gründen in die Mehrbildkarte montiert wurde, muss offen bleiben.

Rückseite der alten Witterschneekapelle, 2009

Sammlung Familie Waßmer

Auf älteren Ansichten waren an der Rückseite der Witterschneekapelle noch deutlich die Spuren der ehemaligen Kreuznische zu erkennen. Der Schindebeschlag war nämlich unterschiedlich und markierte dadurch den Ort, an dem das namensgebende »Witterschneekreuz« ursprünglich gestanden hatte. Bei einer Neuverschindelung 1994 beachtete man dies nicht. Dadurch verschwand die historische Spur unwiederbringlich.

Standort des Fotografen: 47.893176, 8.336068

Frau mit Kindern vor der Witterschneekirche, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

»Hier hat uns Herr Vikar ein Bildchen gemacht als wir ins Feld fuhren«, lautet die rückseitige Beschriftung dieses Fotos. Zu sehen sind eine Mutter mit ihren drei Kindern, die auf der Wiese vor der Witterschneekirche stehen. Im Hintergrund ist die alte Kapelle und die Wallfahrtskirche zu sehen.

Wer erkennt die Frau und die drei Kinder? 
Es handelt sich um Sofie Fehrenbach (geb. Guth, 1909-1999) mit ihren Kindern Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013), ??? und Hilda Fehrenbach (verh. Hepting)

Standort des Fotografen: 47.891916, 8.337312

Wallfahrer vor der Witterschneekirche, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) steht vor dem Portal der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz. Vor ihm ist eine Schar Ministranten zu sehen. Zahlreiche Gläubige sind im Gebet versammelt, die Frauen stehen links, die Männer stehen rechts. Das Foto entsteht also weder zur Frauen- noch zur Männerwallfahrt, sondern vermutlich anlässlich des Patroziniums des Schneekreuzes am 14. September (Kreuzerhöhung).

Im Hintergrund rechts ist das neu gebaute Trafohäuschen zu sehen, das an der Abbiebung nach Stettholz steht.

Standort des Fotografen: 47.893269, 8.336420

2 Fotos: Realschüler bei Dreharbeiten zur »Schwarzwaldklinik«, 1987

Foto-AG der Realschule Löffingen

Die Wallfahrtskirche Witterschnee dient 1987 auch als Drehort für die dritte Staffel der Fernsehserie »Die Schwarzwaldklinik«. Bei den Dreharbeiten sind Realschüler der Klasse 6a als Komparsen mit dabei. Zusammen mit Prof. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow) stellen sie sich nach den Dreharbeiten für ein Erinnerungsfoto vor dem Kirchenportal auf. Auf das Bild mogelt sich auch Paul Bugger (1916-1990), der gleich nebenan wohnt.

Die Folge 47 mit dem Titel »Der Anfang vom Ende« wird am 8. Oktober 1988 ausgestrahlt. Eine kurze Szene spielt vor der Witterschneekirche. Zu sehen sind Prof. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow) und seine Ehefrau Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm), die nach dem Ostergottesdienst aus der Kirche kommen. Sie werden begleitet von Sohn Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) und von Schwester Elke (Barbara Wussow).

Standort des Fotografen: 47.893225, 8.336232