Kindergartenkinder vor der »Kinderschule« in der Bahnhofstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele sowie Karlheinz Maier zur Verfügung.

87 Kinder haben sich zu einem Erinnerungsfoto vor der »Kinderschule« in der Bahnhofstraße versammelt. Kaum vorstellbar, dass sie alle bei schlechtem Wetter in den Innenräumen des 1907 errichteten Gebäudes Platz finden konnten. 

1907 wurde in Löffingen ein Frauenverein gegründet, der sich an die Stadtgemeinde mit der Bitte wandte, eine Kleinkinderschule zu bauen. Der Gemeinderat und der Bürgerausschuss stimmten für den Bau und stellten die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereit. Sie verlangten aber vom Frauenverein, dass er die laufenden Betriebskosten übernehmen werde. Johanna Nägele geb. Wider (1850-1920), die damalige Vereinsvorsitzende, stellte das Grundstück in der Bahnhofstraße zur Verfügung. Im Oktober 1908 entsandte das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul katholische Nonnen nach Löffingen. Die erste war Schwester Sofia. In ihre Obhut wurden die Kinder gegeben.

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Karolina Fehrenbach (verh. Vogelbacher, 1906-1993), ???, ???, ???, ???, ???, ???, Maria Schultheiß (verh. Schmid, 1906-1974), ???, Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998, 1.v.r.)
4.Reihe, v.l.n.r.:
5.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, August Fehrenbach (1906-2000)

Standort des Fotografen: 47.885473, 8.340944

10 Gedanken zu „Kindergartenkinder vor der »Kinderschule« in der Bahnhofstraße, ca. 1910

  1. Hier muss es sich um die ersten Kinder handeln, die die Kinderschule in der Bahnhofstraße besucht haben. Dieser wurde 1908 fertiggestellt. Vorher gab es seit 1888 im Schafhaus (beim Haus Geschwill in der RIngstraße) durch eine Schenkung der Witwen Maria Egy und Luzia Selb eine Kleinkinderbewahrungsanstalt, in der Kinder im Altervon 2-6 Jahren unentgeltlichen Unterricht und Aufsicht erhalten konnten. Das Oberschulamt Karlsruhe erteilte die Genehmigung, dass die Anstalt nur in den Sommermonaten-Ostern bis Oktober-benutzt werden dürfe und höchstens 35 Kinder im Alter von 3-5 Jahren aufgenommen werden. 1893 wurde berichtet, dass 55 Kinder aufgenommen seien. Bereits damals bestanden zwischen der Zulassung und der tatsächlich aufgenommenen Kinder Probleme. Mit dem Verkauf des Schafhauses an Georg Mayer war der Anstalt vorläufig eine Ende beschieden. Im Jahre 1907 wurde in Löffingen ein Frauenverein gegründet. Dieser teilte der Gemeinde mit, dass er neben anderen Zwecken den der Fürsorge und Erziehung der Kinder unter 6 Jahren verfolge. Die Lösung dieser Aufgabe sei aber nur mit dem Bau einer Kleinkinderschule möglich. Am 13. März 1907 hat die Gemeinde den Bau auf ihre Kosten vorbehaltlich der Zustimmung des Bürgerausschusses mit der Bedingung genehmigt, dass der Betrieb und die hieraus entstehenden Kosten vom Frauenverein übernommen werden. Johanna Nägele, die damalige Vorsitzende hat das Grundstück in der Bahnhofstrasse zur Verfügung gestellt. Der Bürgerausschuss, der aus 54 Bürgern bestand, hat unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Karl Kuster dem Bau zugestimmt. Ende Oktober 1908 hat das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vincenz von Paul Schwestern nach Löffingen geschickt. Die erste war Schwester Sofia. Den Betrieb hat die Gemeinde dem Frauenverein übertragen und beschlossen, dass folgende Gebühren erhoben werden sollen:
    für 1 Kind mtl. 0,40 Mark, für 2 Kinder mtl. 0,70 Mark und für 3 Kinder mtl. 1,00 Mark.
    Weiter Schwestern waren Schwester Franziska ( bis 1927) und Schwester Agapa ( bis 1937). Ja und dann kam die Nazizeit……………. Fortsetzung siehe bei dem entsprechenden Bild

      1. Anhand der Schulklassen-Bilder dieser Jahrgänge finde ich vielleicht noch das eine oder andere Kind.

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