Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Martin Stöhr (geb. 1935) ist der kleine Junge, der vor seinem Elternhaus in der Rötengasse steht. Er macht sich wie jeden Tag auf den Weg zur Schule. Es ist Sommer. Martin Stöhr trägt kurze Hosen und ist barfuß. Auf dem Rücken trägt er seinen Lederranzen, an dem ein kleiner Schwamm baumelt. Denn noch wird mit einer Schiefertafel im Unterricht geschrieben und zum Abwischen benötigt man den Schwamm.
Eingeschult 1941 lernt Martin Stöhr in seinem ersten Schuljahr noch die Sütterlinschrift. Mit einem Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 1. September 1941 wird die Verwendung der Sütterlinschrift aber fortan aus ideologischen Gründen untersagt. Statt dessen wird ab dem Schuljahr 1941/42 die lateinische Schreibschrift gelehrt, die als »deutsche Normalschrift« bezeichnet wird.
Standort des Fotografen: 47.885333, 8.341798
Direkt hinter dem Zaun zwischen den beiden Häusern war der Bittenbach noch offen. Zwischen etwa Willmanns und Trenkles Grundstücke n gab es einen Steg über den Bach. In den 1960er Jahren wurde das Stück zwischen den beiden Häusern Ebi und Schweizer dann verdohlt mit zwei Rohren, die am Anschluss an die vorhandene Röhre zusammenführten. Man konnte in die eine Röhre hinein gehen und zur anderen wieder heraus kommen. Im Sommer war das möglich, wenn der Bach kaum Wasser führte. Der Bach war für uns Kinder immer ein beliebter Spielplatz.
Wenn der Sand auf den Sandhaufen auf dem Hof zu trocken war zum Burgen bauen, haben wir mit unseren Eimern Wasser am Bach geholt.
Aus Holzresten haben wir Schiffle gebastelt und im Bach schwimmen lassen. Die Papier-Schiffle waren nicht haltbar genug für die lange Strecke unter der Stadt durch. Beim Schlachthaus, wo der Bach dann wieder offen war, haben wir dann Ausschau nach unseren Schiffen gehalten.
Vielen Dank für das Teilen dieser Kindheitserinnerung!
Als Kind waren „Bachwanderungen“ für mich ein großes Abenteuer, aber mehr als paar Schritte habe ich mich nie in die Röhren hineingetraut…