Vorführung des Automobilclub auf dem Sportplatz, 1. Mai 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Auf dem Sportplatz findet ein Benefizspiel des Fußballclub statt. Der Eintritt ist frei. Die eingesammelten Spendengelder der Wohltätigkeitsveranstaltung kommen der Familie von Manfred Kaufmann (1953-2021) zu Gute, der seit einem Verkehrsunfall am 1. November 1971 bewußtlos in einer Freiburger Klinik liegt.

Zunächst tritt die Betriebssportgemeinschaft der Firma Studer gegen den FC Neustadt an. Anschließend spielt eine Prominentenmannschaft bestehend aus Mitgliedern des Stadtrates und von Stadtbediensteten gegen die Vorstandschaft des FC Löffingen. In der Pause unterhält der Automobilclub das Publikum mit ein paar Einlagen. Die Fahrer beweisen ihre Geschicklichkeit am Steuer.

Standort des Fotografen: 47.882786, 8.350704

Schüler*innen beim Schnurren in einem Geschäft, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Nach der Schülerbefreiung ziehen verkleidete Schüler*innen und auch Lehrer*innen durch das Städtchen und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Dieser bunte Haufen hat ein Geschäft heimgesucht und schnurrt jetzt. Vermutlich stehen die Närrinnen und Narren im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8),

Die Lehrer*innen sind v.l.n.r. Hedy Staub, Maria Oser, Maria Waßmer, Helene Waßmer und Siegfried Ewert.

Aber wer erkennt die Schüler*innen?
Zu sehen sind u.a. Jutta Bölle und Monika Kuster.

Standort des Fotografen: 47.883611, 8.344222

Narrenumzug mit Fahrrad am »scharfen Eck«, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Ölkrise bescherte den Bundesbürger*innen im November und Dezember 1973 vier autofreie Sonntage. Kein Wunder, dass ein paar Monate später beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« Alternativen zum Autofahren in Szene gesetzt werden, noch dazu, wo das Motto »Närrisch kritisch« heißt.

Auf einem Tandem radeln diese beiden Narren die Umzugsstrecke mit. Eben fahren sie am »scharfen Eck« an der »Shell«-Tankstelle (Alenbergstr. 1) vorüber. Dass der Schnappschuss zufälligerweise gerade hier aufgenommen wird, könnte nicht passender sein, schließlich geht es bei der Ölkrise um die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Treibstoffen der erdölexportierenden Ländern (OPEC). Auch die Tankstelle des Mineralölunternehmens »Shell« hat ihre Preise seit dem Ölpreisschock deutlich erhöht.

Standort des Fotografen: 47.884360, 8.345386

Maimarkt auf dem oberen Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Von altersher diente der Rathausplatz als Marktplatz. Diese Tradition wird heute nur noch an zwei Terminen im Jahr fortgeführt: mit dem Weihnachtsmarkt in der Adventszeit und dem Maimarkt.

Die Durchfahrt zwischen dem Gasthaus »Löwe« und dem Rohbau der neu erbauten »Volksbank« ist von Verkaufsbuden gesäumt: Hier werden Klamotten zum Verkauf angeboten. Weiter hinten auf dem Rathausplatz befindet sich ein Eisstand und darüber hinaus biete viele andere Händler ihre Waren an. Das Wetter scheint auch mitzuspielen: Laufkundschaft ist jedenfalls vorhanden. Bei den Passanten ist u.a. Albin Zepf (1934-2009) zu erkennen.

Noch befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses die »Volksbank«. Wenige Monate später wird sie neue Räumlichkeiten im neu erbauten Geschäftshaus (Rathausplatz 10) beziehen.

Standort des Fotografen: 47.883700, 8.345044

Umzugswagen »Müllabfuhr« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Närrisch kritisch« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Welche Kritik diese Narrengruppe wohl an der »Städtischen Müllabfuhr« übt, dass sie ihren Umzugswagen so betitelt?

Der Umzug zieht durch die Maienlandstraße in Richtung Mailänder Tor und kommt gerade am Haus Honold (Maienlandstr. 2) vorbei. Auf dem Wagen der »Müllabfuhr« sind u.a. Waltraud Egle und Anni Hauger zu sehen. Hinter dem Wagen folgt die Trachtenkapelle Göschweiler. Zu erkennen sind: Joachim Frey, Helmut Agostini, Oswald Hasenfratz, Josef Wehrle und Johann Kessler.

Standort des Fotografen: 47.884280, 8.343478

»Narrensamen« der Laternenbrüder beim Umzug, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« fährt der »Fässlewagen« der »Laternenbrüder« durch die Obere Hauptstraße – gerade am »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) vorüber. Acht »Laternenbrüder« sitzen darauf. Aber Moment mal? Wo ist denn der Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz, der seit 1972 amtiert? Und auch sonst sehen die Mitglieder des Narrenrates so verändert und verdammt jung aus! Es ist der Nachwuchs der »Laternenbrüder«, der auf dem eigenen, kleinen »Fässlewagen« mitfährt.

V.l.n.r.: 1 Michael Meßmer, 2 Bernd Wider, 3 Christian Sibold, 4 ??? (Gesicht verdeckt), 5 ??? (Gesicht verdeckt), 6 ??? (Gesicht verdeckt), 7 Jörg Wider, 8 Birgit Sibold

Vor der Tür des »Küferstüble« ist die Wirtin Traudel Jordan zu sehen. Daneben steht u.a. Leopold Strobel.

Standort des Fotografen: 47.884479, 8.345895

Einrichtung des Sprachlabors in der Realschule, September 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Ein Techniker der Firma Studer-Revox ist dabei, in der neu erbauten Realschule ein Sprachlabor einzurichten. Es verfügt über 36 Plätze für Schüler*innen und einen Platz für die Lehrkraft. An jedem Platz gibt es eine HSA-Anlage (HSA steht für Hören, Sprechen, Aufnehmen) mit Tonbandgerät. Der Techniker ist eventuell Hugo Dörflinger.

In einem Artikel in der Lokalzeitung werden die Vorzüge der modernen Technik angepriesen und die Bedienung des Sprachlabors ausführlich geschildert: »Ein Lehrer bringt (neben seinen üblichen Unterlagen) ein Tonband mit zum Unterricht. Er legt das Band in sein Tonbandgerät ein, drückt eine Taste, alle (nicht direkt zugänglichen) Schüler-Tonbandgeräte laufen zum Bandanfang. Dem Lehrer wird diese Position signalisiert. Mit einem ‘Schlüssel-Druck’ überspielt er das Programm auf seinem Band automatisch an alle (oder einzelne) Schüler. Während des Überspielvorganges kann er sich über Mikrofon und Kopfhörer mit den Schülern unterhalten. Ist die Überspielung beendet, können die Schüler individuell arbeiten: Hören, Nachsprechen, Antworten. Auch ist es dem Schüler möglich, sein eigenes Sprechen auf dem Tonband aufzunehmen und es beim Abhören zu kontrollieren. Tippt der Lehrer eine Einzel-Schülertaste an, so hört er ‘diskret’ (ohne dass der Schüler es bemerken kann) die Schülerarbeit mit; zugleich kann er die Funktion des Schüler-Tonbandgerätes überwachen.«

Standort des Fotografen: 47.883920, 8.347945

Postamt am oberen Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Postamt am oberen Rathausplatz ist wirklich ein richtiges Amt. Denn die Deutsche Bundespost ist ein staatseigener Betrieb der Bundesrepublik Deutschland. Das Amtsschild mit dem Bundesadler ist an der Hausecke über dem Briefkasten und dem Briefmarkenautomaten angebracht. Darüber hängt ein – bereits von weitem lesbares – Schild: »POST«. Rechts um die Ecke befindet sich ein Telefonhäuschen mit öffentlichem Münzfernsprecher. Das Häuschen entspricht dem 1953 eingeführten Typ FeH53 oder dem Nachfolgemodell FeH/TelH55.

Dahinter steht eine Litfaßsäule, die von Werbung für die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei gekrönt wird. Darunter ist ein Werbeplakt der Zigarettenmarke »Camel« plakatiert. Der Werbeslogan lautet:  »Ich geh’ meilenweit für Camel Filter«. Im darauffolgenden Jahr wird die Werbung für Zigaretten im Fernsehen und Radio übrigens bundesweit verboten. Das Verbot von Außenwerbung folgt erst 2022.

1980 endet die Geschichte des Postamtes am oberen Rathausplatz. Denn am 6. September 1980 wird das neu erbaute Postamt in der Bittengasse eingeweiht. Nach dem Wegzug der Post eröffnen Bruno und Lisbeth Laule in den bisherigen Räumlichkeiten am oberen Rathausplatz ein Sportgeschäft.

Standort des Fotografen: 47.884154, 8.345121

3 Fotos: Besuch des Landrats Schill im Krankenhaus, 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Städtischen Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) ist heute hoher Besuch. Bürgermeister Edmund Laufer (1922-1990) und Mitglieder des Gemeinderats zeigen Landrat Emil Schill (1928-2002) das Spital. Schill wurde 1973 an die Spitze des in der Kreisreform neu gebildeten Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald gewählt. Chefarzt Dr. Kurt Gothe (1925-2003) und seine Mitarbeiter*innen zeigen der Besuchsdelegation die Räumlichkeiten. Dabei geht es auch um die Zukunft des 75-Betten-Hauses und um notwendige Investitionen. Auch die Konkurrenz zum geplanten Kreiskrankenhaus in Titisee-Neustadt wird thematisiert.

In den darauffolgenden Jahren hat das Städtische Krankenhaus, 1871 gegründet, mehr und mehr mit Finanzproblemen zu kämpfen. Es scheibt rote Zahlen und macht jährlich ein Defizit von rund 230.000 DM. Außerdem wird das Stiftungskrankenhaus aus dem Krankenhausbedarfsplan herausgenommen. Zum 31. März 1982 wird schließlich das Krankenhaus nach jahrelangem zähen Ringen geschlossen.

erstes Bild
V.l.n.r.: HNO-Arzt ??? Meier (Neustadt), Kreisgeschäftsführer Adolf Götz, Gemeinderat Karl Kuntz, Gemeinderat Erich Faller (Bachheim), Landrat Emil Schill, Chefarzt Dr. Kurt Gothe, Gemeinderat Martin Mayer, Hebamme Emma Kienzle (geb. Geisinger, 1915-2003), Krankenschwester Rosa Blattmann, Krankenschwester Hedwig Thoma und Bürgermeister Edmund Laufer

zweites Bild:
V.l.n.r.: Gemeinderat und Kreisrat Paul Bugger (1916-1990), Gemeinderat Martin Mayer, Gemeinderat Heinrich Wider, Arzt Brumberg, Leiter des Gesundheitsamtes Neustadt Dr. Rudolf Köster (1921-2011)

drittes Bild
V.l.n.r.: Landrat Emil Schill, Kreisgeschäftsführer Adolf Götz, Leiter des Gesundheitsamtes Neustadt Dr. Rudolf Köster (1921-2011) und Chefarzt Dr. Kurt Gothe

Standort des Fotografen: 47.881691, 8.345384

Abreise des Fußballclubs vom oberen Rathausplatz, Juli 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Fußballclub veranstaltet ein viertägiges Zeltlager in Füssen im Allgäu, an dem 81 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren teilnehmen. Begleitet werden sie von elf Trainern, denn natürlich steht der Fußballsport im Mittelpunkt der Ferienfreizeit. Organisiert wird die Fahrt von Jugendleiter Karl Götz und Geschäftsführer Norbert Brugger. Mit einem großen Reisebus und mehreren PKW fährt man vom oberen Rathausplatz ab. Zu sehen sind die Gasthäuser »Löwe« und »Ochsen« und das Geschäft »Zigarren-Vogt«. In dem Gewusel auf dem oberen Rathausplatz sind u.a. Herbert Kreuz und Waltraud Dominke zu erkennen. Neben dem Auto steht Norbert Brugger.

Im Allgäu angekommen, schlägt man auf dem Sportgelände des FC Füssen insgesamt 24 Zelte auf. Die Verpflegung bezieht man von der Bundeswehr in Füssen. Neben mehreren Fußballturnieren unternehmen die Fußballer aus Löffingen eine Wanderung, auf der sie einen herrlichen Blick auf das Schloss Neuschwanstein haben, sie baden im Obersee und besuchen gemeinsam einen Gottesdienst in der Stadtkirche.

Standort des Fotografen: 47.883906, 8.344888

Sigrid Fehrenbach beim Städtlelauf auf dem unteren Rathausplatz, 1971

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Am »Tag des Sports« wird im Städtchen der »Städtlelauf« veranstaltet. Die Teilnehmer*innen müssen diverse Parcours an verschiedenen Stationen meistern. Hier stellt gerade Sigrid Fehrenbach (geb. Bader, 1940-2023) ihr turnerisches Können unter Beweis. Sie hangelt ein Baugerüst entlang, das auf dem unteren Rathausplatz aufgebaut ist.

Unter den Zuschauer*innen sind Margarete Adrion, Fritz Straub, Hans Streit und Karl Guth mit seinem Enkel zu erkennen.

Im Hintergrund ist das orthopädische Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7) zu sehen. Der Schuhmachermeister Emil Schmid (1926-2007), der aus Seppenhofen stammt, bestand 1952 die Meisterprüfung und übernahm im darauffolgenden Jahr die Werkstatt von Heiner Thoma in der Demetriusstraße. 1962 kaufte er dann zusammen mit seiner Ehefrau Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989) das Wohn- und Geschäftshaus am Rathausplatz und richtete darin seine Werkstatt und das Schuhgeschäft ein. Emil Schmid steht in der Eingangstür und schaut dem Treiben vor seinem Haus zu.

Standort des Fotografen: 47.883754, 8.344103

Ehrung von August Fehrenbach im Turnerbund, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Karl Guth (1912-2002), der Vorsitzende des Turnerbunds, überreicht August Fehrenbach (1906-2000) eine Urkunde. Wird er gerade zum Ehrenmitglied ernannt? August Fehrenbach ist seit Kindertagen dem Turnerbund verbunden, war viele Jahre aktiver Turner und amtierte seinerseits bereits von 1937 bis 1939 als Erster Vorstand – oder, wie es in der NS-Zeit hieß, als »Vereinsführer«.

Standort des Fotografen: ???