2 Fotos: Dirigent Karl Hepting auf der Orgelempore, 23. Oktober 1963

Dieses Foto stellten Hans-Peter Hepting und Christa Egle zur Verfügung.

Der Dirigent des Kirchenchores, Karl Hepting (1893-1973), feiert heute seinen 70. Geburtstag. Er steht am Notenpult neben der Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Michael und dirigiert. Der Kirchenchor singt die Filke-Messe und die Cantate Domino.

Nach dem Lobamt wird Geburtstag im Gasthaus »Ganterbräu« gefeiert. Präses Karl Weickhardt und der Vorstand des Kirchenchores, Josef Guth, würdigen die Verdienste von Karl Hepting um die »musica sacra«. Seit über 40 Jahren ist er im Kirchenchor aktiv, seit 25 Jahren als Dirigent. Die Mitglieder des Kirchenchores überreichen dem Jubilar einen Geschenkkorb sowie – nicht ganz uneigennützig – eine Schallplatte mit dem »Ehre sei Gott« aus Händels »Messias« mit den dazugehörigen Noten. Sie bitten ihn, dieses Musikstück an Weihnachten gemeinsam aufzuführen.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344150

Eisentür in der Priestersakristei der Pfarrkirche, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Diese Tür bekommt nicht jeder zu sehen. Denn normalerweise halten sich in der Priestersakristei nur der Stadtpfarrer und die Vikare auf, der Meßmer und vielleicht noch ein paar Ministrant*innen, wobei diese sich eigentlich in der angrenzenden Ministrantensakristei aufhalten. Die schmiedeeiserne Tür lässt erahnen, dass es ein besonderer Raum ist, der gegen den Zutritt von Unbefugten besonders gut gesichert wird.

Die Sakristei ist ein Nebenraum, in dem sich die Priester auf den Gottesdienst vorbereiten und einkleiden. Darin werden auch litugrische Geräte aufbewahrt, die für den Gottesdienst benötigt werden, wie Kelche, Hostienschalen, Leuchter, Bibel, Hostien, Messwein und Kerzen. Auf dem Foto ist ein Weihrauchfass zu sehen, das links an einer Schranktür hängt.

Mit der Sakristei der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat es darüber hinaus noch eine besondere Bewandtnis: Ihre Mauern bildeten einst das Erdgeschoss des mittelalterlichen Turmes von 1342. Dieser Kirchturm wurde 1845 bis auf seinen Sockel abgetragen und 1857 an der Südseite des Kirchenschiffes neu erbaut. Nur die Mauern der Sakristei blieben erhalten.

Standort des Fotografen: 47.882443, 8.344568

Blick vom Alenberg auf das Städtchen, ca. 1970-1980

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Vom Alenberg aus bietet sich ein sagenhafter Blick wie im Märchenbuch: Auf den Ästen und Zweigen der Bäume im Vordergrund liegt Schnee. Auch auf den Dächern der Häuser liegt die weiße Pracht, sofern der Schnee noch nicht runtergerutscht ist. Eine weiße Schicht liegt darüberhinaus auf den Staffelgiebeln, die das Dächermeer untergliedern. Deutlich zu erkennen sind das Rathaus mit dem Rathausturm und die katholische Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm bis in den Himmel ragt. Vis-à-vis des Alenbergs ist der Reichberg zu sehen, auf dem sich das Neubaugebiet immer weiter ausbreitet.

Standort des Fotografen: 47.885750, 8.344556

4 Fotos: Bekanntgabe des Fasnachtsmottos am Hexenbrunnen, 11. November 1995

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Es ist der 11. November. Pünktlich um 11.11 Uhr treten die Laternenbrüder mit Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz am Hexenbrunnen an, um das Fasnachtsmotto für die kommende Fasnacht bekannt zu geben. Eine große Schar Neugieriger hat sich versammelt, um live zu erfahren, wie das Motto lautet: »Mode im Wandel der Zeit – vom Bärenfell zum Tangaslip«. Manch einer hat wohl spontan gleich ein paar Ideen für mögliche Kostüme. Auch für Musik ist gesorgt: Die »Löffelguggis« unter Leitung von Lothar Mühlbauer heizen den rund 300 Närrinnen und Narren, die zum Hexenbrunnen gekommen sind, richtig ein. Die Bewirtung übernimmt traditionell die Hexengruppe: Es gibt Brezeln, Speckwecken und Glühwein.

Bei den Laternenbrüdern sind u.a. zu sehen: Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz, Conrad Bader, Johann Fritsche, Franz Scholz, Rudolf Gwinner, Franz Riede, Manfred Mayer, Jörg Wider, Hermann Nägele und Norbert Gottwalt. Für Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz ist es die letzte Bekanntgabe eines Fasnachtsmottos. Er amtiert seit 1972 und wird 1996 sein Amt abgeben.

Bei den Musiker*innen der »Löffelguggis« sind u.a. Dietmar Hasenfratz und Edith Mühlbauer zu sehen. Unter die Zuschauer*innen haben sich Helga Keßler und Heinz Keßler gemischt.

Im Hintergrund ist das »Edeka«-Geschäft und »Mode Manock« (Kirchstr. 25) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883028, 8.344214

Nachtaufnahme vom unteren Rathausplatz, Dezember 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Also so richtig Weihnachtsstimmung kommt bei dem Anblick eher nicht auf. Dafür fehlt einfach der Schnee. Zwar ist an mehreren Geschäften am unteren Rathausplatz und in der Unteren Hauptstraße Weihnachtsdekoration zu sehen, die in der Dunkelheit leuchtet. Überstrahlt wird sie aber bei Weitem von den erleuchteten Schaufenstern vom Modehaus Straetker (Rathausplatz 6) und Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7). Und vor dem Rathaus steht ein illuminierter Weihnachtsbaum, der allerdings etwas mickrig wirkt. Gleichwohl erscheint das Foto in der Lokalpresse mit der Unterschrift: »Im Weihnachtsglanz präsentiert sich auch die Stadt Löffingen.«

Standort des Fotografen: 47.883889, 8.343861

Kommunionkinder vor dem Hochaltar, 1966

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

24 Jungen und 16 Mädchen empfangen in der katholischen Pfarrkirche St. Michael die erste heilige Kommunion. Vor dem Hochaltar stellen sie sich für ein Gruppenfoto auf. Die Mädchen stehen in ihren weißen Kleidern in den beiden ersten Reihen, eingerahmt von ein paar Jungen in schwarzen Anzügen, während die meisten Jungen in den beiden letzten Reihen stehen. Bei den Mädchen scheinen noch durchweg kurze Kommunionkleider getragen zu werden.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hans-Dieter Schirmer, 2 Jürgen Zepf, 3 Monika Schelling, 4 Petra Beha, 5 Iris Lubrich, 6 Sibylla Benitz, 7 Susanne Obergfell, 8 Steffi Laufer, 9 Andrea Jonner, 10 Marion Isele (1957-1990), 11 Monika Geiss, 12 Alois Kuster, 13 Fritz Benz
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Konrad Kuster, 2 Harald Seidenberg, 3 Beate Laufer (verh. Kuster), 4 Claudia Laufer, 5 Hilde Binder, 6 Ursula Kramer, 7 Doris Maier, 8 Anette Bayer (verh. Straetker), 9 Lucia Wider, 10 Martin Schreiber
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Rolf Bank, 2 Freddie Dura, 3 Karl Siebler, 4 Fritz Kaufmann, 5 Wilfried Modrinski, 6 Klaus Willmann, 7 Roland Maier (1957-2009), 8 Uli Selb, 9 Karl-Friedrich Geisinger, 10 Harald Schwörer
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Erich Duttlinger, 2 Lothar Baader, 3 Christian Winter, 4 Josef Scholz, 5 Karl-Heinz Götz, 6 Bernd Nobs

Standort des Fotografen: 47.882520, 8.344507

Kommunionkinder vor dem Kirchenportal, 1941

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heidi Eckert zur Verfügung.

Als »Führers Geburtstag« wird der 20. April jährlich im nationalsozialistischen Deutschland begangen. Nur 1939, als Adolf Hitler seinen 50. Geburtstag feierte, war es ein staatlicher Feiertag, ansonsten ist es ein »Beflaggungstag«, an dem mit verschiedenen Veranstaltungen und mit Festbeflaggung der Diktaktor geehrt wird. Traditionell werden am Vortrag auch die Zehnjährigen feierlich in das Jungvolk und in die Jungmädelschaft aufgenommen. Dieses Jahr fällt »Führers Geburtstag« auf einen Sonntag – und zwar einen besonderen: auf den »Weißen Sonntag«. Zunächst sollte die kirchliche Feier verschoben werden, findet dann aber doch wie geplant statt. Auffallend ist, dass die Anzahl der Kommunionkinder, insbesondere der Jungs, geringer ausfällt als in anderen Jahren. Ob das eine Folge der kirchenfeindlichen NS-Propaganda ist?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Magdalena Glunk (verh. Schlude, 1931-2019), 10 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.882679, 8.343892

Musiker auf der Kirchenempore, Ostern 1967

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Die Empore in der Pfarrkirche St. Michael ist ein Ort, den nur wenige wirklich kennen. Denn normalerweise darf man da nicht einfach hoch. Er ist auch den Blicken weitgehend entzogen, weil sich alles dort oben im Rücken und über den Köpfen der gläubigen Kirchgänger abspielt. Nur die Organistin Johanna Rebholz (geb. Ganter, 1913-2003) und der Kirchenchor sind dort oben regelmäßig anzutreffen. Heute sind auch Musiker der Stadtmusik mit ihren Instrumenten auf der Kirchenempore vertreten. Denn an Ostern 1967 gibt es einen gemeinsamen Auftritt von Kirchenchor und einigen Musikern der Stadtmusik.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Hepting (1928-2011, Pauken), 2 Martin Dieterle (geb. 1952, Klarinette), 3 Georg Dieterle (Klarinette), 4 Chorleiter Karl Hepting (1893-1979)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Johanna Rebholz (geb. Ganter), 2 Rudolf (Rudi) Jordan (1942-2024, Baßtuba), 3 Hans Kaufmann (Tenorhorn), 4 Daniel Fehrenbach (Querflöte), 5 Edgar Adrion (Waldhorn), 6 Josef Guth (»Herrgottsschriener«)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Waldemar Zepf (Trompete), 2 Dieter Gauger (Es-Horn), 3 Lothar Zepf (Flügelhorn)

Die Empore wird wenige Jahre später bei der Kirchenrenovation 1968/69 abgerissen und durch eine neue ersetzt. Auch die Orgel wird abgebaut und am 15. Januar 1969 nach Überlingen überführt. Einige alte Pfeifen finden in der neuen Orgel Verwendung.

Standort des Fotografen: 47.882611, 8.344141

3 Fotos: Brautpaar Geisinger / Limb vor dem Kirchenportal, 24. April 1950

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Frisch getraut verlässt das Ehepaar Geisinger die katholische Pfarrkirche St. Michael. Hermann Geisinger (1926-1989) und Gertrud Limb (1923-2011), die Tochter des Friseurmeisters Julius Limb und dessen Ehefrau Maria (geb. Nägele), haben sich vor dem Altar das Ja-Wort gegeben. Das Kirchenportal ist links und rechts mit zwei Tännchen geschmückt. Begleitet wird das Ehepaar von den beiden Brautjungfern Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011) und Johanna Geisinger (verh. Nägele, 1932-2014).

Im Hintergrund folgt die Hochzeitsgesellschaft. Zu erkennen sind u.a. die Familienangehörigen Karl Beha, August Limb (1884-1976) und Maria Limb (geb. Nägele, 1894-?). Außerdem ist Franziska Heiler (geb. Fritsche, 1925-2021) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882694, 8.343972

Kirchenchor vor der katholischen Pfarrkirche, 18. Mai 1947

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Der Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael hat sich zu einem Gruppenfoto versammelt. Vermutlich wird das Foto vor dem südlichen Langhaus aufgenommen, ein paar Meter neben der Sakristei. Karl Hepting (1883-1979) digiriert den Kirchenchor Jahrzehntelang. Ihm folgt 1967 Willy Burger (1928-2011) als neuer Dirigent nach.

Das Gruppenfoto wird vermutlich am 18. Mai 1947 aufgenommen. Anlässlich der Firmung durch Weihbischof Wilhelm Burger wird ein Fotografie der Mitglieder des Kirchenchores aufgenommen, wie im Protokollbuch des Kirchenchore vermerkt ist. Nicht alle Mitglieder sind darauf zu sehen.

1.Reihe, knieend, v.l.n.r.: 1 Mathilde Geisinger (verh. Schmid, 1926-1989), 2 ???, 3 ???, 4 Johanna Geisinger (verh. Nägele, 1932-2014), 5 Maria Vogelbacher (verh. Kaufmann, 1931-2022), 6 ???, 7 ???
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), 2 ???, 3 ???, 4 Hedwig Vogt (geb. Limb, 1919-2010), 5 Franziska Heiler (geb. Fritsche, 1925-2021), 6 ???, 7 Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012), 8 ???, 9 Hedwig Egle (verh. Hepting, 1932-2020), 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 Dirigent Karl Hepting (1893-1979)

In den hinteren Reihen sind u.a. zu erkennen: Albert Benitz (1905-1996), Werner Hepting (1928-2011), Fritz Seilnacht (1901-1987), Maria Selb (geb. Faller, 1919-1967)

Standort des Fotografen: 47.882411, 8.344475

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1950-1952

Verlag Chr. Franz, Titisee
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Auf exakt »802 m.ü.M« liegt Löffingen – und dazu im »Schwarzwald«. So steht es gedruckt auf der Vorderseite der Ansichtskarte. Zu sehen ist ein Blick vom Reichberg auf das Städtchen. Noch hat das große Bauen jenseits der Bahnlinie nicht begonnen. Da wo auf der Wiese noch die Blumen üppig blühen, werden in den 1950er und 60er Jahre zahlreiche Neubauten entstehen. Die Gartenstraße und Scheffelstraße werden neu angelegt. Doch das ist Zukunftsmusik. Bislang stehen nur in der Bonndorfer Straße die ersten Häuser.

Das Motiv der Ansichtskarte wird in den frühen 1950er Jahren aufgenommen. Das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) ist noch nicht verputzt. Und der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses (Seppenhofer Str. 7) ist noch nicht errichtet. Ob die 1953/54 erbaute evangelische Kirche schon existiert, ist eider nicht zu erkennen, da ihr Standort am rechten Bildrand abgeschnitten ist. Vermutlich hätte der Fotograf sie aber mit auf das Bild genommen.

Standort des Fotografen: 47.878858, 8.343602

Kurgäste in der Festhallenstraße, ca. 1955

Sammlung Familie Waßmer

Zu Besuch in Löffingen weilt diese dreiköpfige Familie. Das Ehepaar mit Kind verbringt den Urlaub im Baarstädtchen. In der Festhallenstraße stellen sie sich für ein Erinnerungsfoto auf. Der Blick fällt hinter ihnen über die »Linden«-Wiese und die »Bittenwiesen« hinüber zum Altstadtring und zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Davor ist in der Bittengasse der Farrenstall und das Schlachthaus zu erkennen. Der Bauhof ist noch nicht gebaut.

In der Ferne ist der Schornstein des Sägewerk Benz zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883445, 8.347908