Kommunionkinder vor dem Kirchenportal, 1941

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heidi Eckert zur Verfügung.

Als »Führers Geburtstag« wird der 20. April jährlich im nationalsozialistischen Deutschland begangen. Nur 1939, als Adolf Hitler seinen 50. Geburtstag feierte, war es ein staatlicher Feiertag, ansonsten ist es ein »Beflaggungstag«, an dem mit verschiedenen Veranstaltungen und mit Festbeflaggung der Diktaktor geehrt wird. Traditionell werden am Vortrag auch die Zehnjährigen feierlich in das Jungvolk und in die Jungmädelschaft aufgenommen. Dieses Jahr fällt »Führers Geburtstag« auf einen Sonntag – und zwar einen besonderen: auf den »Weißen Sonntag«. Zunächst sollte die kirchliche Feier verschoben werden, findet dann aber doch wie geplant statt. Auffallend ist, dass die Anzahl der Kommunionkinder, insbesondere der Jungs, geringer ausfällt als in anderen Jahren. Ob das eine Folge der kirchenfeindlichen NS-Propaganda ist?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 Magdalena Glunk (verh. Schlude, 1931-2019), 10 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.882679, 8.343892

Musiker auf der Kirchenempore, Ostern 1967

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Die Empore in der Pfarrkirche St. Michael ist ein Ort, den nur wenige wirklich kennen. Denn normalerweise darf man da nicht einfach hoch. Er ist auch den Blicken weitgehend entzogen, weil sich alles dort oben im Rücken und über den Köpfen der gläubigen Kirchgänger abspielt. Nur die Organistin Johanna Rebholz (geb. Ganter, 1913-2003) und der Kirchenchor sind dort oben regelmäßig anzutreffen. Heute sind auch Musiker der Stadtmusik mit ihren Instrumenten auf der Kirchenempore vertreten. Denn an Ostern 1967 gibt es einen gemeinsamen Auftritt von Kirchenchor und einigen Musikern der Stadtmusik.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Werner Hepting (1928-2011, Pauken), 2 Martin Dieterle (geb. 1952, Klarinette), 3 Georg Dieterle (Klarinette), 4 Chorleiter Karl Hepting (1893-1979)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Johanna Rebholz (geb. Ganter), 2 Rudolf (Rudi) Jordan (1942-2024, Baßtuba), 3 Hans Kaufmann (Tenorhorn), 4 Daniel Fehrenbach (Querflöte), 5 Edgar Adrion (Waldhorn), 6 Josef Guth (»Herrgottsschriener«)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Waldemar Zepf (Trompete), 2 Dieter Gauger (Es-Horn), 3 Lothar Zepf (Flügelhorn)

Die Empore wird wenige Jahre später bei der Kirchenrenovation 1968/69 abgerissen und durch eine neue ersetzt. Auch die Orgel wird abgebaut und am 15. Januar 1969 nach Überlingen überführt. Einige alte Pfeifen finden in der neuen Orgel Verwendung.

Standort des Fotografen: 47.882611, 8.344141

3 Fotos: Brautpaar Geisinger / Limb vor dem Kirchenportal, 24. April 1950

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Frisch getraut verlässt das Ehepaar Geisinger die katholische Pfarrkirche St. Michael. Hermann Geisinger (1926-1989) und Gertrud Limb (1923-2011), die Tochter des Friseurmeisters Julius Limb und dessen Ehefrau Maria (geb. Nägele), haben sich vor dem Altar das Ja-Wort gegeben. Das Kirchenportal ist links und rechts mit zwei Tännchen geschmückt. Begleitet wird das Ehepaar von den beiden Brautjungfern Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011) und Johanna Geisinger (verh. Nägele, 1932-2014).

Im Hintergrund folgt die Hochzeitsgesellschaft. Zu erkennen sind u.a. die Familienangehörigen Karl Beha, August Limb (1884-1976) und Maria Limb (geb. Nägele, 1894-?). Außerdem ist Franziska Heiler (geb. Fritsche, 1925-2021) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882694, 8.343972

Kirchenchor vor der katholischen Pfarrkirche, 18. Mai 1947

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Der Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael hat sich zu einem Gruppenfoto versammelt. Vermutlich wird das Foto vor dem südlichen Langhaus aufgenommen, ein paar Meter neben der Sakristei. Karl Hepting (1883-1979) digiriert den Kirchenchor Jahrzehntelang. Ihm folgt 1967 Willy Burger (1928-2011) als neuer Dirigent nach.

Das Gruppenfoto wird vermutlich am 18. Mai 1947 aufgenommen. Anlässlich der Firmung durch Weihbischof Wilhelm Burger wird ein Fotografie der Mitglieder des Kirchenchores aufgenommen, wie im Protokollbuch des Kirchenchore vermerkt ist. Nicht alle Mitglieder sind darauf zu sehen.

1.Reihe, knieend, v.l.n.r.: 1 Mathilde Geisinger (verh. Schmid, 1926-1989), 2 ???, 3 ???, 4 Johanna Geisinger (verh. Nägele, 1932-2014), 5 Maria Vogelbacher (verh. Kaufmann, 1931-2022), 6 ???, 7 ???
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), 2 ???, 3 ???, 4 Hedwig Vogt (geb. Limb, 1919-2010), 5 Franziska Heiler (geb. Fritsche, 1925-2021), 6 ???, 7 Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012), 8 ???, 9 Hedwig Egle (verh. Hepting, 1932-2020), 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 Dirigent Karl Hepting (1893-1979)

In den hinteren Reihen sind u.a. zu erkennen: Albert Benitz (1905-1996), Werner Hepting (1928-2011), Fritz Seilnacht (1901-1987), Maria Selb (geb. Faller, 1919-1967)

Standort des Fotografen: 47.882411, 8.344475

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1950-1952

Verlag Chr. Franz, Titisee
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Auf exakt »802 m.ü.M« liegt Löffingen – und dazu im »Schwarzwald«. So steht es gedruckt auf der Vorderseite der Ansichtskarte. Zu sehen ist ein Blick vom Reichberg auf das Städtchen. Noch hat das große Bauen jenseits der Bahnlinie nicht begonnen. Da wo auf der Wiese noch die Blumen üppig blühen, werden in den 1950er und 60er Jahre zahlreiche Neubauten entstehen. Die Gartenstraße und Scheffelstraße werden neu angelegt. Doch das ist Zukunftsmusik. Bislang stehen nur in der Bonndorfer Straße die ersten Häuser.

Das Motiv der Ansichtskarte wird in den frühen 1950er Jahren aufgenommen. Das 1949 erbaute Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) ist noch nicht verputzt. Und der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des städtischen Krankenhauses (Seppenhofer Str. 7) ist noch nicht errichtet. Ob die 1953/54 erbaute evangelische Kirche schon existiert, ist eider nicht zu erkennen, da ihr Standort am rechten Bildrand abgeschnitten ist. Vermutlich hätte der Fotograf sie aber mit auf das Bild genommen.

Standort des Fotografen: 47.878858, 8.343602

Kurgäste in der Festhallenstraße, ca. 1955

Sammlung Familie Waßmer

Zu Besuch in Löffingen weilt diese dreiköpfige Familie. Das Ehepaar mit Kind verbringt den Urlaub im Baarstädtchen. In der Festhallenstraße stellen sie sich für ein Erinnerungsfoto auf. Der Blick fällt hinter ihnen über die »Linden«-Wiese und die »Bittenwiesen« hinüber zum Altstadtring und zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Davor ist in der Bittengasse der Farrenstall und das Schlachthaus zu erkennen. Der Bauhof ist noch nicht gebaut.

In der Ferne ist der Schornstein des Sägewerk Benz zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883445, 8.347908

Neue Kirchentreppe, 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Kirchentreppe, die von der Kirchstraße kommend zum Seiteneingang der katholischen Pfarrkirche St. Michael hinaufführt, wurde erneuert. Sie besteht aus Natursteinen und ist links und rechts von einem Mäuerchen eingefasst. »Der neue, breite Aufgang gibt dem Kirchplatz wieder ein ordentliches Aussehen«, urteilt die Lokalzeitung.

Standort des Fotografen: 47.882866, 8.344357

2 Fotos: Primiz von Stephan Burger vor dem Hochaltar, 27. Mai 1990

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael ist bis auf den letzten Platz besetzt, als der 28-jährige Stephan Burger (geb. 1962) seine Heimatprimiz feiert. Die ehemaligen Schulkameraden und Ministranten des Neupriesters ministrieren bei dem Festgottesdienst. Anders als bei normalen Gottesdiensten findet die Eucharistiefeier nicht am Zelebrationsaltar, sondern vor dem Hochaltar statt. Niemand ahnt in diesem Moment, dass Stephan Burger im Jahr 2014 zum Erzbischof von Freiburg ernannt und geweiht werden wird.

Geboren wurde er am 29. April 1962 in Freiburg als Sohn von Kraftfahrzeugmeister Willi Burger (1928-2021) und dessen Ehefrau Elisabeth Burger (geb. Benitz, 1930-2019). Er wuchs in Löffingen auf. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg und München wurde er am 20. Mai 1990 von Erzbischof Oskar Saier zum Priester geweiht. 

Standort des Fotografen: 47.882497, 8.344641

Alter Taufstein vor der Sakristei, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Wieviele Neugeborene mögen über diesem Taufstein wohl nach römisch-katholischem Ritus getauft worden sein? Normalerweise fand die Taufe wenige Tage nach der Geburt statt, wie im Taufbuch der katholischen Pfarrgemeinde nachvollzogen werden kann. Eile tat Not, denn die Kindersterblichkeit war lange Zeit hoch. Und bei ungetauft verstorbenen Kindern sorgte man sich um ihr Segenheil.

Als 1968/69 der Innenraum der Pfarrkirche St. Michael renoviert wurde, wurde der Taufstein durch einen neuen ersetzt. Der alte Stein wurde auf dem Vorplatz der Sakristei aufgestellt, wo er als Vogeltränke dient.

Standort des Fotografen: 47.882325, 8.344644

Bauarbeiten am Bahnübergang Seppenhofer Straße, August 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Verbindungsstraße zwischen Löffingen und Seppenhofen wird ausgebaut. Große Erdmassen werden dabei bewegt, denn die Straße wird begradigt und auch ein Fußgängerweg wird angelegt. In der Bonndorfer Straße wird außerdem die Kanalisation verlegt und der Bahnübergang an der Seppenhofer Straße wird geschlossen. Damit verliert das Schrankenwärterhäuschen (Seppenhofer Str. 20), das links zu sehen ist, seine bisherige Funktion. Fortan soll der Verkehr zwischen Löffingen und Seppenhofen über die Bonndorfer Straße geführt werden.

Das Haus vis-à-vis des Schrankenwärterhäuschens ist das Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19). Es wurde nach dem Großbrand 1921 erbaut, als Familie Schreiber im Zuge des Wiederaufbaus aus der Demetriusstraße wegzog. 1975 wird das landwirtschaftliche Anwesen bei einem Brand seinerseits zerstört.

Standort des Fotografen: 47.880194, 8.345806

2 Fotos: Firmung in der katholischen Pfarrkirche St. Michael, November 1983

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit der Firmung bestätigen die 14-jährigen Firmlinge das Taufversprechen, das ihre Eltern und Paten bei der Taufe für sie abgegeben haben. Der Erzbischof Oskar Saier (1932-2008) kommt nicht persönlich in die katholische Pfarrgemeinde Löffingen. Statt dessen wird der Gottesdienst am 5. November 1983 von einem der Weihbischöfe zelebriert – von Karl Gnädinger (1905-1995). Er wurde 1960 von Papst Johannes XXIII. zum Weihbischof im Erzbistum Freiburg ernannt und am 12. Januar 1961 von Erzbischof Hermann Josef Schäufele zum Bischof geweiht.

Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013), der Unadinger Pfarrer Andreas Nock (1921-1990) und ??? feiern den Gottesdienst mit. Und auch für die Ministranten ist es ein besonderer Gottesdienst, schließlich ist nicht jeden Tag ein Bischof anwesend.

Wer erkennt die Ministranten? Zu sehen sind u.a. Stefan Beha (mit Kreuz), Michael Hauger und Matthias Wider (Seppenhofen).

Ganz im Hintergrund ist Eva Frey zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882530, 8.344502

Blick von Seppenhofen nach Löffingen, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Auf dem Weg von Löffingen nach Seppenhofen, etwa im Gewann »Kleiner Brühl«, wird diese Gesamtaufnahme des Städtchens fotografiert. Das Foto ist das Werk eines nicht allzu erfahrenen Knipsers, denn der Fotoapparat wird beim Auslösen nicht gerade gehalten, so dass der Kirchturm beinahe wie der »schiefe Turm« von Pisa wegkippt.

Datieren lässt sich das Bild leider nur sehr ungenau: Der 1965 eröffnete Kindergarten (Schulweg 3) ist noch nicht gebaut. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist noch nicht verputzt: Also wird das Foto sogar vor 1961 aufgenommen. Ob neben der Volksschule an der »Hasle« die 1953 geweihte evangelische Kirche schon steht, ist leider nicht zu erkennen, da das Foto an dieser Stelle abgeschnitten ist. Der Feuerwehrturm, der hinter dem Haus Selb (Obere Hauptstr. 10) emporragt, wurde jedenfalls in der Nachkriegszeit erbaut.

Standort des Fotografen: 47.878583, 8.345889