6 Fotos: Schülerbefreiung in der Kirchstraße, Fasnacht 1997

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Fröhlich und ausgelassen stürmen Schüler*innen der Grund- und Hauptschule sowie der Realschule durch die Kirchstraße. Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Soeben fand die traditionelle Schülerbefreiung statt. Unter den Klängen der Stadtmusik und dem Schellengeläut der »Hansele« toben die Schüler*innen durch das Städtchen. Schließlich haben jetzt auch die Fasnachtsferien begonnen!

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Bei der Stadtmusik sind u.a. Michael Bausch, Karin Feser, Anton Rebholz, Christine Amann (verh. Bausch) und Kerstin Hasenfratz (verh. Beck) zu sehen.

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viertes Bild: Klasse 10a und 10b als Bienen oder Wespen

fünftes Bild: Klasse 10a und 10b als Bienen oder Wespen

sechstes Bild: u.a. Christan Burkart

Standort des Fotografen: 47.883229, 8.344810

3 Fotos: Zuschauer*innen bei der Hexentaufe, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

28 Hexen gehören traditionell der Hexengruppe an. Nachdem Albin Zepf (1934-2009) ausgeschieden ist, rückt ein Nachfolger nach. Jürgen Jonner wird als neues Mitglied in den Kreis der Hexen aufgenommen. Dazu findet am Sonntag die Hexentaufe statt – natürlich am 1975 errichteten Hexenbrunnen in der Kirchstraße. Dem Schauspiel wohnt eine große Schar an Zuschauer*innen bei. Die Hexen mit ihrem »Narrensamen« sind vorneweg dabei. Aber auch die »Laternenbrüder« mit Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz und die »Hansele« sind zur Stelle. Aufmerksam verfolgen sie, wie Jürgen Jonner die Taufe über sich ergehen lässt. Ihm zur Seite steht sein »Getti« Oswald Laufer. Tapfer lässt er sich mit dem kalten Brunnenwasser taufen, sich rasieren und trinkt aus dem Hexenstrohschuh.

Bei den Hexen ist Gottfried Vogelbacher (1933-2008) zu sehen, beim »Hexen-Samen« sind u.a. Frank Koch, Gudrun Koch (verh. Binder), Ulrike Rosenstiel (verh. Ruf), Martina Wehrle (verh. Fehrenbach), Rainer Ganter und Susanne Götz zu erkennen. Ganz hinten stehen die Althexen (u.a. Walter Müller).

Bei den »Laternenbrüdern« stehen v.l.n.r.: 1 Wilfried Vogt, 2 Alfons Durst, 3 Josef (»Jupp«) Hoitz, 4 Hermann Zahn, 5 Hugo Schropp (1925-1998), 6 Dieter Butsch, 7 Heinrich Wider, 8 Manfred Mayer

Bei den »Hansele« sind Ingrid Eggert (verh. Seidel, 1956-2020), Hedwig Amann und Jutta Müller (geb. Benz) zu sehen.

Außerdem beobachten auch Musiker*innen der Stadtmusik das Treiben. Zu sehen ist u.a. Karlheinz Reichenbach.

Standort des Fotografen: 47.883077, 8.344332

Kindergruppe auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.

Auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße hat eine Gruppe Kinder…, nein, eine Schar Zwerge ihren großen Auftritt. Mit Zipfelmützen bekleidet, teilweise mit langen wallenden Bärten im Gesicht, stehen sie da und deklamieren einen einstudierten Text. Sie führen eine überdimensionale Fadenrolle mit sich.

V.l.n.r.: 1 Wolfgang Lüdemann-Ravitt, Gisela Benz (verh. Wölfle), 3 Maria Schelling, 4 Sonja Vogt (verh. Schwörer), 5 Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), 6 Peter Lux (?), 7 Angelika Gwinner, 8 Manfred Mayer

Standort des Fotografen: 47.883058, 8.344418

Hexengruppe auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1959

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Ihren großen Auftritt in der Walpurgisnacht haben die Hexen noch vor sich. Aber beim Narrentreiben auf der Fasnachtsbühne sind sie auch am hellen Nachmittag schon mit dabei. Die »Laternenbrüder« feiern ihr 70. Gründungsjubiläum. Zur Feier des Tages ist die Fasnachtsbühne in der Kirchstraße mit schwarz-rot-goldenen Deutschland-Fahnen und badischen Fahnen beflaggt. Und da lassen sich die Hexen natürlich auch nicht lumpen, um dem Narrenrat zu gratulieren. Seit 1956 verfügen sie über ein einheiliches »Häs«.

Im Hintergrund sind andere Figuren der Löffinger »Fasnet« zu sehen: einige »Laternenbrüder«, die männliche und weibliche Narrenpolizei sowie ein paar »Hansele«. Letztere tragen nicht die typische »Hansele«-Maske, sondern eher eine Maskenart, die in Bräunlingen vorkommt.

Rechts im Hintergrund sitzt Joseph Benitz (1897-1981).

Standort des Fotografen: 47.883096, 8.344555

Erster-Mai-Streich am Hexenbrunnen, 1. Mai 1983

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das tradtionelle Vereinslokal der Hexengruppe, der »Gebert« (Obere Hauptstr. 8), ist schon seit Längerem geschlossen. Der Umbau zum »Hexenschopf« zieht sich dahin. Für einige scheint das Warten auf das neue Gasthaus viel zu lange zu dauern. Am 1. Mai verwandeln sie daher den Hexenbrunnen in der Kirchstraße kurzerhand in das »Restaurant zum Hexenschopf«. Ein paar Bretter genügen, um Baustellen-Feeling aufkommen zu lassen. Gekrönt wird die Brunnenfigur mit einem Heiligenschein.

Im Hintergrund ist die Brandruine vom Haus Sibold (Kirchstr. 19) zu sehen. Das landwirtschaftliche Anwesen wurde am 15. Juli 1982 ein Raub der Flammen. Auch das Löschwasser hat an der Fassade deutliche Spuren hinterlassen.

Standort des Fotografen: 47.882992, 8.344138

Schulklasse der Realschule mit Lehrer Gutmann, 1979

Archiv Realschule

Wäre das Foto in schwarz-weiß und wären die Jugendlichen wie in der »guten alten Zeit« gekleidet, dann könnte man glatt denken, es zeige Angehörige der Wandervogelbewegung. 1896 wurde der »Wandervogel« gegründet und vor allem von Schüler*innen und Student*innen getragen. In einer Phase fortschreitender Industrialisierung und Verstädterung und angeregt durch Ideale der Romantik lösten sie sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfelds, um in freier Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln.

Tatsächlich findet gerade der Englischunterricht in einer Realschulklasse statt – aber eben nicht im Klassenzimmer, sondern draußen an der frischen Luft. Die Schüler*innen sitzen neben der Festhallenstraße im Gras. Ihr Lehrer Peter Gutmann spielt auf der Gitarre und sie singen dazu. Einige halten ein Liederbuch in Händen. Vielleicht sind sie auch ein bisschen von der Hippie-Bewegung angehaucht und singen gerade: »If you’re going to San Francisco, / be sure to wear some flowers in your hair«!

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Martina ???, 2 Sabine Zeller, 3 Gabi Senn, 4 Friedhilde Kaltenbrunn ? oder Ursula Tritschler ?, 5 Ulrika Rieger, 6 Susanne Salomon
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Achim Gauger, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ??? Steidle, 8 Carmen Hoßbach (verh. Schneider), 9 Walter Flösser, 10 Lehrer Peter Gutmann, 11 Roland (Hans) Satler, 12 Joachim Schmidt
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ??? 3 Angelika Beha, 4 ???, 5 ???, 6 ??? (verdeckt), 7 Bernhard Krämer, 8 ??? (verdeckt), 9 ??? (verdeckt), 10 ???
4.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ute Heiler, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???

Im Hintergrund ist der Altstadtring im Bereich Kirchstraße zu sehen. Das Postamt in der Bittengasse wird gerade gebaut, wie an dem Baukran zu erkennen ist. Über den Dächern ragt der Kamin des stillgelegten Sägewerk Benz in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883505, 8.347830

2 Fotos: Schuhplattler auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Handschläge auf die Oberschenkel und Schuhe? Das Ganze von Männern in Lederhosen? – Keine Frage! Hier wird gerade ein Schuhplattler aufgeführt. Die Männer stammen nicht etwa aus dem Alpenraum, sondern aus Bachheim. Sie sind kostümierte Narren, die auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße ihren Tanz darbieten. Zu sehen sind die drei Brüder v.l.n.r. Franz-Josef Stegerer, Edmund Stegerer und Albin Stegerer.

Musikalisch begleitetet werden sie von zwei Musikanten, die im Hintergrund stehen. Der Akkordeonspieler ist Fritz Koßbiel (1933-2022). Der Klarinettist ist unbekannt. Am Geländer warten – neben Albin Rohr – auch drei Närrinnen in Tracht auf ihren Einsatz: V.l.n.r. Ursula Kramer, Marlies Hugel und Hedwig Koßbiel.

Bei den Zuschauern ist Hermann Schelling zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883068, 8.344319

Rückseite der Häuser Sibold und Laufer in der Bittengasse, 1976

Stadtarchiv

Der Fotograf ist auf das Mäuerchen bei der katholischen Pfarrkirche St. Michael geklettert und fotografiert in die Bittengasse hinein. Im Vordergrund rechts ragt das Dach des »Farrenstalles« ins Bild.

Das Interesse des Fotografen gilt den beiden Häusern auf der linken Straßenseite, die nach dem Großbrand 1929 errichtet wurden, aber seit altersher die äußere Begrenzung des Stadtrings bilden: links das Haus von Landwirt Adolf Sibold (Kirchstr. 19) und rechts das Haus von Alt-Bürgermeister Edmund Laufer (Kirchstr. 17). Letzteres ist kaum mehr als Begrenzung des Altstadtrings zu erkennen, da diverse einstöckige Anbauten mit der Zeit ergänzt wurden. Da der Fotograf vermutlich von der Denkmalschutzbehörde beauftragt wurde, das Städtchen fotografisch zu dokumentieren, mag ihn genau dies zu dem Foto veranlasst haben.

Wenige Jahre später wird sich die Ansicht weiter verändern. Das Haus Sibold wird bei einem Brand 1982 zerstört. Damit verschwindet eines der letzten landwirtschaftlichen Anwesen aus dem Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.882723, 8.344873

7 Fotos: »Hexentaufe« in der Kirchstraße, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Narrenumzug am »Fasnet Mäntig« ist zu Ende. Das närrische Volk begibt sich im Anschluss in die Kirchstraße zum 1975 geschaffenen Hexenbrunnen. Denn dort findet gleich die »Hexentaufe« von drei Junghexen statt – ein durchaus seltenes Schauspiel, das nicht alle Jahre stattfindet. Traditionell umfasst die Hexengruppe 28 Mitglieder. Nur wenn eine Hexe ausscheidet, rückt eine Junghexe nach. Sie wird am 11.11. in geheimer Wahl ausgewählt und am »Fasnet Mäntig« »getauft«.

Die drei Junghexen werden an einem Pranger der Öffentlichkeit präsentiert. Ihnen zur Seite stehen ihre »Hexengettis«. Zunächst müssen sie eine ausgiebige Gesichts- und Haarwäsche über sich ergehen lassen und sie werden gründlich rasiert. Danach bekommen sie einige Köstlichkeiten zum Essen und Trinken dargeboten – die natürlich in den Hexen-Strohschuhen gereicht werden. Wenn die Junghexen diese Prozedur überstanden haben, dann leisten sie den Schwur auf die Hexenfahne und bekommen ihr Häs und ihre selbstgeschnitze Holzmaske überreicht.

Oberes Foto
Die Junghexen sind v.l.n.r.: Joachim Koch, Axel Fehrenbach und Rudolf Nägele. Ihre »Gettis« sind Jürgen Jonner, Bernhard Guth (1948-2017) und Willi Ganter (1943-2013).

Standort des Fotografen: 47.883016, 8.344116

Neubau vom Haus Sibold in der Kirchstraße, 1983

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zur Zeit klafft mitten im Altstadtring eine Lücke, durch die man von der Kirchstraße aus zum Farrenstall in der Bittengasse hindurchblicken kann. Aber die Vorbereitungen zur Errichtung eines Neubaus sind in vollem Gange. Die Brandmauern von den beiden Nachbarhäusern, Laufer zur linken (Kirchstr. 17) und Stephani zur rechten (Kirchstr. 21), werden abgestützt.

Am 15. Juli 1982 war das Haus von Landwirt Adolf Sibold abgebrannt. Zerstört wurden sowohl der Wohnbereich als auch die Ökonomie, in der das Feuer ausgebrochen war. Die Brandruine wurde im September 1983 abgetragen. Der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses erfolgt nach Plänen des Rötenbacher Architekten Eugen Knöpfle. Im Herbst 1984 wird der Bau fertiggestellt und die Dorgeriemarkt-Kette »Schlecker« eröffnet im Erdgeschoss eine Filiale.

Standort des Fotografen: 47.883119, 8.344534

Kirchstraße mit viel Schnee, ca. 1980

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der 1975 errichtete Hexenbrunnen verschwindet in den Schneebergen rings herum. Das Brunnenbecken ist nicht mehr zu erkennen, nur noch die Brunnensäule und die Hexenfigur ragen hervor.

Dahinter sind zu sehen das Haus »Koch-Stephani« mit dem Spielwarengeschäft (Kirchstr. 21) und das Haus von Landwirt Adolf Sibold (Kirchstr. 19), das 1982 abbrennt, sowie das Haus Laufer (Kirchstr. 17). Alle drei Gebäude sind knapp 50 Jahre alt, denn sie wurden nach dem Großbrand 1929 erbaut. Charakteristisch sind die Staffelgiebel, die zwischen den zugeschneiten Dächern besonders pittoresk zur Geltung kommen.

Auf der linken Straßenseite ist am Bildrand ein Gerüst zu erkennen: Das Haus Hecht (Kirchstr. 10) wird gerade gebaut.

Standort des Fotografen: 47.882994, 8.344108

Blick von der »Hasle« auf das Städtchen, ca. 1955

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Nicht zu unrecht trägt das Café »Schönblick« (Stadionstr. 6) seinen Namen. Von hier oben hat man tatsächlich einen schönen Blick auf das Städtchen. Am linken Bildrand ist die Festhalle zu erkennen. Der Blick wandert über die Gärten hinüber zur Bittengasse, in der der neue Farrenstall steht, aber noch nicht der Bauhof, der erst kurz später erbaut wird. Daneben das kleine weiße Häuschen ist das 1968 abgerissene Schlachthaus, das am Bittenbach steht.

Schön zu erkennen ist die Rückseite der Häuser in der Kirchstraße, die den mittelalterlichen Stadtring bilden. Aus der Dächerlandschaft ragt die katholische Pfarrkirche St. Michael empor. Hinter dem Städtchen ist das Sägewerk Benz zu erkennen: Vor allem der rauchende Benz-Kamin sticht gleich ins Auge. Aber auch der Späneturm, an der Rötenbacher Straße gelegen, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883469, 8.349080