Umzugswagen der 20-Jährigen in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die »Badische Staatsbahn« fährt an Fasnacht durch das Städtchen. Gelenkt werden die Lokomotive und die Waggons von den 20-Jährigen. Sie haben sich einen ganz besonderen Umzugswagen einfallen lassen, um dem diesjährigen Fasnachtsmotto gerecht zu werden: »Ein Durchschnitt durch das 20. Jahrhundert mit Sensationen, Fortschritten und Errungenschaften«.

Am 20. August 1901 war die hintere Höllentalbahn und mit ihr der Bahnhof Löffingen eröffnet worden. 57 Jahre später fährt die Bahn der 20-Jährigen durch die Kirchstraße. Sie kommt am Haus Koch (Kirchstr. 21) vorbei. Verdeckt ist das Schlachthaus am Bittenbach zu erkennen, nur die Spitze des Daches ragt über dem ersten Waggon heraus. Im Vordergrund steht der Laufbrunnen in der Kirchstraße.

Standort des Fotografen: 47.883037, 8.344056

Franz und Erna Bader mit ihren Kindern, Februar 1958

Foto Schmidt-Kugler, Tuttlingen
Diese Fotos stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Am 9. Februar 1958 lassen sich Franz Bader (1901-1986) und Erna Bader (geb. Mutterer, 1908-1969) mit ihren Kindern in einem Fotoatelier in Tuttlingen fotografieren. Alle sind chic gekleidet, denn Franz und Erna Bader feiern ihre Silberne Hochzeit. 1933 gaben sich die beiden in Beuron das Ja-Wort. 25 Jahre später kehren sie dorthin zurück.

Das Goldene Ehejubiläum ist dem Paar nicht vergönnt, denn Erna Bader stirbt 1969 nach 36 Ehejahren.

V.l.n.r.: 1 Egon Bader (1933-1999), 2 Gerda Bader (geb. 1934), 3 Franz Bader, 4 Erna Bader, 5 Elmar Bader (1940-2017), 6 Brunhilde Bader (1938-2006)

Standort des Fotografen: Tuttlingen

Kuh auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Der Bauern und der Städter Kluft / wird ausgefüllt mit Veilchen- u. mit Rosenduft.« So lautet der Reim auf dem Schild, das der Schilderbub eisern in die Kamera hält. Neben ihm steht ein Mann, der eine Kuh am Seil führt. Die beiden stehen auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße. Ein Schneeschauer geht gerade runter.

Das Motto der diesjährigen Fasnacht will »Sensationen, Fortschritte und Errungenschaften« des 20. Jahrhunderts ins Bewusstsein rufen. Doch beim stinkenden Kuhmist auf dem Land hört offenbar zum Leidwesen der Stadtbevölkerung der Fortschritt auf.

Zur Personengruppe, die am linken Bildrand zu sehen ist, gehören u.a. Bernd Studer (mit Pickelhaube), Paul Bugger (?) und Karl Beha (?). Eventuell handelt es sich um Sänger vom Männergesangsverein Eintracht.

Standort des Fotografen: 47.883046, 8.344368

2 Fotos: Kinder-Vorführung auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Leider spielt das Wetter nicht mit. Als am »Fasnet Mändig« die Vorführungen auf der Fasnachtsbühne stattfinden, herrscht richtiges Sauwetter. Wer einen Regenschirm zur Hand hat, spannt ihn auf, um sich und sein Kostüm gegen die Nässe zu schützen.

Die Kinder, die als kleine (Micky) Mäuse verkleidet sind, trotzen dem Wetter und ziehen ihre Darbietung durch. Hinter ihnen steht ein Erwachsener in weißer Hose und Matrosenhemd, der offenbar als Donald Duck verkleidet ist.

Oberes Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: Angelika Gwinner (?), Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), Gisela Benz (verh. Wölfle), Roswith Bader (verh. Berberich), Edgar Adrion
2.Reihe, v.l.n.r.: Ursula Schelling, ???, Michael Kasprowicz, Herbert Kienzler (1.v.r.)

Im Hintergrund sind außerdem Karoline Auer und Bernd Studer sowie die »Laternenbrüder« Karl Koch sen. und Paul Guth zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883054, 8.344386

Kanone auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Gib Zeichen / wir weichen«, steht auf das Schild geschrieben, das unterhalb des Kanonenrohres angebracht ist. Doch die Zuschauer, die vor dem Haus Koch (Kirchstr. 21) stehen, weichen nicht zurück – und trotzen auch dem Nieselregen. Neugierig verfolgen sie das Spektakel auf der Fasnachtsbühne. Es ist »Fasnet Mändig« und das Bühnenprogramm hat begonnen. Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone ab.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

Kanone auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone von der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße herunter. In den Nieselregen mischt sich der aufsteigende Qualm. Der Blick geht in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael, dem Geschäft Henzler (Kirchstr. 25) mit der Brunnenstube daneben und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29). Vor seiner Fassade hebt sich die Brunnensäule mit der Heiligen Elisabeth ab. Die Menschen stehen dicht gedrängt und trotzen dem Sauwetter. Regenschirme sind aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

3 Fotos: Fasnetfunken der 20-Jährigen an der »Wanne«, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit dem Abbrennen des Fasnetfunken endet die Fasnacht und somit auch das Vorrecht der 20-Jährigen. Einige von ihnen werfen einen wehmütigen Blick zurück auf eine tolle Fasnacht, bei der sie eine Sonderrolle spielte. Am alten »Fasnetsunndig« versteigern die 20-Jährigen den Narrenbaum, den sie am »Schmutzigen Dunschdig« aufgestellt haben.

Auf den Fotos sind die 20-Jährigen des Jahrgangs 1938/39 zu sehen, in alphabetischer Reihenfolge u.a.: Brunhilde Bader (verh. Stockmar, 1938-2006), Margarete Beha (verh. Marx), Karl Heizmann, Carola Laule (verh. Scherer), Ferdinand Schultheiß, Helga Stöhr (verh. Küßner), Sabina Strobel (verh. Hornstein), Franz Vogelbacher, Marlies Willmann (verh. Rothfuss), Brunhilde Zahn.

Standort des Fotografen: 47.880592, 8.337932

Zwei Kinder auf dem Dreirad in der Haslachstraße, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Isele zur Verfügung.

Eng ist es zu zweit auf dem Dreirad. Die 5-jährige Ursula Müller (geb. 1953) fährt zusammen mit der kleinen Marion Isele (geb. 1957), die erst zehn Monate alt ist und die Pedalen mit ihren Füßchen überhaupt noch nicht berühren kann. Die beiden sind auf dem Dreirad in der Haslachstraße unterwegs, wo sie wohnen.

Das Zuhause von Marion Isele ist im Hintergrund zu sehen. Ihre Eltern Franz und Elisabeth Isele haben das Haus Haslachstr. 10 erbaut und sogar neu erweitert, wie auf dem Foto zu erkennen ist. 

Standort des Fotografen: 47.884072, 8.349237

2 Fotos: Kinder an einem Lagerfeuer in der Bittenwiese, 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

In der Bittenwiese bauen Kinder regelmäßig aus Stroh und Holz kleine Hütten. Sie verkleiden sich dazu als »Indianer« und »Cowboys« und haben viel Spass in ihren Wigwams, zu denen die Erwachsenen keinen Zugang haben. Zu einem Wigwam gehört selbstverständlich auch ein Lagerfeuer, das hier gerade abgebrannt wird. Es ist draußen kalt, schließlich ist Fasnacht, da wärmt das Feuer ein bisschen. 

Im Hintergrund sind die Festhalle und Häuser der Oberen Hauptstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882590, 8.346023

Kinder vor einem »Indianer«-Wigwam in der Bittenwiese, 1958

Diese Fotos stellte uns dankenwerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die närrische Zeit geht zu Ende. Einige Kinder, darunter »Indianer« und »Cowboys« stehen stolz  vor ihrem Wigwam in der Bittenwiese. Dazu haben sie bei den Landwirten mit einem Ziehwägelchen Stroh eingesammelt und dann mit  Stroh und Holz eine Hütte aufgetürmt.

Bei den beiden Kindern mit Cowboyhut handelt es sich um Rosemarie Hauser und Walter Hauser. Mit auf dem Bild sind außerdem Joachim Rogg und Rudi Laufer sowie Eberhard Müller.

Die Tradition bricht in den 1960er Jahren ab, als die Bauern kein loses Stroh mehr haben – weil dieses nun in Ballen eingelagert wird. Im Hintergrund sind die Häuser der Bittengasse und der neu erbaute Bauhof zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882590, 8.346023

Kirchenchor bei der Fronleichnamsprozession auf dem Rathausplatz, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Fronleichnamsprozession hat am Stationenaltar vor der »alten Sonne« (Rathausplatz 9-10) angehalten. Nach der kurzen Andacht und dem Segen ist die Prozession im Begriff, weiter in Richtung Pfarrkirche zu gehen. Die Ministranten sind zum Abmarsch bereit. Die Fahnenträger bringen sich schon mal in Position. Mädchen in weißen Kleidern und mit Blumenkränzen im Haar stellen sich auf. Im Hintergrund sind die Männer und Frauen des Kirchenchores zu sehen, die den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael und die Prozession durch das Städtchen gesanglich begleiten. Einer von ihnen ist der Malermeister Karl Hepting.

Standort des Fotografen: 47.883800, 8.344944

2 Fotos: Prozession auf dem Rathausplatz, Fronleichnam 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf dem Rathausplatz haben sich an Fronleichnam Hunderte von Menschen versammelt. Die Gläubigen, die unter Gebeten und Gesängen durch die Straßen des Städtchens ziehen, haben hier gehalten. Denn beim früheren Gasthaus »Sonne« ist einer von vier Stationenaltären aufgebaut. Vor dem Altar ist ein Blumenteppich gelegt. Tannen sind aufgestellt, um die Station einzurahmen. 

Die Gläubigen stehen in einem großen Halbkreis. Der Stadtpfarrer ist unter dem Stoffbaldachin hervorgetreten und wird gleich am Altar einen Abschnitt aus dem Evangelium vortragen. Dann werden einige Fürbitten gesprochen und anschließend erteilt der Geistliche den sakramentalen Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt. Die Ministranten und eine Ehrenwache der Feuerwehr verfolgen das Geschehen aus nächster Nähe. Die Musiker der Stadtmusik stehen entlang der Rathausfassade. 

Standort des Fotografen: 47.883800, 8.344944