Dieses Foto stellte dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.
Beim Narrenumzug zieht eine fröhliche Narrengruppe in bunten Kostümen über den oberen Rathausplatz. Vorneweg marschieren kleine Zwerge mit bemalten Gesichtern, wallenden Bärten, Zipfelmützen und Schürzen. Einer trägt sogar einen Werkzeugkasten – ganz wie es sich für einen fleißigen Zwerg gehört. Hinter ihnen wird ein Leiterwagen gezogen, auf dem weitere Zwerge eng beisammen sitzen. Dahinter schreitet Dornröschen in weißem Kleid.
Die Häuserkulisse mit dem charakteristischen Eckerker vom Stadtbau (Demetriusstr. 1) im Hintergrund verrät: Die Szene spielt sich auf dem oberen Rathausplatz ab, wo sich Jahr für Jahr das närrische Treiben sammelt.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.
Eine wilde, ausgelassene Szene voller Leben. Kinder haben sich auf der steinernen Treppe vor dem Haus Nägele (Rathausplatz 2) postiert, um ja nichts vom närrischen Treiben zu verpassen – schließlich ist auf dem oberen Rathausplatz die Fasnachtsbühne aufgebaut, auf der Darbietungen und Späße geboten werden. Und von hier oben hat man den besten Blick!
Vor der Treppe steht eine bunte Narrengruppe dicht gedrängt beieinander: ein Mann in Frauenkleidern und Damenhut lehnt mit verschmitztem Blick an einem Freund im Frack und Zylinder, der mit dunklem Schnurrbart fast wie Charlie Chaplin wirkt. Neben ihnen schunkeln weitere Gestalten in improvisierten Kostümen. Ein älterer Mann mit angeklebtem Schnurrbart zieht das Akkordeon, die Falten des Balgs aufgespannt, bereit für das nächste Lied.
In der rechten Gebäudehälfte vom Haus Nägele ist das Lebensmittelgeschäft zu sehen, das die Kaufmannswitwe Lina Nägele (geb. Ott) betreibt. Es wird später von Kaufmann Robert Sauter (1900-1945) und seiner Ehefrau Justina Sauter (geb. Brett, 1900-1994) fortgeführt.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Elisabeth Jordan (1907-?), die langjährige Wirtin des Gasthauses »Löwen«, einmal nicht im Arbeitsalltag – sondern als Jubilarin. Heute steht sie nicht hinter der Theke, zapft kein Bier und bewirtet niemanden. Stattdessen trägt sie Festtagskleidung und genießt ihren Ehrentag. Denn heute steht das Geburtstagskind selbst im Mittelpunkt.
Geboren wurde sie am 28. August 1907. Verheiratet mit dem Gastwirt Wilhelm Jordan (1902-?) betrieb sie seit 1933 den »Löwen«. Seit 1953 wird das Gasthaus von Tochter Elisabeth Zepf (geb. Jordan) und ihrem Ehemann Walter Zepf weitergeführt.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Ein politisches Statement hat ein Unbekannter am 1. Mai am Rathaus hinterlassen. Die gläserne Eingangstür zur Kurverwaltung ist mit (grünen?) Tüchern zugehängt. Ein angebrachtes Schild trägt die Inschrift: »Fast so GRÜN wie HELGOland«. Nein, es geht nicht um die Nordsee-Insel, die 700 km Luftlinie von Löffingen entfernt ist. Vielmehr nimmt der Erste-Mai-Streich Bezug auf den Landtagsabgeordneten Helgo Bran (geb. 1937).
Er ist einer der ersten grünen Abgeordneten in Baden-Württemberg. Bei der Landtagswahl am 16. März 1980 erzielte er im Wahlkreis Freiburg II mit 10,2 % das prozentual höchste Ergebnis von allen 70 Wahlkreisen für die Grünen im »Ländle«. »Ein bißchen Grün in’s Löffinger Rathaus«, fordert ein zweites Schild. Helgo Bran hatte im März 1983 für Furore gesorgt, als er sich im Städtischen Krankenhaus medienwirksam ans Bett kettete, um gegen die Schließung zu protestieren. Die Aktion konnte aber nicht verhindern, dass das Krankenhaus am 31. März 1983 seine Pforten schloss. Einen Monat später sind die Gemüter aber weiterhin erhitzt.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Das Schuh- und Sporthaus Hasenfratz (Rathausplatz 2) hat seine neuen Geschäftsräume im früheren Postamt bezogen – einem historischen Gebäude mit bewegter Vergangenheit. Die Firma Hasenfratz wurde vor 60 Jahren gegründet, seit 20 Jahren wird sie von Elisabeth Laule (geb. van den Heuvel, geb. 1937) und Bruno Laule (1938-2021) geführt.
Der Umbau stellte aufgrund des Denkmalschutzes eine besondere Herausforderung dar: Das stattliche Haus wurde 1739 als Fürstlich Fürstenbergisches Amtshaus erbaut und in manchen Quellen sogar als »Schloss« bezeichnet. Hier residierte der Obervogt. Zu dem Gebäude zählte auch das Haus Rathausplatz 3, in dem sich der Ökonomiebereich der Fürstenbergischen Herrschaft befand. Später diente das Gebäudeensemble als Großherzoglich Badisches Bezirksamt und zuletzt bis 1852 als Rentamt.
Zur Eröffnung würdigte Architekt Heinrich Wider die gelungene Verbindung von Geschichte und Gegenwart: Die Sanierung sei ein Beispiel dafür, wie sich historische Bausubstanz und moderne Geschäftsnutzung miteinander vereinen lassen. Besonders markant zeigen sich heute die großzügigen Schaufenster, die das Erdgeschoss prägen und einen einladenden Blick ins Innere des Fachgeschäfts ermöglichen. Anlässlich der Geschäftseröffnung haben Freund*innen des Ehepaares Laule einen Baum aufgestellt.
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Das Schuh- und Sporthaus Hasenfratz (Rathausplatz 2), geführt von Elisabeth Laule, eröffnet seine neuen Geschäftsräume im ehemaligen Postgebäude am Rathausplatz. Die Firma Hasenfratz besteht seit 60 Jahren, seit 20 Jahren wird sie von dem Ehepaar Elisabeth und Bruno Laule geleitet.
Bevor die Kund*innen am Samstag die Möglichkeit bekommen, das Angebot des Schuh- und Sporthauses in Augenschein zu nehmen, findet am Freitagabend die offizielle Eröffnung statt. Unter den Gästen sind Bürgermeister Dr. Dieter Mellert, sein Stellvertreter Fritz Isele, Kreisrat und Architekt Heinrich Wider sowie mehrere Stadträte und Handwerker.
Bruno Laule nutzt den Moment, um bei einem Glas Sekt allen zu danken, die zur Eröffnung beitrugen. Bürgermeister Dr. Dieter Mellert betont in seiner Ansprache, wie erfreulich es sei, dass mit der Neueröffnung nicht nur ein traditionsreiches Geschäft erhalten bleibe, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Belebung des Rathausplatzes geleistet werde. Architekt Heinrich Wider erinnert an die Herausforderungen, die ein Umbau in einem denkmalgeschützten Gebäude mit sich bringe. Anschließend gratulieren Hausbesitzer Grotz und der Vorsitzende der Volksbank Löffingen, Walter Kromer, zum gelungenen Neustart.
V.l.n.r.: 1 Heinrich Wider, 2 Emil Frei (?), 3 ???, 4 Elisabeth Laule (geb. van den Heuvel, geb. 1937), 5 Bruno Laule (1938-2021), 6 Bürgermeister Dr. Dieter Mellert (1941-2019)
Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Die Stadtmusik feiert ihr 250. Gründungsjubiläum. Für die Feierlichkeiten ist auch die Musikkapelle »Harmonie St. Jozef« aus dem niederländischen Kaalheide angereist. Am Samstag, den 29. August 1970 geben die holländischen Musiker ein Platzkonzert auf dem oberen Rathausplatz. Anschließend begrüßt Bürgermeister Edmund Laufer (1922-1990) die Gäste im Rathaus zu einem kleinen Empfang. Er gibt seiner Freude Ausdruck über die freundschaftliche Verbundenheit beider Kapellen. An dem Empfang nehmen auch einige Stadträte teil.
Die Stadtmusik hatte sich August 1966 am Weltmusikwettbewerb im niederländischen Kerkrade beteiligt und dabei die Goldmedaille gewonnen. Es entstanden enge Kontakte zu mehreren Musikkapellen, darunte zu »St. Pancratius« und zu »St. Jozef« aus Kaalheide, einem Stadtteil von Kerkrade. Die Freundschaft wird seitdem gegenseitig gepflegt. Musikinteressierte in Löffingen sind in einem regelrechten »Holland-Fieber«. 1967 kamen die Holländer zu einem Gegenbesuch in das Baarstädtchen. 1968 reisten Stadtmusik und Trachtengruppe erneut in die Niederlande. Und natürlich kommen die Musiker von »St. Jozef« jetzt wieder nach Löffingen, um das Jubiläum der Stadtmusik ihrerseits mitzufeiern.
oberes Foto V.l.n.r.: 1 ???, 2 Walter Maier, 3 ??? (Dirigent aus Kaalheide), 4 Karl Gratz (Stellv. Präsident des deutschen Blasmusikverbandes), 5 Edmund Laufer (Bürgermeister)
unteres Foto V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Walter Maier, 6 Karl Gratz (Stellv. Präsident des deutschen Blasmusikverbandes), 7 Edmund Laufer (Bürgermeister), 8 Martin Mayer, 9 Wilhelm Schmid (Seppenhofen), 10 Eugen Hasenfratz (Seppenhofen), 11 Anton Geisinger, 12 Josef Bayer, 13 Otto Benz (Unadingen)
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Es ist »Fasnet Mändig«, die Dunkelheit ist hereingebrochen, und auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz bietet sich ein schaurig-schönes Schauspiel dar: die Walpurgisnacht! Die Mitglieder der Hexengruppe haben sich versammelt, ihre furchterregenden Holzmasken leuchten im Feuerschein der Feuerwerksfunken.
Seit 1934 ist die Hexenpyramide der Höhepunkt dieses närrischen Spektakels. Der Teufel befiehlt seinen Hexen, eine Pyramide zu errichten – und so klettern die Hexen auf allen Vieren eine über die andere, bis schließlich ganz oben der Teufel thront und seine Macht demonstriert. Die Zuschauer*innen verfolgen das Spektakel gebannt, während das Feuerwerk den Platz in ein flackerndes Licht taucht.
Unbeeindruckt von dem närrischen Treiben blickt die »Schnitterin« vom Rathausbrunnen aus auf die Szene. Im Hintergrund ragt das Rathaus auf, in dessen Erdgeschoss sich noch die »Volksbank« befindet. Links im Bild erkennt man die »alte Sonne«, die im Januar 1973 abgerissen wird.
Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
»Wasserwelt wie’s euch gefällt« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Die 20-Jährigen haben sich als Pinguine verkleidet. Im Pinguingang watscheln sie über den oberen Rathausplatz und tragen den Narrenbaum in das Städtchen. Vor dem Café Fuß werden sie ihn gleich aufstellen und auf die Laterne der »Laternenbrüder« vereidigt werden.
Ein »Hansele« scheint fußlahm zu sein – und das, obwohl erst »Schmutziger Dunschdig« ist! Es hat sich auf dem Narrenbaum niedergelassen und lässt sich von den 20-Jährigen tragen. Wie soll das erst beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« werden?
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Die Werbegemeinschaft des Löffinger Einzelhandels veranstaltet ihre Weihnachtsaktion. 35 Einzelhandelsgeschäfte und die beiden Banken (Sparkasse und Volksbank) hatten sich daran beteiligt. Das Motto der Aktion lautet: »Z’Leffinge kaufe – Z’Leffinge gwinne«. Und tatsächlich können sich 88 Personen über Gewinne im Gesamtwert von 5.000 DM freuen.
Die Verlosung der Einkaufsgutscheine wird musikalisch umrahmt: Drehorgelspieler Richard Rauchel, der aus dem Rheinland stammt und seit einem Jahr im Ortsteil Seppenhofen wohnt, betreibt dieses Hobby seit sechs Jahren. Insbesondere die Kinder sind von der Musik fasziniert und weichen nicht von seiner Seite.
V.l.n.r.: 1 Richard Rauchel, 2 Sarah Schmitt, 3 [??? Katla]
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.
Bei der Generalversammlung des Landfrauenvereins im Gasthaus »Löwen« finden Vorstandswahlen statt, die von der Bezirksvorsitzenden Adelheid Ketterer aus Breitnau und deren Vorgängerin Erika Ketterer aus Bachheim geleitet werden. Nicht mehr zur Wahl stellen sich die Zweite Vorsitzende Marianne Egle und die Schriftführerin Lydia Zepf.
Die 50 anwesenden Mitglieder bestätigen die Vorsitzende Hedwig Zepf für weitere drei Jahre in ihrem Amt. Neue Zweite Vorsitzende wird Stadträtin Christel Kaiser. Neu im Amt der Schriftführerin ist Gabi Maier. Als Kassiererin wird Josefa Geisinger wiedergewählt. In ihren Ämtern bestätigt werden die Beisitzerinnen Inge Mayer und Emma Selb.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.
Die Straßen des Städtchens sind gefüllt mit Zuschauer*innen, die begeistert den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« verfolgen. Kinder in bunten Kostümen säumen die Wege und bringen zusätzliches Leben in die Szenerie. Gerade läuft eine fröhliche Gruppe Närrinnen vorüber und interagiert mit den Zuschauer*innen. Es sind die Frauen der »Alt-Hexen«. Auch sie bringen sich in das närrische Treiben ein und füllen die alemannische Fasnacht mit Leben.
V.l.n.r.: 1 ??? Vogelbacher, 2 Albertina Glunk, 3 Hedwig Bayer (geb. Schmid, 1924-1996), 4 Maria Kaufmann (geb. Vogelbacher, 1931-2022) Das kleine Mädchen ist Michaela Andris.
Im Hintergrund sind die farbenfrohen Häuserfassaden der Gasthäuser »Ochsen« (Rathausplatz 12) und »Löwen« (Rathausplatz 11) zu sehen. Ganz links steht das Haus Vogt (Rathausplatz 13), als »Zigarren-Vogt« bekannt.