Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, 1973

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Der Altstadtring beim Mailänder Tor ist wieder geschlossen. Anstelle der Ruine vom 1969 abgebrannten Haus Müller (Demetriusstr. 13) steht jetzt die neu errichtete Bezirkssparkasse. Ihre Fassade erstrahlt in ähnlich leuchtendem Weiß wie die Schneemassen, die sich auf dem unteren Rathausplatz türmen. Nur das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges und der Demetriusbrunnen ragen aus den Schneebergen hervor. Das an die Sparkasse angrenzende Haus Egle (Demetriusstr. 14) mit seinem Modegeschäft, das in der Brandnacht durch das Löschwasser erheblich beschädigt wurde, ist ebenfalls renoviert.

Die Sonne lacht von einem strahlend blauen Himmel. Wenn die Sonne so weiter scheint, dann wird der Schnee auf den Dächern wohl bald weggetaut sein.

Standort des Fotografen: 47.883667, 8.344119

2 Fotos: Umzugswagen »Tirol« auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wenn die Löffinger Narren zum »Wiener Kongress« laden (so das Fasnachtsmotto 1957), so kommen Menschen aus allen Ländern Europas herbei, weil nichts weniger als die territoriale Neuordnung des Kontinents verhandelt und beschlossen wird. So auch diese Gruppe aus Tirol, die einen stilisierten »Tiroler Adler« als Wappen mit sich führt. Zu den wichtigsten Gebietsveränderungen des Wiener Kongresses 1814/15 zählen schließlich, dass Österreich Tirol, Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel, Illyrien, die Lombardei und Venetien zugesprochen bekam.

In Tiroler Trachten gekleidet fahren die Männer und Frauen auf einem Traktor mit Anhänger, der – Überraschung! – kein Tiroler Nummernschild trägt, sondern ein Neustädter KFZ-Kennzeichen. Es sind halt doch nur Narren aus Bachheim! Der Umzugswagen hält gerade auf dem oberen Rathausplatz. Im Hintergrund sind der »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) und das Haus von Sattlermeister Ernst Krauß (Demetriusstr. 2) zu sehen.

Auf dem Wagen stehen u.a. Fritz Koßbiel (1933-2020), die Brüder Stegerer, Ursula Kramer und Marlies Hugel. Vor dem Wagen ist Hedwig Koßbiel zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884121, 8.344928

2 Fotos: Unterer Rathausplatz und Untere Hauptstraße, ca. 1932-1935

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Von einem Fenster des Mailänder Tores aus entstehen diese beiden Fotografien, die kurz hintereinander aufgenommen werden. Sie zeigen den kompletten Straßenzug vom Rathaus bis hinunter zum Gasthaus »Sonne«. Die Wolken im oberen Foto sind hineinretuschiert. Das untere Foto zeigt den Himmel ohne Retusche. Außerdem unterscheidet sich der Ausschnitt der beiden Bilder. Auf beiden sind Menschen zu sehen, aber mal stehen sie vor dem Haus Schilling, mal vor dem Haus Geiger.

Hinter dem Kriegerdenkmal mit seinem schmiedeeisernen Gitter steht das Haus des Landwirt August Sibold (Rathausplatz 8). Daran angebaut sind die Gebäude des Schuhmachermeisters Demeter Schilling (Rathausplatz 7) und des Kaufmanns Paul Guth (Rathausplatz 6). Neben einer »Gottlieb«-Filiale betreibt er eine kleine Tankstelle. Die Zapfsäule steht in dem Vorgärtchen neben der Fichte.

In der Aufnahme folgen im Bereich der Unteren Hauptstraße das »Warengeschäft Franz X. Geiger« (Untere Hauptstr. 1),  die »Metzgerei & Wursterei Friedrich Seilnacht« (Untere Hauptstr. 3), das Geschäft von Uhrmachermeister Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7). Den Abschluss bildet das Gasthaus »Sonne«, das bis 1932 »Lamm« hieß. Hier hängt bereits das schmiedeiserne Wirtshausschild, das von der »alten Sonne« am Rathausplatz hierher umgehängt wurde.

Auf dem oberen Bild ist am rechten Bildrand auch der alte Demetriusbrunnen zu erkennen, der 1945 beim Bombenangriff zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883971, 8.343686

Kirchstraße mit viel Schnee, ca. 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Unkundige Besucher*innen des Städtchens könnten glauben, dass das hellblaue Haus und das rosafarbige Haus in der Kirchstraße Altbauten sind, dabei sind beide erst ca. 1980 erbaut worden. Die beiden Vorgängergebäude Funk (Kirchstr. 10) und Hauser (Kirchstr. 8) waren Mitte der 1970er Jahre abgerissen worden. Der Arzt Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) errichtete an ihrer Stelle zwei Neubauten mit Staffelgiebel, die sich stimmungsvoll in das Gebäudeensemble des Straßenzuges einfügen.

Ganz links ist das Haus von Maschinenarbeiter Erich Freund (Kirchstr. 12) zu sehen, das in den vergangenen Jahren mehrfach umgebaut wurde. Wo früher das Scheunentor war, ist jetzt ein Garagentor. Darüber befand sich früher ein kleines Fenster, jetzt befindet sich dort ein Balkon mit Balkontür.

Standort des Fotografen: 47.882938, 8.344455

Mehrbildkarte mit Gewerbeschule und Gesamtansicht, ca. 1910

Stadtarchiv

Am 23. März 1907 waren bei einem Großbrand im Städtchen 15 Häuser eingeäschert worden. Wenige Jahre später wird diese Ansichtskarte vertrieben, die unten links eine Ansicht von zwei wiederaufgebauten Häusern zeigt: Die »Gewerbliche Fortbildungsschule« (Demetriusstr. 1), die den Straßenzug zum oberen Rathausplatz hin abschließt, und daneben das Haus von Sattlermeister Wilhelm Krauß (Demetriusstr. 2). Wie neu die beiden Gebäude und die Außenanlage sind, ist auch an den beiden frisch gepflanzten Bäumchen zu erkennen, die links und rechts der Freitreppe der Gewerbeschule stehen.

Auf die Mehrbildkarte ist außerdem eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen wird. Dass diese Perspektive gewählt wird, hängt sicherlich mit der 1901 eröffneten Bahnlinie zusammen, die man so bestens mit auf das Bild bekommt. Schließlich ist man Stolz darauf, dass das Städtchen Anschluss an das moderne und Fortschritt verheißende Transportmittel Eisenbahn hat. Außerdem bekommt der Fotograf aus dieser Perspektive auch die neu erbaute neoromanische Wallfahrtskirche Witterschneekreuz mit auf’s Foto, die 1901 geweiht wurde, wenngleich sie nur aus der Ferne grüßt.

Auch das 1907 erbaute Großherzogliche Forstamt (Rötenbacher Str. 8) ist am linken Bildrand zu sehen. Daneben steht das Haus von Landwirt Karl Benz (Rötenbacher Str. 10).

2 Fotos: Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor und Demetriusstraße, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Dies ist zweifelsohne das meistfotografierte Motiv im Städtchen: Fotos vom unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor und den angrenzenden Häusern der Demetriusstraße gibt es zu Dutzenden, sie sind aus jedem Jahrzehnt überliefert. Die Fotos geben vor, ein Stück mittelalterlichen Stadtkern zu zeigen, obgleich die meisten darauf zu sehenden Fotos erst nach dem Großbrand 1921 erbaut wurden und damit gerade einmal drei Jahrzehnte alt sind. Aber die Wiederaufbaukommission leistete damals gute Arbeit: Die neuen Häuser und Straßenzüge fügen sich ein und wurden rasch zu einem Wahrzeichen Löffingens.

Für die beiden Fotos wählt der Fotograf einen erhöhten Standort. Das obere Bild fotografiert er aus einem Fenster vom Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), das untere Bild vermutlich von der »Adler«-Scheune (Demetriusstr. 17) aus. Der leicht erhöhte Blick fällt deshalb auch auf den Platz selbst. Er wirkt sehr verlassen – daran können auch die Passanten nichts ändern, die ihn gerade überqueren. Die Leere rührt vor allem daher, dass der Demetrisbrunnen fehlt. 1912 erbaut, wurde er bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört. Längere Zeit klaffte ein Kraterloch auf dem Platz. Der Schaden ist mittlerweile behoben, aber der neue Brunnen wird erst 1954 errichtet.

Auf dem unteren Bild ist ein Güllewagen zu erkennen, der von Zugtieren gezogen wird. Er bewegt sich, vom oberen Rathausplatz kommend, gerade am Café Fuß (Rathausplatz 5) vorbei. Der Wagen selbst liegt im Schatten, den das Rathausgebäude wirft.

Standort des Fotogafen: 47.883656, 8.343492

Eröffnung des Geschäfts Gnädinger in der Demetriusstraße, Mai 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Irmgard Gnädinger zur Verfügung.

Einen richtigen Maibaum stellen Mitglieder des Turnerbunds im Mai 1981 in der Demetriusstraße auf. Anlass ist aber nicht der 1. Mai, sondern die Eröffnung der »Wollstube« von Irmgard Gnädinger (Demetriusstr. 9). Sie ist nicht nur aktives Mitglied bei den Turner*innen, sondern darüberhinaus begeisterte Hobby-Strickerin. Mit ihrer Ladengründung erfüllt sie sich einen langhegten Traum. Im ehemaligen Schuhgeschäft Laule, das an den oberen Rathausplatz umgezogen ist, führt sie mehr als 20 Jahre erfolgreich ihre »Wollstube«.

Als 2004 ihr Ehemann in Rente geht, entscheidet sie sich ebenfalls für den Ruhestand und verabschiedet sich schweren Herzens von ihren treuen Kund*innen. Sie übergibt ihr Geschäft an Maria Pöllmann-Bürgi, die es weiterführt.

Die Mitglieder des Turnerbunds sind u.a. Theo Hasenfratz (1934-2005), Franz Vogelbacher (1938-2017) und Fritz Sibold (1931-2004).

Standort des Fotografen: 47.884112, 8.344037

Demetriusstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat geschneit! Und zwar richtig viel! Auf der Suche nach winterlichen Motiven stoppt der Fotograf am Mailänder Tor und nimmt von dort aus die weiße Pracht in der Demetriusstraße auf. »Hinterstraße« lautet die Bezeichnung im Adressbuch von 1952 noch. Früher, als sie noch schmaler war, hieß die Straße sogar treffenderweise »Hintergasse«.

Die Häuserzeile links zeigt die Häuser des Stadtrings, die nach dem Großbrand 1921 gemäß den Plänen der Wiederaufbaukommission als Gebäudeensemble erbaut wurden. Beim Haus Fürst (Demetriusstr. 10) hängt Wäsche zum Trocknen auf dem Balkon. Der Blick wandert an den Häusern von Kaufmann Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9), Schuhmacher Heinrich Thoma (Demetriusstr. 8) und Schuhmacher Gerhard Scholz (Demetriusstr. 7) vorbei zur Molkerei und zum Haus von Schmiedemeister Otto Fürst (Demetriusstr. 5). Der Blick fängt sich schließlich am Haus Götz (Demetriusstr. 4), in dem Karl Götz ein Geschäft für Radios und Elektrogeräte betreibt. Das Haus blieb beim Großbrand 1921 verschont, war aber dem Feuer 1907 zum Opfer gefallen. Davor war der Stadtring an dieser Stelle noch geschlossen.

Das Foto wird auf der rechten Seite von der Bäckerei und dem Café von Viktor Fuß (Rathausplatz 4) begrenzt. Die Rollladen sind heruntergelassen, offenbar ist es Sonntag.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.343828

3 Fotos: Blick durch das Mailänder Tor zum unteren Rathausplatz, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hübsch eingerahmt durch den Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und in die Untere Hauptstraße – bis hin zum Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Vis-à-vis des Tores ist das 1911 erbaute Haus Siefert (Rathausplatz 6) zu sehen, in dessen Erdgeschoss sich eine Filiale des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb« befindet: Vor dem Eingang werden Waren präsentiert, über den Schaufenstern sind Markisen herausgefahren. In dem Vorgärtchen steht eine Tanne, die bis über das Dach hinausragt.

Daneben steht das – ebenfalls 1911 erbaute – Haus Guth (Rathausplatz 7), das 1953 vom Kaufmann Karl Guth erworben wurde. Noch ist kein breites Schaufenster in die Fassade gebrochen. Das Erdgeschoss gliedert sich noch in den Ladeneingang und zwei schmale Fenster. »Bekleidung – Aussteuer« steht auf dem Werbeschild, das darüber angebracht ist.

Auf dem Rathausplatz parkt ein Auto. Noch ist der neue Demetriusbrunnen nicht gebaut, sodass die Fläche zum Parken genutzt werden kann.

Standort des Fotogrfen: 47.884001, 8.343655

Zwei Narren auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Theo Herbstritt zur Verfügung.

Auf dem unteren Rathausplatz treiben zwei Hexen ihr Unwesen. Ihren Reisigbesen führen sie mit sich. Sie stehen hinter dem eingezäunten Kriegerdenkmal auf der Stadtwaage. Im Hintergrund sind das Mailänder Tor und die Nachbarhäuser in der Demetriusstraße zu erkennen. Menschen stehen auf dem unteren Rathausplatz und warten auf den Narrenumzug.

Bei den beiden Hexen handelt es sich um die Lehrer Theo Herbstritt (geb. 1931) und Karl Hauger (geb. 1937). Während Herbstritt in Bachheim unterrichtet, ist Hauger seit 1. August 1959 an der Volksschule in Löffingen tätig. Ab 1966 unterrichtet er an der Realschule und ist später ihr Konrektor.

Im Hintergrund sind außerdem zu erkennen: Links am Zaun des Kriegerdenkmals steht Cornelia Heiler (verh. Wiggert, 1952-2014). Rechts steht Helga Berger mit ihrer Tochter Evelin (geb. 1959) auf dem Arm und einem Kinderwagen.

Standort des Fotografen: 47.883784, 8.344127

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen und viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch türmen sich die Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz. Der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen thront Mitten in der weißen Pracht. Im Haus Siefert (Rathausplatz 6) befindet sich eine Filiale des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb«. Ein paar Lebensmittel stehen links und rechts vor der Tür. Bei den eisigen Temperaturen dient die Außenfläche wohl zugleich als Kühlschrank. Die Tanne, die vor dem Haus steht, verleiht dem Foto gleich eine weihnachtliche Note.

Der Blick fällt die Untere Hauptstraße entlang bis zur katholischen Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm über dem verschneiten Dach des Kaufhauses A. Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) emporragt. Begrenzt wird das Foto auf der rechten Seite durch das Gasthaus »Adler«, das angeschnitten ist. Aber das schmiedeeiserne Wirtshausschild ist komplett zu sehen und kommt vor dem weißen Hintergrund schön zur Geltung.

Standort des Fotografen: 47.883800, 8.343713

Haus Hecht in der Kirchstraße mit viel Schnee, ca. 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bis vor wenigen Jahren klaffte in der Häuserzeile in der Kirchstraße eine hässliche Lücke, nachdem die beiden Häuser Funk (Kirchstr. 10) und Hauser (Kirchstr. 8) abgerissen worden waren. Der Arzt Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) errichtete an ihrer Stelle ca. 1980 einen Neubau mit Erker und Staffelgiebel. Nicht nur in der Winterzeit, wenn Schnee liegt, fügt sich der Neubau stimmungsvoll in das Gebäudeensemble zur Rechten und zur Linken ein.

Am rechten Bildrand ist das Haus Schlenker (Kirchstr. 6) und ganz links im Hintergrund das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883295, 8.344980