Schulklasse des Jahrgangs 1927/28 auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1934

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Jahrelang wurden Klassenfotos vor dem Rathaus aufgenommen, das auch als Schulhaus dient. 1924 wich man von dieser Tradition erstmalig ab und versammelte die Schulklassen für die Erinnerungsfotos auf der »Linden«-Wiese. Offenbar ging man davon aus, dass bald der Umzug der Volksschule vom Rathaus in das neu errrichtete Schulgebäude an der »Hasle« stattfinden würde. Doch die Fertigstellung des Baus lässt auf sich warten – und die Eröffnung der neuen Schule wird erst 1936 stattfinden.

Also kehrt man für die Klassenfotos auf den Rathausplatz zurück, wählt aber eine neue Perspektive. Im Hintergrund ist nicht mehr das Rathaus zu sehen, sondern jetzt das Mailänder Tor und die angrenzenden Häuser von Flaschner Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13), von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Metzger Johann Werne (Demetriusstr. 14). Am Mailänder Tor sind die 1930 angebrachten Gedenktafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten zu sehen.

Es ist der Jahrgang 1927/28, der hier für das Erinnerungsfoto zusammengekommen ist. In drei Reihen stellen (und setzen) sich die Schüler*innen auf. Bei den Jungs, die in der ersten Reihe sitzen, kann man einen Blick auf die Schuhsohlen erhaschen: Die Schuhe sind noch genagelt.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, Berthold Ganter, Helmut Müller (1927-1945), Eugen Schreiber, Walter Selb, Otto Selb, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: Eugen Mayer, Elisabeth Egle (verh. Müller, 1997-2020), Hilda Hermann (verh. Bader), Hildegard Münzer, ???, Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019), ???, Maria Benz (verh. Benz), Hedwig Rappenegger, ???, Lore Hahn (verh. Sibold, 1927-2022), Lina Kirner (verh. Hörner)
3.Reihe, v.l.n.r.: Lehrer Eugen Hemler, ???, ???, ???, ???, Theo Walz (1927-2015), ???, ???, ???, Walter Maier (1927-?), ???, ???

Standort des Fotografen: 47.883748, 8.344013

Geschäftsübergabe bei der Metzgerei Butsch, 1999

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Drei Generationen der Familie Butsch sind auf diesem Foto vereint. Es wird nicht anlässlich des 50. Jubiläums der Metzgerei aufgenommen, das im November 1999 gefeiert wird. Vielmehr wird die Familie Butsch zum Jahreswechsel 1999/2000 fotografiert, als Metzgermeister Dieter Butsch, der das Geschäft seit 1972 in zweiter Generation mit seiner Ehefrau Uta Butsch betrieb, die Metzgerei an den Sohn Sebastian Butsch und dessen Ehefrau Sylvia Butsch übergibt.

Sebastian Butsch hatte 1980 seine Metzgerlehre begonnen. Nach der Gesellenprüfung hatte er fünf Jahre in Freiburg, Radolfzell, Mühlheim a.d.Donau und Stuttgart gearbeitet und Berufserfahrung gesammelt. Seine Meisterprüfung hatte er 1988 in Frankfurt am Main erfolgreich abgelegt. Sein Großvater Willy Butsch (1913-1991), der das Geschäft 1957 in Löffingen mit seiner Ehefrau Emma Butsch (geb. Satler, 1911-2006) eröffnet hatte, war 1991 gestorben.

V.l.n.r.: Seniorchefin Uta Butsch, Sebastian Butsch, Sylvia Butsch, Seniorchef Dieter Butsch, Emma Butsch geb. Satler

Standort des Fotografen: 47.883779, 8.343465

Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1994

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Leffinger Schmu-Du Nudla« steht auf die Papiersäcke geschrieben, mit denen die sechs Frauen kostümiert sind. Und die Nudeln, um die es geht, tragen sie im Haar: Jede Menge Fusilli sind kunstvoll zu Perücken zusammengefügt. »Sagen und Geschichten aus dem Ösch« lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht und diese Närrinnen scheinen eine neue sagenhafte Pasta erfunden zu haben.

Sie stehen auf dem unteren Rathausplatz, vor dem Geschäft »Mode-Egle« und der Metzgerei Butsch. Zusammen mit anderen Schaulustigen blicken sie in Richtung Café Fuß, wo die 20-Jährigen gleich den Narrenbaum aufstellen und der verhaftete Bürgermeister vorgeführt wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Sisa Grieshaber (geb. Sibold), Gretel Kaltenbach (geb. Bader), Tina Kaltenbach (verh. Werner)
2.Reihe, v.l.n.r.: Sylvia Benz (geb. Keller), Conny Grieshaber (geb. Kessler, aus Göschweiler), Sandra Benz

Standort des Fotografen: 47.883806, 8.343720

2 Fotos: Narrengruppe auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Was das ganze Jahr über nicht erlaubt ist, ist an Fasnacht plötzlich möglich, ohne dass es von der Gesellschaft negativ sanktioniert wird. Dass Männer »Frauenkleidung« anziehen, ein Kleid, einen Rock, eine Strumpfhose, dazu noch Schuhe mit Absatz und eine Damenperücke, ist im Alltag kaum vorstellbar. Und wenn, dann zieht es Spott (oder Schlimmeres) auf sich. Doch an Fasnacht ist es anders. Diese »Damenimitatorinnen« haben sichtlich Spaß an ihrer Verkleidung und ernten von den Passanten halb anerkennende, halb amüsierte Blicke. Zumindest an Fasnacht ist das Spiel mit den Geschlechterrollen erlaubt.

Zu sehen ist die Hexengruppe, die traditionell nur aus Männern besteht. Die Hexen haben sich als Schulklasse verkleidet, wobei der Anteil der Schülerinnen überwiegt.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Albert Jonner (1929-2014), Johann Glunk (1930-2017), Walter Müller (1923-2009)
2.Reihe, v.l.n.r.: Herbert Kienzler, Willi Ganter (1943-2013), Heinz Hauger, Oskar Baader (1922-2006), Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Klaus Wider, Karl Götz, Christian Bayer, Franz Hofmeier, Heinz Egle

Standort des Fotografen: 47.883698, 8.344197

Prozession auf dem unteren Rathausplatz, Fronleichnam 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Die katholische Kirchengemeinde feiert das Fest Fronleichnam. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael bewegt sich die Prozession durch die Straßen des Städtchens. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) trägt die Monstranz mit dem Allerheiligsten, beschirmt von einem Stoffbaldachin, der »Himmel« genannt wird. Feuerwehrmänner eskortieren mit gezücktem Säbel.

Vorneweg schreiten die Ministranten, die gleich das Mailänder Tor passieren werden.Das Torgebäude ist genauso wie die angrenzenden Häuser mit Reisiggirlanden und kirchlichen Fahnen geschmückt.

Auf der Straßenkreuzung zeigen Pfeilwegweiser die Entfernung auf der Bundesstraße 31 sowohl nach Freiburg und Neustadt als auch nach Donaueschingen und Hüfingen an. Darüber hängen geschnitzte Wegweiser.

Standort des Fotografen: 47.883870, 8.343935

Hexen beim Narrenumzug, Fasnacht 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Mir lon de Hexe-Karli nit im Stich!« So steht es auf das Krankenbett geschrieben, das die Hexen beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« mit sich führen. Nicht im Bild zu sehen ist der Patient, der das Bett hüten muss und deshalb nicht aktiv an der Fasnacht teilnehmen kann: Karl Koch.

Er war beim Feiern am »Schmutzigen Dunschdig« im Gasthaus »Ganterbräu« gestürzt. Mit einem Beinbruch wurde er ins städtische Krankenhaus eingeliefert. Vier Tage später holen ihn die Hexen dort ab, nehmen ihn – im Krankenbett – mit zum Narrenumzug durch das Städtchen und bringen ihn danach wieder wohlbehalten zurück.

Im Hintergrund sind die Häuser der Demetriusstraße zu sehen. Während das Haus Weißenfels (Demetriusstr. 17) bereits neu gebaut ist, steht der Altbau des angrenzenden Hauses Smidt (Demetriusstr. 16) noch – deutlich zu erkennen am Scheunentor!

Standort des Fotografen: 47.883685, 8.344220

Narrengruppe »Bremer Stadtmusikanten«, Fasnacht 1984

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

»Wir gehen nach Löffingen, etwas besseres als den Tod findest Du überall«, mögen sich diese vier »Bremer Stadtmusikanten« gesagt haben. Verkleidet als Esel, Hund, Katze und Hahn haben sich die vier Fasnachtsnarren zu einer Pyramide aufgebaut. Unter der Maskerade befindet sich das als »Ösch Fuzzys« bekannte Quartett bestehend aus Franz Hofmeier, Michael (Micky) Kasprowicz, Konrad Schwörer und Dieter Vierlinger.

Der untere Rathausplatz im Hintergrund ist närrisch geschmückt. Fasnachtsbändel sind zur Straßenlaterne in der Platzmitte gespannt.

Standort des Fotografen: 47.883712, 8.343985

Ehemalige »Adler«-Scheune in der Demetriusstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Als der Gastwirt Heinrich Faller (1872-1927) das Gasthaus »Adler« 1899 kaufte, gehörten noch die beiden dahinter liegenden Ökonomiegebäude zu dem Anwesen. Doch wenig später wurden die Scheuer mit Stall und Remise vom Gasthaus abgetrennt und an andere Eigentümer verkauft. Lange Zeit gehörten sie dem Landwirt Gottlieb Mayer.

Als dieses Foto aufgenommen wird, sind die Tage der ehemaligen »Adler«-Scheune gezählt, denn im Frühjahr 1980 wird sie abgerissen. An ihrer Stelle entstehen die beiden Wohn- und Geschäftshäuser Demetriusstr. 16 und 17.

Standort des Fotografen: 47.883661, 8.343749

Narrengruppe »Kosaken« auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1959

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.

Die Mitglieder des Turnerbunds haben sich in den Narrenumzug eingereiht. Als »Kosaken« verkleidet marschieren sie, mit einem dicken Seil verbunden, über den Rathausplatz in Richtung Untere Hauptstraße. Zuschauer stehen am Straßenrand. Diejenigen, die alles ganz genau sehen wollen, sind sogar auf den Demetriusbrunnen geklettert, um alles überblicken zu können.

V.l.n.r.: Ernst Göhry, Josef Heiler, Gerd Fritsche, Hans Streit, Kurt Frey, Willi Fehrenbach, Edmund Kaltenbrunner (genannt »Jumbo«), Josef Beha

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.343830

2 Fotos: »Laternenbrüder« am Demetriusbrunnen, Fasnacht 1962

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Erwin Mayer zur Verfügung.

Die »Laternenbrüder« stellen sich am Demetriusbrunnen zu einem Gruppenfoto auf. Sie tragen blaue Fuhrmannskittel und schwarze Rundhüte. Nicht nur die aktiven »Laternenbrüder« kommen mit auf das Erinnerungsfoto, sondern auch einige altverdiente Mitglieder. Sie nehmen den Narrenvater Karl Guth (1961/62) in ihre Mitte. Auf der Standarte mit der Laterne ist die Jahreszahl »1840« zu entziffern, obgleich die »Laternenbrüder« offiziell erst 1889 gegründet wurden. Aber vielleicht erfolgte damals nur eine Wiedergründung?

Mit auf das Foto darf eine Schar Kinder: Sie tragen ebenfalls einen Rundhut oder eine weiße Zipfelmütze. Vier von ihnen halten außerdem eine Laterne in die Kamera, das Symbol des Vereins. Wenn sie erwachsen sind, werden sie vielleicht in die Fußstapfen ihrer Väter treten und ebenfalls »Laternenbrüder« werden.

1.Reihe (Kinder), v.l.n.r.: Erwin Mayer, ???, Willi Mayer, ???, ???, Gerhard Pfeiffer
2.Reihe, v.l.n.r.: Rudolf Selb, Fritz Fehrenbach, Josef Bader, Karl Glunk, Hans Müller, Josef Benitz jr., Narrenvater Karl Guth, Hugo Schropp, Josef Guth, Josef Frei, Julius Limb, Hans Schwarz, Joseph Benitz sen., Paul Benitz, Bernhard Strobel, Wilhelm Krauß, Franz Fehrenbach, Narrenpolizist Fritz Göpper

Standort des Fotografen: 47.883808, 8.343755

Klassentreffen des Jahrgangs 1906/07 am Demetriusbrunnen, ca. 1966

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Der Jahrgang 1906/07 versammelt sich zu einem Klassentreffen. Die Zeit, dass die Männer und Frauen zusammen die Schulbank gedrückt haben, liegt schon eine Weile zurück. Für ein Gruppenfoto stellt man sich vor dem Demetriusbrunnen auf.

1.Reihe, v.l.n.r.: Agnes Vetter (geb. Bader, 1907-1998), Else Faller, Anna Strobel (geb. Benz, 1906-1986), Maria Geisinger (geb. Wölfle, 1906-1989), Maria Schmid (geb. Schultheiß, 1906-1974), Agathe Geisinger geb. Beha (1906-1972)
2.Reihe, v.l.n.r.: Wilhelm Effinger (1906-1990), Fritz Strobel (1906-1997), ???, Clara Schilling, ??? Gromann
3.Reihe, v.l.n.r.: Adolf Sibold (1906-2000), August Fehrenbach (1906-2000), ???, Franz Nägele (1906-1981), Ernst Fehrenbach, ???

Standort des Fotografen: 47.883744, 8.343784

4 Fotos: Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1935

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Michael und Dorothea Kasprowicz zur Verfügung.

Der Fotograf dieser Bilderserie steht am »Fasnet Mändig« auf dem oberen Rathausplatz und fotografiert den Narrenumzug. Alle paar Sekunden löst er die Kamera aus, sodass wir wie in einem Film den Zug vorüberziehen sehen. Zwei Reiter auf Schimmeln reiten vornweg. Es folgt die Stadtmusik, die noch Tschakohelme trägt. Dahinter bewegt sich eine Schar »Indianer«, die aussehen, wie sie bei Karl May im Buche stehen. Ihnen folgt ein Segelschiff, das gerade am Rathaus vorüber fährt. Das Segel ist mit einem roten Kreuz verziert. Keine Frage, das ist die »Santa Maria«, das Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner Expedition 1492/93, bei der er den Seeweg nach Indien erkunden wollte, aber zufällig Amerika entdeckte.

Der Begriff der »Entdeckung« spiegelt die europäische Perspektive wider. Die indigene Bevölkerung Amerikas erlebte dies als feindliche Invasion. Bei der Eroberung des Doppelkontinents wurden mehrere Völker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet. Davon ist am »Fasnet Mändig« freilich nichts zu sehen. Das Motto lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«.

zweites Bild
Von den Musikern sind der Dirigent Rupert Hepting, Karl Meier (mit Becken) und Franz Rappeneger ganz hinten (mit Klarinette) zu erkennen.

viertes Bild
Zu sehen ist die Damenriege des Turnerbunds. Vorne weg marschiert Turnwart Anselm Zepf (1898-?) im karierten Frack.

Standort des Fotografen: 47.884156, 8.345192