Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach zur Verfügung.
Während der Sonntagsgottesdienste weist der Kirchendiener, der üblicherweise »Stecklevogt« genannt wird, den Besuchern Plätze an und sorgt vor allem in den Kinderbänken für Ordnung.
»Stecklevogt« Franz Fehrenbach (1897-1976) steht vor dem Seitenaltar mit dem hl. Demetrius in seinem Ornat: Langer roter Mantel, Mütze, weiße Handschuhe und einem verzierten Stab als Zeichen seiner Weisungsbefugnis. Nach den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils fällt das Amt des Kirchendieners weg.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Die schadhafte Gipsdecke des Langhauses wurde im Zuge der Renovation umgestaltet. Die Ecken der Flachdecke wurden zu Hohlkehlen umgeformt, über den Fenstern Stichkappen und an der Decke Profilstäbe eingefügt. Das Kreuz, das zuvor den Chorbogen zierte, hängt jetzt an der südlichen Seitenwand des Chores. An der nördlichen Seitenwand steht auf einem Sockel die Figur des heiligen Gallus aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche. Zur Orgelempore kann man über zwei Treppenaufgänge empor steigen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Große Veränderungen gab es im Innenraum mit der Renovierung von 1936/37. Die Bemalung von 1881 ist verschwunden. Die Wände sind in einheitlichem Weiß gehalten. Die Kanzel befindet sich nicht mehr neben dem Josefaltar. Sie ist jetzt an der Nordwand angebracht. Der Marienaltar steht in der Mitte der linken Wandfläche. Das Chorgitter wurde beseitigt. An seine Stelle wurde die Kommunionbank gesetzt. Das Kruzifix hängt nicht mehr im Chorbogen. Die alten Lampen wurden durch kugelförmige ersetzt.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter Nägele und Franz Isele zur Verfügung.
Der Chorraum ist durch ein Chorgitter aus Metall abgetrennt. Zwei Türen ermöglichen einen Zugang zum Chor. Zwei unterschiedliche Stilmittel wetteifern um die Aufmerksamkeit des Betrachters: Der barocke Hochalter von Mathias Faller und die bemalten Stichkappen über den Fenstern und die Verzierungen der Fenster-öffnungen im Nazarener Stil. Im Chor befinden sich Bänke, die nur bei besonderen Anlässen benutzt werden. Dahinter erkennt man die mit weißem Tuch abgedeckte Kommunionbank. Von der Deckenmitte hängt eine Ampel mit dem »Ewigen Licht«. Das elektrische Licht strahlt nicht mehr aus sichtbaren Lampenbirnen, sondern aus mattweißen Glaskugeln.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Die Marienstatue steht nicht mehr in der Nische links neben dem Marienaltar. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wurde bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.
Eine umfassende Renovierung des Kircheninnenraumes wurde 1881 vorgenommen. Der Konstanzer Maler Wilhelm Emele bemalte die Decke und die Wände im damals beliebten Nazarener Stil großflächig mit Gemälden und Verzierungen. In der Vielfalt der Farben und Formen verloren die Barockaltäre von Mathias Faller ihre den Innenraum dominierende Wirkung. Das Langhaus hat eine bis an die Außenwände reichende Flachdecke. Der Marienaltar ist leicht zur Mitte hin gerückt. So findet eine Marienfigur im Stile der Lourdesmadonna in der entstandenen Nische Platz. Neben den Seitenaltären befindet sich jeweils ein Eingang. Im Chorbogen hängt ein Kruzifix und in der Mitte des Chorraumes ein großer Kronleuchter mit Kerzen. Rechts am Chorbogen ist die Kanzel angebracht. Kreuzwegtafeln, die hoch oben an der Wand angebracht sind, können mit Kerzen auf dem darunter angebrachten Kerzenhalter beleuchtet werden. Massive Holzbänke mit Doggen an den Stirnseiten bieten den Gottesdienstbesuchern Platz.
Der Erlös für den Kauf der Ansichtskarte diente zur Finanzierung der Kirchenrenovierung, wie es auf der Rückseite heißt: »Reinertrag für den Umbau der Pfarrkirche«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
Bei dem Bombardement am Kriegsende 1945 entstanden Schäden am Dach des Langhauses und am Kirchturmhelm. Männer seilen sich fünf Jahre später ab, um die Schäden in der Dachabdeckung auszubessern. Oben auf dem Kreuz sitzt ein Arbeiter, ein anderer ist seitlich auf halber Höhe zu sehen. Ein Gerüst wurde nicht aufgestellt. Am Kirchturm ist noch das Mauerwerk sichtbar. Erst 1961 wurden die Wände erstmals verputzt.
Dieses Foto wurde uns dankenswerterweise von Luzia Bader zur Verfügung gestellt.
Von der Bittengasse aus gesehen steht die Kirche St. Michael auf einer kleinen Anhöhe, die von einer Mauer begrenzt wird. Sie umschließt den Bereich, auf dem sich früher der Friedhof befand. An der Kirchenmauer stehen noch einige Grabsteine. Die Mauer ist von einer Treppe durchbrochen, die zu einer Tür führt, über die man die Kirche neben dem Marienaltar betritt.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.
Strahlende Gesichter bei der Braut und beim Bräutigam. Die Modistin Rosel Egle (1917-2014) und Willi Konhäuser (1920-?) aus Amorbach im Odenwald haben sich soeben in der katholischen Pfarrkirche St. Michael das Ja-Wort gegeben. Nach der standesamtlichen Trauung auf dem Rathaus sind sie nun auch religiös getraut und damit Mann und Frau.
Vor dem Kirchenportal wartet eine Schar Kinder. Sie belagern das Brautpaar und versperren ihm den Weg. Nur mit einem Münzwurf kann sich das Paar freikaufen und für sich und die Gäste den Weg frei bahnen. Die Hochzeitsfeier findet im Anschluss im Elternhaus der Braut in der Demetriusstraße statt.
Zu sehen sind u.a. Anneliese Mayer (verh. Heizmann).
Verlag A. Rebholz, Löffingen Dieses Foto stellte dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.
Nach dem Wiederaufbau infolge des Großbrandes von 1921 entstand diese Fotografie. Sie war damals eine Sensation: Die erste Luftaufnahme, die Löffingen aus der Vogelperspektive zeigt. »Löffingen vom Flugzeug aus« steht oben links gedruckt. Die Fotografie fand als Ansichtskarte Verbreitung.
Schön zu erkennen ist der mittelalterliche Stadtring mit dem Rathaus in der Mitte. Die wiederaufgebauten Häuser am Unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße und Ringstraße sowie in der Maienlandstraße sind an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Die katholische Pfarrkirche St. Michael steht außerhalb des Rings. In der Kirchstraße stehen noch die Häuser, die nur kurze Zeit später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden. Im Hintergrund ist an der »Hasle« das neu erbaute Schulgebäude mit der Festhalle zu erkennen. Im Vordergrund steht bereits das Mehrfamilienhaus in der Ringstraße, das von Sägewerksbesitzer Josef Benz erbaut und deshalb »Benzbau« genannt wurde.
Das Original befindet sich im Besitz von Christel Wehrle. Sammlung Familie Waßmer
Der Maler H. Glunk malt 1861 vom Reichberg aus dieses Ölbild. Die Stadtansicht, die sich ihm bietet, ist neu. Erst seit 1857 steht der Kirchturm am Westgiebel des Langhauses. Bis 1845 hatte er an der Südseite des Kirchenschiffes gestanden, in den zehn Jahren dazwischen hatte eine Lücke im Panorama geklafft.
Deutlich wird außerdem, wie weit sich zu Zeiten Glunks die Bebauung bereits über den mittelalterlichen Stadtkern hinaus ausgedehnt hat. Häuserzeilen erstrecken sich in der Vorstadt, sie reihen sich auf dem Alenberg und im Maienland. Zwei Häuser stehen im heutigen Pfarrweg. In der Straße nach Seppenhofen sind die 1840 erbaute Kaplanei und etwas abseits ein kleines Gebäude zu erkennen, das ab 1871 als Krankenhaus dient. Zu sehen sind auch die beiden Barockhäuser am Ortseingang. Die Pfarrscheune daneben mit ihren hohen Scheunentoren muß im Jahre 1900 dem Bau der Eisenbahn weichen. Die Bahngleise zerschneiden später die Wiese im Vordergrund.
Die Identität des Malers H. Glunk ist unbekannt. Eventuell handelt es sich bei ihm um Heinrich Glunk, der am 30. Juni 1827 als Sohn des Schneidermeisters Jacob Glunk und dessen Ehefrau Maria Agatha geb. Müller in Löffingen geboren wurde. Familie Glunk lebte in der heutigen Demetriusstraße. Heinrich Glunk studierte und wurde Schullehrer. 1860 heiratete er in Mannheim. Er stirbt am 26. Februar 1868 im Alter von 40 Jahren. Es ist gut möglich, dass er dieses Ölgemälde schuf.
Mit dem Bau des Rathauses 1832 veränderte sich die Gesamtansicht des Städtchens. Der neue Rathausturm überragte die Dächerlandschaft des Altstadtrings.
Im Mittelpunkt des Stiches steht aber nicht das Rathaus, sondern der wieder aufgebaute Kirchturm in seiner vollen Länge und Pracht. 1809 hatte man den barocken Zwiebelturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael wegen Baufälligkeit abtragen müssen. Man ersetzte ihn durch diesen achteckigen Turmhelm, dessen Spitze ein Kreuz und eine Wetterfahne schmückte.
Links im Vordergrund sind die beiden Barockhäuser zu erkennen, die 1788 und 1803 erbaut wurden (Untere Hauptstr. 10). Vor dem Langhaus der Kirche steht das Fürstliche Jägerhaus (Seppenhofer Str. 1), das 1847 abbrennt und an dessen Stelle im selben Jahr ein neues Haus gebaut wird.
Rechts im Hintergrund sieht man das 1823 erbaute Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10). Dahinter sind auf dem Hügel in der Ferne Häuser von Dittishausen angedeutet. Auffallend ist, dass der Alenberg zur dieser Zeit nicht bewaldet war und offenbar landwirtschaftlich genutzt wurde.
Der Stich wird sehr unterschiedlich datiert: Karl Hasenfuß gibt in seiner Chronik das Jahr »1790« an. Emil Ketterer datiert das Bild in seiner Chronik »um 1815«. Dabei dürfte der Stich vermutlich aus den Jahren 1833-1835 stammen.