Klara Zepf in den Bittengärten, ca. 1936-1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Eine junge Frau steht in einem der Gärten in der Bittenwiese. Es ist Frühling. Noch ist alles kahl, aber der Schnee ist weggeschmolzen und die Sonne scheint. Die Gartenarbeit kann also für diese Saison beginnen! Die junge Frau ist Klara Zepf (geb. Fehrenbach). Sie wurde am 4. Dezember 1902 geboren. Verheiratet ist sie mit dem Landwirt August Zepf (1900-1982), mit dem sie die Kinder Elisabeth (verh. Isele, 1930-2012), Margret (verh. Senn, 1932-2021), Albin (1934-2009) und Irma (verh. Hasenfratz, geb. 1937) hat.

Die Fassade der Volksschule an der »Hasle«, die im Hintergrund zu sehen ist, erstrahlt in neuem Glanz. Offensichtlich liegt die Einweihung des Gebäudekomplexes 1936 noch nicht lange zurück. Auch die Böschung, die zum Schulhof hinaufführt, ist noch nicht bewachsen. Vor der Treppe, die zum Heimatmuseum im Mitteltrakt hinaufführt, ist ein Fahnenmast zu erkennen, an dem im Schulalltag während der NS-Zeit die Hakenkreuzfahne gehisst wird.

Standort des Fotografen: 47.882000, 8.346417

Gemälde »Löffingen im Jahre 1950«, ca. 1980

Stadtarchiv

Das Gemälde zeigt wie in einer Collage verschiedene Stadtansichten. Im Mittelpunkt steht der untere Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen, dem Mailänder Tor und dem Café Fuß (Rathausplatz 5). Links ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz und die alte Kapelle zu sehen. Sogar der Stationenweg ist abgebildet. Rechts ist die katholische Pfarrkirche St. Michael zu erkennen, hinter der die Festhalle und die Grund- und Hauptschule an der »Hasle« aufragen.

»Löffingen im Jahre 1950« lautet der Titel des Gemäldes. Wenn man genau hinblickt wird aber deutlich, dass die miteinander kombinierten Stadtansichten jüngeren Datums sind. So steht z. B. schon der 1954 geschaffene Demetriusbrunnen, der Kirchturm wurde 1961 verputzt und die Fassadengestaltung des Café Fuß stammt aus den 1970er Jahren, während 1950 noch der Name des damaligen Inhaber Viktor Fuss an die Fassade geschrieben stand.

Im Stadtarchiv wird ein Foto des Gemäldes aufbewahrt. Das originale Gemälde hängt über 6.000 Kilometer entfernt in den USA. Es befindet sich im Besitz von Familie Moesch. Handelt es sich um Nachfahren von August Mösch, der sich als Spieler des FC nach seiner Gründung 1921 hervorgetan hat?

Der Maler des Gemäldes ist unbekannt. Eine Signatur ist nicht zu erkennen.

Mehrbildkarte mit acht Ansichten, ca. 1973

Verlag Schöning & Co
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Mit diesen acht Ansichten auf einer Mehrbildkarte stellt sich »Löffingen im Schwarzwald« vor. Ein Image soll damit geprägt werden. In der oberen Reihe sind drei Ansichten des Städtchens zu sehen: In der Mitte eine Gesamtansicht, die vom Neubaugebiet »Breite« aus aufgenommen ist, links und rechts zwei Ansichten vom unteren Rathausplatz, das die markanten Gebäude des Rathauses, des Mailänder Tores und des Café Fuß zeigt. Die neue Sparkasse ist bereits gebaut – und am oberen Rathausplatz ist eine Baustelle eingerichtet, wie am Bildrand zu erkennen ist: Der Neubau der Volksbank wird gerade errichtet.

In der unteren Reihe werden einzelne Bauwerke und Sehenswüdigkeiten beworben: Die Festhalle und Schule an der »Hasle«, die neoromanische Witterschneekirche und schließlich das Waldbad, in dem sich augenscheinlich vor allem Kinder und Jugendliche tummeln. In der mittleren Reihe ist die – immer noch – recht neue Attraktion zu sehen, die sich mehr und mehr zu einem Ausflugsziel für die weitere Umgebung entwickelt: der »Wildpark«. Noch werden gar keine Fahrgeschäfte beworben, sondern einzig und allein die Tiere, die die Besucher*innen dort sehen können.

Über sechs Ansichten sticht ein leuchtend hellblauer Himmel in die Augen. Er ist genauso retuschiert wie die pittoresken Wölkchen, die ihm eine lebendige Struktur geben.

Festhalle und Schule mit viel Schnee, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von den »Bittenwiesen« fällt der Blick in Richtung der Festhalle und der Grund- und Hauptschule. Der Gebäudekomplex wurde ab 1923 erbaut und 1936 fertiggestellt. Neben dem Schuleingang ist an der Fassade noch ein heller Fleck zu erkennen, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, als hier ein Lager für »Volksdeutsche« und auch ein Lazarett untergebracht waren.

Im Vordergrund ist die Minigolfplatzanlage zu sehen, die über die Wintermonate eingemottet ist.

Standort des Fotografen: 47.882261, 8.346087

Kommunionkinder vor der Festhalle, 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

In diesem Jahr werden die Kommunionkinder nicht wie sonst vor der katholischen Pfarrkirche St. Michael, sondern vor der Festhalle fotografiert. 16 Mädchen und 11 Jungen haben die erste heilige Kommunion empfangen. Traditionell tragen die Mädchen weiße Festkleider, während die Jungen in schwarze Anzüge gekleidet sind. 

Wer weiß, wie die Kommunionkinder heißen?
1.Reihe, v.l.n.r.: Rosemarie Jester (verh. Steurenthaler), Irmgard Bader (verh.Timm), ???, Elvira Schultheiß (verh. Laufer), Gerda Stöhr (1941-2010), Lisa Radke (verh. Schwörer), Helga Reichenbach (verh. Lessle), Brigitte Eggert (verh. Grüninger, aus Seppenhofen)
2.Reihe, v.l.n.r.: Bärbel Dell, ???, ???, ???, ???, Hildegard Meyer (verh. Engeln, aus Seppenhofen), Helga Dorer (verh. Beha)
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Klaus Tschiggfrei, Rudi Jordan, Peter Vierlinger (1942-1990), Hans-Jürgen (Hansi) Schweizer (1941-2021)
4.Reihe, v.l.n.r.: ???, Alexander Nüssle? (1941-2013), ???, Klaus Kuhlmann (geb. 1942), ???, ???

Auf dem Foto zu sehen sind u.a. Dietmar Münzer, Alexander Nüssle (1941-2013)

Standort des Fotografen: 47.882978, 8.347632

Heimatmuseum mit »Allianzwappen« und Truhe, ca. 1935

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Wappen und Gemälde« lautet die Überschrift dieses Ausstellungssegments im 1935 eröffneten Heimatmuseum. Der Titel ist gut lesbar an der Wand angebracht, recht und links davon hängen die Wappen von St. Blasien (ein linksgewendeter, steigender Hirsch) und von Stühlingen (das »Stühlinger Männle« mit Wams, Bart und Kopfbedeckung). Sie erinnern daran, dass einst das Kloster St. Blasien Besitz und Rechtstitel auf der Gemarkung Löffingen besaß und Stühlingen bis 1723 als Residenz der Fürsten zu Fürstenberg fungierte.

In der Mitte der Wand hängt das »Allianzwappen«, das auch am früheren Fürstenbergischen Amtshaus (Rathauspatz 2) über dem Eingangsportal zu sehen ist. Es erinnert an die Hochzeit von Graf Froben Ferdinand zu Fürstenberg (1664-1741) mit Gräfin Maria Theresia Felicitas von Sulz (1671-1743) im Jahre 1690. Links sieht man das Wappen der Füstenberger, rechts das der Grafen von Sulz. Gewidmet ist diese Darstellung dem Grafen Karl Egon Fürst zu Fürstenberg (1665-1702), einem Bruder von Graf Froben Ferdinand zu Fürstenberg, der als kaiserlicher Feldmarschall-Leutnant im Spanischen Erbfolgekrieg am 14. Oktober 1702 in der Schlacht bei Friedlingen fiel. Bis 1702 hatten die beiden Brüder die Herrschaft gemeinsam verwaltet, dann erhielt Karl Egon die Ämter Löffingen und Hüfingen sowie weitere Ländereien als eigenes Herrschaftsgebiet. Vermutlich schuf Gewerbeschullehrer Karl Ehret diese Darstellung des »Allianzwappens«.

Darunter steht eine »Alte Truhe« aus dem Jahr 1795, wie auf das Holz geschrieben und auf dem kleinen Zettel zu entziffern ist, der an ihr angebracht ist. Woher die Truhe stammt, ob aus Löffingen oder einem der umgebenden Dörfer, darüber werden leider keine Angaben gemacht.

Standort des Fotografen: 47.882694, 8.347601

Feuerspritze im Heimatmuseum, ca. 1935

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Kurz vor der Eröffnung des neu geschaffenen Heimatmuseums im Dezember 1935 wird das größte Exponat der heimatgeschichtlichen Ausstellung professionell fotografiert. Zu sehen ist die Feuerspritze aus dem Jahre 1806, »ein Schmuckstück Löffinger Handwerkskunst«, wie es in der Lokalpresse heißt, in der das Foto auch abgedruckt wird. Die Jahreszahl »1806« ist mit schwarzer Farbe auf die bunt bemalte Spritze geschrieben, hinter der Deichsel stehen die Namen des Malermeisters und der anderen Handwerker, die am Bau der Geräts beteiligt waren. Auffallend ist, wie aufwändig gestaltet die Spritze ist, an den Aufbauten finden sich Schnitzereien und kunstvoll verzierte Verstrebungen. Fotografiert wird die Spritze vor dunklen Tüchern, mit denen die restliche Ausstellung abgehängt ist, damit der Bildhintergrund nicht zu unruhig ist.

Als 1863 die Freiwillige Feuerwehr Löffingen gegründet wurde, erhielt sie diese Feuerspritze – und dazu eine bereits 1786 beschaffte Spritze, eine Spritze mit Windkessel aus dem Jahr 1843 und ein nagelneues Hydrophor. Die neue Feuerwehr verfügte demnach bei ihrer Gründung über vier Feuerlöschgeräte.

Seit 1935 hat die Feuerspritze einen Ehrenplatz im Heimatmuseum, zunächst im Mittelbau zwischen Festhalle und Schule, seit 1989 im neu gebauten Kultur- und Fremdenverkehrszentrum. Nur beim 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr 1963 wird sie für einen kurzen Moment hervorgeholt. Dafür muss sie zerlegt werden, weil sie anders nicht durch die schmale Tür des Museums passt.

Standort des Fotografen: 47.882688, 8.347853

Drei Jungen im Mitteltrakt der Volksschule, ca. 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Oben auf der Galerie zwischen Volksschule und Festhalle haben sich diese drei Jungen aufgestellt. Natürlich stehen sie nicht hinter dem Geländer, sondern davor. Sonst würden ja auch ihre Anzüge nicht zur Geltung kommen. Wer so aus dem Ei gepellt ist, der feiert zweifelsohne einen besonderen Anlass! Die drei werden heute aus der Volksschule entlassen.

V.l.n.r.: Klaus Tschiggfrei, Peter Vierlinger (1942-1990), Hans-Jürgen (Hansi) Schweizer (1941-2021)

Standort des Fotografen: 47.882654, 8.347668

Festhalle und Volksschule, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf der Suche nach winterlichen Postkartenmotiven bezieht der Fotograf auch Position in der Seppenhofer Straße beim Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7). Sein Blick fällt in Richtung »Hasle«: Schön zu sehen sind die Festhalle, der Mitteltrakt mit dem Heimatmuseum und die Volksschule. Alles ist weiß verschneit. Durch den Holzzaun im Vordergrund wirkt das Foto aber nicht leer. Schneeverwehungen sind an den Holzlatten links zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.881864, 8.344891

2 Fotos: Personengruppe mit Hund vor einem Gartenhaus, ca. 1910-1920

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf den ersten Blick ist unklar, wo diese beiden Fotos aufgenommen werden. Zunächst sieht man einen Garten mit Gemüsebeeten und ordentlich geharkten Kieswegen. In einem Rondell steht ein holzverschindeltes Gartenhaus. Davor haben sich zwei Frauen mit drei Kindern und einem Hund niedergelassen, um fotografiert zu werden. Der Kleidung nach zu urteilen, entstehen die Fotos in den 1910er Jahren.

Der Garten wird von einem Staketenzaun begrenzt. Im Hintergrund geht es einen Hang hoch, auf dem ein Wäldchen steht. Von der Form des Geländes her könnte es sich um die »Hasle« handeln, bevor dort 1923 mit dem Bau der Festhalle und der Volksschule begonnen wird. Der Garten befände sich demnach beim heutigen Schulweg. Und tatsächlich ist auf der ersten Luftaufnahme des Städtchens, die aus den Jahren 1925-1928 datiert, ein Gartenhaus in diesem Bereich zu erkennen.

Erkennt jemand die Frauen und Kinder?
V.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.883446, 8.346145

Blick in den Schulweg zur Festhalle und Schule, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch ist der Kindergarten im Schulweg nicht gebaut. Zu beiden Seiten des schmalen Weges erstrecken sich Gärten. Am Ende des geht es bergauf zur ab 1923 gebauten Festhalle und Volksschule. Daneben steht die evangelische Kirche, deren Grundstein am 19. Juli 1953 gelegt und am Himmelfahrtstag 1954 eingeweiht wurde.

Im Vordergrund links ist ein Maschendrahtzaun zu sehen. Auf älteren Fotos handelt sich um noch um einen Staketenzaun. In dem Garten steht seit Jahrzehnten ein hölzerner Pavillon.

Standort des Fotografen: 47.883495, 8.345778

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen mit Neujahrsgruß, ca. 1927/28

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

»Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel« ist auf diese Ansichtskarte gedruckt, die das Städtchen vom Gewann »Breiten« aus zeigt. Der Sägearbeiter Alois Breimaier schickt die Neujahrsgrüße nach Oggelshausen in Oberschwaben. Da die Briefmarke nicht mehr erhalten ist, ist auch kein Poststempel mehr vorhanden, sodass unklar ist, zu welchem Jahreswechsel Alois Breimaier die Karte versendet.

Ziemlich präzise datieren lässt sich allerdings, wann die Gesamtansicht des Städtchens fotografiert wurde. Ein erster Anhaltspunkt sind die Festhalle und die Volksschule bei der »Hasle«, die sich noch im Rohbau befinden. Noch sind nicht alle Fenster eingesetzt. In der Seppenhofer Straße steht bereits das 1927 erbaute Haus von Blechnermeister Robert Geisinger (Seppenhofer Str. 4), aber das 1929 errichtete Haus »Schönblick« (Stadionstr. 6) ist noch nicht gebaut. Und in der Kirchstraße sind noch Häuser zu erkennen, die bei einem Brand 1929 zerstört werden. Folglich muss das Foto 1927/28 aufgenommen worden sein.

Standort des Fotografen: 47.880780, 8.340002