Mehrbildkarte mit acht Ansichten, ca. 1973

Verlag Schöning & Co
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.

Mit diesen acht Ansichten auf einer Mehrbildkarte stellt sich »Löffingen im Schwarzwald« vor. Ein Image soll damit geprägt werden. In der oberen Reihe sind drei Ansichten des Städtchens zu sehen: In der Mitte eine Gesamtansicht, die vom Neubaugebiet »Breite« aus aufgenommen ist, links und rechts zwei Ansichten vom unteren Rathausplatz, das die markanten Gebäude des Rathauses, des Mailänder Tores und des Café Fuß zeigt. Die neue Sparkasse ist bereits gebaut – und am oberen Rathausplatz ist eine Baustelle eingerichtet, wie am Bildrand zu erkennen ist: Der Neubau der Volksbank wird gerade errichtet.

In der unteren Reihe werden einzelne Bauwerke und Sehenswüdigkeiten beworben: Die Festhalle und Schule an der »Hasle«, die neoromanische Witterschneekirche und schließlich das Waldbad, in dem sich augenscheinlich vor allem Kinder und Jugendliche tummeln. In der mittleren Reihe ist die – immer noch – recht neue Attraktion zu sehen, die sich mehr und mehr zu einem Ausflugsziel für die weitere Umgebung entwickelt: der »Wildpark«. Noch werden gar keine Fahrgeschäfte beworben, sondern einzig und allein die Tiere, die die Besucher*innen dort sehen können.

Über sechs Ansichten sticht ein leuchtend hellblauer Himmel in die Augen. Er ist genauso retuschiert wie die pittoresken Wölkchen, die ihm eine lebendige Struktur geben.

Mehrbildkarte der Narrenstube im Mailänder Tor, ca. 1995-2000

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Seit 1993 ist Löffingen um eine Sehenswürdigkeit reicher. Denn am 4./5. September 1993 wurde die Narrenstube im Mailänder Tor eingeweiht. Vorausgegangen waren zweijährige Umbaumaßnahmen, die fast ausschließlich von den Vereinsmitgliedern der Laternenbrüder und der Hexengruppe ehrenamtlich geleistet wurde. Ohne diese Eigenleistungen wären die Baukosten viel höher ausgefallen.

Ein besondere Hingucker in der Narrenstube ist die Miniatur-Nachbildung der Hexen-Pyramide an der Walpurgisnacht. Sie wurde von dem Künstler Jürgen Oschwald geschaffen.

Standort des Fotografen: 47.883996, 8.343721

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit vier Ansichten, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

Die colorierte Mehrbildkarte aus dem Jahr 1907 vereint vier Ansichten: In der oberen Hälfte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen ist. Am linken Bildrand ist das neu gebaute Forstamt (Rötenbacher Str. 8) zu sehen. Die Häuser des Städtchens schmiegen sich an den Fuß des Alenbergs. Nur die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt aus dem Häusergewirr heraus.

Darunter sind links und mittig zwei Ansichten des Gasthauses »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) abgebildet: Eine Hausansicht von der Straße aus und ein Blick in die »Gartenwirtschaft«: Unter Bäumen sind Bierbänke aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Die vierte Ansicht zeigt rechts die 1901 geweihte Wallfahrtskirche Witterschnee. Sie wurde ab 1894 im neoromanischen Stil erbaut.

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg
Sammlung Familie Waßmer

Acht Jahre wird diese Ansichtskarte bereits vertrieben, als sie am 25. April 1914 von Löffingen nach Buchenbach versendet wird. Ein junger Mann, Josef Wehrle, schreibt einem Fräulein Lina: »Erlaube mir Ihnen von hier dies Kärtlein zu senden.«

»Hier«, das ist Löffingen. Drei Ansichten zeigt die colorierte Mehrbildkarte. Eine Gesamtansicht des Städtchens, vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen. Zu sehen ist die Altstadt mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael, das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) und die Bahnlinie im Vordergrund. Zu erkennen ist auch das landwirtschaftliche Anwesen von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das keine vier Monate später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder. Das Alenbergwäldchen ist ebenfalls zu sehen und daneben sogar die Turmspitze der Friedhofskapelle.

In der unteren Hälfte zeigt die Mehrbildkarte zwei Detailaufnahmen. Links ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und rechts das Rathaus mit dem Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zu sehen. Das Rathaus wurde kurz zuvor umgebaut: Die Türen der ehemaligen Markthalle sind verschwunden und wurden zum unteren Rathausplatz hin durch Fenster ersetzt.

Leitermannschaft in der Festhalle, ca. 1980

Verlag W. Feldmann, Horb am Neckar
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Sie wird sogar als Ansichtskarte vertrieben, die Leitermannschaft! Auf der Rückseite der Karte heißt es: »Turnhumoristische Akrobatik – bekannt durch Auftritte als Turnergruppe und Turnfeuerwehr bei verschiedenen Veranstaltungen!« Die Karte dient Werbezwecken, mit ihren Kontaktdaten angegeben sind Norbert Brugger und Willi Fehrenbach (1941-2018), die beide der Leitermannschaft angehören, damit man über sie die Mannschaft buchen kann.

Drei Fotos, die in der Festhalle aufgenommen sind, zeigen die Turner in Aktion. Gegründet wurde die Mannschaft zwar nicht »anno dazumal«, sondern 1953. Damals waren August Fehrenbach (1906-2000) und Anselm Zepf Ideengeber. Doch bereit 1955 kamen die Aktivitäten zum Erliegen, bis es 1963 zur Wiedergründung der Leitermannschaft kam.

Wer erkennt die Mitglieder der Leitermannschaft, die oben rechts für ein Gruppenfoto posieren?

1.Reihe, liegend, v.l.n.r.: Klaus Ruf, Robert Rosenstiel, Bernd Kaufmann, Paul Heizmann
2.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Siegfried Zoller, Axel Fehrenbach (?), Georg Dieterle, Uwe Streit
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Norbert Brugger, Alfons Schlenker, Heinz Egle, Hugo Schropp, Heinz Hauger, Willi Fehrenbach

Der Kommandant auf dem unteren Bild rechts ist Hugo Schropp.

Standort des Fotografen: 47.882889, 8.347813

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit zwei Ansichten, ca. 1902

Verlag Anton Rebholz // Sammlung Familie Waßmer

Am 9. August 1902 wird diese Ansichtskarte auf dem Postamt, das sich am oberen Rathausplatz befindet, abgestempelt, Adressiert ist sie an das »Fräulein Frida Maier«, das im schweizerischen Luzern wohnt. Auf der Vorderseite der Karte befindet sich die eigentliche Postmitteilung: »Habe heute einen Ausflug nach L[öffingen] gemacht. Es gefällt mir ganz ordentlich.«

Die Mehrbildkarte zeigt zwei Ansichten des Städtchens, damit sich Frida Maier selbst ein Bild machen kann. Zum einen ist eine Gesamtansicht zu sehen, die vom Fuße des Reichbergs aufgenommen ist. Der Blick fällt auf die Göschweiler Straße und die Bahnlinie und dahinter auf die Häuser des Städtchens mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Alenberg ist noch weitgehend kahl, von einem richtigen »Alenbergwäldchen« kann noch keine Rede sein. Die Kühe, die im Vordergrund auf der Wiese im Gewann »Im kleinen Brühl« weiden, sind in das Foto hineinmontiert.

Links die Detailaufnahme, die in Blumenranken eingefasst ist, zeigt das Rathaus. Der Markt ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit Kurzem eingestellt, sodass die Markthalle im Erdgeschoss des Rathausgebäudes ihre Funktion verloren hat. Ein paar Jahre später erfolgt denn auch ein Rathausumbau, bei dem die drei Türen, die zum unteren Rathausplatz führen, mit Brüstungen versehen und in Fenster umgewandelt werden. Noch existieren die Türen aber und da die Markthalle zwischen oberem und unterem Rathausplatz ein ziemliches Niveaugefälle hat, führen Treppenstufen auf den Platz. Dort steht das 1894 eingeweihte Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.

Der Absender der Ansichtskarte scheint sich jedoch nur für kurze Zeit in Löffingen aufzuhalten. Denn, wie er weiter schreibt: »B[rief] folgt bald, der Dich über meine Ankunft benachrichtigen wird.«

Mehrbildkarte mit Gewerbeschule und Gesamtansicht, ca. 1910

Stadtarchiv

Am 23. März 1907 waren bei einem Großbrand im Städtchen 15 Häuser eingeäschert worden. Wenige Jahre später wird diese Ansichtskarte vertrieben, die unten links eine Ansicht von zwei wiederaufgebauten Häusern zeigt: Die »Gewerbliche Fortbildungsschule« (Demetriusstr. 1), die den Straßenzug zum oberen Rathausplatz hin abschließt, und daneben das Haus von Sattlermeister Wilhelm Krauß (Demetriusstr. 2). Wie neu die beiden Gebäude und die Außenanlage sind, ist auch an den beiden frisch gepflanzten Bäumchen zu erkennen, die links und rechts der Freitreppe der Gewerbeschule stehen.

Auf die Mehrbildkarte ist außerdem eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen wird. Dass diese Perspektive gewählt wird, hängt sicherlich mit der 1901 eröffneten Bahnlinie zusammen, die man so bestens mit auf das Bild bekommt. Schließlich ist man Stolz darauf, dass das Städtchen Anschluss an das moderne und Fortschritt verheißende Transportmittel Eisenbahn hat. Außerdem bekommt der Fotograf aus dieser Perspektive auch die neu erbaute neoromanische Wallfahrtskirche Witterschneekreuz mit auf’s Foto, die 1901 geweiht wurde, wenngleich sie nur aus der Ferne grüßt.

Auch das 1907 erbaute Großherzogliche Forstamt (Rötenbacher Str. 8) ist am linken Bildrand zu sehen. Daneben steht das Haus von Landwirt Karl Benz (Rötenbacher Str. 10).

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Gebert« und Gesamtansicht, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

»Hier bin ich«, schreibt Fanny in Kurrentschrift auf das kleine Bildchen unten links auf der Mehrbildkarte, die seit 1907 verlegt wird. Darunter ist die älteste bekannte Ansicht des »Restaurant J. Gebert« in der heutigen Oberen Hauptstraße zu sehen. Betreiberin ist Emma Gebert geb. Rosenstiel (1865-1936). Sie ist die Witwe des einige Jahre zuvor verstorbenen Gast- und Landwirts Johann Gebert (1863-1895).

Fanny schickt die Karte am 11. November 1915 von Löffingen an »Fräulein Marie« nach Donaueschingen. Sie sendet ihr die »herzlichsten Grüße« und jammert über das »schlechte Wetter«, denn: »Schnee hat es hier wie mitten im Winter.«

Über dem kleinen Bildchen ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet. Sie wird vom Gewann »Im kleinen Brühl« jenseits der Bahnlinie aus aufgenommen. Zu sehen ist u. a. das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7).

Mehrbildkarte »Führer durch Löffingen« mit sechs Ansichten, ca. 1900-1910

Verlag H. Wahler, St. Johann (Saar)
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Sogenannte »Führerkarten« sind in den Jahren nach der Jahrhundertwende populär. Auch für Löffingen wird eine solche Mehrbildkarte vertrieben.

Abgebildet sind neben einer Gesamtansicht des Städtchens im Uhrzeigersinn: Das Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26), das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) und das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24).

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1909

Sammlung Familie Waßmer

»Hier siehst Du die Heimat im Bild«. Diese Zeile hat die Absenderin dieser Ansichtskarte zwischen die beiden kleinen Bildchen geschrieben und dazu ein Herzchen auf die Dächer des Städtchens gemalt. Die Mehrbildkarte zeigt insgesamt drei Ansichten. Oben ist eine Gesamtansicht abgebildet, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen wurde. In der Rötenbacher Straße steht bereits das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und links dahinter ist, leicht verdeckt, der 1901 eröffnete Bahnhof (Bahnhofstr. 1) zu sehen.

Links unten ist die »Gewerbliche Fortbildungs- und Industrieschule« (Demetriusstr. 1) zu sehen, die nach dem Brand von 1907 erbaut wurde. Dass es sich um einen Neubau handelt, der gerade fertiggestellt wurde, ist leicht zu erkennen. Rechts unten ist das 1890 erbaute »Krankenhaus« (Seppenhofer Str. 7) zu sehen, neben dem das alte Spital steht.

Mehrbildkarte mit zwei Ansichten, ca. 1901-1906

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

Am 1. September 1906 wird diese Ansichtskarte auf dem Postamt Löffingen abgestempelt. Adressiert ist sie an das »Fräulein Hedwig Weiß« in Pforzheim. Fünf, vermutlich junge Männer unterschreiben die Karte und teilen mit: »Vom ersten Quartier in der Linde herzliche Grüße«. Offenbar sind die Fünf auf der Durchreise und im Gasthaus »Linde« abgestiegen.

Die Mehrbildkarte zeigt zwei Ansichten: Oben ist ein Blick auf das Städtchen zu sehen, der vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus aufgenommen ist. Über die Bahnlinie fällt der Blick zu den Häusern der Seppenhofer Straße mit dem 1890/91 erbauten Krankenhaus.

Darunter, von floralen Jugendstilmotiven eingerahmt, ist das Rathaus zu sehen mit dem Kriegerdenkmal von 1896. Noch führen drei Türen aus dem Rathaus zum unteren Rathausplatz. Sie sind mit Holzläden verschlossen. Noch existiert die Markthalle, die das gesamte Erdgeschoss des Rath-, Kauf- und Schulhauses einnimmt. 1906 wird das Erdgeschoss umgebaut.

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof« und Witterschneekirche, ca. 1930

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 22. Juli 1937 mit der Post von Löffingen nach Neuenburg verschickt. Es ist ein Urlaubsgruß, der mit den Worten beginnt: »aus unserer diesjährigen Sommerfriscbe die allerherzlichsten Grüsse«. Auf der Mehrbildkarte sind drei Ansichten zu sehen.

Ganz oben erstreckt sich über die gesamte Länge eine Ansicht des Städtchens. Eine Kuh weidet auf einer großen Wiese, auf der heute die Häuser der Gartenstraße und Scheffelstraße stehen. Noch fällt der Blick ungehindert bis zu der Bahnlinie und den Häusern der Seppenhofer Straße. Zu erkennen sind das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael und die noch im Rohbau stehe Schule an der »Hasle«.

Unten links ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen. »Gasthof u. Pension Pilgerhof«, lautet die Beschriftung, das Nebengebäude, in dem sich Fremdenzimmer befinden, wird als »Dependance« bezeichnet. Ein Auto parkt vor dem Haus, signalisierend, dass auch auswärtige Gäste hier einkehren.

Daneben ist unten rechts eine Ansicht der »Wallfahrtskirche Witterschnee« zu sehen. Im Vordergrund steht die alte hölzerne Kapelle und im Hintergrund die ab 1894 errichtete Kirche. Die Verkaufsbuden, in denen insbesondere an Wallfahrer religiöse Artikel und kleine Andenken verkauft werden, sind auf dem Foto nicht zu sehen, da der Fotograf neben ihnen steht.