Feuerspritze und Bürgermilizfahne im Heimatmuseum, ca. 1935

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Im Dezember 1935 eröffnete im Mittelbau, der die Turn- und Festhalle mit der Volksschule verbindet, das Heimatmuseum. Auf Anregung des nationalsozialistischen Bürgermeisters Heinrich Andris schuf Gewerbelehrer Karl Ehret, der seit 1919 an der Schule in Löffingen wirkte, das Museum. Mit großem Engagement sammelte er Objekte, die die lokale Geschichte Löffingens, aber auch die regionale Geschichte der Baar und des Schwarzwaldes repräsentieren.  »Museum« ist freilich ein großes Wort, da die Exponate unwissenschaftlich präsentiert und ihre konkreten Objektgeschichten nicht erzählt wurden. Auch ihre Provenienz (Herkunft) und ihr Zusammenhang zur lokalen Geschichte blieben meist unklar. Angesichts dessen wäre »Heimatstube« wohl ein passenderer Begriff.

Auf dem Foto ist ein Blick in die Ausstellung zu sehen: Im Vordergrund steht die Feuerspritze aus dem Jahre 1806, »ein Schmuckstück Löffinger Handwerkskunst«, wie es in der Lokalpresse hieß. Dahinter ist ein rekonstruiertes »Alemannengrab« zu sehen. Darüber hängt eine große Fahne, eine »Bürgermilizfahne« aus dem Jahre 1795, »die in der Revolution von 1848 unter einem Fußboden versteckt wurde und vor nicht langer Zeit durch Zufall wieder an das Tageslicht kam.« (Woher die Jahresangabe 1795 kommt, ist unklar. Emil Ketterer erwähnt in seiner Chronik, dass die Bürgerwehr 1835 eine Fahne anschaffte.) An der Wand dahinter ist die Inschrift zu entziffern: »Heimatmuseum – Errichtet anno Domini 1935«.

Standort des Fotografen: 47.882678, 8.347749

Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955-1960

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.

Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.

Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.

2 Fotos: Lichtspektakel beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

 

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Das Kreisfeuerwehrfest geht mit einer besonderen Show zu Ende. Nach dem Einbruch der Dunkelheit bietet sich den Schaulustigen ein Lichtspektakel unterhalb der Schule in den »Bittenwiesen«.

Standort des Fotografen: 47.881864, 8.346980

Lichtspektakel beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Susanne Rebholz zur Verfügung.

Das Kreisfeuerwehrfest am 6./7. Juni 1953 geht mit einer besonderen Show zu Ende. Nach dem Einbruch der Dunkelheit bietet sich den Schaulustigen ein Lichtspektakel unterhalb der Schule an der Hasle.

Standort des Fotografen: 47.882105, 8.346721

2 Fotos: Schauübung in den »Bittenwiesen« beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Susanne Rebholz zur Verfügung.

»Wasser marsch!« heißt das Kommando beim Kreisfeuerwehrfest, das am 6./7. Juni 1953 stattfindet. Viele wohnen dem Spektakel unterhalb der Schule an der »Hasle« bei. Bei der Schauübung wird ein Frontalangriff mit 100 Stahlrohren im Einsatz vorgeführt. Im selben Jahr kann die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 90. Gründungsjubiläum feiern.

Standort des Fotografen: 47.881210, 8.347139

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1928

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von den Ausläufern des Reichberges entsteht diese Aufnahme auf das Städtchen. Im Vordergrund sind die beiden in den 1920er Jahren errichteten Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG zu sehen. Dahinter schließen sich die Häuser in der Seppenhofer Straße mit dem Krankenhaus an. Der Blick wandert über die »Bittenwiesen« in Richtung Hasle. Der fertiggestellte Rohbau des Schulgebäudes und der Festhalle grüßt aus der Ferne. Aufgrund der Inflation und der Weltwirtschaftskrise zieht sich der Bau von 1923 bis zur Eröffnung im August 1936 hin.

Standort des Fotografen: 47.879250, 8.344316

Luftbild vom Städtchen, ca. 1925-1928

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung. 

Nach dem Wiederaufbau infolge des Großbrandes von 1921 entstand diese Fotografie. Sie war damals eine Sensation: Die erste Luftaufnahme, die Löffingen aus der Vogelperspektive zeigt. »Löffingen vom Flugzeug aus« steht oben links gedruckt. Die Fotografie fand als Ansichtskarte Verbreitung.

Schön zu erkennen ist der mittelalterliche Stadtring mit dem Rathaus in der Mitte. Die wiederaufgebauten Häuser am Unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße und Ringstraße sowie in der Maienlandstraße sind an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Die katholische Pfarrkirche St. Michael steht außerhalb des Rings. In der Kirchstraße stehen noch die Häuser, die nur kurze Zeit später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden.  Im Hintergrund ist an der »Hasle« das neu erbaute Schulgebäude mit der Festhalle zu erkennen. Im Vordergrund steht bereits das Mehrfamilienhaus in der Ringstraße, das von Sägewerksbesitzer Josef Benz erbaut und deshalb »Benzbau« genannt wurde.