Totenehrung auf dem Rathausplatz anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung.

Die Feierlichkeiten zur Wiederverleihung der Stadtrechte beginnen am Sonntag, den 27. Mai 1951 mit einem Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. Im Anschluss versammelt sich die Festgemeinde auf dem unteren Rathausplatz zur Totengedenkfeier. Die Häuser des Städtchens sind mit Fahnen und Girlanden geschmückt.

Die Menschenmenge steht in einem Halbrund auf dem unteren Rathausplatz. Der neue Demetriusbrunnen, an dem der Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges (den Gefallenen, Vermissten und »Heimatvertriebenen«) gedacht wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht, denn er wird erst 1954 geschaffen. Der Eindruck täuscht also, dass sich die Menschen um den Brunnen herum aufgestellt hätten. Am Mailänder Tor sind aber seit 1930 zwei Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges angebracht. Vermutlich versammelt man sich deshalb an diesem Ort.

In der Menschenmenge sind die Sänger des Männergesangsvereins zu erkennen: u.a. Berthold Ganter, Josef Kaltenbrunner, Paul Bader, Paul Siefert, Sepp Mäder, Erich Zepf, Franz Vogt, Ernst Krauß, Ernst Göhry und Fritz Adrion sowie Willi Siefert, Alfred Fehrenbach, Hermann Schelling und Eugen Fehrenbach. Es folgen am rechten Bildrand die Mitglieder des Turnerbunds. Zu sehen ist Josef Heiler und Josef Heiler III.

Fotografiert wird das Bild vermutlich aus einem Fenster des Mailänder Tores (Demetriusstr. 12). Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Häuser Siefert mit dem Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6), Guth (Rathausplatz 7) und Rebholz (Rathausplatz 8) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883840, 8.343626

Verschneite Bahnhofstraße, ca. 1930-1940

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Es hat geschneit! Vom »neuen Benzbau« (Ringstr. 8) bietet sich ein guter Blick auf die Winterlandschaft. Die Bahnhofstraße ist verschneit, ebenso der Hang, der zum Städtchen hinabführt. Er lädt regelrecht zum Rodeln und Skifahren ein und wird sich sicherlich im Laufe des Tages zum beliebten Wintersportort der Kinder verwandeln!

Am linken Bildrand sind die Garagen der Holzindustriewerke Josef Benz AG (Ringstr. 10) und dahinter das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883880, 8.342709

Unbekannte Brandruine, ca. 1910-1920

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Ganter zur Verfügung.

Nach mündlicher Überlieferung soll dieses Foto in Löffingen aufgenommen sein. Falls diese Behauptung zutreffend sein sollte: Welche Brandruine ist dann auf dem Foto zu sehen?

Das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12), das im August 1914 abbrennt, ist nicht abgebildet.

Standort des Fotografen: ???

Rückseite vom Haus Hasenfratz in der Ringstraße, 1976

Stadtarchiv

Seit dem Großbrand 1921 und dem anschließenden Wiederaufbau ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Aber das Haus Hasenfratz (Demetriusstr. 9) hat sich, zumindest was seine Rückseite zur Ringstraße hin betrifft, nicht verändert.

Vergleicht man die Fassade, wie sie sich 1976 darbietet, mit dem Plan, den der Freiburger Architekt Carl Anton Meckel im Zuge des Wiederaufbaus anfertigte, dann sticht nur die Dachgaube ins Auge, die auf dem Plan fehlt. Ansonsten wurde der Plan aber 1:1 umgesetzt. Die Anordnung der Sprossenfenster mit den Fensterläden stimmt genauso überein wie die Position und Gestaltung der Hintertür mit den beiden Luken daneben.

Im Nachbarhaus von Familie Scholz (Demetriusstr. 8) wurden hingegen die alten Sprossenfenster bereits durch moderne Fenster ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.884317, 8.343893

Zwei Mädchen vor dem Haus Siefert am Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Gartentörchen, das durch den kleinen Vorgarten zum Haus Siefert (Rathausplatz 6) führt, stehen zwei Mädchen. Sie tragen identische weiße Kleider, die mit plüschigen Borten verziert sind. Das lange Haar tragen sie offen, golden-glitzernde Stirnbänder sind zu erkennen. Offensichtlich ist Fasnacht und die beiden Teenager sind kostümiert.

V.l.n.r.: Maria Ganter (verh. Schweizer, 1909-?), ???

Im Hintergrund ist die Eingangstür zum Haus Siefert zu sehen. Gebaut wurde das Haus 1911 von dem Apotheker Otto Buisson nach Plänen des Architekten Friedrich Kopp. Mittlerweile gehört das Haus dem Kaufmann Wilhelm Siefert.

Standort des Fotografen: 47.883679, 8.344075

Häuser Hasenfratz und Maier in der Bittengasse, ca. 1990

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Außerhalb des mittelalterlichen Stadtrings wird dieses Foto von der Bittengasse aus aufgenommen. Dokumentiert werden zwei Häuser, die wenige Jahre später aus dem Stadtbild verschwinden, da beide abgerissen werden. Da ist zum einen links das Haus Hasenfratz (Bittengasse 8), dessen holzverschindelter Seitengiebel in das Bild ragt. Das Haus wurde erst 1909 außerhalb des Stadtrings erbaut und steht somit keine 100 Jahre.

Altehrwürdig ist hingegen das Haus von Landwirt und Ratsdiener Karl Maier (Kirchstr. 7), dessen Rückseite hier zu sehen ist. Es kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn es gehörte ursprünglich zum Nachbargebäude, dem Mayerhof des Klosters St. Blasien. 1811 wurde dieser Teil des Hofes mit Stall und Scheune abgetrennt und verkauft.

Standort des Fotografen: 47.883641, 8.345866

Kindererholungsheim Gugelberger in der Maienlandstraße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Städtchen hat sich über Nacht in eine traumhafte Winterlandschaft verwandelt. Der Buchbinder Albert Rebholz (1907-1962) nutzt die Gelegenheit und zieht mit seinem Fotoapparat los. Er nimmt eine ganze Fotoserie auf.

Hier ist die Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6) mit ihrem großen Gartengrundstück zu sehen: Der praktische Arzt Dr. med. Franz Gugelberger (1878-1943) hatte seit 1907 in Löffingen praktiziert, bis er 1935 diese Villa bauen ließ. Nach seinem Tod 1943 wohnte seine Witwe Mathilde Gugelberger geb. Schacht (1887-1958) allein in der Villa. In der Nachkriegszeit eröffnete sie zusammen mit ihrer Tochter Margaretha Gugelberger (1912-1989), einer staatlich geprüften Kinderschwester, ein Kindererholungsheim. Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet verbringen hier ihre Erholungsferien. Wie die Heimkinder während ihres Aufenthalts behandelt werden, ist unbekannt. Das Heim existiert bis in die 1960er Jahre.

Auf dem verschneiten Grundstück am rechten Bildrand wird Anfang der 1960er Jahre das Wohn- und Geschäftshaus von Malermeister Karl Sibold erbaut (Maienlandstr. 4).

Ein querformatiger Ausschnitt dieses Fotos, bei dem ein Teil des Schnees im Vordergrund und ein Teil des Himmels weggeschnittet wird, findet als Ansichtskarte Verbreitung.

Standort des Fotografen: 47.884689, 8.343160

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Fasnacht 1913« hat jemand oben rechts in die Bildecke geschrieben. 1913 wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus. In der Oberen Hauptstraße, wo sich die Narrenumzug aufstellt, entsteht eine ganze Fotoserie.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17-19) zu sehen. Daneben steht das neu erbaute Haus von Familie Jordan (Obere Hauptstr. 21). Die Jordans hatten ursprünglich in der Demetriusstraße im Städtchen gewohnt. Ihr Haus war beim Großbrand sechs Jahre zuvor abgebrannt und sie hatten daraufhin in der Oberen Hauptstraße dieses zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung errichtet.

Welche »Nationalität« (bzw. welche Klischeevorstellung einer »Nationalität«) die Narrengruppe auf dem Foto darstellt, ist ungewiss. Im Unterschied zu anderen Wagen, ist dieser nicht betitelt. Aber die Kimonoartigen Gewänder könnten darauf hindeuten, dass es sich um »Japaner« handeln soll. Gezogen wird der kleine Wagen von zwei Pferden. Es folgt der Umzugswagen »Tirol«.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

Drei Kinder vor dem Haus Walz in der Maienlandstraße, ca. 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Das Haus Walz (Maienlandstr. 47) ist zur Maienlandstraße hin nur einstöckig. Die Fensterläden sind auf der Straßenseite gerade verschlossen. Zur Rückseite hin ist das Haus zweistöckig und es verfügt außerdem über einen gewölbten Keller, eine Scheuer und eine Stallung. Das Haus gehört dem Polizeisekretär Karl Walz (1891-1969) und seiner Ehefrau Anna Theresia Walz geb. Frey (1900-1992), die es von ihren Eltern geerbt hat.

Die Kinder, die auf der anderen Straßenseite auf einem Holzgeländer sitzen, gehören nicht zur Familie Walz, wie man annehmen könnte, sondern zur Familie Fehrenbach, die vis-à-vis wohnt. Es handelt sich um Hilda Fehrenbach (verh. Hepting), Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013) und Rita Fehrenbach. 

Am Seitengiebel vom Haus Walz vorbei fällt der Blick auf das ehemalige Gasthaus »Engel« (Beim Schneekreuz 1).

Standort des Fotografen: 47.888640, 8.341900

Haus Ganter und Kaplanei in der Seppenhofer Straße, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Links ragt der schlanke Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael in den Himmel empor. Das Gemäuer ist noch nicht verputzt. Rechts daneben stehen in der Seppenhofer Straße das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) sowie die katholische Kaplanei. Seit der Zerstörung des alten Pfarrhauses (Untere Hauptstr. 10) im Zweiten Weltkrieg und bis zum Neubau des neuen Pfarrhauses (Pfarrweg 3) dient das Gebäude auch als Pfarrhaus.

Aufgenommen wird das Foto vom heutigen Pfarrweg aus, der allerdings noch nicht so heißt, weil das neue Pfarrhaus erst 1963 erbaut wird. Der Schnee türmt sich in die Höhe. Auf dem Zaun liegt eine dicke Schneeschicht.

Standort des Fotografen: 47.881876, 8.344360

5 Fotos: 20-Jährige beim Narrenumzug am »Scharfen Eck«, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, es sind nicht die Bewohner*innen des Altenheims St. Martin, die sich hier in den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« eingereiht haben. Es sind die 20-Jährigen! Da die »Laternenbrüder« in diesem Jahr ihr 100. Gründungsjubiläum feiern, schlagen die 20-Jährigen noch kurzerhand ihre 20 Jahre oben drauf und gehen als 120-Jährige. Und da ein Geschlechtertausch immer ein besonderes Gaudi ist, verkleiden sich die Frauen als Greise und die Männer als Greisinnen. Und fertig sind die »Jubiläumszwanziger«, wie auf dem Umzugswagen steht.

1.Bild: Andreas Schreiber, Matthias Kühn, Jürgen Fehrenbach, Rudi Werne, Bernd Wider, Werner Hasenfratz (auf dem Fahrrad)
2.Bild: Thomas Fetz, Corinna Grimm; Thomas Kaufmann, ???, Thorsten Diehr
3.Bild: Christa Berberich, Susanne Zepf, Renate von der Heyd, ???, Karin Fritsche, Matthias Frey, Bernd Wider, Ralf Streit
4.Bild: Birgit Knöpfle, ???, ???, Karin Geisinger, Daniela Vogelbacher, Birgit Finkbeiner, Peter Zimmermann
5.Bild: Jutta Hepting, Karin Fehrenbach, ???, Jeanette Heizmann, Heike Bölle

Standort des Fotografen: 47.884462, 8.345616

Häuser Kuster und Kress in der Bonndorfer Straße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Seit fast einem Jahrhundert stehen die beiden Einfamilienhäuser in der Bonndorfer Straße. Das linke Haus (Bonndorfer Str. 3) wurde 1929/30 von dem Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) nach Plänen von Architekt Johann Preuß erbaut. Kuster wohnt darin mit seiner Ehefrau Mathilde Kuster geb. Hutzler (1893-1960).

Rechts daneben errichtete 1932/33 Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939) sein Wohnhaus (Bonndorfer Str. 2), ebenfalls nach Plänen von Architekt Preuß. Nachdem Steidlinger am 12. Dezember 1939 gestorben war, wohnte darin bis zu ihrem Tod seine Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953). Sie starb am 30. Mai 1953 im Alter von 75 Jahren. Elisabeth Kress geb. Steidlinger (1899-1989) erbt das Haus und wohnt darin mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Emil Kress (1895-1962), und ihrer Tochter Ingeborg Kress (verh. Heintze, 1926-2013).

Erst später wird die Straße in Bonndorfer Straße umbenannt und die beiden Häuser erhalten die Hausnummern 2 und 3.

Standort des Fotografen: 47.881781, 8.343142