Mädchen mit Puppenwagen beim Kindergarten, ca. 1931

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Kindergarten in der Bahnhofstraße ist ein Fotograf zu Besuch. Die Kinder haben die Möglichkeit, Porträtaufnahmen von sich aufnehmen zu lassen. Als Requisiten stehen ein Puppenwagen und ein kleiner Blumenstrauß zur Verfügung. Es entsteht eine Fotoserie, die verschiedene Kinder zeigt. Auch Elisabeth (»Liesel«) Ganter (verh. Wangler, geb. 1925) lässt sich fotografieren. Sie steht vor einem hölzernen Lattenzaun.

Standort des Fotografen: 47.885576, 8.340810

8 Fotos: Sommerfest im Kindergarten in der Bahnhofstraße, 1974

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eigentlich sollte der alte Kindergartens in der Bahnhofstraße längst geschlossen sein. Denn 1965 öffnete der neu gebaute Kindergarten im Schulweg seine Pforten. Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge wurde der alte, 1908 eingeweihte Kindergarten am 1. September 1967 wieder vorläufig in Betrieb genommen. Besucht wird er vor allem von Kindern aus Stettholz, dem Maienland, der Hohlgasse und der Bahnhofstraße, aber auch aus Dittishausen, wo erst 1974 ein eigener Kindergarten eröffnen wird. 1977 wird der alte Kindergarten in der Bahnhofstraße dann schließlich endgültig geschlossen.

Heute wird hier ein Sommerfest veranstaltet. Erzieherin Maria Baumann und die anderen »Kindergartentanten« haben alle Hände voll zu tun. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Auf einer langen Tafel wird »Obst und Gemüse« angeboten, aber auch »Fleisch und Wurst«, »Bratwürste« sowie »Bier und Cola«. Darüber hinaus gibt es, wie auf einem richtigen Flohmarkt, »Luftballons«, ausrangiertes Spielzeug, »Blumen«, »Schlankheitspillen« und Secondhand-Kleidung zur Auswahl. Das ganze Sortiment dient offenbar auch als Kulisse für ein kleines Theaterstück, das aufgeführt wird.

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Cordula Heizmann, Karin Fritsche, Rita Maier (Dittishausen, geb. 1968) und Ruth Maier (Dittishausen, geb. 1968), Jürgen Fehrenbach, Daniela Wider, Birgit Merk (Dittishausen) , Matthias van Dungen, Karin Fehrenbach, Martina Knöpfle und Helga Frische.

Standort des Fotografen: 47.885535, 8.341036

Zwei Kinder vor dem NSV-Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1940-1945

Archiv der Stadtmusik

»NSV-Kindergarten« steht in großen Buchstaben an die Hausfassade geschrieben. »NSV« ist die Abkürzung für »Nationalsozialistische Volkswohlfahrt« und ist eine Parteiorganisation der NSDAP. Seit 1907 existiert die Kinderschule in der Bahnhofstraße. Ursprünglich wurden die Kinder von Ordensschwestern vom heiligen Vincenz von Paul betreut, doch das änderte sich in der NS-Zeit. Die Nonnen wurden durch Erzieherinnen ersetzt.

Zwei Jungs stehen vor dem weißen Lattenzaun, der das Grundstück des Kindergartens eingrenzt. Der Größere von beiden hält einen Lederball in den Händen. Es handelt sich um die beiden Brüder Waldemar Zepf (1937-2024) und Lothar Zepf (1936-2022).

Standort des Fotografen: 47.885476, 8.340922

Erstklässler in der Bahnhofstraße, Ostern 1957

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Sechs Jahre ist er alt, der kleine Michael Fehrenbach (geb. 1951). Heute ist ein besonderer Tag für ihn, denn er wird in die Volksschule eingeschult. Mit seinem Schulranzen und seiner Schultüte posiert er stolz vis-à-vis des Bahnhofs in der Bahnhofstraße – in unmittelbarer Nähe zu seinem Elternhaus. Im Hintergrund ist der Altstadtring mit den Häusern der Demetriusstraße zu sehen.

Noch beginnt das Schuljahr nicht nach den Sommerferien, sondern nach Ostern. Erst 1964 wird der Schuljahresbeginn in den Spätsommer verlegt.

Standort des Fotografen: 47.883389, 8.342528

Hexen mit Hexenwagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1967

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die Umzugsstrecke am »Fasnet Mändig« führt vom Bahnhof kommend durch das Städtchen. Der Weg ist von Zuschauer*innen gesäumt. Unheimlich wird es jetzt, wenn sich die Hexen nähern. Mit ihren Reisigbesen ziehen sie die Straße entlang und blicken in die Menschenmenge am Straßenrand, um ein mögliches Opfer ausfindig zu machen. Jetzt nur nicht auffallen! Hoffentlich bleibt der Umzug jetzt nicht stehen! Aufatmen ist angesagt, wenn die Hexengruppe vorübergezogen ist!

Mitgeführt wird natürlich auch der Hexenwagen mit der »großen Hexe«. Sie ist seit 1958 immer mit dabei und nicht mehr wegzudenken! Eine der Hexen im Vordergrund ist Egon Bader (1933-1999).

Standort des Fotografen: 47.882526, 8.343259

Haus Schlenker in der Bahnhofstraße, 2000

Sammlung Familie Waßmer

Das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14) wird von seinen Besitzern »Haus am Wiesengrund« genannt. So steht es an einen der Seitengiebel geschrieben. Das landwirtschaftliche Anwesen wurde 1903 erbaut: Am 7. Mai 1903 erhielt der Landwirt und Fuhrmann Thomas Schlenker (1845-1918) die Genehmigung zur Errichtung eines Wohn- und Ökonomiegebäudes. Seitdem hat sich das Haus äußerlich kaum verändert – von der modernen Haustür und der Dachgaube abgesehen, die aber aus der vom Fotografen gewählten Perspektive weniger ins Auge fallen. 1936 war das Dachgeschoss in der rechten Gebäudehälfte ausgebaut worden.

Von Anbeginn war das Anwesen im Besitz der Familie Schlenker, zunächst von Landwirt und Fuhrmann Thomas Schlenker (1845-1918) und seiner Ehefrau Anna Schlenker (geb. Wintermantel, ?-?), dann des Landwirts Karl Schlenker (1874-1960) und seiner Ehefrau Sofie Schlenker (geb. Dreher, 1879-1961) und schließlich ab 1955 des Landwirts Emil Schlenker (1907-1999) und seiner Ehefrau Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach, 1907-1980). In vierter Generation gehörte es Alfons Schlenker (1937-1998) und dessen Ehefrau Marie-Luise Schlenker (geb. Holzheuer, 1936-2011).

An der Stelle, an der der Fotograf steht, wird wenige Jahre später ein Neubau errichtet.

Standort des Fotografen: 47.886316, 8.340143

Hexen beim Umzug, Fasnacht ca. 1934

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

1934 gilt als Gründungsjahr der »Löffinger Hexen«, weil sie in diesem Jahr zum ersten Mal öffentlich als organisierte Gruppe in Erscheinung treten und eine »Walpurgisnacht« aufführen. Den Text des Schauspiels hat Leo Ratzer (1881-1948) verfasst. Ein einheitliches »Häs« gibt es in der Gründungszeit noch nicht, aber schaurig-schön sehen die Hexen schon damals aus.

Auf dem Foto haben sie sich in den Narrenumzug eingereiht und treiben ihr Unwesen. Hoch auf einem Heuwagen, der wie das Dach eines Hexenhauses drapiert ist, steht Albert Fehrenbach (1919-2008), mit einem Hexenbesen herumfuchtelnd. Der Wagen fährt gerade am Bahnhof vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883778, 8.342190

Blumenschmuck am Haus Lehmann in der Bahnhofstraße, 1995

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Nein, das Foto wird nicht im »Geraniendorf« Unadingen aufgenommen, sondern in Löffingen. Die Geranien am Haus Lehmann (Bahnhofstr. 5) blühen so prächtig, dass sie es mit diesem Foto sogar in die Lokalzeitung schaffen. Richard Lehmann (1935-2013), eigentlich Kranführer von Beruf, hat wahrlich einen grünen Daumen. Er schmückt mit den Blumen nicht nur sein eigenes Haus, sondern hegt und pflegt auch die Geranien, die er am Geländer in der Rötengasse aufgehängt hat.

Das zweistöckige Wohnhaus wurde 1928 erbaut. Es gehörte damals zwei Schwestern: der Näherin und Damenschneiderin Amalie Suckert und der Krankenschwester Berta Suckert. Nach ihrem Tod kaufte es 1976 Richard Lehmann.

Standort des Fotografen: 47.885148, 8.341201

Umzugswagen »Esel-Zucht« in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1968

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.

Vermutlich an Fasnacht 1968 entsteht dieses Foto. Schließlich lautet das Motto der Fasnacht in diesem Jahr: »Wildpark-Viecherei« Dazu passt, dass auf dem Banner an der Seite des Umzugswagens von »Esel-Zucht« die Rede ist. Leider ist nicht der gesamte Schriftzug zu lesen. Auf dem Wagen sind jedenfalls mehrere »Esel« zu sehen – auch wenn es sich wohl eher um prächtige Pferde handelt. Darauf reiten u.a. Marianne Fehrenbach (verh Brugger, geb. 1950) und [Gisela Sibold (geb. 1940)].

Der Traktor, der den Umzugswagen zieht, wird von Erwin Mayer gelenkt. Rechts von ihm sitzt sein Bruder Manfred Mayer und links Wolfgang Schmitt (1948-2018).

Standort des Fotografen: 47.882450, 8.343193

Bahnbeamter im Bahnhof, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Bahnbeamte Hans Fürderer (aus Dittishausen, 1926-2013) hat alle Hände voll zu tun. Er muss die Weichen der Bahngleise von Hand stellen. Und auch die Schranken der Bahnübergänge werden von ihm hinunter- und hinaufgelassen, denn die Schrankenwärter, die seit Eröffnung der Bahnlinie 1901 diesen Dienst leisteten, gibt es nicht mehr. Die Kunden, die am Schalter eine Reiseauskunft erbitten, müssen also ein wenig Geduld mitbringen, denn das Abfertigen des einfahrenden und abfahrenden Zuges hat Vorrang. Und Lautsprecherdurchsagen müssen ganz nebenbei auch noch getätigt werden.

Standort des Fotografen: 47.883459, 8.342127

Braut Maria Ganter vor dem Haus Fehrenbach in der Bahnhofstraße, 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Maria Ganter (1920-1998) heiratet den Reichsbahnsekretär Albert Fehrenbach (1919-2008). Zusammen mit ihrem Onkel Heinrich Ganter (1900-1980), der Sägearbeiter ist, steht sie vor dem Elternhaus ihres zukünftigen Ehemannes in der Bahnhofstraße. Links und rechts stehen die beiden Brautjungfern Hedwig Kaltenbrunner (1922-1999) und Franziska Fritsche (verh. Heiler, 1925-2021).

Die Haustür ist festlich geschmückt mit einer Reisiggirlande und kleinen Tännchen. Die Hausnummer 118 ist über dem Eingang zu erkennen. Gleich geht es los zum Hochzeitszug in die katholische Pfarrkirche St. Michael, in der das Paar getraut wird.

Standort des Fotografen: 47.884130, 8.342002

Drei Schülerinnen der Nähschule, ca. 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Unterstand hinter dem Kindergarten (Bahnhofstr. 9) wird dieses Foto aufgenommen. Die Schaukel, die hier baumelt, ist eigentlich zum Spielen für die kleinen Kinder bestimmt. Die abgebildeten Personen sind aber längst dem Kindesalter entwachsen – und man kann nur hoffen, dass die Schaukel gut befestigt ist! Die drei jugendlichen Mädchen haben bereits die achtjährige Volksschule abgeschlossen und besuchen jetzt die Nähschule, die sich ebenfalls in den Räumlichkeiten des Kindergartens befindet. Dass es sich um Nähschülerinnen handelt, ist am Werkzeug zu erkennen, das sie mit sich führen, z.B. eine Elle und ein Maßband.

V.l.n.r.: Maria Ganter (verh. Fehrenbach, 1920-1998), Martha Brugger (verh. Trenkle, 1919-2013), Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967)

Standort des Fotografen: 47.885610, 8.341162