Bahnhofsgebäude nach der Eröffnung, Ansicht von der Gleisseite, ca. 1901

Hofphotograph Alfred Wolf, Konstanz / Stadtarchiv Titisee-Neustadt

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

Das Foto entstand in den ersten Anfangsjahren des Bahnhofes. Im Hintergrund ist das der Deutschen Reichsbahn gehörende Dienstwohnungsgebäude (Bahnhoftstr. 4) zu erkennen, aber der 1905 errichtete Neubau der »Kinderschule« (Bahnhofstr. 9) fehlt noch auf dem Bild. In der Ferne ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Links neben den Gleisanlagen hat der Fotograf dieser Aufnahme, der Konstanzer Hofphotograph Alfred Wolf (1863-1930), sein Werk signiert. Er war damals ein überregional gefragter Fotograf für Objekte der Technik und Industrie.

Standort des Fotografen: 47.883237, 8.341997

Umzug zur Stadterhebung in der Bahnhofstraße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heidi und Rudolf Lasson zur Verfügung.

Der Festumzug anlässlich der Stadterhebung bewegt sich bei nasskaltem Schmuddelwetter durch die Bahnhofstraße. Der Wagen mit der späteren Königin Marie-Antoinette (1755-1793) wird von Pferden gezogen.

Dargestellt wird der historische Brautzug der 14-jährigen österreichischen Erzherzogin von ihrem Geburtsort Wien nach Versailles. Am 4. Mai 1770 kam er auf dem Weg von Donaueschingen nach Freiburg auch durch Löffingen. Der Zug bestand aus 22 sechsspännigen Karossen und 57 leichteren Kaleschen mit 450 Zug- und Reitpferden. Das Gefolge war 250 Personen stark. Am 16. Mai 1770 traf der Brautzug schließlich in Versailles ein, wo Marie-Antoinette die Gemahlin des späteren französischen Königs Ludwig XVI. wurde.

Im Hintergrund ist rechts das Haus Fehrenbach zu sehen. Es gehört der Witwe Frieda Fehrenbach geb. Blattert (1911-2003), die von Dillendorf stammt. Ihr Mann Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), den sie 1938 geheiratet hatte, war am 5. Februar 1943 im Kaukasus gefallen. Sie verheiratete sich daraufhin ein zweites Mal mit Herbert Klatt.

Das Haus hinten links gehört zum Weberweg und ist im Besitz des Ehepaars Franz Vogelbacher (1906-?) und Berta Vogelbacher geb. Hoch (1911-?).

Standort des Fotografen: 47.884021, 8.341936

Schneeball werfender Junge beim Bahnhof, 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bernd Schmid (geb. 1937) steht am Hang unterhalb des Bahnhofs. Er hat großen Spaß beim Schneeballwerfen. Der Junge ist der Sohn des Pflästerers Timotheus Schmid und dessen Ehefrau Maria geb. Schultheiß. Die Familie wohnte gleich nebenan im »Benzbau« in der Ringstraße. Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund wurde im Frühjahr 1945 bei einem Fliegerangriff zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883521, 8.342610

Zwei Mädchen mit Puppenwagen beim Kindergarten, ca. 1931

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Vor einem hölzernen Lattenzaun stehen zwei Mädchen. In ihrer Mitte halten sie einen Kinderwagen, aus der eine Puppe herausschaut. Die identischen Kleidchen mit weißem Kragen verraten, dass es sich um Schwestern handelt.

Links steht die ältere Schwester Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005). Sie hält einen Blumenstrauß in ihrer Hand. Rechts steht ihre zwei Jahre jüngere Schwester Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019).  Die Aufnahme entsteht beim Kindergarten in der Bahnhofstraße.

Standort des Fotografen: 47.885576, 8.340810

Kleiner Junge vor dem Bahnhof, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Auf dem Hang zwischen Bahnhofstraße und Ringstraße sitzt der kleine Junge Eugen Maier mitten auf einer Löwenzahnwiese. Nach dem Großbrand 1921 war hier Trümmerschutt abgeladen und damit das Gelände aufgeschüttet worden. 16 Jahre nach der Brandkatastrophe ist auch im wörtlichen Sinne längst Gras darüber gewachsen.

Im Hintergrund sieht man den alten Bahnhof, der bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883450, 8.342731

Bahnhofsgebäude, Ausschnitt, ca. 1905

Sammlung Familie Waßmer

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

1887 war bereits die Bahnstrecke von Freiburg nach Neustadt in Betrieb genommen worden. In der Folgezeit war die Fortführung der Höllentalbahn in Richtung Donaueschingen diskutiert worden. Die Stadtgemeinde hatte sich dafür eingesetzt, dass die Streckenführung über Löffingen führt. 1896 hatte die zweite Kammer der Landesstände in Karlsruhe den Weiterbau der Eisenbahnlinie von Neustadt über Löffingen nach Donaueschingen schließlich beschlossen und kurz darauf hatte auch Großherzog Friedrich I. (1826-1907) dies gebilligt. Die hintere Höllentalbahn konnte gebaut werden und auch das Bahnhofsgebäude Löffingen wurde errichtet.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Diese Ansicht ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte. Das Originalfoto finden Sie hier.

Standort des Fotografen: 47.882999, 8.341894

Stadtmusik und Spielmannszug beim Narrenumzug, Fasnacht ca. 1958-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Schnee ist weit und breit nicht zu sehen, als dieser Fasnachtsumzug von der Bahnhofstraße her kommend, seinen Weg durch das Städtchen nimmt. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Josef Heiler führt den Zug an. Vorne marschieren die beiden Trommler Albin Zepf (1934-2009) und Klaus Allinger (geb. 1935).  Nach den Trommlern und Pfeifern folgt die Stadtmusik mit den Blechbläsern. Weiter hinten ist Edmund Jordan (genannt »Bartli«) zu erkennen. Beide Musikvereine haben sich in eine einheitliche Fasnachtsuniform gekleidet und musizieren gemeinsam.

Im Hintergrund ist das 1957 neu errichtete Bahnhofsgebäude und das Sägewerk Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen:  47.882414, 8.343300

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zehn Glocken sind auf diesem Foto zu erkennen, die in der Bahnhofstraße auf ihren Abtransport per Eisenbahn warten, um für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen zu werden. Dabei handelt es sich um die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Michael, aber auch die Rathausglocke und auch das Glöckchen, das im Turmreiter des Mailänder Tors hing. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wurde.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stelle uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Die eingezogenen Glocken stehen in der Bahnhofstraße zu ihrer Verladung bereit. Auf der großen Glocke vorne ist am unteren Glockenrand »in Villingen« zu entziffern. die Villinger Glockengießerei Grüninger hatte die Kirchenglocken 1922 neu gegossen, nachdem sie im Ersten Weltkrieg schon einmal eingeschmolzen worden waren. Im Hintergrund sind auf der anderen Seite der Bahngleise die Häuser in der Hohlgasse zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Umzug zur Stadterhebung in der Bahnhofstraße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda Hepting und Franz Isele zur Verfügung.

Der Festumzug zur Stadterhebung am 27. Mai 1951 zieht durch die Bahnhofstraße. Ein Ochsengespann zieht einen Karren, auf dem eine junge Frau steht, in einem weißen wallenden Kleid, mit einem Blütenkranz im Haar geschmückt. Ihr folgen zu Fuß Festjungfrauen, die dem nasskalten Wetter trotzen. Sie werden von einigen Männern mit Wikinger-Helmen flankiert, die vermutlich Alemannen darstellen sollen.

Im Hintergrund ist das Haus Vogelbacher (Weberweg 8) zu erkennen, das die Hausnummer »Bahnhofsstraße 117« trägt. Eigentümer des Anwesens sind der Landwirt und Holzhändler Franz Vogelbacher (1906-?) und dessen Ehefrau Berta Vogelbacher geb. Hoch (1911-?). Das Haus ist mit Girlanden aus Tannengrün geschmückt. Deutlich sind an der Dacheindeckung Spuren des Krieges zu erkennen: Bei der Bombardierung des Nahe gelegenen Bahnhofes wurde auch das Haus Vogelbacher in Mitleidenschaft gezogen.  Dort, wo sich heute eine Garage befindet, sind noch Scheunentore vorhanden. Balkone gibt es noch nicht. 

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’30.3″E

Blick vom Kirchturm in Richtung »Benzbau«, Bahnhof und Sägewerk Benz, ca. 1930

Verlag A. Rebholz, Löffingen

Als das Foto vom Kirchturm aus aufgenommen wird, ist der »Benzbau« (Ringstr. 8) noch neu: Erbaut 1923/24 von den Holzindustriewerken Josef Benz AG, bietet das Mietshaus rund 20 Familien ein Zuhause. Auf dem Foto ist die Fassade noch leuchtend weiß, auch der Holzlattenzaun ist frisch gestrichen, der das dazugehörige Grundstück einrahmt.

Auf dem angrenzenden Grundstück, getrennt nur durch einen schmalen Fußweg, der zur Bahnhofstraße hinaufführt, wurde nach dem Großbrand 1921 Trümmerschutt abgeladen und damit der Hang aufgeschüttet. Deutlich zu sehen ist das Bahnhofsgebäude von 1901, das bei den Fliegerangriffen im Februar 1945 komplett zerstört wird. Auch der »Benzbau« wird damals beschädigt.

Links hinter dem Benzbau ist der Giebel und das Dach vom Haus Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) zu sehen, weiter hinten das Dienstwohnungsgebäude (Bahnhofstr. 4), der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und am Ende der Straße das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14). Rechts vom Kindergarten steht das Haus Egle (Rötengasse 6) und dahinter das Haus Willmann (Bahnhofstr. 11). Auf der anderen Seite der Bahngleise ist das Sägewerk Benz zu sehen sowie einige Häuser der Hohlgasse.

Standort des Fotografen: 47.882640, 8.344063