Zwei Mädchen mit ihrem Puppenwagen, ca. 1931

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Vor einem hölzernen Lattenzaun stehen zwei Mädchen. In ihrer Mitte halten sie einen Kinderwagen, aus der eine Puppe herausschaut. Die identischen Kleidchen mit weißem Kragen verraten, dass es sich um Schwestern handelt.

Links steht die ältere Schwester Gertrud Schmid (geb. 1925). Sie hält einen frisch gepflückten Blumenstrauß in ihrer Hand. Rechts steht ihre zwei Jahre jüngere Schwester Irma Schmid (geb. 1927).  Die Aufnahme entstand beim Kindergarten in der Bahnhofstraße.

Standort des Fotografen: 47.885576, 8.340810

Kleiner Junge vor dem Bahnhof, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Auf dem Hang zwischen Bahnhofstraße und Ringstraße sitzt der kleine Junge Eugen Maier mitten auf einer Löwenzahnwiese. Nach dem Großbrand 1921 war hier Trümmerschutt abgeladen und damit das Gelände aufgeschüttet worden. 16 Jahre nach der Brandkatastrophe ist auch im wörtlichen Sinne längst Gras darüber gewachsen.

Im Hintergrund sieht man den alten Bahnhof, der bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883450, 8.342731

Bahnhofsgebäude, Ausschnitt, ca. 1905

Sammlung Familie Waßmer

Am 19. August 1901 fand die feierliche Eröffnung der Bahnlinie zwischen Neustadt und Donaueschingen in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I., des Fürsten Max-Egon zu Fürstenberg und hoher Staatsbeamter statt. Damit war Löffingen an den Bahnverkehr angeschlossen.

1887 war bereits die Bahnstrecke von Freiburg nach Neustadt in Betrieb genommen worden. In der Folgezeit war die Fortführung der Höllentalbahn in Richtung Donaueschingen diskutiert worden. Die Stadtgemeinde hatte sich dafür eingesetzt, dass die Streckenführung über Löffingen führt. 1896 hatte die zweite Kammer der Landesstände in Karlsruhe den Weiterbau der Eisenbahnlinie von Neustadt über Löffingen nach Donaueschingen schließlich beschlossen und kurz darauf hatte auch Großherzog Friedrich I. (1826-1907) dies gebilligt. Die hintere Höllentalbahn konnte gebaut werden und auch das Bahnhofsgebäude Löffingen wurde errichtet.

Das zweigeschossige Bahnhofsgebäude aus Backsteinen mit eingeschossigen Anbauten an beiden Seiten entsprach der typischen badischen Bahnhofsanordnug. Der Komplex bestand aus dem Hauptgebäude, das auch als Wohnhaus diente, aus einem Wartesaal und einem Güterschuppen sowie einem freistehenden Toilettenhäuschen. Die Anlage wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Diese Ansicht ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte. Das Originalfoto finden Sie hier.

Standort des Fotografen: 47.882999, 8.341894

Stadtmusik und Spielmannszug beim Narrenumzug, Fasnacht ca. 1958-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Schnee ist weit und breit nicht zu sehen, als dieser Fasnachtsumzug von der Bahnhofstraße her kommend, seinen Weg durch das Städtchen nimmt. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Josef Heiler führt den Zug an. Vorne marschieren die beiden Trommler Albin Zepf (1934-2009) und Klaus Allinger (geb. 1935).  Nach den Trommlern und Pfeifern folgt die Stadtmusik mit den Blechbläsern. Weiter hinten ist Edmund Jordan (genannt »Bartli«) zu erkennen. Beide Musikvereine haben sich in eine einheitliche Fasnachtsuniform gekleidet und musizieren gemeinsam.

Im Hintergrund ist das 1957 neu errichtete Bahnhofsgebäude und das Sägewerk Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen:  47.882414, 8.343300

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Wider zur Verfügung.

Zehn Glocken sind auf diesem Foto zu erkennen, die in der Bahnhofstraße auf ihren Abtransport per Eisenbahn warten, um für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen zu werden. Dabei handelt es sich um die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Michael, aber auch die Rathausglocke und auch das Glöckchen, das im Turmreiter des Mailänder Tors hing. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen, das bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 zerstört wurde.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, April 1942

Dieses Foto stelle uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Die eingezogenen Glocken stehen in der Bahnhofstraße zu ihrer Verladung bereit. Auf der großen Glocke vorne ist am unteren Glockenrand »in Villingen« zu entziffern. die Villinger Glockengießerei Grüninger hatte die Kirchenglocken 1922 neu gegossen, nachdem sie im Ersten Weltkrieg schon einmal eingeschmolzen worden waren. Im Hintergrund sind auf der anderen Seite der Bahngleise die Häuser in der Hohlgasse zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’04.7″N 8°20’28.6″E

Umzug zur Stadterhebung in der Bahnhofstraße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda Hepting und Franz Isele zur Verfügung.

Der Festumzug zur Stadterhebung am 27. Mai 1951 zieht durch die Bahnhofstraße. Ein Ochsengespann zieht einen Karren, auf dem eine junge Frau steht, in einem weißen wallenden Kleid, mit einem Blütenkranz im Haar geschmückt. Ihr folgen zu Fuß Festjungfrauen, die dem nasskalten Wetter trotzen. Sie werden von einigen Männern mit Wikinger-Helmen flankiert, die vermutlich Alemannen darstellen sollen.

Im Hintergrund ist das Haus Vogelbacher (Weberweg 8) zu erkennen, das die Hausnummer »Bahnhofsstraße 117« trägt. Eigentümer des Anwesens sind der Landwirt und Holzhändler Franz Vogelbacher (1906-?) und dessen Ehefrau Berta Vogelbacher geb. Hoch (1911-?). Das Haus ist mit Girlanden aus Tannengrün geschmückt. Deutlich sind an der Dacheindeckung Spuren des Krieges zu erkennen: Bei der Bombardierung des Nahe gelegenen Bahnhofes wurde auch das Haus Vogelbacher in Mitleidenschaft gezogen.  Dort, wo sich heute eine Garage befindet, sind noch Scheunentore vorhanden. Balkone gibt es noch nicht. 

Standort des Fotografen: 47°53’03.1″N 8°20’30.3″E

Blick vom Kirchturm in Richtung »Benzbau«, Bahnhof und Sägewerk Benz, ca. 1930

Verlag A. Rebholz

Als das Foto vom Kirchturm aus aufgenommen wird, ist der »Benzbau« (Ringstr. 8) noch neu: Erbaut 1923/24 von den Holzindustriewerken Josef Benz AG, bietet das Mietshaus rund 20 Familien ein Zuhause. Auf dem Foto ist die Fassade noch leuchtend weiß, auch der Holzlattenzaun ist frisch gestrichen, der das dazugehörige Grundstück einrahmt.

Auf dem angrenzenden Grundstück, getrennt nur durch einen schmalen Fußweg, der zur Bahnhofstraße hinaufführt, wurde nach dem Großbrand 1921 Trümmerschutt abgeladen und damit der Hang aufgeschüttet. Deutlich zu sehen ist das Bahnhofsgebäude von 1901, das bei den Fliegerangriffen im Februar 1945 komplett zerstört wird. Auch der »Benzbau« wird damals beschädigt.

Links hinter dem Benzbau ist der Giebel und das Dach vom Haus Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) zu sehen, weiter hinten das Dienstwohnungsgebäude (Bahnhofstr. 4), der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und am Ende der Straße das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14). Rechts vom Kindergarten steht das Haus Egle (Rötengasse 6) und dahinter das Haus Willmann (Bahnhofstr. 11). Auf der anderen Seite der Bahngleise ist das Sägewerk Benz zu sehen sowie einige Häuser der Hohlgasse.

Standort des Fotografen: 47°52’57.5″N 8°20’38.8″E

»Benzbau« in der Ringstraße, ca. 1940-1945

Verlag A. Rebholz

Wie in einem Wintermärchen mutet die Szenerie in dieser Fotografie an. Aufgenommen in der Bahnhofstraße wird der Betrachter förmlich am Handlauf des Geländers in das Bild hineingezogen. Im Mittelpunkt des Fotos steht der »Benzbau«, der 1923/24 von Sägewerksbesitzer Josef Benz gebaut wurde. In ihm wohnten rund 20 Familien.

Im Hintergrund sind die Häuser des Alenbergs und das kleine Alenberg-Wäldchen mit weißer Pracht zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47°53’00.7″N 8°20’32.5″E

Nähschule im Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

In der 1905 gebauten Kinderschule (Bahhofstr. 9) ist auch die Nähschule untergebracht. Vor allem 14-jährige Mädchen werden hier nach ihrer Entlassung aus der Volksschule in Handarbeiten ausgebildet. Genäht wird mit Hilfe von Nähmaschinen, aber auch von Hand. Es wird aber auch gestickt. Das Mädchen ganz rechts hält einen Stickrahmen in der Hand und bestickt ein Taschentuch – vermutlich mit ihren Initialen. Traditionell wird die Aussteuer mit einer Stickerei und dem Monogramm verziert, insbesondere die Paradekissen und die oberen Bettlaken.

Wer erkennt die Mädchen? Zu sehen sind u.a. Helene Krauß (Kopf nach vorne gebeugt) und Bertel Schmid.

Standort des Fotografen: 47.885561, 8.340987

Nähschule im Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1920

Sammlung Familie Waßmer

Die »Kinderschule« in der Bahnhofstraße dient nicht nur als Kindergarten für Kinder unter sechs Jahren. Sie wird auch von jungen Frauen besucht, die die Nähschule besuchen.

Sie versammeln sich mit der Handarbeitslehrerin, dem Fräulein Josefa Kuster (1877-1948), zu einem Gruppenfoto hinter dem Gebäude. Nicht nur eine Nähmaschine wird für das Foto herbeigeschleppt, sondern auch eine Schneiderbüste, auf der ein selbst genähtes Kleid drapiert wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Leopoldine Geisinger (1901-1989)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Anna Hepting (verh. Ganter, 1900-?)

Standort des Fotografen: 47.885550, 8.341159