4 Fotos: Versammlung im Jugendtreff »Laube«, Juni 1983

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Vier Jahre ist der Jugendtreff »Die Laube« mittlerweile alt. Gegründet wurde er 1979 von mehreren Lehrer*innen der Realschule, allen voran Wolfgang Jarvers und Hans Grünsteidl. Unterdessen hat die »Laube« 62 eingetragene und zahlende Mitglieder, wobei die Höhe des Beitrags freiwillig ist.

Die Generalversammlung ist gut besucht. Allen ist klar, dass die Zukunft der »Laube« auf der Kippe steht. Denn nach vier Jahren kämpft der Verein mit einigen handfesten Problemen. So kritisierte Vorstandsmitglied Jarvers bei der Versammlung das Desinteresse und die mangelnde Mitarbeit eines Großteils der Jugendlichen. Die Situation wird also so unbefriedigend bewertet, dass der bisherige Vorstand sogar die Auflösung des Vereins in Erwägung zog. Dies kann in der Generalversammlung in letzter Sekunde verhindert werden. Man erzielt Einigkeit darüber, dass die »Laube« als einziger Jugentreff erhalten werden soll.

Vom neu gewählten Vorstand, bestehend aus Steffen Riemann (1. Vorsitzender), Jürgen Rüsch (2. Vorsitzender) sowie dem Kassierer Norbert Schropp und den Beisitzern Stefan Bächle, Günter Durst, Angelo de Rosa und Cornel Dörflinger, wird es entscheidend abhängen, die Mitglieder zur Mitarbeit zu aktivieren und dem Verein neues Leben einzuhauchen.

Standort des Fotografen: 47.883212, 8.341098

Tischfußball-Turnier im Jugendtreff »Laube«, 1983

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der neue Vorstand des Jugendtreffs »Die Laube« veranstaltet erstmalig ein Tischfußball-Turnier, das auf große Resonanz stößt. Elf Teams bestehend aus je zwei Personen gehen an den Start. Die Gewinner des Turniers sind Steffen Riemann und Cornel Dörflinger, gefolgt von Harald Laufer und Markus Rombach als Zweitplatzierten. Auf den dritten und vierten Platz kommen Alexander Ruf und Norbert Schropp sowie Martin Braun und Ralf Burkhardt. Jede*r Teilnehmer*in erhält eine Urkunde, die von Joachim Schmidt kunstvoll gefertigt worden war. Die Gewinner des Turniers erhalten darüberhinaus Preise.

Die weiteren Platzierungen sind wie folgt: 5. Oliver Kuhlmann / Günter Durst, 6. Angelo de Rosa / Frank Schreiber, 7. Rosario Zurolo / Georg Becher, 8. Patrick Mestag / Tobias Bächle, 9. Susi Schreiber / Andreas Maier, 10. Andreas Janz (1968-2019) / Salvatore Zurolo, 11. Claudia Gauger / Jürgen Rösch.

Zu sehen sind u.a. Cornel Dörflinger.

Standort des Fotografen: 47.883250, 8.341003

2 Fotos: Jugendliche beim Kartenspielen im Jugendtreff »Laube«, 1980

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die »Laube« (Güterstr. 5) auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Benz, die früher als Kantine für die Werksangehörigen diente, hat sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Jugendtreff entwickelt. Man trifft sich hier am Nachmittag, um zusammen abzuhängen, zu quatschen – oder auch zu spielen. Hier wird gerade eine Runde Cego geklopft – und nicht nur die Spieler, auch die Zuschauer sind konzentriert bei der Sache. Schließlich ist es kein normales Cegospiel, sondern es wird ein Preiscego veranstaltet.

Als Sieger geht Rolf Berger hervor. Er bekommt als Preis einen Schinken. Zweiter wird Ingo Küßner und Dritter wird Rainer Knöpfle, beide erhalten eine Schallplatte. Auf Platz 4 und 5 landen Nedim Demiröz und Oliver Knöpfle, sie erhalten als Preis ein Speckbrett mit einem Laib Brot bzw. mit Senf. Auch für den Letztplatzierten gibt es einen Trostpreis, nämlich Babynahrung.

Oberes Foto
Zu sehen sind am Tisch: 1 Ingo Küßner, 2 Achim Gauger, 3 Harald Vetter (»Lunti«), 4 Oliver Knöpfle, 5 ??? ‍
Im Hintergrund stehen und sitzen: 1 ???, 2 Nedim Demiröz, 3 ???, 4 Johannes Wetzel

Auf dem Buffet am rechten Bildrand stehen zwei Dosen »Pepsi-Cola«, ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk. Alkohol ist in der »Laube« tabu.

Standort des Fotografen: 47.883212, 8.341098

Jugendliche vor dem Jugendtreff »Laube« in der Güterstraße, 1979

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die kleine Holzbaracke (Güterstr. 5) auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks Benz, die früher als Kantine für die Werksangehörigen diente, beherbergt jetzt den Jugendtreff »Die Laube«. Ins Leben gerufen wurde die »Laube« von den Lehrern Hans Grünsteidl und Wolfgang Jarvers, die beide seit 1977 an der Realschule unterrichten. Bei vielen Jugendlichen entwickelt sie sich zu einem beliebten Treffpunkt.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Heike Fuß (verh. Flößer), Ingo Küßner, Nedim Demiröz, Katharina Knödler (verh. Knödler-Dumas)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Wolfgang Jarvers, Hans Grünsteidl, ??? Münzer (oder Jürgen (Joe) Knöpfle), Rolf Berger, Helmut Götz, Ralf Riemann (verdeckt), Walter Flößer, Rudolf Dufner

Standort des Fotografen: 47.883107, 8.340947

2 Fotos: Schrottsammlung der Jugendfeuerwehr, 1998

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Seit 1968 gibt es die Jugenfeuerwehr. Anfangs sammelte sie Altglas, um ihre Kasse aufzubessern, später ging sie zum Sammeln von Alteisen über. Auch 30 Jahre nach ihrer Gründung sammeln die Jugendlichen immer noch Schrott. Hier stellen sie sich in der Güterstraße mit ihrem Leiter Christian Heizmann, der die Gruppe seit 1995 anführt, zu einem Gruppenfoto auf.

Oberes Foto
V.l.n.r.: 1 Erwin Kaltenbrunn (Bachheim), 2 Michael Köpfer, 3 Frank Neugart (Unadingen), 4 ??? Mayer, 5 Michael Braun (Unadingen), 6 Christian Heizmann, 7 ???, 8 Patrik Osek, 9 Matthias Thurau (auf dem Traktor), 10 Peter Osek, 11 Konrad Isele (verdeckt), 12 Michael Bader, 13 Markus Maute, 14 Jörg Berberich, 15 Jörg Ganter

Standort des Fotografen: 47.883993, 8.341455

3 Fotos: Blick vom Kirchturm in Richtung Landwirtschaftsschule und Sägewerk, ca. 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche fällt in Richtung Bahnlinie. Von hier oben kann man sich davon überzeugen, wie sehr der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeschritten ist. Die Kriegsschäden sind weitgehend aus dem Stadtraum verschwunden.

Das alte Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10), das stark beschädigt wurde, ist renoviert und beherbergt seit 1952 die Landwirtschaftsschule. Auch die Bahnhofsruine ist beseitigt und an ihrer Stelle steht das 1957 eingeweihte neue Bahnhofsgebäude, dessen Fassade auf dem Foto noch frisch gestrichen leuchtet.

Noch etwas sticht von hier oben ins Auge: Das Sägewerk Benz, das sich jenseits der Bahnlinie mit seinem großen Werksgelände erstreckt. Landmarken sind der Schornstein, der in den Himmel ragt, und der Späneturm an der Rötenbacher Straße. Mit der Geschichte der Holzindustriewerke Josef Benz AG sind aber noch zwei weitere Gebäude verknüpft, die auf den Fotos ebenfalls zu sehen sind: Der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und der »neue Benzbau« (Ringstr. 8). Beide Gebäude dien(t)en seit ihrer Erbauung als Werkswohnungen für Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien. Sie bezeugen damit, welch ein wichtiger Arbeitgeber das Sägewerk für Löffingen darstellt.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344065

2 Fotos: Bauhof der Firma Wider mit Mitarbeitern, 1948

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Maximilian Isele zur Verfügung.

Neben dem großen Areal der Holzindustriewerke Josef Benz AG unterhält die Firma Julius Wider einen kleinen Bauhof. Der von Maurermeister Julius Wider (1869-1956) gegründete Familienbetrieb wird seit 1927 von seinem Sohn Heinrich Wider geleitet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges betreibt er mit viel Energie den Ausbau des Geschäfts. Wegen Mangel an Baustoffen stellt man Schlackensteine her um die schlimmsten Kriegsschäden schnell beheben zu können. 1949 beschäftigt die Firma über 30 Arbeiter.

Der Bauhof befindet sich vis-à-vis des beim Fliegerangriff 1945 zerstörten Bahnhofes in der heutigen Güterstraße. Auf dem oberen Foto ist im Hintergrund der Rathausturm zu erkennen.

Wer erkennt die Mitarbeiter, die auf dem unteren Foto zu sehen sind?
V.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882875, 8.340657

Kinder an der Böschung zur Bahnhofstraße, 1942

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Am Ende der Rötengasse sitzen fünf Kinder im Gras an der Böschung zur Bahnhofstraße. Es sind Spielkameraden aus der Nachbarschaft, die zusammen tagein tagaus in der Gegend herumstromern. Hinter ihnen verläuft die Bahnlinie. Auf der anderen Seite befindet sich das Holzlager vom Sägewerk Benz. Darüber ragt halb verdeckt der Giebel vom Haus Trenkle (Hohlgasse 1) empor.

V.l.n.r.: Helga Stöhr (geb. 1938), Josef Hörtner, Alfons Schlenker (1937-1998), Martin Stöhr (geb. 1935), Franz Schweizer (geb. 1938)

Standort des Fotografen: 47.885170, 8.341091

Ehemalige Kantine der Firma Benz in der Güterstraße, 1978

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Susanne Obergfell zur Verfügung.

Seitdem das Sägewerk Benz 1972 seinen Betrieb einstellte, stand auch die kleine Holzbaracke (Güterstr. 5) leer, die bis dahin als Kantine für die Werksangehörigen gedient hatte. Doch neues Leben ist Ende der 1970er Jahre in das Gebäude eingezogen, denn es ist nun Domizil des Jugendtreffs »Die Laube«.

Gegründet wurde er von den drei Lehrern ? Schweinfurth, Hans Grünsteidel und Wolfgang Jarvers, die sich ehrenamtlich engagieren. Bei vielen Jugendlichen entwickelt sich die »Laube« zu einem beliebten Treffpunkt. Kritisch beäugt wird er von einigen Angehörigen der älteren Generation, denn man wisse ja, wie die jungen Leute heute so sind und was die alles treiben. Aber auch der Gemeinderat steht dem Projekt eher skeptisch gegenüber. Zum Offenbarungseid kommt es, als die Stadtgemeinde gebeten wird, sich an den Mietkosten zu beteiligen.

Standort des Fotografen: 47.883107, 8.340947

2 Fotos: Brand im Sägewerk Benz, 24. Juli 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Gottfried Vogelbacher zur Verfügung.

Von dem Balkon seines Wohnhauses auf dem Alenberg aus beobachtet Gottfried Vogelbacher (1933-2008) den Brand, der am Freitag, 24. Juli 1970 im Sägewerk Benz wütet.

Das Feuer bricht gegen 16 Uhr wegen eines Motor-Kurzschlusses aus und äschert innerhalb von zwei Stunden die Schalplattenfabrik, die Kistenfabrik und die Trockenanlagen ein. Die Werksfeuerwehr tritt bereits wenige Minuten nach Brandausbruch in Aktion und ergänzt sich später sehr gut mit der Freiwilligen Feuerwehr Löffingen. Auch die Feuerwehren aus Seppenhofen, Dittishausen und Rötenbach sowie die Überlandwehr aus Neustadt sind im Einsatz. Dadurch kann das eigentliche Sägewerk und das Verwaltungshaus gerettet werden. Direktor Walter Benz zollt den Feuerwehrmännern für ihren Einsatz Dank und Anerkennung.

Der Wiederaufbau der zerstörten Anlagen erfordert große Aufwendungen. Die Kistenfabrikation wird nicht wieder aufgebaut. Nur vier Jahre später wird das Sägewerk dann ganz aufgelöst. Das große Gelände mit seinen Gebäuden geht nach der Liquidation an die Stadt über, die es aufteilt und an verschiedene Firmen verkauft. Der Schornstein wird im Herbst 1984 gesprengt.

Beim unteren Foto ragt im Vordergrund ein Baukran ins Bild. Er gehört zur Baustelle in der Maienlandstraße. Bernd Müller errichtet dort ein neues Wohn- und Geschäftshaus (Maienlandstr. 5).

Standort des Fotografen: 47.885858, 8.343298

Blick über die Bahnlinie zum Sägewerk, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 23 ist mit »Das Sägewerk« betitelt. Zu sehen ist die Bahnlinie mit dem Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG, die 1911/12 im Bereich der heutigen Güter- und Kesselstraße errichtet wurden. Sie bestanden zunächst aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer Kistenfabrik. Der Ausbau erfolgte rasch. Bis 1924 waren ihm 12 weitere Sägegatter, ein Hobelwerk, eine Kyanisieranstalt und eine Steckenschälerei angeschlossen.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Es fehlt auch nicht die unvermeidliche Fabrik, ein Sägewerk, doch liegt sie glücklicherweise über der Bahn drüben und ist durch den Bergabhang den Blicken des von Süden kommenden lange entzogen. Und wir wollen hoffen, dass bei Neu- und Umbauten derselben vor allem in der Gestaltung der Dächer, den Materialien des Aufbaues dem neuen Geist, der uns ohne größere Mittel zu beanspruchen in Fabrikanlagen schon so manches Gute beschert hat, künftig Rechnung getragen wird.«

Standort des Fotografen: 47.884056, 8.341661

Blick von der Hohlgasse auf das Städtchen, ca. 1911/12

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

 Diese Gesamtansicht des Städtchens wurde von der Hohlgasse aufgenommen. Über eine unbebaute Wiese geht der Blick in Richtung Bahnlinie. Jenseits der Gleise sind in der Bahnhofstraße der 1901 eröffnete Bahnhof, das Haus des Briefträgers Josef Fehrenbach (Bahnhofstr. 2) und das Dienstwohnungsgebäude der Großherzoglichen Eisenbahnverwaltung (Bahnhofstr. 4) zu sehen. Das Haus des Drehers Christian Faller (Bahnhofstr. 3) wird kurze Zeit später 1913 gebaut. Auch der »Benzbau« in der Ringstraße wird erst später 1923/24 errichtet.

Durch die fehlende Bebauung sind die Häuser des Altstadtrings kaum verdeckt. Da sie aber im Tal liegen, ist nicht viel mehr als die Dächerlandschaft zu erkennen. Staffelgiebel gibt es kaum, da diese erst beim Wiederaufbau nach dem Großbrand 1921 Verwendung fanden. Aus der Altstadt ragen der Rathausturm und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael empor.  

Im Vordergrund rechts ist eine Lagerfläche zu erkennen, die zum Sägewerk gehört. 1911/12 entstand das Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG im Bereich der heutigen Güter- und Kesselstraße. Es bestand zunächst aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer Kistenfabrik, wurde dann aber rasch weiter ausgebaut.

Standort des Fotografen: 47.885179, 8.339647