Tag der offenen Tür beim Fahrzeughaus Laufer in der Sägestraße, Juni 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Fahrzeughaus Laufer (Sägestr. 10) existiert noch gar nicht lange und veranstaltet heute einen Tag der offenen Tür. Anlass dafür ist die Vertretungsübernahme des Autofabrikats Fiat. Ab sofort werden Roland und Elvira Laufer, außer den üblichen Dienstleistungen, die Vertretung der italienischen Automarke wahrnehmen, was Kundendienst und Verkauf betrifft. Das Ehepaar Laufer wird von zwei Gesellen und zwei Auszubildenden unterstützt. Beim Tag der offenen Tür kommt ein Vertreter der Geschäftsführung in Heilbronn und der Bezirksleiter vorbei.

V.l.n.r.: Walter Kosfeld (Direktion Südwest aus Heilbronn), Roland Laufer, Elvira Laufer und Bernd Tesch (Bezirksleiter)

Standort des Fotografen: 47.883940, 8.337587

2 Fotos: Sägewerk Benz nach der Stilllegung, 1973

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Vor einem Jahr lagerte auf dem Platz noch viel Holz. Doch man lieferte bereits nicht mehr neues Holz an, das vorhandene wurde nur noch aufbereitet. Jetzt ist hier eine Industriebrache zu sehen. Denn im November 1972 stellte das Sägewerk Benz seinen Betrieb ein. In den Wochen zuvor hatte die Firma ihr Personal abgebaut und sich zunächst gezielt von älteren Mitarbeitern und angehenden Rentnern getrennt, bevor die Beschäftigung für den verbliebenen Rest auch zu einem Ende kam. Jetzt ist auf dem einstigen Firmengelände Ruhe eingekehrt. Der 1929 gebaute Kamin ragt noch in die Höhe – genauer gesagt: 48 Meter in die Höhe. Er wird 1984 gesprengt.

Standort des Fotografen: 47.883448, 8.337854

Blick auf das Sägewerk Benz von der »Breiten«, ca. 1950-1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Die Amateurfotografie zeigt das Sägewerk Benz vom Gewann »Breiten« aus. Das Foto ist schief aufgenommen, sodass der Benz-Kamin schon fast wie der »schiefe Turm von Pisa« aussieht. Schön zu erkennen ist gleichwohl, wie groß das Firmengelände ist: Das Werksareal erstreckt sich über ein 10 ha großes Dreieck zwischen Hohlgasse, Güterstraße und Rötenbacher Straße, von dem hier nur ein Teil zu sehen ist. Der Späneturm am rechten Bildrand steht an der Rötenbacher Straße, die beiden Häuser im Hintergrund, die den Landwirten Johann Mayer und Fritz Göpper gehören, stehen in der Hohlgasse.

Das Sägewerk ist das neben der neugegründeten Wäschefabrik Prause und der neugegründeten Industrie- und Außenhandelsgesellschaft Page der wichtigste Arbeitgeber im Städtchen. Etwa 140 Frauen und Männer aus Löffingen und der Umgebung sind hier Anfang der 1950er Jahre beschäftigt.

Standort des Fotografen: 47.880355, 8.337199

3 Fotos: Blick vom Kirchturm in Richtung Landwirtschaftsschule und Sägewerk, ca. 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche fällt in Richtung Bahnlinie. Von hier oben kann man sich davon überzeugen, wie sehr der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeschritten ist. Die Kriegsschäden sind weitgehend aus dem Stadtraum verschwunden.

Das alte Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10), das stark beschädigt wurde, ist renoviert und beherbergt seit 1952 die Landwirtschaftsschule. Auch die Bahnhofsruine ist beseitigt und an ihrer Stelle steht das 1957 eingeweihte neue Bahnhofsgebäude, dessen Fassade auf dem Foto noch frisch gestrichen leuchtet.

Noch etwas sticht von hier oben ins Auge: Das Sägewerk Benz, das sich jenseits der Bahnlinie mit seinem großen Werksgelände erstreckt. Landmarken sind der Schornstein, der in den Himmel ragt, und der Späneturm an der Rötenbacher Straße. Mit der Geschichte der Holzindustriewerke Josef Benz AG sind aber noch zwei weitere Gebäude verknüpft, die auf den Fotos ebenfalls zu sehen sind: Der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und der »neue Benzbau« (Ringstr. 8). Beide Gebäude dien(t)en seit ihrer Erbauung als Werkswohnungen für Arbeiter des Sägewerks und ihre Familien. Sie bezeugen damit, welch ein wichtiger Arbeitgeber das Sägewerk für Löffingen darstellt.

Standort des Fotografen: 47.882626, 8.344065

Luftbild mit Sägewerk Benz, ca. 1935

Luftbildabteilung der Badisch-Pfälzischen Luft-Hansa A.G., Mannheim
Stadtarchiv

Wie wichtig die Holzindustriewerke Josef Benz AG für das Städtchen und seine Einwohner ist, lässt sich beim Betrachten dieses Luftbildes aus den 1930er Jahren erahnen. Nur wenige Jahre nach den beiden verheerenden Großbränden im Juli 1928 ist das Werk zu neuer Blüte herangewachsen. Es erstreckt sich über ein 10 Hektar großes Areal zwischen Rötenbacher Straße und Hohlgasse und verfügt sogar über einen direkten Bahnanschluss. Wie deutlich zu sehen ist, liegt das Firmengelände außerhalb des Städtchens, denn noch ist das Gewann »Breite« komplett unbebaut.

1945 werden Teile des Werks bei Fliegerangriffen zerstört. Doch der Wiederaufbau schreitet nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schnell voran. Aber 1972 ist es mit dem Sägewerk vorbei: Der Betrieb wird stillgelegt. Der Schornstein, 1928/29 gebaut, wird 1984 gespengt. Zwei Jahre später wird auch der Sägespäne-Turm an der Rötenbacher Straße gesprengt.