Drei Schülerinnen der Nähschule, ca. 1936

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Im Unterstand hinter dem Kindergarten (Bahnhofstr. 9) wird dieses Foto aufgenommen. Die Schaukel, die hier baumelt, ist eigentlich zum Spielen für die kleinen Kinder bestimmt. Die abgebildeten Personen sind aber längst dem Kindesalter entwachsen – und man kann nur hoffen, dass die Schaukel gut befestigt ist! Die drei jugendlichen Mädchen haben bereits die achtjährige Volksschule abgeschlossen und besuchen jetzt die Nähschule, die sich ebenfalls in den Räumlichkeiten des Kindergartens befindet. Dass es sich um Nähschülerinnen handelt, ist am Werkzeug zu erkennen, das sie mit sich führen, z.B. eine Elle und ein Maßband.

V.l.n.r.: Maria Ganter (verh. Fehrenbach, 1920-1998), Martha Brugger (verh. Trenkle, 1919-2013), Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967)

Standort des Fotografen: 47.885610, 8.341162

Luftbild auf das Städtchen, ca. 1960

Foto: Cramer, Kunstanstalt K.G., Dortmund / Stadtarchiv

Aus ungewohnter Perspektive zeigt dieses Luftbild das Städtchen. Das Flugzeug, aus dem das Foto aufgenommen wird, kreist über dem Maienland. Der Blick fällt aus westlicher Richtung auf die Häuser am Alenberg, in der Maienland- und in der Bahnhofstraße. Der 1957 fertiggestellte neue Bahnhof steht bereits. Aber das Anfang der 1960er Jahre im Pfarrweg neu erbaute katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut, wodurch sich das Foto recht genau datieren lässt. Auch der Kirchturm ist noch nicht verputzt.

Im Hintergrund ist der Altstadtring zu erkennen. Vor der »Hasle« stechen die Festhalle und Schule sowie die 1954 geweihte evangelische Kirche ins Auge.

Kinder im Kindergarten, ca. 1956

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

»Tschu tschu tschu die Eisenbahn, wer will mit in die Kita fahr’n…« Dieses beliebte Kinderlied gibt es Mitte der 1950er Jahre noch nicht. Die Kinder, die den Kindergarten in der Bahnhofstraße besuchen, formieren sich selber als Eisenbahn. Ganz vorne ist die Lokomotive, an ihrem schwarzen Schornstein zu erkennen. Dahinter befinden sich die Waggons, gut gefüllt mit Fahrgästen und jeder Menge Gepäck.

V.l.n.r.: 1 Bernhard Adrion, 2 Walter Hauser (mit Paket), 3 Alex Rogg, 4 Werner Mayer (1951-2019), 5 Ernst Effinger, 6 Klaus Effinger (1953-2015), 7 Ottmar Heiler, 8 ???, 9 Manfred Kienzler, 10 ??? (mit Paket)

Im Hintergrund bei den Zuschauern ist u.a. Walter Pfeifer zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885596, 8.341060

5 Fotos: Kuchenessen im Kindergarten in der Bahnhofstraße, 1956

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Kindergarten in der Bahnhofstraße ist heute was los! Erst haben die Kinder die »Vogelhochzeit« aufgeführt. Und jetzt sitzt die ganze Rasselbande auf ihren Plätzen und mampft vergnügt Kuchen, Torten und Wackelpudding. Es herrscht gefräßige Stille. Einige der Kinder haben noch ihre Kostüme vom Theaterspiel an.

Die Kinder gehören den Jahrgängen 1950-1953 an. Zu sehen sind u.a. in alphabetischer Reihenfolge: Bernhard Adrion, Edgar Adrion, Dorothea Geisinger (verh. Kasprowicz), Eva Guth, Irmgard Guth, Lothar Hall, Ottmar Heiler, Herbert Kienzler, Manfred Kienzler, Sylvia Keller (verh. Benz), Hanspeter Kuster, Rolf Kuster, Walter Kuster, Hilda Leithold (verh. Köpfler), Franz Müller, Marlies Müller, Ursula Müller, Gerald Münzer, Christa Rogg (verh. Strobel), Stefan Rogg, Maria Schelling, Ursula Schelling, Erwin Strobel, Renate Trenkle (verh. Obert), Gaby Vogt, Wilfried Vogt, Ulrike Winkler

Standort des Fotografen: 47.885562, 8.341051

3 Fotos: Sommerfest im alten Kindergarten, 1973

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nach den Sommerferien beginnt für diese Kinder der »Ernst des Lebens« und sie werden in die Grundschule eingeschult. Mit einem Fest werden sie aus dem Kindergarten verabschiedet. Da das Wetter offenbar nicht mitspielt, findet das Sommerfest in den Innenräumen statt. Bei Kuchen und Kakao ist die Stimmung trotzdem gut!

Die holzvertäfelten Wände verraten es: Das Fest findet nicht im 1965 neu erbauten Kindergarten im Schulweg, sondern im 1908 eröffneten alten Kindergarten in der Bahnhofstraße statt. Da die Kinderzahl in den 1960er und 70er Jahren sehr hoch ist, reicht die Kapazität im neuen Gebäude nicht aus und der alte Kindergarten wird bis 1977 weiter betrieben. Es gibt hier zwei Gruppen, die von zwei Erzieherinnen betreut werden. Die Kinder wohnen im Stettholz und in der näheren Nachbarschaft (Bahnhofstraße, Hohlgasse, Maienlandstraße), eine Zeit lang kommen auch Kinder aus Dittishausen hierher, da es dort noch keinen Kindergarten gibt.

Wer erkennt die Kinder? In alphabetischer Reihenfolge sind u.a. zu sehen: Annette Benz (Stettholz), Gertrud Benz (Stettholz), Anita Fehrenbach, ???Mariani.

Standort des Fotografen: 47.885551, 8.340999

Fritz Egle anlässlich seiner Schulentlassung, Ostern 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Der 14-jährige Fritz Egle (1929-2017) läuft nicht täglich geschniegelt im Anzug herum. Aber heute ist ein besonderer Tag für ihn und der verlangt nach besonders ordentlicher Kleidung. Denn Fritz Egle wird aus der Volksschule entlassen.

Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag wird er vor seinem Elternhaus in der Rötengasse fotografiert. Da sein Vater, der Maurermeister Karl Egle, am 6. Januar 1940 verstorben ist, hatte der Ernst des Lebens für ihn bereits drei Jahre früher begonnen. Zum Zeitpunkt seiner Schulentlassung ist er das einzige männliche Familienmitglied im Haus, denn seine drei älteren Brüder sind als Soldaten im Krieg.

Im Hintergrund lagern vor dem Zaun Gerüststangen und -böcke. Auf dem Nachbargrundstück ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885330, 8.341438

Umzugswagen in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein findet am »Fasnet Mändig« der Narrenumzug statt. Eine Gruppe Klischee-Holländer ist in der Bahnhofstraße angelangt. Sie stehen auf einem Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind. Er wird von einer holländischen Windmühle geschmückt.

Im Hintergrund ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) und dahinter die Schreinerei Münzer (Bahnhofstr. 13) zu sehen. Hinter dem Umzugswagen steht ein Lagerschuppen von Heinrich Walz (Bahnhofstr. 6), der auf der kleinen Verkehrsinsel errichtet ist. Auf dem Schild steht: »Kohlen Brikett Propangas«.

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.341183

NSV-Kindergarten in der Bahnhofstraße, 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helga Horn zur Verfügung.

Vor dem Eingang zum Kindergarten hat sich eine Schar Kinder zu einem Gruppenfoto mit ihrer »Tante« aufgestellt. »NSV-Kindergarten« steht in großen Buchstaben an der Fassade der 1908 eröffneten Kinderschule. Ursprünglich wurde sie von Ordensschwestern vom heiligen Vincenz von Paul geführt. In der NS-Zeit, als der Kindergarten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt unterstand, leiteten ihn junge Frauen, die der Partei angehörten.

Wer weiß, wer die Kinder sind?

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Eugen Fehrenbach, Berthold Fehrenbach
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Inge Sauter (verh. Benitz), ???, ???, Margret Beha (verh. Marx), Irmgard Guth (verh. Zepf), Irma Zepf (verh. Hasenfratz).

Standort des Fotografen: 47.885509, 8.340839

Blick über die Bahngleise zum Kindergarten, ca. 1953

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

»   -Kindergarten« lautet die Inschrift auf dem Schild an dem Gebäude Bahnhofstr. 9. Es wurde 1907 erbaut und diente von Anfang an als »Kinderschule«. Das Schild ist deshalb interessant, weil es die Entnazifizierung nach dem Ende der NS-Herrschaft zeigt. Bis 1945 hatte auf dem Schild »NSV-Kindergarten« gestanden, da der Kindergarten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstand. Damit war bei Kriegsende Schluß und die Buchstaben »NSV« wurden auf dem Schild weiß übermalt. Zurück blieb eine leere weiße Stelle.

Im Vordergrund sind die Bahngleise zu sehen. Holzbiegen sind aufgeschichtet. Schuppen stehen entlang der Bahnhofstraße. Sie dienen als Lager der Kohlenhandlung von Wilhelm Siefert. Hier werden Kohle und Briketts von Bahnwaggons zwischengelagert, daher auch die Klappen.

Der Giebel, der über die Schuppen ragt, gehört zum Haus Bahnhofstr. 11. Darin wohnt die Witwe Emma Willman geb. Gratwohl (1880-?). Sie ist eine Kriegerwitwe: Ihr Ehemann, der Bauunternehmer Robert Willmann (1874-1917), ist 1917 im Kriegslazarett Freiburg an den Folgen einer Gasvergiftung verstorben. 

Dahinter sind die Häuser im Maienland zu erkennen. Oben auf dem Alenberg stechen am linken Bildrand besonders gut die Häuser Jonner (Alemannenstr. 1), Adrion (Alenbergstr. 21) und Kuster (Alenbergstr. 18) ins Auge. Es folgen die Häuser Münzer (Alenbergstr. 15) und Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Über ihnen erhebt sich das Alenbergwäldchen. Am rechten Bildrand fällt der Blick die Rötengasse hinunter zum Haus Ganter (Maienlandstr. 8), zum Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) und darüber zum Haus Benitz, dem »hohen Haus« (Alenbergstr. 7-9).

Standort des Fotografen: 47.885528, 8.340140

Blick von der Hohlgasse zur Bahnhofstraße, ca. 1926

Sammlung Familie Waßmer

Von der Hohlgasse fällt der Blick auf eine lange Holzbiege und die Bahngleise. Hier wird so genanntes Papierholz gelagert, Schwachholz, das aus der Durchforstung stammt und für die Zellstoffproduktion verwendet wird. Vermutlich wird es hier zwischengelagert, bevor es verkauft wird nach Neustadt an die Holzzellstoff- und Papierfabriken AG, bei der Bevölkerung kurz »Zillosi«, bei den Bahnhof-Bediensteten »HuPAG« genannt.

Hinter der Bahnlinie stehen die Häuser der Bahnhofstraße. Ganz links ist der Kindergarten zu sehen (Bahnhofstr. 9). Über dem Eingang hängt ein Schild mit der Aufschrift »Kinderschule«. Das Haus Bahnhofstr. 5 steht noch nicht, es wird erst 1928 von den beiden Schwestern Amalie und Berta Suckert erbaut. Weiter rechts sind das Dienstwohnungsgebäude der Deutschen Reichsbahn (Bahnhofstr. 4) und das 1913 erbaute Haus des Drehers und Maschinenhändlers Christian Faller (Bahnhofstr. 3) zu sehen.

Weiter im Hintergrund sind einige der nach dem Großbrand 1921 neu erbauten Häuser in der Ringstraße und am Alenberg zu erkennen. Vor allem das mächtige Gebäude der Weinhandlung Benitz fällt ins Auge. Unterhalb davon steht in der Rötengasse, halb verdeckt, noch die Brandruine des Hauses Thoma.

Standort des Fotografen: 47.885580, 8.340100

Zwei Mädchen mit ihrem Puppenwagen, ca. 1931

Dieses Bild stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Vor einem hölzernen Lattenzaun stehen zwei Mädchen. In ihrer Mitte halten sie einen Kinderwagen, aus der eine Puppe herausschaut. Die identischen Kleidchen mit weißem Kragen verraten, dass es sich um Schwestern handelt.

Links steht die ältere Schwester Gertrud Schmid (geb. 1925). Sie hält einen frisch gepflückten Blumenstrauß in ihrer Hand. Rechts steht ihre zwei Jahre jüngere Schwester Irma Schmid (geb. 1927).  Die Aufnahme entstand beim Kindergarten in der Bahnhofstraße.

Standort des Fotografen: 47.885576, 8.340810

Zerbombtes Haus Reichhart in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.

Nur ein Trümmerhaufen ist von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung in der Maienlandstraße geblieben. Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wurde das Haus von Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942) durch einen Volltreffer komplett zerstört. Seit seinem Tod drei Jahre zuvor hatte das Anwesen seiner Tochter Josefa Reichhart gehört. Das Haus wurde in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut. Im Hintergrund sind die Häuser der Bahnhofstraße und Hohlgasse zu erkennen. Beim Haus Willmann (Bahnhofstr. 11) ist das Dach weitgehend abgedeckt. Daneben steht der Kindergarten (Bahnhofstr. 9).

Standort des Fotografen: 47.886348, 8.341911