Narrengruppe »Wildecker Herzbuben« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1993

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Gesangsduo, das hier vor dem Haus Egle (Maienlandstr. 8) einen Auftritt hinlegt, ist aus Rundfunk und Fernsehen sowie Tourneen im In- und Ausland wohl bekannt. 1989 veröffentlichten die »Wildecker Herzbuben« ihre erste Single: »Herzilein« wurde ein voller Erfolg im Genre des volkstümlichen Schlagers. An Fasnacht gastieren die beiden aus Nordhessen stammenden Sänger in Löffingen. Allerdings haben sie verblüffende Ähnlichkeit mit Ursula Kopp und Ingeburg Mayer. Als Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft haben sie sich verkleidet und als »Wildecker Herzbuben« unter das närrische Volk gemischt.

V.l.n.r.: 1 Margaretha Adrion (geb. Bierle, 1926-2021), 2 Ursula Kopp (geb. Rosenstiel, 1930-2018), 3 Ingeburg Mayer (geb. Hepting), 4 Elvira Fischer (geb. Egle, 1925-2020)

Standort des Fotografen: 47.885236, 8.342643

Personengruppe beim Feiern, ca. 1932

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Kein Zweifel! Die Stimmung auf dem Foto ist gut – sehr gut sogar! Einige Mitglieder des katholischen Kirchenchores sind zu einer privaten Feier zusammengekommen. Man albert so richtig rum, zum Spaß von Jung und Alt! Kuscheltiere kommen mit auf das Bild. Feuerwehrhelme und ein Horn dienen als Requisite.

1.Reihe, v.l.n.r.: Anna Ganter (geb. Hepting), Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014), Elisabeth Bader (verh. Obert, 1909-1997), Metzgermeister Fritz Seilnacht (1901-1987)
2.Reihe, v.l.n.r.: Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), Friseurmeister Julius Limb (1883-1968)
3.Reihe, v.l.n.r.: Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), ???, Kaufmann Albert Benitz (1905-1996), Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998)

Die Feier findet vermutlich im Haus Ganter (Maienlandstr. 8) statt. Darauf deutet hin, dass die beiden Ganter-Töchter als einzige Kinder bei den Erwachsenen dabeisein und mitfeiern dürfen.

Standort des Fotografen: 47.885154, 8.342793

5 Fotos: Umzug »Nordlandhexe« in der Rötengasse, 1990

Sammlung Familie Waßmer

Nein, es ist kein Fasnacht! Und trotzdem zieht eine Gruppe verkleideter und maskierter Gestalten die Rötengasse hinab. Sie kommen aus dem Haus Keller (Maienlandstr. 6) und ziehen jetzt über die Rötengasse zur Maienlandstraße, wo sie in den dazugehörigen Garten einziehen werden.

Denn sie führen ein Theaterstück auf. Die Anthroposophin Maria Keller (1905-1997) hat mit den Schauspieler*innen, die unterschiedlichen Generationen angehören, das Stück »Die Nordlandhexe« einstudiert. Mit dabei sind u.a. die Gestirne, die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, aber auch eine große Zahl an Dämonen. Die Masken wurden größtenteils von Maria Keller selbst gefertigt.

Standort des Fotografen: 47.885299, 8.342797

Zwei Mädchen am Kachelofen, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die beiden scheinen soeben aus der Kälte von draußen gekommen zu sein. Verfroren setzen sich die beiden Mädchen in ihren Winterjacken an den Kachelofen in der Stube. Selbst die Mützen nehmen sie nicht ab.

Das Mädchen links ist Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), das Mädchen rechts ihre jüngere Schwester Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014). Die beiden wachsen in ihrem Elternhaus in der Maienlandstraße auf.

Ob das Foto auch dort aufgenommen wird, ist unbekannt.

Standort des Fotografen: ???

Anna Ganter mit ihrer Tochter Else, ca. 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Anna Ganter geb. Hepting lächelt in die Kamera. Die junge Frau umfasst ihre Tochter Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), die warm eingepackt neben ihr auf der Bank steht. Es ist Winter und das kleine Mädchen trägt Schal und Mütze.

Anna Ganter wurde am 13. Juni 1900 als Tochter des Landwirts und Drehers Rupert Hepting (1866-1932) und dessen Ehefrau Agathe geb. Bader (1865-1939) geboren. Sie wuchs in ihrem Elternhaus in der Dittishauser Straße auf. Am 18. November 1922 heiratete die 22-Jährige den Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957) und zog zu ihm in die Maienlandstraße. Zwei Töchter bekommt das Paar: Else ist die Erstgeborene. 1926 folgt die Tochter Lore (verh. Echtle, 1926-2014).

Vermutlich wird das Foto zu Hause bei Ganters (Maienlandstr. 8) aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.885171, 8.342792

Sofie Stöhr mit Kindern in der Rötengasse, ca. 1942

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Sofie Stöhr (1903-1977) steht neben einem Anhänger, auf dem drei Kinder sitzen. Das Mädchen in der Mitte ist ihre Tochter Helga (geb. 1938). Sie trägt ein kariertes Sommerkleid. Der Anhänger ist leer. Das Holz, das darauf transportiert wurde, ist bereits abgeladen.

Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) zu sehen. Direkt vor dem Haus verläuft die Rötengasse, die zum Alenberg hinaufführt. Es handelt sich wirklich um eine enge Gasse, denn die Einmündung in die Maienlandstraße ist noch nicht begradigt und auch noch sehr steil.

V.l.n.r.: Sofie Stöhr, Alfons Schlenker (1937-1998), Helga Stöhr (verh. Küßner), ???

Standort des Fotografen: 47.885307, 8.341829

Porträt von Hermann Ganter, 1942

Zeichnung von Karl Ehret
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Echtle zur Verfügung.

Mit »Philosophus« betitelt Gewerbeschullehrer Karl Ehret (1897-1974) dieses Porträt, das er 1942 zeichnet. Es ist Teil einer Serie von »Löffinger Originalen«, die Ehret über mehrere Jahre hinweg anfertigt. Zu sehen ist im Profil der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), der gerne über Gott und die Welt nachdenkt und spricht – eben philosophiert.

Geboren wurde er am 16. Mai 1895 als Sohn des Schneiders Karl Ganter (1848-1917) und dessen Ehefrau Amalie Ganter geb. Fahrer (1855-1936). Er wuchs an der Seite von sieben Geschwistern auf und erlernte das Schneiderhandwerk. Verheiratet mit Anna geb. Hepting, bekam er mit ihr zwei Töchter. Hermann Ganter ist ein unabhängiger Kopf, der auch in der NS-Zeit bei seinen Prinzipien bleibt. Da er weiterhin Geschäftsbeziehungen zu jüdischen Kaufleuten unterhält, wird er öffentlich in der Nazi-Presse angefeindet. So hetzt z.B. das antisemitische Wochenblatt »Der Stürmer« 1937 gegen ihn. Nach der Befreiung vom NS-Regime gehört Hermann Ganter der Christlich-Sozialen Volkspartei (CSVP) an. Er ist Mitglied im Gemeinderat und amtiert von 1945 bis 1947 als Bürgermeister. Er stirbt am 19. Februar 1957 im Alter von nur 61 Jahren.

Geschmücktes Haus Ganter in der Maienlandstraße, 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf vollen Touren. Alfred Egle (1920-2001) und Else Ganter (1923-2011) heiraten am 25. August 1955. Am Vorabend wird das Elternhaus der Braut festlich dekoriert. Klassenkamerad*innen von Braut und Bräutigam packen mit an. Eine Girlande wird über die Haustür gehängt. Zwei Tännchen, die mit weißen Bändeln geschmückt sind, werden links und rechts vom Eingang aufgestellt. Der große Tag kann also kommen!

V.l.n.r.: 1 Arno Adrion (1924-1995), 2 Ernst Heiler (1923-?), 3 [Wilhelm Benz (1923-?)], 4 Gertrud Geisinger (geb. Limb, 1923-2011), [Hedwig Kienzler (?)], Josefa Mayer (geb. Gebert, 1920-2010)

Standort des Fotografen: 47.885207, 8.342730

Trümmerstätte in der Demetriusstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Da die Straßenzüge in der Demetriusstraße und Ringstraße eingeäschert sind und auch am Rathausplatz drei Häuser bis auf die Grundmauern abbrannten, hat man vom Rathaus einen freien Blick über die Trümmerstätte hinweg. Ein einsamer Giebel ragt in der Demetriusstraße empor. Er gehörte bis vor wenigen Tagen zu dem Haus von Bäckermeister Ernst Ritter. Es handelt sich um einen Staffelgiebel, die vor dem Großbrand selten waren und erst nach dem Wiederaufbau zu einem Charakteristikum des Städtchens werden.

Am rechten Bildrand sind die Brandruinen des Hauses Mayer (Ringstr. 3) und links daneben des Doppelhauses Benitz-Thoma (Alenbergstr. 7-9) zu sehen. Etwa in der Bildmitte ist die Ruine des Benitz’schen Hauses in der Rötengasse zu erkennen, die erst 1924 abgebrochen wird. Im Hintergrund sind die vor dem Flammeninferno geretteten Häuser in der Maienlandstraße und im Weberweg zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883910, 8.344197

Luftbild auf das Städtchen, ca. 1960

Foto: Cramer, Kunstanstalt K.G., Dortmund / Stadtarchiv

Aus ungewohnter Perspektive zeigt dieses Luftbild das Städtchen. Das Flugzeug, aus dem das Foto aufgenommen wird, kreist über dem Maienland. Der Blick fällt aus westlicher Richtung auf die Häuser am Alenberg, in der Maienland- und in der Bahnhofstraße. Der 1957 fertiggestellte neue Bahnhof steht bereits. Aber das Anfang der 1960er Jahre im Pfarrweg neu erbaute katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut, wodurch sich das Foto recht genau datieren lässt. Auch der Kirchturm ist noch nicht verputzt.

Im Hintergrund ist der Altstadtring zu erkennen. Vor der »Hasle« stechen die Festhalle und Schule sowie die 1954 geweihte evangelische Kirche ins Auge.

Blick von der Rötengasse in Richtung Alenberg, ca. 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Dass die Rötengasse zu recht als »Gasse« bezeichnet wird, zeigt dieses Foto. Vom Alenberg herunter führt sie – noch nicht begradigt und verbreitert – hinunter zur Maienlandstraße. Dort stehen an der Einmündung rechts das Haus des Schneidermeisters Hermann Ganter (Maienlandstr. 8) und links das Haus des praktischen Arztes Dr. med. Josef Fritz Merk (Maienlandstr. 10). Merk hatte es 1928 von der Witwe Barbara Schmitt geb. Schmid (1840-1928) geerbt.

Im Vordergrund springt ein kleiner Junge über die Straße: Martin Stöhr (geb. 1935) wohnt mit seiner Familie im Haus Rötengasse 4.

Standort des Fotografen: 47.885316, 8.341634

Narrengruppe in der Maienlandstraße, Fasnacht 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Haus Egle (Maienlandstr. 8) haben am »Schmutzigen Dunschdig« gleich mehrere Narren bzw. Närrinnen Position bezogen. Am rechten Bildrand ist ein Spalier von uniformierten Soldaten zu sehen. Es handelt sich um die Katholische Frauengemeinschaft. Zu erkennen sind Ursula Kopp, Lotte Ratzer und Maria Hall.

Auf der Einmündung der Rötengasse steht in der Bildmitte ein Mann und eine Frau, einen Leiterwagen hinter sich herziehend, das »Brautwägele«. Olga Geisinger geb. Schmutz (1919-?) und Gertrud Faller geb. Schmid (1925-2005) bilden das ungleiche Paar. Allein der Größenunterschied zwischen Braut und Bräutigam soll natürlich komisch wirken.

Im Hintergrund steht Mathilde Schwörer geb. Wider mit ihrem Enkel Udo Pfefferkorn.

Standort des Fotografen: 47.885270, 8.342678