In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1990 wütet über Deutschland sowie Teilen der Schweiz und Österreicheis der Orkan Wiebke. Er erreicht Windgeschwindigkeiten von 130 bis 200 km/h. Auch in Löffingen richtet er Schäden an.
Am nächsten Morgen offenbart sich beim Blick aus dem Fenster, dass im Maienland – nämlich im Garten von Hans Geisinger (1921-1993) und seiner Ehefrau Ursula Geisinger (geb. Selb, 1922-1992) – der große Nadelbaum entwurzelt wurde. Sachschaden ist dabei keiner entstanden, weil der Baum glücklicherweise weder auf ein benachbartes Haus noch auf eines der Hüttchen oder Gewächshäuser stürzte.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.
An einem sonnigen Wintertag fällt der Blick aus einem Fenster des »neuen Benzbaus« (Ringstr. 8) auf die benachbarten Häuser im Weberweg und weiter in Richtung Maienland und Alenberg. Von der erhöhten Position eines oberen Stockwerks des Mehrfamilienhauses hat man einen schönen Blick über die – teils verschneiten – Dächer und Gärten hinweg.
In der Bildmitte ist das Haus Guth (Weberweg 2) zu sehen, das dem Landwirt Franz Guth (1903-1970) und seiner Ehefrau Mathilde Guth geb. Kuster gehört.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Vom Haus Adrion (Alenbergstr. 21) aus bietet sich ein schöner Blick auf das Städtchen. Über die Gärten am Hang des Alenbergs hinweg fällt der Blick zum Haus Münzer (Alenbergstr. 15) und dem dahinter halb verdeckt stehenden Haus Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Unten im Städtchen sind die Häuser der Maienlandstraße, des Weberwegs und der Ringstraße sowie die Häuser der Altstadt zu erkennen. Der Rathausturm und der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragen aus der Dächerlandschaft heraus. Jenseits der Bahnlinie stehen nur ganz vereinzelte Häuser. Der »Reichberg« ist noch gänzlich unbebaut.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.
Auf Höhe des Hauses Vogelbacher (Alenbergstr. 13) stehen mehrere Seifenkisten in Startposition. Gleich wird es in den selbst gebauten Kleinfahrzeugen mit Karacho den Hang der Alenbergstraße runtergehen. Eine Helmpflicht gibt es noch nicht, die meisten Kinder tragen zwar eine Kopfbedeckung, aber einen Helm hat nur ein Junge auf.
Noch liegt kein Schnee und es sieht noch gar nicht winterlich aus. Doch die Tanne im Garten von Veiths (Rötengasse 2) wird für die Adventszeit mit Lichterketten geschmückt. Um auch ganz nach oben bis zur Tannenspitze zu kommen, ist eine Feuerwehrdrehleiter im Einsatz. Eine gute Gelegenheit, um in luftiger Höhe ein paar Fotos aufzunehmen.
Über das Haus von Familie Waßmer (Maienlandstr. 12) mit seiner Solaranlage auf dem Dach wandert der Blick über verschiedene Gärten zu den Häusern am Alenberg. Zu sehen sind insbesondere das neu gebaute Wohnhaus von Familie Benitz (Alenbergstr. 11), die beiden Häuser von Familie Vogelbacher (Alenbergstr. 13) und daneben das seit Jahrzehnten leerstehende Häuschen, in dem früher Hermine Münzer wohnte (Alenbergstr. 15).
Verlag A. Rebholz Stadtarchiv / Sammlung Familie Waßmer Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.
Im Bereich der heutigen Hebelstraße steht der Fotograf, um diese Gesamtansicht des Städtchens aufzunehmen. Noch ist das Gewann »Breiten« vollkommen unbebaut. Der Blick geht über Wiesen und Felder zur Rötenbacher Straße, wo er auf die ersten Häuser trifft: Die Villa Benz (Rötenbacher Str. 12), das Haus von Landwirt Josef Benz II (Rötenbacher Str. 10), das Forstamt (Rötenbacher Str. 8) und schließlich das Haus von Schreinermeister August Limb (Rötenbacher Str. 5).
Dahinter beginnt die Dächerlandschaft des Städtchens. Oben auf dem Alenberg sind die Häuser deutlich zu erkennen. Das Foto entstand zweifelsohne nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau: Das Haus Benitz, aber auch die anderen Häuser bis hinauf zum Haus Kuster und zum Haus Jonner, sind allesamt neu gebaut. Die Aufnahme lässt sich aber zeitlich auch dahingehend eingrenzen, dass sie vor 1929 entstanden sein muss. Denn neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist in der damaligen Hafnergasse der Giebel des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kirchstr. 21) auszumachen. Das Gebäude brannte aber zusammen mit den Nachbarhäusern beim Brand am 20. April 1929 ab.
Die Eigentümer des Hauses Alenbergstraße 13 waren seit vielen Generationen Landwirte: Hermann Fehrenbach, Josef Vogelbacher (1905-1946), der mit der Haustochter Karolina Fehrenbach (1906-1993) verheiratet war, und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).
Neben dem Wohnhaus stand ein zweistöckiges Ökonomiegebäude mit Scheuer und Stallung, das sogar den Großbrand 1921 überstand. Doch nachdem die Landwirtschaft stillgelegt wurde, waren auch die Tage de Ökonomie gezählt. Im Sommer 2006 wird sie abgerissen. Dabei kommt unter dem verputzten Mauerwerk die Holzkonstruktion zum Vorschein. Vor der Baustelle steht Bernhard Vogelbacher.
Das Wohnhaus Alenbergstraße 13 und das dazugehörige Ökonomiegebäude haben sich äußerlich all die Jahrzehnte hindurch wenig verändert. Schon auf den alten Gesamtansichten des Städtchens aus der Zeit der Jahrhundertwende sind beide Gebäude Dank ihrer exponierten Lage auf dem Alenberg gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Den Großbrand 1921 überstanden das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude unbeschadet, während andere Häuser weiter oben am Alenberg durch Flugfeuer eingeäschert wurden. Natürlich wurden die beiden Gebäude mehrfach modernisiert. Die größte Veränderung steht 2006 an, als Scheuer und Stallung abgerissen werden, um einem Neubau mit Wohnungen Platz zu machen.
Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Eugen und Melitta Fehrenbach sowie Franz Scholz zur Verfügung.
Am 28. Juli 1921 bricht um die Mittagszeit mitten im Städtchen ein Feuer aus. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten, erinnert sich 40 Jahre später an den Ausbruch des Feuers und die Brandkatastrophe:
»So wies die Uhr die Mittagszeit. Die Straßen waren fast menschenleer, soweit die Arbeit es erlaubte, suchten die Menschen in den Häusern bei meist geschlossenen Fensterläden Schutz vor der Hitze. Kurz vor 2 Uhr ging das schreiende Rufen durch die Straßen: Es brennt. Und schon war auch die Sirene der Holzindustriewerke J. Benz zu hören, welche Großalarm gab. Die Alarmhörner und Kirchenglocken mischten sich in das Geheul der Sirene und ließen keinen Zweifel mehr aufkommen über die Gefährlichkeit der entstandenen Situation. Im Hause des Julius Heer, mitten im Städtchen, war ein Brand ausgebrochen.«
Als dieses Foto am Nachmittag von der »Breiten« aus aufgenommen wird, liegt bereits das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Eine riesige Rauchwolke hängt über der Altstadt. Die Zerstörung reicht bis hinauf auf den hinteren Alenberg, wo u.a. das Haus von Bürgermeister Adolf Kuster in Trümmern liegt.
Fotograf: E. Baumgartner, Freiburg/ Stadtarchiv Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.
Beim Großbrand am 28. Juli 1921 wurden in der Maienlandstraße das Anwesen von Landwirt Karl Honold (Maienlandstr. 2) und das kleine Molkereihäuschen ein Raub der Flammen. Karl Bader, der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten erinnert sich 40 Jahre später: »In dieser Breite nahm das Feuer seinen Zug hinauf bis zum Alenbergwäldchen und zerstörte alles, was die Menschen in jahrelanger Arbeit schufen.«
Hinter dem Haus Honold und dem Molkereihäuschen sind die eingeäscherten Häuser Thoma und Benitz (Alenbergstr. 7-9) zu sehen. Auf dem Alenberg übersprang das Feuer die Häuser von Blechnermeister Otto Ganter (Alenbergstr. 14), Landwirt Hermann Fehrenbach (Alenbergstr. 13) und Antonie Münzer (Alenbergstr. 15). Es zerstörte aber weiter oben die Häuser von Bürgermeister Adolf Kuster, von Schreinermeister August Limb, von Schreinermeister Leo Münzer, von der Kriegerwitwe Rosina Morath und von Landwirt Albert Jonner.
Auf dem Foto sind die noch rauchenden Brandruinen am Tag danach zu sehen. Zwei Frauen mit Kinderwagen unterhalten sich auf der Maienlandstraße vor einer unheimlichen Kulisse.
» -Kindergarten« lautet die Inschrift auf dem Schild an dem Gebäude Bahnhofstr. 9. Es wurde 1907 erbaut und diente von Anfang an als »Kinderschule«. Das Schild ist deshalb interessant, weil es die Entnazifizierung nach dem Ende der NS-Herrschaft zeigt. Bis 1945 hatte auf dem Schild »NSV-Kindergarten« gestanden, da der Kindergarten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstand. Damit war bei Kriegsende Schluß und die Buchstaben »NSV« wurden auf dem Schild weiß übermalt. Zurück blieb eine leere weiße Stelle.
Im Vordergrund sind die Bahngleise zu sehen. Holzbiegen sind aufgeschichtet. Schuppen stehen entlang der Bahnhofstraße. Sie dienen als Lager der Kohlenhandlung von Wilhelm Siefert. Hier werden Kohle und Briketts von Bahnwaggons zwischengelagert, daher auch die Klappen.
Der Giebel, der über die Schuppen ragt, gehört zum Haus Bahnhofstr. 11. Darin wohnt die Witwe Emma Willman geb. Gratwohl (1880-?). Sie ist eine Kriegerwitwe: Ihr Ehemann, der Bauunternehmer Robert Willmann (1874-1917), ist 1917 im Kriegslazarett Freiburg an den Folgen einer Gasvergiftung verstorben.
Dahinter sind die Häuser im Maienland zu erkennen. Oben auf dem Alenberg stechen am linken Bildrand besonders gut die Häuser Jonner (Alemannenstr. 1), Adrion (Alenbergstr. 21) und Kuster (Alenbergstr. 18) ins Auge. Es folgen die Häuser Münzer (Alenbergstr. 15) und Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Über ihnen erhebt sich das Alenbergwäldchen. Am rechten Bildrand fällt der Blick die Rötengasse hinunter zum Haus Ganter (Maienlandstr. 8), zum Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) und darüber zum Haus Benitz, dem »hohen Haus« (Alenbergstr. 7-9).
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.
Kinder spielen im Garten von Landwirt August Kuster (1883-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Selb (1883-1963). Zwei Kinder halten sich an den Händen, die anderen schlupfen darunter hindurch. Das Mädchen rechts ist Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), die auf der anderen Straßenseite zu Hause ist. Rechts steht ein Puppenwagen mit einem geflochtenen Körbchen.
Die Kinder singen beim Spielen ein Lied: »Schlupfet alle gleich durch, / Schlupfet alle gleich durch, / durch die goldene Brücke… / Sie bricht entzwei, / sie bricht entzwei. / Wer soll sie wieder bauen! / Mit einer Hand, mit zweiter Hand / Der letzte muss gefangen sein!«
Im Hintergrund ist das Haus Ganter (Maienlandstr. 8) und die Häuser in der Alenbergstraße zu erkennen. Das Haus von Arzt Dr. Gugelberger (Maienlandstr. 6) ist noch nicht gebaut.