Jugendmannschaft des Fußballclub, ca. 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

1970 feiert der Fußballclub sein 50. Gründungsjubiläum. Um diese Zeit wird ein Gruppenfoto der Jugendmannschaft aufgenommen. Mit ihrem Trainer Manfred Sobisch (aus Neustadt) lächeln die kleinen Fußballer in die Kamera.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wolfgang Heiler, 2 Hansjörg Rogg, 3 Fritz Kaufmann, 4 Clemens Kienzler, 5 Wilfried Modrinski, 6 Dietmar Schneider, 7 Frank Siefert
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Trainer Manfred Sobisch, 2 Thomas Bayer, 3 Karlheinz Götz, 4 Manfred Kaltenbrunner, 5 Hubert Oschwald, 6 Claus Walz, 7 Harry Zepf

Standort des Fotografen: 47.882833, 8.350694

Dreharbeiten für die »Sesamstraße« auf dem unteren Rathausplatz, 1975

Archiv des SWR

Aus den USA war die »Sesamstraße« bereits 1972 nach Deutschland gekommen und seitdem im Fernsehprogramm für Kinder ausgestrahlt worden. Anfangs wurden die Folgen einfach nur synchronisiert. Doch Eltern, Pädagog*innen und Politiker*innen in der Bundesrepublik kritisierten immer vehementer, dass die US-amerikanischen Bezüge in der Serie zu stark seien.

Der SWR reagierte schließlich auf die Kritik: Die titelgebende Straße und die damit zusammenhängenden US-Großstadtszenen müssen weichen. Als neuer Drehort wird Löffingen gewählt, um Kindern die Möglichkeit zur Identifikation mit ihrer Heimat zu bieten. Außerdem wird eine neue Rahmengeschichte erfunden: Die Schauspieler*innen Liselotte Pulver (geb. 1929) und Henning Venske (geb. 1939) treten nun in Erscheinung – zusammen mit dem braunroten Bären Samson und dem rosa Vogelmädchen Tiffy. Gut abgeschirmt von der Öffentlichkeit finden die Dreharbeiten im Städtchen statt, wie hier auf dem unteren Rathausplatz.

Standort des Fotografen: 47.883757, 8.343672

Blick zur evangelischen Kirche, ca. 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die feierliche Grundsteinlegung der evangelischen Johanneskirche erfolgte am 19. Juli 1953. Eingeweiht wurde der neue Kirchenbau an der »Hasle« dann am 27. Mai 1954. Das Foto wird aber erst rund 20 Jahre später aufgenommen, nämlich Anfang der 1970er Jahre. Darauf zu sehen ist nicht nur eine märchenhaft anmutende verschneite Winterlandschaft, sondern auch das evangelische Pfarrhaus. Sein Richtfest wurde am 25. April 1969 gefeiert und bezugsfertig war es im Frühjahr 1970. Hier wohnt Pfarrer Dieter Waßmer (1940-2021) mit seiner Familie. Er amtiert von April 1970 bis Juli 1981.

Standort des Fotografen: 47.882000, 8.345667

Tischtennisplatten beim Waldbad, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die Tischtennisplatten, die beim Waldbad aufgestellt sind. Hier sind nicht etwa Jugendspieler des 1959 gegründeten Tischtennisclubs zu sehen, sondern Mitglieder des Jugendrotkreuzes. Offensichtlich wird gerade ein Turnier veranstaltet. Kinder in Badehosen sind wohl vom Waldbad rübergekommen und springen zwischen den Tischtennisplatten herum.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Marietta Wehrle, 5 Eugen Münzer, 6 Pia Walz

Im Hintergrund liegt Alfons Durst im Gras.

Standort des Fotografen: 47.900028, 8.333500

Vorführung des Automobilclub auf dem Sportplatz, 1. Mai 1972

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Auf dem Sportplatz findet ein Benefizspiel des Fußballclub statt. Der Eintritt ist frei. Die eingesammelten Spendengelder der Wohltätigkeitsveranstaltung kommen der Familie von Manfred Kaufmann (1953-2021) zu Gute, der seit einem Verkehrsunfall am 1. November 1971 bewußtlos in einer Freiburger Klinik liegt.

Zunächst tritt die Betriebssportgemeinschaft der Firma Studer gegen den FC Neustadt an. Anschließend spielt eine Prominentenmannschaft bestehend aus Mitgliedern des Stadtrates und von Stadtbediensteten gegen die Vorstandschaft des FC Löffingen. In der Pause unterhält der Automobilclub das Publikum mit ein paar Einlagen. Die Fahrer beweisen ihre Geschicklichkeit am Steuer.

Standort des Fotografen: 47.882786, 8.350704

Schüler*innen beim Schnurren in einem Geschäft, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Nach der Schülerbefreiung ziehen verkleidete Schüler*innen und auch Lehrer*innen durch das Städtchen und beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Dieser bunte Haufen hat ein Geschäft heimgesucht und schnurrt jetzt. Vermutlich stehen die Närrinnen und Narren im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8),

Die Lehrer*innen sind v.l.n.r. Hedy Staub, Maria Oser, Maria Waßmer, Helene Waßmer und Siegfried Ewert.

Aber wer erkennt die Schüler*innen?
Zu sehen sind u.a. Jutta Bölle und Monika Kuster.

Standort des Fotografen: 47.883611, 8.344222

Narrenumzug mit Fahrrad am »scharfen Eck«, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Ölkrise bescherte den Bundesbürger*innen im November und Dezember 1973 vier autofreie Sonntage. Kein Wunder, dass ein paar Monate später beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« Alternativen zum Autofahren in Szene gesetzt werden, noch dazu, wo das Motto »Närrisch kritisch« heißt.

Auf einem Tandem radeln diese beiden Narren die Umzugsstrecke mit. Eben fahren sie am »scharfen Eck« an der »Shell«-Tankstelle (Alenbergstr. 1) vorüber. Dass der Schnappschuss zufälligerweise gerade hier aufgenommen wird, könnte nicht passender sein, schließlich geht es bei der Ölkrise um die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Treibstoffen der erdölexportierenden Ländern (OPEC). Auch die Tankstelle des Mineralölunternehmens »Shell« hat ihre Preise seit dem Ölpreisschock deutlich erhöht.

Standort des Fotografen: 47.884360, 8.345386

Maimarkt auf dem oberen Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Von altersher diente der Rathausplatz als Marktplatz. Diese Tradition wird heute nur noch an zwei Terminen im Jahr fortgeführt: mit dem Weihnachtsmarkt in der Adventszeit und dem Maimarkt.

Die Durchfahrt zwischen dem Gasthaus »Löwe« und dem Rohbau der neu erbauten »Volksbank« ist von Verkaufsbuden gesäumt: Hier werden Klamotten zum Verkauf angeboten. Weiter hinten auf dem Rathausplatz befindet sich ein Eisstand und darüber hinaus biete viele andere Händler ihre Waren an. Das Wetter scheint auch mitzuspielen: Laufkundschaft ist jedenfalls vorhanden. Bei den Passanten ist u.a. Albin Zepf (1934-2009) zu erkennen.

Noch befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses die »Volksbank«. Wenige Monate später wird sie neue Räumlichkeiten im neu erbauten Geschäftshaus (Rathausplatz 10) beziehen.

Standort des Fotografen: 47.883700, 8.345044

Umzugswagen »Müllabfuhr« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Närrisch kritisch« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Welche Kritik diese Narrengruppe wohl an der »Städtischen Müllabfuhr« übt, dass sie ihren Umzugswagen so betitelt?

Der Umzug zieht durch die Maienlandstraße in Richtung Mailänder Tor und kommt gerade am Haus Honold (Maienlandstr. 2) vorbei. Auf dem Wagen der »Müllabfuhr« sind u.a. Waltraud Egle, Rene D. Egle, Hilda Köpfler (geb. Leithold) und Anni Hauger zu sehen. Hinter dem Wagen folgt die Trachtenkapelle Göschweiler. Zu erkennen sind: Joachim Frey, Helmut Agostini, Oswald Hasenfratz, Josef Wehrle und Johann Kessler.

Standort des Fotografen: 47.884280, 8.343478

»Narrensamen« der Laternenbrüder beim Umzug, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« fährt der »Fässlewagen« der »Laternenbrüder« durch die Obere Hauptstraße – gerade am »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) vorüber. Acht »Laternenbrüder« sitzen darauf. Aber Moment mal? Wo ist denn der Narrenvater Josef (»Jupp«) Hoitz, der seit 1972 amtiert? Und auch sonst sehen die Mitglieder des Narrenrates so verändert und verdammt jung aus! Es ist der Nachwuchs der »Laternenbrüder«, der auf dem eigenen, kleinen »Fässlewagen« mitfährt.

V.l.n.r.: 1 Michael Meßmer, 2 Bernd Wider, 3 Christian Sibold, 4 ??? (Gesicht verdeckt), 5 ??? (Gesicht verdeckt), 6 ??? (Gesicht verdeckt), 7 Jörg Wider, 8 Birgit Sibold

Vor der Tür des »Küferstüble« ist die Wirtin Traudel Jordan zu sehen. Daneben steht u.a. Leopold Strobel.

Standort des Fotografen: 47.884479, 8.345895

Einrichtung des Sprachlabors in der Realschule, September 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Ein Techniker der Firma Studer-Revox ist dabei, in der neu erbauten Realschule ein Sprachlabor einzurichten. Es verfügt über 36 Plätze für Schüler*innen und einen Platz für die Lehrkraft. An jedem Platz gibt es eine HSA-Anlage (HSA steht für Hören, Sprechen, Aufnehmen) mit Tonbandgerät. Der Techniker ist eventuell Hugo Dörflinger.

In einem Artikel in der Lokalzeitung werden die Vorzüge der modernen Technik angepriesen und die Bedienung des Sprachlabors ausführlich geschildert: »Ein Lehrer bringt (neben seinen üblichen Unterlagen) ein Tonband mit zum Unterricht. Er legt das Band in sein Tonbandgerät ein, drückt eine Taste, alle (nicht direkt zugänglichen) Schüler-Tonbandgeräte laufen zum Bandanfang. Dem Lehrer wird diese Position signalisiert. Mit einem ‘Schlüssel-Druck’ überspielt er das Programm auf seinem Band automatisch an alle (oder einzelne) Schüler. Während des Überspielvorganges kann er sich über Mikrofon und Kopfhörer mit den Schülern unterhalten. Ist die Überspielung beendet, können die Schüler individuell arbeiten: Hören, Nachsprechen, Antworten. Auch ist es dem Schüler möglich, sein eigenes Sprechen auf dem Tonband aufzunehmen und es beim Abhören zu kontrollieren. Tippt der Lehrer eine Einzel-Schülertaste an, so hört er ‘diskret’ (ohne dass der Schüler es bemerken kann) die Schülerarbeit mit; zugleich kann er die Funktion des Schüler-Tonbandgerätes überwachen.«

Standort des Fotografen: 47.883920, 8.347945

Postamt am oberen Rathausplatz, 1974

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Postamt am oberen Rathausplatz ist wirklich ein richtiges Amt. Denn die Deutsche Bundespost ist ein staatseigener Betrieb der Bundesrepublik Deutschland. Das Amtsschild mit dem Bundesadler ist an der Hausecke über dem Briefkasten und dem Briefmarkenautomaten angebracht. Darüber hängt ein – bereits von weitem lesbares – Schild: »POST«. Rechts um die Ecke befindet sich ein Telefonhäuschen mit öffentlichem Münzfernsprecher. Das Häuschen entspricht dem 1953 eingeführten Typ FeH53 oder dem Nachfolgemodell FeH/TelH55.

Dahinter steht eine Litfaßsäule, die von Werbung für die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei gekrönt wird. Darunter ist ein Werbeplakt der Zigarettenmarke »Camel« plakatiert. Der Werbeslogan lautet:  »Ich geh’ meilenweit für Camel Filter«. Im darauffolgenden Jahr wird die Werbung für Zigaretten im Fernsehen und Radio übrigens bundesweit verboten. Das Verbot von Außenwerbung folgt erst 2022.

1980 endet die Geschichte des Postamtes am oberen Rathausplatz. Denn am 6. September 1980 wird das neu erbaute Postamt in der Bittengasse eingeweiht. Nach dem Wegzug der Post eröffnen Bruno und Lisbeth Laule in den bisherigen Räumlichkeiten am oberen Rathausplatz ein Sportgeschäft.

Standort des Fotografen: 47.884154, 8.345121