Heimatmuseum mit »Allianzwappen« und Truhe, ca. 1935

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Wappen und Gemälde« lautet die Überschrift dieses Ausstellungssegments im 1935 eröffneten Heimatmuseum. Der Titel ist gut lesbar an der Wand angebracht, recht und links davon hängen die Wappen von St. Blasien (ein linksgewendeter, steigender Hirsch) und von Stühlingen (das »Stühlinger Männle« mit Wams, Bart und Kopfbedeckung). Sie erinnern daran, dass einst das Kloster St. Blasien Besitz und Rechtstitel auf der Gemarkung Löffingen besaß und Stühlingen bis 1723 als Residenz der Fürsten zu Fürstenberg fungierte.

In der Mitte der Wand hängt das »Allianzwappen«, das auch am früheren Fürstenbergischen Amtshaus (Rathauspatz 2) über dem Eingangsportal zu sehen ist. Es erinnert an die Hochzeit von Graf Froben Ferdinand zu Fürstenberg (1664-1741) mit Gräfin Maria Theresia Felicitas von Sulz (1671-1743) im Jahre 1690. Links sieht man das Wappen der Füstenberger, rechts das der Grafen von Sulz. Gewidmet ist diese Darstellung dem Grafen Karl Egon Fürst zu Fürstenberg (1665-1702), einem Bruder von Graf Froben Ferdinand zu Fürstenberg, der als kaiserlicher Feldmarschall-Leutnant im Spanischen Erbfolgekrieg am 14. Oktober 1702 in der Schlacht bei Friedlingen fiel. Bis 1702 hatten die beiden Brüder die Herrschaft gemeinsam verwaltet, dann erhielt Karl Egon die Ämter Löffingen und Hüfingen sowie weitere Ländereien als eigenes Herrschaftsgebiet. Vermutlich schuf Gewerbeschullehrer Karl Ehret diese Darstellung des »Allianzwappens«.

Darunter steht eine »Alte Truhe« aus dem Jahr 1795, wie auf das Holz geschrieben und auf dem kleinen Zettel zu entziffern ist, der an ihr angebracht ist. Woher die Truhe stammt, ob aus Löffingen oder einem der umgebenden Dörfer, darüber werden leider keine Angaben gemacht.

Standort des Fotografen: 47.882694, 8.347601

5 Gedanken zu „Heimatmuseum mit »Allianzwappen« und Truhe, ca. 1935

    1. Die Frage ist berechtigt und wir mussten uns auch erst schlau machen… In der Löffinger Chronik von Karl Hasenfuß heißt es auf Seite 37, dass das Allianzwappen am früheren Amtshaus an die „Anwesenheit“ des Grafenpaares in Löffingen im Jahr 1739 erinnert. Also gab es damals offenbar hohen Besuch!

    1. Stimmt! Und da rätselte ich noch, ob auf dem Zettel wirklich 1795 oder vielleicht 1745 oder 1715 steht! Dabei steht es groß und deutlich darunter!

  1. Jetzt habe ich noch was entdeckt: auf dem Schrank rechts steht eine Kaffeekanne. Der Form und der schwarzen Bemalung nach ist sie höchstwahrscheinlich gefertigt von der Firma Horn in Hornberg (später Duravit).

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