Dieses Foto stellte dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.
Das würdige Porträt einer alten Frau, die mit ernstem Blick und faltigem Gesicht innehält. Agnes Siefert (geb. Egle, 1827-1904) sitzt in Tracht vor der Kamera und hält still. Das Kopftuch mit Haube ist eng um den Kopf gebunden. Ein Besuch im Fotoatelier ist für viele Menschen ein besonderes Ereignis. Schließlich wird man nicht jeden Tag fotografiert. Und das Bild bleibt für die Nachwelt, wenn man selbst längst gestorben ist.
Agnes Siefert wurde 1827 geboren. Sie soll aus dem Dorf Gruorn bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb stammen. Seit 1863 ist sie mit dem Taglöhner Albert Siefert (1828-1894) verheiratet und wohnt in Löffingen. Die beiden lebten in ihren ersten Ehejahren in einem kleinen Haus in der Rötenbacher Straße (das später für den Bahnbau abgerissen wird). 1867 zogen sie dann in die Bittengasse. Ihr Mann stammt aus einer Handwerkerfamilie – sein Vater war Uhrenmacher. Das Leben als Taglöhner bedeutet harte Arbeit, wenig Sicherheit, kaum Besitz. Ihr Mann stirbt 1894. Agnes Siefert überlebt ihn um zehn Jahre. Am 11. Mai 1904 stirbt auch sie im Alter von 77 Jahren.
Standort des Fotografen: ???