2 Fotos: Glockenabgabe für die Rüstungsindustrie, 13. April 1942

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Klaus Benitz und Maria Wider zur Verfügung.

Im April 1942 müssen die Kirchenglocken der katholischen Pfarrkirche St. Michael abgegeben werden, um sie für die Rüstungsindustrie einzuschmelzen. Nachdem sie vom Kirchturm geholt wurden, lagern sie in der Bahnhofstraße und warten auf ihre Abholung. Eine Einwohnerin nutzt die Gelegenheit und notiert die Inschriften von drei Glocken.

Die große Glocke, die dem heiligen Michael geweiht ist und im Ersten Weltkrieg nicht vom Turm geholt wurde, wiegt 39 Zentner und hat folgende Inschrift: »Wir schmolzen durch das Hochgewitter / so spricht die Wanderin mit der Zitter. / Wir alle vier stimmen rein / Dis-Akkord mitsammen ein. // Benjamin und Meinrad Grüninger gossen mich in Villingen 1835«.

Die zweite, 31 Zentner schwere Herz-Jesu-Glocke, die nach dem Ersten Weltkrieg wieder beschafft wurde, trägt die Inschrift: »Der Krieg uns nahm drei Glocken fort / Der Wald sie schenkte neu dem Ort / Herz Jesu, o Du Gottes Herz / Bewahre uns vor neuem Schmerz«. Auf der gegenüberliegenden Seite steht: »Gestiftet von der Gemeinde Löffingen nach dem Weltkriege im Jahre 1922. Der Gemeinderat: Adolf Kuster, Bürgermstr., Anton Maier, Jakob Fehrenbach, August Sibold, Karl Wölfle, Otto Ganter, Ernst Messmer, Anton Heizmann II. Der Stiftungsrat Heinr. Künzler, Dekan und Stadtpfarrer, Adolf Kuster, Brgm., Wilhelm Effinger, Josef Benz, Johann Fechtig, Wilhelm Rappenegger.«

Die drittgrößte Glocke mit einem Gewicht von 20 Zentnern, die Ave-Maria-Glocke, trägt die Inschrift »Maria, Mutter, Königin / Sei huldvoll unsere Mittlerin / O Mutter Jungfrau mild und rein / Laß uns Deine Kinder sein / Und bilde uns an Geist und Sinn / Nach Dir, o Himmelskönigin.«

Standort des Fotografen: 47.884192, 8.341687

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