Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.
»Seiner lb. Mutter in Dankbarkeit gewidmet von ihrem Sohn Franz, Weihnachten 1933«. So lautet die Widmung auf der Rückseite der Porträtaufnahme. Zu sehen ist Anna Benitz geb. Glunk (1870-1959), die aus Bonndorf stammte und nach Löffingen eingeheiratet hatte. Verheiratet gewesen war sie mit dem Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919). Aus der Ehe waren sieben Kinder hervorgegangen: Anna Benitz (1896-1922), Joseph Benitz (1897-1981), Paul Benitz (1899-1979), Friedrich Benitz (1902-1908), Albert Benitz (1905-1996), Franz Benitz (1908-1944) und Maria Benitz (1911-?).
Ihr Sohn Franz, der die Widmung schreibt, wird 1935 durch Erzbischof Conrad Gröber zum Priester geweiht. Seine Primiz feiert er in Löffingen. 1940 wird er zum Heer eingezogen und ist drei Jahre lang in den von Deutschland besetzten Gebieten der Sowjetunion. Während eines Heimaturlaubs erkrankt er schwer, u.a. an Fleckfieber und Lungenentzündung. Er kommt in das Lazarett nach Donaueschingen, wo er am 30. März 1944 im Alter von 36 Jahren stirbt.
Der Tod ihres Sohnes ist nicht der einzige Schicksalsschlag, den Anna Benitz erleidet. Bereits am 26. März 1919 war sie Witwe geworden. Sie führte das Geschäft, unterstützt von ihren Söhnen, weiter. Nur zwei Jahre später wurde die Familie besonders hart getroffen: Beim Großbrand am 28. Juli 1921 verlor sie gleich vier Häuser: das Wohnhaus in der Rötengasse, das Wohn- und Geschäftshaus in der Alenbergstraße sowie das Ökonomie- und Keltereigebäude. Anna Benitz konnte sich selbst im letzten Augenblick retten und rannte – an den Kleidern bereits brennend – aus dem Haus. Sie stirbt am 2. März 1959 im Alter von 88 Jahren an Altersschwäche.
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