Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Conrad Bader und Josef Wölfle zur Verfügung.
Männer mit weißen Zipfelmützen und Frauen in Tracht stehen vor dem Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9). Die Frauen präsentieren dem Fotografen landwirtschaftliche Geräte. Die Männer halten Spielkarten in den Händen.
Die Unterarme der Frauen sind nicht bedeckt – und das, obwohl noch Winter ist. Schließlich sind auf dem Boden Schneereste deutlich zu erkennen: Es ist Fasnacht!
Wer erkennt die Männer und Frauen?
V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, [Karl Götz?], ??? Bader, ???, ???, ??? Wöfle, ???
Standort des Fotografen: 47.884415, 8.346861
Ich vermute, dass die Narren keine Löffinger sind. Mir ist keine/r bekannt. In der Baar ( z. B. Donaueschingen) gibt es ja heute noch zum zur Fasnetfigur des Hansele das Gretele ( in Tracht). Der Mann im Hintergrund trägt eine Pelzmütze, diese haben die Trachtenträger in Bräunlingen und Donaueschingen heute noch.
Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis!
Es ist durchaus möglich, dass es 1938 ist. Es kamen damals auch Gruppen aus den umliegenden Ortschaften. Der Schnee war größtenteils weg. Eventuell hat die Gruppe im Gebert Einkehr gehalten und anschließend ein Erinnerungsfoto aufgenommen.
Es können Loeffinger Narren sein, da bei einem Narrentreffen in Villingen (1931?)die Laternenbrueder beim Umzug in der Villinger Altstadt mit Trachtenfrauen abgebildet sind.
Was mich hier total irritiert, ist der unbefestigte Vorplatz. auf vielen Bildern sehen wir den Platz immer gepflastert. Selbst auf dem Bild von 1907 ist erkennbar, dass bis zur Treppe zwischen den beiden Häusern gepflastert ist. Ist dieses Bild noch älter? Oder wurde das Pflaster zwischendurch mal rausgerissen??
Muss das wirklich unbefestigter Untergrund sein? Oder kann es nicht einfach Schneematsch sein?
Die Beobachtung, dass der Platz zwischen Gasthaus und Ökonomie seit jeher gepflastert war, stimmt.
Nein, das ist kein Schneematsch. Im Gegenteil, es sieht relativ trocken aus, die Reste rechts und links sehen eher nach gefroren aus. So viel Dreck würde niemand liegen lassen, bis kein Pflaster mehr sichtbar ist. Gepflastert wurde doch, um einen sauberen gut zu pflegenden Hof zu haben.
Und, die Treppe hat hier weniger Stufen, die Fensterrahmen sind dunkler als 1938 gestrichen, das nsdap-Schild fehlt!
Ich glaube, dass das Bild tatsächlich noch vor 1900 entstanden ist. Diese Scheibengardinen habe ich auf keinen anderen Bild entdeckt und die Laternenbrüder tragen keinen Fuhrmannskittel wie auf dem Bild von 1938 sondern nur einen Anzug wie auf dem Uraltbild von 1895 mit weißer Zipfelmütze.
Einen Hinweis auf das Alter kann auch das Original des Fotos selbst liefern: War es auf Karton oder auf Fotopapier? Ist es Großformat oder ein nur ein kleiner Direktabzug?
Es ist im Besitz der Familien Bader und Wölfle; vermutlich sind Familienmitglieder mit dabei, welche?
Ja, die Überlegungen sind alle richtig. Aber anhand unseres Scans lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren, wie die Beschaffenheit des Originals war/ist.
Habt ihr auch gesehen, dass drei der Männer Cego-Karten in ihren Händen halten???
Ja, das hatten wir auch schon entdeckt und auch nachträglich im Text ergänzt!
Ich denke, es muss sich hier nicht zwangsläufig um Laternenbrüder handeln, nur weil sie weiße Zipfelmützen tragen. Es kann sich auch um eine normale Fasnachtsgruppe handeln, die Bauern darstellen.
Der Mittlere (Dreschflegel und Spielkarten), der direkt hinter dem Sitzenden steht, ist jedenfalls ein Bader und der ganz rechts ein Wölfle.
Okay 🙂
Links hinter Bader ist Karl Götz
Danke!