Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.
Mit sagenhaften 9:1 hat sie gewonnen, die erste Mannschaft des FC Löffingen! Die Spieler versammeln sich zusammen mit dem Vereinsvorstand auf den Treppenstufen der Festhalle zu einem Gruppenfoto. Die Spieler tragen ihr Trikot, die Vorstandsmitglieder Anzug. Das Spielergebnis wird stolz in die Kamera gehalten.
In der Vereinschronik des Fußballclubs von 1960 heißt es: »In den Jahren 1931/32 (Spielbetrieb mit 5 Mannschaften) war der Löffinger FC dominierend im Hochschwarzald. Gegner wie 08 Villingen, Furtwangen, St. Georgen, ja sogar FFC-Reserve, Lörrach und Waldkirch lernten uns respektieren. Im Spätherbst 1932 feierten wir den ungeschlagenen A-Meister im Hochschwarzwald.«
1.Reihe v.l.n.r.: Anton Geisinger, Hans Baumgart (1905-1992), Willy Eggert, August Mösch, Hans Rettich, Edmund Fehrenbach, Paul Bader.
2.Reihe v.l.n.r.: Eugen Kienzler, Albert Trenkle, Fritz Göpper, Josef Armbruster, Karl Berger.
3.Reihe v.l.n.r.: Karl Götz (Beisitzer), Ernst Krauß (1. Vorstand), Otto Fürst (Spielausschußvorsitzender), Fritz Faller (Beisitzer), Karl Hasenfratz II (Geschäftsführer)
Das Foto ist in der Festschrift des Fußballclubs von 1960 abgedruckt. Die Bildunterschrift lautet: »nach dem Sieg gegen FC Neustadt in Neustadt am 25. Dezember 1932«. Die frisch verputzte Mauer der Festhalle im Hintergrund deutet aber darauf hin, dass das Bild erst ca. 1936/37 nach der Fertigstellung des Gebäudes entstanden sein kann. Offenbar handelt es sich um ein – einige Jahre nach dem Sieg aufgenommenes – Erinnerungsfoto. Auf dem Schild, das August Mösch in der ersten Reihe in die Kamera hält, heißt es denn auch: »Wiedersehens-Feier ehemaliger 9:1«.
Hans Baumgart, der auf dem Foto ebenfalls zu sehen ist, war Anfang der 1930er Jahre als Lehrer in Löffingen tätig. 1933 tritt er in die SS ein. Er macht Karriere und steigt später zum Führer des Ravensbrücker KZ-Männer-Außenlagers Karlshagen I (Peenemünde) auf.
Standort des Fotografen: 47.882954, 8.347677
Das Bild muss jüngeren Datums sein. Wenn ich mir Geisinger, Trenkle, Armbruster (Jahrgänge 1910-1911) anschaue, sehe ich keine Gesichter von 21-22-Jährigen. Auch Krauß scheint schon älter als 35 Jahre zu sein. Die Aufschrift auf dem Schild bestätigt meine Vermutung; dort steht, dass es sich um eine Wiedersehensfeier ehemaliger handelt. Ihr 9:1 Sieg hat sich vielleicht zu einer runden Jahreszahl gejährt und gab Anlass, dieses Ereignis zu feiern: z.B. 5 oder 10 Jahre.
Juhu!
Jetzt habe ich den Beweis, dass dieses Bild nicht aus dem Jahren 31/32 stammt sondern später aufgenommen wurde. Das Schulgebäude war bis kurz vor 1936 nicht verputzt, die Schulklassenbilder aus den Jahren 1934 und 1935 liefern den eindeutigen Beweis.
Dieses Bild, vor dem sauber verputzten Gebäude aufgenommen, kann also nicht älter als 1936 sein!
Um in der Sprache des Fussballs zu bleiben: Es steht 1:0 für Sie! 🙂 Das Argument mit der frisch verputzten Wand überzeugt uns absolut.
Das Foto ist in der Festschrift des FC Löffingen aus dem Jahr 1960 abgedruckt. Dort ist es beschriftet mit: „Die erste Mannschaft des FC Löffingen aus den Jahren 1931-1933, hier nach dem Sieg gegen FC Neustadt in Neustadt am 25. Dezember 1932“. Diese Datierung hatten wir übernommen, da uns der erste Weihnachtsfeiertag aber irritierte, allgemeiner von „ca. 1931/32“ gesprochen. Wir verändern die Datierung jetzt in „ca. 1936“.
Kein Wunder haben die am 25.12.1932 gewonnen! Das war ein Sonntag und die Fußballspiele fanden sonntags statt; samstags wurde damals noch gearbeitet.