Ausschnitt: Stadtansicht auf einem Plan, ca. 1750

Plan des Krähenbacher Forstes (FFA, Reichshofrat D XXII, Vol. I, Fasz. 8)
Fürstlich Fürstenbergisches Archiv, Donaueschingen

Die Karte ist nicht detailgetreu gezeichnet. Denn es ging dem Kartographen ohnehin nicht um das Städtchen und seine Häuser. Sein Interesse galt vielmehr dem Stadtwald.

Die Karte ist im zeitlichen Kontext zum so genannten »Waldprozess« im 18. Jahrhundert entstanden. Dabei ging es um einen jahrzehntelangen Streit zwischen den Löffinger Bürgern und der Fürstenbergischen Herrschaft, der sich um die Eigentumsrechte am Krähenbacher Wald mit 1.600 Jauchert drehte. Der Streit begann 1728, als die fürstenbergische Forstverwaltung 5.000 Klafter Kohlholz aus dem Wald an einen Händler verkaufte. Die Stadt beanspruchte 2/3 des Verkaufserlöses für sich. Das Haus Fürstenberg wies diese Forderung jedoch zurück. 1746 kam es zu einem neuerlichen Konflikt um die Eigentumsrechte am Wald. Am 26. Oktober 1750 erhob die Stadt schließlich Klage beim Kaiser in Wien und der »Waldprozess« vor dem Reichshofrat begann. Er währte fast 23 Jahre: 1772 wurde ein vorläufiger Vergleich geschlossen. Daraufhin wurde der Prozess eingestellt, der Wald neu vermessen und Grenzen festgelegt. Am 5. Mai 1773 wurde ein endgültiger Vertrag über die Drittelung des Eigentums zwischen dem Fürsten und der Bürgerschaft geschlossen.

Auch wenn der Wald mit dem Krähenbacher Forst im Mittelpunkt der Karte steht, so zeigt sie doch auch eine stark vereinfachte Ansicht des Städtchens im 18. Jahrhundert. Zu sehen ist die 1715 geweihte Pfarrkirche St. Michael mit dem seitlich stehenden Zwiebelturm, der 1721 unter Pfarrer Markus Bosch gebaut wurde. Eigentlich steht die Kirche am Rande des mittelalterlichen Stadtrings, auf dieser Darstellung hat es den Anschein, sie stünde in der Mitte des Städtchens. Der Friedhof neben der Kirche ist nicht zu erkennen, dafür aber das Untere Tor, das 1836 wegen Baufälligkeit abgerissen wird. Auch der Stadtturm des Oberen Tores ist sichtbar, ragt er doch aus der Dächerlandschaft hervor. An der Straße nach Rötenbach ist außerdem die 1710 erbaute Antoniuskapelle dargestellt. Sie wird 1843 abgebrochen.

Votivbild mit Witterschneekreuz, ca. 1752-1800

Sammlung Familie Waßmer

Dieses Votivbild hing früher in der alten Witterschneekapelle, ist aber heute verschollen. Erhalten ist nur diese Schwarz-Weiß-Kopie einer Fotografie. Dargestellt ist das 1752 erneuerte Kreuz. Es steht in einer kleinen Nische und ist überdacht, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen. An dem Kreuz hängt die orginale Christusfigur, die ein Wanderer nach seiner Errettung aus dem Schneesturm 1740 gestiftet hatte.

Der unbekannte Maler des Votivbildes stellt im Vordergrund vier Erwachsene und ein Kind dar. Welches Gelübde mit dem Gemälde zusammenhing, ist nicht bekannt. Deshalb muss offen bleiben, ob es sich um eine gewünschte oder erfolgte Rettung aus einer Notlage handelte.

Standort des Malers: 47.893251, 8.336145

Malerei auf einem Bauernschrank mit Stadtansicht, ca. 1721-1750

Stadtarchiv

Auf dem Fragment eines Bauernschrankes, das im Stadtarchiv aufbewahrt wird, findet sich diese stilisierte Stadtansicht. Sie zeigt mit größter Wahrscheinlichkeit das Städtchen im frühen 18. Jahrhundert.

Gut zu erkennen ist die neu erbaute und 1715 geweihte Kirche St. Michael mit dem seitlich stehenden Zwiebelturm, der 1721 unter Pfarrer Markus Bosch gebaut wurde. 1809 wurde der Zwiebelturm wieder abgetragen. Vor der Kirche befindet sich der ummauerte Friedhof. Daneben sieht man die  einzige bekannte Darstellung des Unteren Tores. Es wurde 1836 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Die übrigen Häuser sind in dieser Bauernmalerei so vereinfacht dargestellt, dass keine Details erkennbar sind. Deutlich ins Auge sticht nur die ringförmige Anordnung des Altstadtkerns.

Standort des Malers: 47.882254, 8.343106