Grab von Familie Fehrenbach auf dem Friedhof, ca. 1951

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

»In Gott vereint« sind auf dem Friedhof gleich mehrere Angehörige der Familie Fehrenbach im Familiengrab bestattet. In der Mitte ruht der »Ober-Postschaffner a.D.« Josef Fehrenbach (1868-1950). Er wurde am 27. Februar 1868 geboren und wohnte mit seiner Familie beim Bahnhof. Als Briefträger war er allgemein bekannt. Der Hausname lautet denn auch (bis heute): »Postseppele’s«. Am 22. Oktober 1950 starb er im Alter von 82 Jahren.

Zu seiner Linken liegt seine erste Ehefrau Maria Fehrenbach (geb. Waldvogel, 1872-1905). Die beiden hatten 1897 geheiratet. Sie starb nach wenigen Ehejahren am 13. Mai 1905 im Alter von 33 Jahren. Zu seiner Rechten ist seine zweie Ehefrau Luise Fehrenbach (geb. Rendler, 1878-1942) bestattet. Geboren wurde sie am 5. Dezember 1878 in Fützen bei Waldshut. Sie hatten 1907 geheiratet und miteinander fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter, bekommen. Als sie am 29. Januar 1942 im Alter von 63 Jahren starb, notierte der Stadtpfarrer im Totenbuch: »Es war ein gutes harmonisches Eheleben, sie war fromm, besuchte jeden Sonntag die Messe.«

Nicht begraben in dem Familiengrab ist der Sohn Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), an den aber mit einer Inschrift ebenfalls erinnert wird. Der Oberschütze, geboren am 31. Oktober 1908, fiel am 5. Oktober 1943 in der fernen Sowjetunion. Durch einen »Kopfschuss« getroffen war er sofort tot. Er wurde nur 34 Jahre alt. Sein Grab befindet sich im Nordkaukasus.

Im Hintergrund ist das Holzkreuz des 1948 beerdigten Max Mogel (1876-1948) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885321, 8.347374

Totenehrung des DRK vor der Friedhofskapelle, August 1984

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes feiert vom 24. bis 27. August 1984 sein 75-jähriges Bestehen. Man beginnt die Feierlichkeiten mit dem Totengedenken auf dem Friedhof. Alle aktiven Mitglieder, an ihrer Spitze Vorsitzender Dr. Gebhard Hecht und Bereitschaftsführer Peter Kaiser, treten in ihrer Bereitschaftsuniform auf dem Friedhof an, um den verstorbenen Mitgliedern zu gedenken. Trompeter Waldemar Zepf umrahmt die Totenehrung musikalisch, während ein Blumenkranz vor der Friedhofskapelle niedergelegt wird.

Man gedenkt folgenden Toten: Ehrenvorsitzender Paul Benitz (1899-1979), Chefarzt Dr. Otto Geiss (1929-1972), Ehrenbereitschaftsführer Bernhard Studer (1894-1963), Hermann Bader, Rolf Echtle, Josef Heiler II, Hans Kuster, Oskar Lux, Thaddäus Winter, Karl Bausch, Siegfried Hasenfratz und Jeanette Egle.

V.l.n.r.: 1 Gertrud Lauble, 2 Walburga Gauger (verdeckt), 3 Dr. Gebhard Hecht, 4 Heiko Ludwig (Kranzträger), 5 Matthias Kirner (Kranzträger), 6 Marianne Löffler (geb. Kaltenbrunner), 7 Maria Münzer (geb. Ernst, 1921-2021), 8 Justina Sauter (geb. Brett), 9 Sibylle Benitz (verh. Maier), 10 Christel Kaiser, 11 Karlheinz Kiechle, 12 Josef Senn, 13 Bernd Studer, 14 Roland Fuß

Standort des Fotografen: 47.885516, 8.347266

Mann auf dem Friedhof, ca. 1920-1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Bäume im Hintergrund sind kahl. Vielleicht naht Allerheiligen heran. Auf dem Friedhof ist ein Mann damit beschäftigt, Laub zusammen zu rechen und Ordnung zu schaffen. Vor welchem Grab er gerade steht, erschließt sich auf den ersten Blick nicht: Die weiße Platte auf dem Grabstein, auf dem die Inschrift angebracht ist, ist leider überstrahlt und daher mit bloßen Augen nicht zu entziffern.

Manipuliert man das Foto aber stark mit einem Bildbearbeitungsprogramm, dann lässt sich doch etwas entziffern: »Hochwürdiger Herr Pfarrer und Dekan« steht da geschrieben – und darunter der Name: Karl Welte. Er war nicht Pfarrer in Löffingen, aber ein Sohn der Stadt: Geboren wurde er hier am 28. Oktober 1846. Am 24. Juli 1870 wurde er zum Priester geweiht und war anschließend Vikar in Donaueschingen, Appenweier, Kleinlausenburg, Oberkirch und Kirchhofen. Im Jahr 1880 wurde er zunächst Pfarrverweser und dann Pfarrer in Kappel bei Lenzkirch. Seit 1. Mai 1898 war er Pfarrer in Sumpfohren, von 1891 bis 1898 zudem Dekan des Kapitels Stühlingen und von 1905 bis 1907 des Kapitels Villingen. Er starb am 21. September 1909 in Sumpfohren im Alter von 63 Jahren. Zwei Tage später wurde er auf dem Friedhof seiner Heimatstadt beerdigt.

Am linken Bildrand ist die Friedhofskapelle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885533, 8.347327

Familiengrab Steidlinger auf dem Friedhof, ca. 1981-1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»In Gottes Frieden« ruhen in dem Grab Oberlehrer a.D. Eugen Steidlinger, der ab 1905 als Lehrer in Löffingen wirkte und Generationen von Schüler*innen unterrichtete, seine Ehefrau und sein Schwiegersohn.

Eugen Steidlinger (1873-1939) wurde am 13. November 1873 in Stuttgart geboren. Er starb am 12. Dezember 1939 im Alter von 66 Jahren. Zwei Tage später fand die Beerdigung statt, an der die Bevölkerung großen Anteil nahm. Seine Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953) überlebte ihn um mehr als ein Jahrzehnt. Sie wurde am 24. Juli 1877 in Engen geboren und starb am 30. Mai 1953 im Alter von 75 Jahren.

Beigesetzt wurde in dem Grab auch der Schwiegersohn Emil Friedrich Kress. Er war mit der Tochter Elisabeth geb. Steidlinger (1899-1989) verheiratet. Geboren am 12. Februar 1895, starb der Kaufmann am 6. Juni 1962 im Alter von nur 67 Jahren.

Im Hintergrund sind die Gräber des Ehepaars Anton Heizmann (1884-1940) und Luise Heizmann geb. Schreiber (1885-1981) sowie von Karl Bernhard Stein zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885355, 8.347369

2 Fotos: Blick vom Kirchturm zum Alenberg, ca. 1926

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor wenigen Jahren wütete ein Großbrand und legte das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Mittlerweile ist der Wiederaufbau abgeschlossen. Der Schrecken ist verblasst und alles wirkt wieder friedlich. Vom Kirchturm aus hat man einen imposanten Blick in Richtung Alenberg. Man sieht gleich mehrere neugebaute Häuser am unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße, der Ringstraße und der Alenbergstraße, an den Staffelgiebeln zu erkennen. Blickt man auf das massive Rathausgebäude, dann überrascht es nicht, dass die Feuerwehr 1921 alles daran setzte, um dieses Gebäude zu erhalten. Ein brennendes Rathaus hätte ganz sicher ein Übergreifen des Feuers auf weitere Straßenzüge und deren Untergang bedeutet.

Ähnlich massiv wie das Rathaus ist das ehemalige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10), dessen Rückseite zur Eggertenstraße hin zu sehen ist. Die unbebaute Fläche zu seiner Linken dient als Schulhof, denn noch befindet sich die Volksschule im Rathausgebäude. Außerhalb des Stadtrings sind die Häuser der Vorstadtstraße und der Oberen Hauptstraße zu erkennen. Im Hintergrund sieht man den Friedhof mit der Kapelle.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344053

Mädchen hinter dem Feuerwehrhaus, ca. 1952

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Schon sicheren Schrittes läuft die kleine Marlies Müller (geb. 1951) die Alemannenstraße entlang. Der Fotograf ist in die Hocke gegangen, um das Mädchen frontal auf das Bild zu bekommen. Sein Interesse gilt einzig und allein dem Mädchen, das da auf ihn zuläuft.

Dabei ist der Hintergrund nicht minder interessant. Am linken Bildrand ist der 1949 neu erbaute Schlauch- und Steigerturm des Feuerwehrhauses zu sehen. Daneben schließen sich die Häuser von Landwirt Emil Wölfle (Vorstadtstr. 15) und Blechnermeister Anton Geisinger (Vorstadtstr. 14) an, deren Rückseiten zu sehen sind. Am rechten Bildrand ist ein Stück der Friedhofsmauer zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885193, 8.347948

Steinmetzmeister Karl Häusle vor seiner Werkstatt im Florianweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Gleich neben dem Friedhof hat der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) seine Werkstatt und Ausstellungsfläche. Er lehnt rechts in seiner Arbeitskleidung an dem Mäuerchen und präsentiert dem Fotografen die von ihm geschaffenen Grabsteine. Dadurch dokumentiert das Foto zugleich ein Stück Sepulkralkultur, denn es zeigt, welche Grabmale in den 1930er Jahren gefragt waren und gefertigt wurden.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle, 1878 in Neustadt geboren, war mit Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966) verheiratet. Er starb am 23. April 1956 im Alter von 77 Jahren. Seine Tochter Elsa (1911-?), die später Josef Weiß (1913-?) heiraten sollte, ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen. Sie sitzt im Schatten des Baumes. Außerdem ist ein Mitarbeiter zu sehen.

Im Hintergrund sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen. Ganz links steht das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9), dessen Name und Beruf auf der holzverschindelten Fassade angebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.885497, 8.348573

Familiengrab Mayer auf dem Friedhof, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Ein besonderer Grabstein auf dem Friedhof ist dieser mächtige Findling. Der Landwirt Gottlieb Mayer fand ihn in der Wutachschlucht und transportierte ihn nach Löffingen, um ihn seiner verstorbenen Ehefrau Maria Mayer geb. Benz (1884-1941) auf das Grab zu setzen. Auch Gottlieb Mayer selbst sollte hier nach seinem Tod 1961 seine letzte Ruhe finden.

Der kleine Grabstein neben dem Findling zeigt an, dass hier auch ein verstorbenes Baby beigesetzt wurde: Heidemarie Hemler, die Tochter von Lehrer Eugen Hemler, geboren am 31. Mai 1945, starb nur wenige Tage alt am 5. Juni 1945.

Standort des Fotografen: 47.885220, 8.347066

Malerei auf einem Bauernschrank mit Stadtansicht, ca. 1721-1750

Stadtarchiv

Auf dem Fragment eines Bauernschrankes, das im Stadtarchiv aufbewahrt wird, findet sich diese stilisierte Stadtansicht. Sie zeigt mit größter Wahrscheinlichkeit das Städtchen im frühen 18. Jahrhundert.

Gut zu erkennen ist die neu erbaute und 1715 geweihte Kirche St. Michael mit dem seitlich stehenden Zwiebelturm, der 1721 unter Pfarrer Markus Bosch gebaut wurde. 1809 wurde der Zwiebelturm wieder abgetragen. Vor der Kirche befindet sich der ummauerte Friedhof. Daneben sieht man die  einzige bekannte Darstellung des Unteren Tores. Es wurde 1836 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Die übrigen Häuser sind in dieser Bauernmalerei so vereinfacht dargestellt, dass keine Details erkennbar sind. Deutlich ins Auge sticht nur die ringförmige Anordnung des Altstadtkerns.

Standort des Malers: 47.882254, 8.343106

Gebetszettel mit Stadtansicht, 21. November 1725

Stadtarchiv

Im Jahre 1725 erwarb der Eremit Georg Beck von der Neuenburg im Auftrag von Pfarrer Markus Bosch (1673-1742) in Rom die Gebeine des Katakombenheiligen Demetrius. Zur Ankunft der Reliquien in Löffingen wurde ein Gebetszettel zu Ehren des Heiligen Demetrius gedruckt. Der Zettel hat die Maße 14,5 x 10 cm. Links unten signierte der unbekannte Kupferstecher (lateinisch »sculptor«) mit seinen Initialen Jo. A.

Das Miniaturbild auf dem Gebetszettel ist so detailgetreu gestaltet, dass man einzelne Häuser erkennen kann. Kurz vor Herstellung des Kupferstiches wurde der Kirchturm 1721 aufgestockt und erhielt seine barocke Zwiebelkuppel. Ins Auge sticht außerdem der markante Stadtturm des Oberen Tores. Im Vordergrund rechts steht die St. Kümmerniskapelle. Im Hintergrund ist an der Straße nach Rötenbach die 1710 erbaute Antoniuskapelle sowie das Henker- und Siechenhaus zu erkennen.  Auf dem Galgenbuck erhebt sich der Galgen der Hinrichtungsstätte.

Standort des Künstlers: 47.883291, 8.348517

3 Fotos: Ölgemälde von Martin Menrad, ca. 1680

F. F. Archiv

Dieses Bild ist die früheste Darstellung Löffingens. Sie entstand in der Zeit um 1680. Das Ölgemälde war eine Auftragsarbeit für den Landgrafen Anton Egon von Fürstenberg-Heiligenberg (1656-1716). Der Hüfinger Maler Martin Menrad schuf insgesamt 23 Vedouten von Fürstenbergischen Städten, die noch heute im Schloss Heiligenberg hängen. Die Gesamtansicht von Löffingen ist eine davon. Eine Kopie des Ölgemäldes ist im Heimatmuseum zu sehen.

Martin Menrad wählte für diese Stadtansicht einen Blickwinkel vom Gewann »Haslach« her, weil er von dieser Perspektive die markantesten Gebäude am Besten darstellen konnte. Sein Bild zeigt die wieder aufgebaute Stadt nach den beiden Stadtbränden von 1535 und 1571.

Die Kirche St. Michael steht außerhalb des Häuserrings. Sie überstand als einziges Bauwerk die Feuersbrünste im 16. Jahrhundert. An die Kirche ist eine Seitenkapelle mit Türmchen angebaut. Die niedere Mauer im Vorfeld umschließt den Friedhof. Die Häuser im äußeren Stadtring bilden mit ihren verstärkten Mauern und kleinen Fenstern zugleich die Stadtmauer. An der Stelle, an der der Bach in das Gewann »Bitten« fließt, sichert eine zusätzliche Mauer den Bereich. Im Zentrum des Städtchens ragen mehrere große Gebäude mit Staffelgiebeln aus dem Häusergewirr hervor. Die Dächer scheinen mit Ziegeln oder Schindeln gedeckt.

Der hohe Turm des Oberen Tores sichert die Landstraße in Richtung Unadingen und Dittishausen. An ihr steht die Kümmerniskapelle. Nur wenige Häuser befinden sich außerhalb des Stadtrings und bilden die so genannte Vorstadt. Auf der Anhöhe im Hintergrund stehen einsam an der Ausfallstraße das Siechenhaus und das Henkerhaus. Seit 1624 wohnte dort, außerhalb der Stadt, der Fürstenbergische Scharfrichter.

Standort des Malers: 47.883736, 8.348669