Veteranentreffen der Stadtmusik vor der Touristinformation, 2016

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Er war eigentlich immer dabei, sei es am »Weißen Sonntag«, an Fronleichnam, beim Patrozinium, am Volkstrauertag – aber auch bei anderen Festen und sonstigen Anlässen: Der Schellenbaum der Stadtmusik, der um das Jahr 1870 von den Löffinger Handwerkern gestiftet wurde. Seit Jahrzehnten trägt Eugen Heizmann (1942-2018) den Schellenbaum stolz vorneweg. Einen Nachfolger, der den Baum künftig tragen soll, gibt es nicht. Seinen letzten Auftritt hat das Prunkstück bei einem Veteranentreffen der Stadtmusik bei der Touristinformation.

Seinen sicherlich größten Auftritt hatte der Schellenbaum im niederländischen Kerkrade vor 50 Jahren. Am 5.-8. August 1966 nahm dort die Stadtmusik mit Dirigent Artur Grübel (1919-1993) an der Wettmusikolympiade teil – und zwar am Marschmusikwettbewerb. Eugen Heizmann trug den Schellenbaum beim Einzug ins Stadion vor ca. 35.000 Zuschauer*innen. Trotz der starken Konkurrenz konnten sich die Löffinger behaupten. Sie erreichten mit 96 Punkten einen 1. Preis und erhielten die Goldmedaille.

50 Jahre später sind einige Veteranen von damals zusammengekommen, um in Erinnerungen zu schwelgen. Der Schellenbaum soll zukünftig einen würdigen Platz im Heimatmuseum bekommen.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1. Martin Dieterle, 2. Rudolf Jordan, 3. Ferdinand Hasenfratz, 4. Georg Dieterle, 5. Rolf Dieterle, 6. Eugen Heizmann (1942-2018) mit Schellenbaum
2.Reihe, v.l.n.r.: 1. Lothar Zepf (1936-2022), 2. Werner Kienzler, 3. Klaus Baader (halb verdeckt), 4. Daniel Fehrenbach, 5. Klaus Heizmann, 6. Reinhold Hryzuniak, 7. Josef Jäger, 8. Herbert Kienzler, 9. Bernhard Adrion

Auf dem Foto fehlt Waldemar (»Waldi«) Zepf.

Standort des Fotografen: 47.884014, 8.345477

Haus Welte in der Kirchstraße, ca. 1987

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Dieses Haus in der Kirchstraße ist unter dem Namen »Haus Welte« kaum jemandem bekannt, weitaus mehr kennen es als »Ergele-Haus«. Dabei gehört es seit 1964 Christiane Welte geb. Krauß, die es von ihrem Vater, dem Sattlermester Ernst Krauß, übertragen bekommen hat. Sie selbst wohnt aber nicht hier, sondern in Überlingen. Bewohnt wird das sanierungsbedürftige Haus bis zu seinem Abbruch 1987/88 hingegen von dem Junggesellen Albert Ergele (1937-2021).

Das Gemäuer sieht nicht nur altehrwürdig aus, sondern ist es auch: Erbaut wurde es vermutlich nach dem Stadtbrand im Jahre 1571. 1982 erwirbt die Stadtgemeinde das Gebäude. Nachdem der Denkmalschutz 1987 grünes Licht gibt, wird es abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. 1989 öffnet hier das neue Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (KFZ) seine Pforten.

Standort des Fotografen: 47.883925, 8.345439

Abbruch vom Haus Welte in der Kirchstraße, 1988

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im mittelalterlichen Altstadtring klafft eine große Lücke, sodass man von der Kirchstraße aus auf die Häuser der Oberen Hauptstraße blicken kann: In der Bildmitte ist die Rückseite vom Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) zu sehen. Durch den Abbruch vom Haus Welte (Kirchstr. 3) ist dieser Blick möglich geworden, der allerdings nicht von Dauer sein wird, da die Lücke im Stadtring bald mit einem Neubau bebaut werden wird.

Die Stadt hatte das abgebrochene Haus Welte 1982 nach langen Kaufverhandlungen erworben. Anfangs war noch eine Sanierung im Gespräch, doch 1987 erteilte die Denkmalschutzbehörde schließlich die Genehmigung zum Abbruch des spätmittelalterlichen Gebäudes. Die Bausubstanz war bereits sehr schlecht und eine Sanierung wäre daher sehr kostenintensiv geworden. Außerdem wären die geplanten neuen Funktionen des Gebäudes als Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (KFZ) in dem alten Gemäuer nur mit großem Aufwand realisierbar gewesen.

1987 erfolgt der Abbruch. Dann wird auf dem 790 m² großen Grundstück ein Neubau errichtet. Als Reminiszenz an das »Obere Tor«, das einst nur wenige Meter entfernt stand, wird das Kultur- und Fremdenverkehrszentrum mit einem Turm erbaut. Nach zweijähriger Bauzeit wird es am 22. April 1989 eröffnet.

Standort des Fotografen: 47.883926, 8.345445

Lehrerkollegium der Grund- und Hauptschule, 1994

Sammlung Familie Waßmer

Es ist ein besonderer Tag für das Lehrerkollegium der Grund- und Hauptschule. Der langjährige Rektor Otto Rosenfelder wird nach 40 Dienstjahren in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Otto Rosenfelder kam 1972 von Rötenbach, wo er seit 1965 als Schulleiter tätig gewesen war, an die Grund- und Hauptschule nach Löffingen. Zunächst war er Konrektor, 1978 wurde er kommissarischer Schulleiter und seit 1980 amtierte er als Rektor. Nach 14 Jahren ist damit Schluss.

Man findet sich im Saal des Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (Kirchstr. 3) zu einer Feierstunde zusammen. Oberschulrat Heiner Ramminger (1929-2012) dankt dem scheidenden Schulleiter. Und das Kollegium lässt es sich nicht nehmen, dem ehemaligen Chef ein Ständchen darzubringen. Im Anschluss wird noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung geschossen.

1.Reihe, v.l.n.r.: Andrea Meutner, Agnes Willmann, Gudrun Ewert, Rektor Otto Rosenfelder, Antje Bachmann, Bertold Müller
2.Reihe, v.l.n.r.: Sekretärin Irene Schwanz, Werner Hannig, Wolfram Bachmann, Elfi Krämer, Inari Boehm, Willibald Petelka, Konrektor Kurt Maurath, Hubert Güttel
3.Reihe, v.l.n.r.: Edith Denkel, Joachim Walz, Maria Waßmer, Peter Schlegelberger, Manfred Schönau, Fridolin Becher, Bruno Krämer

Standort des Fotografen: 47.884017, 8.345620

2 Fotos: Blick vom Kirchturm zum Alenberg, ca. 1926

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor wenigen Jahren wütete ein Großbrand und legte das halbe Städtchen in Schutt und Asche. Mittlerweile ist der Wiederaufbau abgeschlossen. Der Schrecken ist verblasst und alles wirkt wieder friedlich. Vom Kirchturm aus hat man einen imposanten Blick in Richtung Alenberg. Man sieht gleich mehrere neugebaute Häuser am unteren Rathausplatz, in der Demetriusstraße, der Ringstraße und der Alenbergstraße, an den Staffelgiebeln zu erkennen. Blickt man auf das massive Rathausgebäude, dann überrascht es nicht, dass die Feuerwehr 1921 alles daran setzte, um dieses Gebäude zu erhalten. Ein brennendes Rathaus hätte ganz sicher ein Übergreifen des Feuers auf weitere Straßenzüge und deren Untergang bedeutet.

Ähnlich massiv wie das Rathaus ist das ehemalige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10), dessen Rückseite zur Eggertenstraße hin zu sehen ist. Die unbebaute Fläche zu seiner Linken dient als Schulhof, denn noch befindet sich die Volksschule im Rathausgebäude. Außerhalb des Stadtrings sind die Häuser der Vorstadtstraße und der Oberen Hauptstraße zu erkennen. Im Hintergrund sieht man den Friedhof mit der Kapelle.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.344053

Umzugswagen »In der Heimat ist es schön« in der Demetriusstraße, Fasnacht 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Elke Moser zur Verfügung.

»In der Heimat ist es schön« lautet das Motto dieses Umzugswagens, vor den vier Pferde gespannt sind. Es ist Fasnacht und die Närrinnen und Narren stellen sich für den Fasnachtsumzug auf. Der Titel des Wagens nimmt Bezug auf ein Volkslied. Damit reiht er sich in den Reigen anderer musikalischer Themenwagen ein, denn schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.

Der Wagen steht vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1), zu dem eine Freitreppe hinaufführt. Im Hintergrund sind das Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (Rathausplatz 13) und das Haus von Wagner Ernst Benz (Kirchstr. 3) zu sehen. Vor dem Scheunentor türmt sich eine Holzbiege in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.884238, 8.344957

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Gemälde vom Haus Geisinger in der Kirchstraße, vor 1929

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Sammlung Familie Waßmer

1954 schafft der Maler Erwin Baumgart dieses Ölbild des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger. Er malt den baulichen Zustand vor dem Großbrand 1929 nach der Vorlage einer alten Fotografie und nach der Beschreibung von Familie Geisinger.

Auffallend an dem Haus ist das hochaufragende riesige Dach. Mitte des 19. Jahrhunderts wohnte ein Rotgerber darin. Die vielen kleinen Fenster im Giebel dienten als Lüftungsfenster für die gegerbten Felle, die im Speicher hingen. Hinter dem Haus schloss sich ein Garten in der heutigen Bittengasse an. Die übrigen Häuser in der Kirchstraße, die noch Hafnergasse heißt, sind nicht detailliert ausgearbeitet, sondern nur angedeutet.

Standort des Malers: 47.882989, 8.344221

Familie Sibold vor dem Haus Benz in der Kirchstraße, 1906

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Sibold zur Verfügung.

Vor dem Haus Benz (Kirchstr. 3) hat sich Familie Sibold zu einem Gruppenfoto versammelt. Ganze 28 Personen sind auf dem Bild zu sehen. Was der Anlass für dieses große Familientreffen ist, ist unbekannt. Vielleicht handelt es sich um ein Ehejubiläum von Matthias Sibold (1840-1916) und Lucia Sibold geb. Bader (1841-1908)? Die beiden hatten am 22. Oktober 1863 geheiratet.

Unklar ist auch, warum das Familienfoto nicht vor dem Haus Sibold, sondern vor dem Haus Benz aufgenommen wird, das dem Wagner Karl Benz gehört? Vielleicht feiert die Familie im Gasthaus »Ochsen« und versammelt sich hinter dem Haus für ein Foto?

1: Karl Sibold (1867-1917)
2: Agathe Preuß geb. Sibold (1882-1967)
3: Julius Sibold (1872-1942 Ohio)
4: Maria Laufer geb. Sibold (1874-1929)
5: Franz Sibold (1893-1929)
6: Rosa Sibold (1900-1940)
7: Viktor Sibold (1878-1936)
8: Karl Sibold (1893-1976), Schmied
9: Anna Sibold (1895-1945)
10: Max Fabiansky, Schreiner in USA
11: Emma Münzer geb. Hirt (1893-1983)
12: Anna Hummel geb. Sibold (1868-1958)
13: Maria Fabiansky geb. Sibold (1874-1926)
14: Anna Köpfler geb. Gromann (1897-1991)
15: Maria Sibold geb. Göhry (1880-1948)
16: Josephine Gromann geb. Sibold (1863-1937)
17: Joseph Gromann (1896-1982)
18: Matthias Sibold (1840-1916)
19: Lucia Sibold geb. Bader (1841-1908), aus Seppenhofen
20: Konrad Sibold (1900-1979)
21: Josepha Sibold geb. Faller
22: Karl Sibold (1899-1975), Maler
23: Eugen Sibold (1905-?)
24: Joseph Sibold (1901-?)
25: Elisabeth Fuchs geb. Sibold (1903-1972)
26: Johann Sibold (1901-1987)
27: Matthias Fabiansky (1903-?)
28: Maria Guth geb. Hummel (1904-1989)

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.345422

Rückseite vom Haus Welte in der Bittengasse, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Über mehrere Generationen gehörte das Haus in der Kirchstraße der Familie Benz. 1957 kaufte es dann der Sattlermeister Ernst Krauß, der es 1964 seiner Tochter Christiane Welte übergab, die in Überlingen wohnte. Bekannt ist das Haus aber nicht als Haus Welte, sondern als »Ergele-Haus«, benannt nach Albert Ergele, dem letzten Bewohner. Das Gemäuer sieht nicht nur altehrwürdig aus, sondern ist es auch: Erbaut wurde es vermutlich nach dem Stadtbrand im Jahre 1571. Die Rückseite zur Bittengasse hin war als Teil des frühneuzeitlichen Stadtringes ausgebildet.

1977 beginnen Verhandlungen der Stadtgemeinde mit der Eigentümerin, um das Gebäude im Zuge der Stadtsanierung zu erwerben. 1982 schließlich erfolgt der Verkauf. Nachdem der Denkmalschutz 1987 grünes Licht gibt, wird das Gebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. 1989 öffnet hier das neue Kultur- und Fremdenverkehrszentrum seine Pforten.

Standort des Fotografen: 47.884162, 8.345891

Rückseite von den Häusern Welte und Vogt in der Bittengasse, ca. 1976

Stadtarchiv

Auf dieser seltenen Ansicht ist die Rückseite der Häuser Welte (Kirchstr. 3) und Vogt (Rathausplatz 13) in der Bittengasse zu sehen. Vom Haus Vogt, in dem sich seit Jahrzehnten ein Zigarren-Geschäft befindet, sind zahlreiche Fotos überliefert. Diese zeigen aber immer die repräsentative Vorderansicht am Rathausplatz mit dem Ladeneingang und dem Schaufenster. Das angrenzende Haus Welte, das zu den mittelalterlichen Gebäuden zählt, die die Stadtmauer bildeten, wird hingegen kaum fotografiert. Es fristet, versteckt hinter dem Gasthaus »Ochsen«, ein Schattendasein. Erst durch Überlegungen, das Haus abzureißen und an seiner Stelle das »Kultur- und Fremdenverkehrszentrum« (KFZ) zu errichten, rückt es ins öffentliche Bewusstsein.

Die Stadtgemeinde verhandelt seit 1977 über einen Kauf des Hauses Welte. 1982 erwirbt sie es schließlich. Die Bausubstanz ist zu diesem Zeitpunkt bereits so schlecht, dass eine Sanierung teuer würde. Nachdem der Denkmalschutz Neubauplänen zugestimmt hat, erfolgt 1987 der Abbruch des alten Gemäuers.

Standort des Fotografen: 47.884205, 8.345727