Rückseite vom Haus Welte in der Bittengasse, ca. 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Über mehrere Generationen gehörte das Haus in der Kirchstraße der Familie Benz. 1957 kaufte es dann der Sattlermeister Ernst Krauß, der es 1964 seiner Tochter Christiane Welte übergab, die in Überlingen wohnte. Bekannt ist das Haus aber nicht als Haus Welte, sondern als »Ergele-Haus«, benannt nach Albert Ergele, dem letzten Bewohner. Das Gemäuer sieht nicht nur altehrwürdig aus, sondern ist es auch: Erbaut wurde es vermutlich nach dem Stadtbrand im Jahre 1571. Die Rückseite zur Bittengasse hin war als Teil des frühneuzeitlichen Stadtringes ausgebildet.

1977 beginnen Verhandlungen der Stadtgemeinde mit der Eigentümerin, um das Gebäude im Zuge der Stadtsanierung zu erwerben. 1982 schließlich erfolgt der Verkauf. Nachdem der Denkmalschutz 1987 grünes Licht gibt, wird das Gebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen. 1989 öffnet hier das neue Kultur- und Fremdenverkehrszentrum seine Pforten.

Standort des Fotografen: 47.884162, 8.345891

Luftbild auf das Städtchen mit katholischer Pfarrkirche, ca. 1955-1960

Verlag Flugbild GmbH, Bonn
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ralf Gauger zur Verfügung.

Dieses Luftbild entsteht in der Nachkriegszeit, vermutlich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Zu sehen ist im Vordergrund die katholische Pfarrkirche St. Michael, mit ihrem 1713-1715 erbauten Langhaus und Chor sowie ihrem 1855 an der Weststeite errichteten Turm. Auf dem Foto ist der Turm noch unverputzt. Schön auf dem Foto zu erkennen ist, dass die Kirche außerhalb des mittelalterlichen Altstadtrings steht.

Neben der Kirche ist rechts das Schlachthaus am Bittenbach zu sehen, das 1968 abgerissen wird, und dahinter der Farrenstall und der neu erbaute Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht ein Trafohäuschen. Herausragende Gebäude im Städtchen sind das 1830/31 erbaute Rathaus und die beiden Gasthäuser »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwe« (Rathausplatz 11), die den oberen Rathausplatz dominieren.

Gemälde vom Haus Geisinger in der Kirchstraße, vor 1929

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Sammlung Familie Waßmer

1954 schafft der Maler Erwin Baumgart dieses Ölbild des Hauses von Sattlermeister Ernst Geisinger. Er malt den baulichen Zustand vor dem Großbrand 1929 nach der Vorlage einer alten Fotografie und nach der Beschreibung von Familie Geisinger.

Auffallend an dem Haus ist das hochaufragende riesige Dach. Mitte des 19. Jahrhunderts wohnte ein Rotgerber darin. Die vielen kleinen Fenster im Giebel dienten als Lüftungsfenster für die gegerbten Felle, die im Speicher hingen. Hinter dem Haus schloss sich ein Garten in der heutigen Bittengasse an. Die übrigen Häuser in der Kirchstraße, die noch Hafnergasse heißt, sind nicht detailliert ausgearbeitet, sondern nur angedeutet.

Standort des Malers: 47.882989, 8.344221