Erster-Mai-Streich auf dem Trafohaus am Kurpark, 1. Mai 1979

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Baarstädtchen ist um eine Attraktion reicher: Auf der Trafostation neben dem Kurpark wurde in luftiger Höhe ein neues Plätzchen für Sonnenanbeter*innen geschaffen. Eine Sitzbank und ein paar Tännchen hübschen den Ort auf. Ein Schild verkündet, was hier oben neu eröffnet wurde: »FKK am Kurpark« ist darauf zu lesen.

Tatsächlich handelt es sich nur um einen Streich am 1. Mai – möglicherweise zur Enttäuschung von dem einen oder der anderen Anwohner*in.

Standort des Fotografen: 47.886860, 8.343154

Malerarbeiten am Haus Hepting in der Alemannenstraße, 1922

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Das erste Bauprojekt der am 24. April 1921 gegründeten Baugenossenschaft erstreckt sich in der heutigen Alemannenstraße und Dittishauser Straße. Insgesamt acht Häuser werden dort gebaut. Das Richtfest kann am 10. Dezember 1921 gefeiert werden.

Das Haus von Malermeister Karl Hepting (1893-1979) und seiner Ehefrau Elisabeth (geb. Münzer) trägt anfangs die Hausnummer 240. Noch in der Nachkriegszeit heißt die Straße Friedhofstraße, sie wird erst später in Alemannenstraße umbenannt – und aus der Nr. 240 wird schließlich die Nr. 19.

Auf dem Foto ist das Haus noch eingerüstet und die Holzschindeln werden gestrichen. Malermeister Karl Hepting sitzt in der Mitte, links von ihm der Lehrling, rechts der Geselle. Das Haus selbst scheint aber schon bezogen zu sein, zumindest hängen Gardinen in den Fenstern.

Standort des Fotografen: 47.886270, 8.349480

Haus Jonner in der Alemannenstraße mit viel Schnee, ca. 1984

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch oben auf dem Alenberg, am Rande des Alenbergwäldchens, steht das Haus Jonner (Alemannenstr. 1). Es war das höchst gelegene Haus, das beim Großbrand 1921 ein Raub der Flammen wurde. Danach wurde es wiederaufgebaut. Mittlerweile gehört es dem Landwirt Albert Jonner (1929-2014).

Dass das Haus heute fotografiert wird, ist dem Schnee zu verdanken. Denn der Fotograf ist auf der Suche nach winterlichen Motiven. Ihn scheinen die Schneeberge im Vordergrund und der Blick auf das Haus mit den Schneeverwehungen auf dem Dach zu gefallen.

Standort des Fotografen: 47.886492, 8.343717

Elisabeth Hepting vor dem Haus Hepting in der Alemannenstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Die 1921 gegründete Baugenossenschaft baute in den beiden ersten Jahren auf Anhieb acht Häuser, um die akute Wohnungsnot zu bekämpfen. Zu den Neubauten zählt das Haus Hepting (Alemannenst. 19). Der Maler und Tapezierer Karl Hepting (1893-?) wohnt hier mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Münzer (1897-?), anfangs zur Miete. Erst 1933 wird ihm das Haus zum Kauf angeboten und er wird Eigentümer.

Das Haus trägt die Hausnummer »240« und wird der »Friedhofstraße« zugeschlagen. Unter der Haustür steht Elisabeth Hepting, mit verschränkten Armen, und schaut zum Fotografen. Über das Tor ist in geschwungener Schrift »Malergeschäft Hepting« geschrieben – und daneben stellt Karl Hepting sein Können mit einer Fassadenmalerei unter Beweis.

Rechts lehnt ein Fahrrad an der Wand und ein Spalierbaum wächst in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.886235, 8.349482

Alemannenstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Tief eingeschneit sind die Häuser in der Alemannenstraße, die noch Friedhofstraße heißt. Schließlich führt sie geradewegs zum Friedhof, wie an der 1862 erbauten Friedhofskapelle zu erkennen ist, die über den Dächern emporragt.

Auf der rechten Straßenseite stehen die Häuser von Maurer Josef Schropp (Alemannenstr. 27), von Zimmermann August Fehrenbach (Alemannenstr. 25), von Maurermeister Josef Kuttruff (Alemannenstr. 23), von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21), von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) und von Sägearbeiter Heinrich Kaltenbrunner (Alemannenstr. 17). Alle Häuser wurden erst ab 1920 erbaut, die meisten von der Baugenossenschaft errichtet.

Standort des Fotografen: 47.886605, 8.350641

Frau mit Fahrrad vor dem Haus Fehrenbach in der Alemannenstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Das Haus im Hintergrund gehört dem Zimmermann August Fehrenbach (1906-2000) und dessen Ehefrau Anna geb. Mayer (1914-2009). Es ist das vorletzte Haus in der Alemannenstraße und neu gebaut. Noch fehlt der Windfang vor der Haustür. Rechts daneben steht als letztes Haus der Straße das Haus Schropp (Alemannenstr. 27).

Die junge Frau im Vordergrund ist Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012). Sie steht hinter ihrem Elternhaus (Dittishauser Str. 21), das nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurde. Es ist Frühling. Elisabeth Zepf steht neben ihrem Damenfahrrad und scheint gleich zu einem Ausflug aufzubrechen.

Standort des Fotografen: 47.883785, 8.348435

Stadtmusik, 18. Mai 1920

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Bernhard Adrion, Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Nachdem sie bereits viele Jahre als »Feuerwehrkapelle« existiert hatte, wurde die Stadtmusik Löffingen am 7. Februar 1920 offiziell gegründet. Ihr Dirigent ist bis zu seinem Tod 1933 Rupert Wehrle (1870-1933). Drei Monate nach ihrer Gründung versammeln sich die Mitglieder am Dienstag, den 18. Mai 1920 mit ihren Musikinstrumenten zu einem Gruppenfoto. Als Ort für das Foto wählen sie die Anhöhe im Bereich des heutigen Kurparkes, sodass man im Hintergrund den Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael sehen kann.

Bei ihrer Gründung 1920 schloss die Stadtmusik mit der Stadtgemeinde einen Vertrag. Darin wurde vereinbart, dass die Stadtmusik aus der Gemeindekasse Probegeld erhält. Außerdem verpflichtete sich die Stadtgemeinde zur Besoldung des Dirigenten, zur Anschaffung der Musikinstrumente und Musikalien und zur Verfügungstellung des Probelokals. Die Stadtmusik sicherte im Gegenzug die musikalische Mitwirkung bei den Proben der Feuerwehr, bei der Prozession an Fronleichnam, bei Begräbnissen von Feuerwehrmännern und Kriegsveteranen, beim Patrozinium und am Weißen Sonntag zu. Außerdem verpflichtete sie sich, im Sommer an fünf Tagen Konzerte auf dem oberen Rathausplatz zu geben.

1.Reihe, liegend, v.l.n.r.: Konrad Sibold (1), Rupert Hepting (2, 1903-?)

2.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Viktor Sibold (3), Wilhelm Brugger (4), Ferdinand Schultheiß (5), Johann Preuß (6), Karl Berger (7), Karl Hepting (8), Johann Fehrenbach oder Johann Beha (9), August Strobel (10)

3.Reihe, v.l.n.r.: Josef Strobel (11), Josef Bader (12), Leo Münzer (13), Dirigent Rupert Wehrle (14), Karl Sibold (15), Ernst Guth (16), Johann Maier (17)

4.Reihe, v.l.n.r.: Johann Laufer (18), Heinrich Thoma (19), August Limb (20), Timotheus Schmid (21, 1903-1984), Wilhelm Götz oder Josef Spiegelhalder (22), Ernst Heiler (23)

Standort des Fotografen: 47.885541, 8.345646

Zwei Mädchen vor dem Alemannengrab, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Alemannengrab 6. Jahrhundert«, steht auf der kleinen Tafel geschrieben, die von den beiden Mädchen halb verdeckt wird. Die beiden sitzen auf dem Bruchsteinmäuerchen, das das Alemannengrab einfasst.

Die Gebeine, die hier Jahrhunderte lang bestattet waren, sind seit 1936 im Heimatmuseum ausgestellt. Zur Eröffnung des Museums war in der Zeitung zu lesen: »Zu unseren Füßen breitet sich ein Original Alemannengrab aus dem 4. Jahrhundert aus, dessen Steine vom Alenberg hierher gebracht und von Bauunternehmer Julius Wider fachmännisch zusammengefügt wurden. Das Grab enthält die Gebeine eines Alemannen, die verhältnismäßig noch gut erhalten sind.«

Wer weiß, wer die beiden Mädchen sind?

Standort des Fotografen: 47.885076, 8.346303

Brautpaar Isele / Zepf mit Verwandten in der Alemannenstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Elisabeth Zepf (1930-2012) und Franz Isele (1930-2021) heiraten. Für ein Gruppenfoto u.a. mit den Brautjungfern stellen sie sich hinter dem Elternhaus der Braut in der Alemannenstraße auf. Das Haus Zepf (Dittishauser Str. 21) war nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden, nachdem die Familie beim Bombenangriff im Februar 1945 ihr bisheriges Anwesen verloren hatte. Das Brautpaar wohnt später im Neubaugebiet in der Haslachstr. 10.

V.l.n.r.: Margret Zepf (verh. Senn, 1932-2021), Hanni Sibold, Elisabeth Isele geb. Zepf, Franz Isele, Anni Selb, Lore Isele, Irma Zepf (verh. Hasenfratz)

Hanni Sibold (verh. Thoma) und Anni Selb sind Klassenkameradinnen des Brautpaares.

Standort des Fotografen: 47.884070, 8.343941

Frau mit Kinderwagen in der Alemannenstraße, 1965

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Es ist Frühling. Die strahlende Sonne und die Maiblüte locken zu einem Spaziergang nach draußen. Helga Küßner geb. Stöhr (geb. 1938) geht mit ihrem Sohn Armin Küßner durch die Alemannenstraße, einen Kinderwagen schiebend.

Über die Dächer der Alenbergstraße schweift der Blick hinüber zum neuen »Benz-Bau« (Ringstr. 8) und den Häusern in der Bahnhofstraße und der Rötenbacher Straße. Die »Breite« und der Reichberg in der Ferne sind noch unbebaut.

Standort des Fotografen: 47.885517, 8.344732

Aufmarsch des BDM in der Alemannenstraße, ca. 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Mit dem »Gesetz über die Hitlerjugend« vom 1. Dezember 1936 wird die bis dahin formell freiwillige Mitgliedschaft im Bund Deutscher Mädel (BDM), dem weiblichen Zweig der Hitlerjugend (HJ), verpflichtend. Vom NS-Regime wird der BDM für die deutschen (»arischen«) Mädchen zum dritten Erziehungsfaktor neben Schule und Elternhaus erklärt. Untergliedert ist er in den Jungmädelbund der 10- bis 13-Jährigen und den Bund Deutscher Mädel der 14- bis 17-Jährigen. 

Ähnlich wie bei den Jungen liegt ein Schwerpunkt der Aktivitäten im BDM in Ausflügen, Wanderungen und Märschen in freier Natur, die oft am Lagerfeuer mit Kochen und gemeinsamem Gesang ausklingen. Dabei kommt die ideologische Schulung nicht zu kurz.

Auf dem Foto marschieren die Mädchen durch die Alemannenstraße. Die Mehrzahl gehört dem Jungmädelbund an, erkennbar an der Bundestracht, bestehend aus der weißen Bluse, dem blauem Rock und dem schwarzem Halstuch. Da das Foto im Herbst oder Winter aufgenommen wird, tragen die meisten auch Jacken. Am rechten Bildrand ist Gertrud Brugger (verh. Heitzmann, 1921-2005) zu sehen, die ein mit Blumen geschmücktes Fähnchen trägt.

Standort des Fotografen: 47.885825, 8.344211

Luftbild auf das Städtchen, ca. 1933/34

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Das Luftbild zeigt »Löffingen im badischen Schwarzwald« Anfang der 1930er Jahre. Das Städtchen ist längst über seinen historischen Altstadtring hinausgewachsen. Die Häuser im Maienland und auf dem Alenberg, in der Vorstadt, im »Schlempental« und in der Seppenhofer Straße übersteigen zahlenmäßig die Häuser der Altstadt. Neu war zu diesem Zeitpunkt das Gebäude der Turn- und Festhalle sowie der Schule, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Mit dem Bau war bereits 1923 begonnen worden, fertiggestellt und eingeweiht wird das Gebäude an der »Hasle« aber erst 1936.

Dass das Städtchen im Begriff ist, sich auch jenseits der Bahnlinie weiter auszudehnen, zeigt sich an der Bebauung in der Bonndorfer Straße. Die beiden Villen rechts entstanden bereits Anfang der 1920er Jahre. Das Haus von Postschaffner Karl Kuster (Bonndorfer Str. 3) ist gerade neu gebaut. Wenige Jahre später werden weitere Häuser folgen: 1935 baut Bauunternehmer Heinrich Wider an der Einmündung zur Göschweiler Straße sein Wohnhaus (Göschweiler Str. 1). Ein Jahr später errichtet die Gemeinnützige Baugenossenschaft ein Beamtenwohnhaus (Bonndorfer Str. 6), in das Bürgermeister Heinrich Andris mit seiner Familie und Lehrer Lipps einziehen.