2 Fotos: Umbau des Feuerwehrhauses, 1979

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das Spritzenhaus (Florianweg 1) wird umgebaut, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Die Feuerwehr verfügt mittlerweile über zwei Großfahrzeuge, die Platz brauchen. Durch die Eingemeindungen der Ortsteile wurden auch die Feuerwehren zusammengelegt. Der Kernort Löffingen dient nun als Stützpunktfeuerwehr.

Das Dach des Feuerwehrhauses ist bereits abgetragen. Auf dem Dachboden sind die Helfer im Einsatz. Durch ihre ehrenamtlichen Eigenleistungen werden die Kosten für die Umbaumaßnahmen erheblich gedrückt. Zu sehen sind u.a. Kommandant Josef Heiler III, der von 1971 bis 1981 amtiert, und Johann Fritsche.

Im Hintergrund fällt der Blick zum Haus Wölfle (Obere Hauptstr. 14), zum früheren Café »Schönblick« (Stadionstr. 6) und zur »Hasle«.

Standort des Fotografen: 47.884913, 8.347891

Umzugswagen »Santa Maria« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Die Segel sind gesetzt! Die »Santa Maria«, das berühmte Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner ersten Expedition von 1492/93, nimmt Kurs auf das Städtchen. Ihr folgt die kleinere »St. Lucia«. Eben kreuzen die beiden an der Einmündung von der Dittishauser Straße und vom Florianweg in die Obere Hauptstraße vorbei. Das holzverschindelte Haus von Leo Ratzer (Dittishauser Str. 2) ist im Hintergrund zu sehen.

Es ist »Fasnet Mändig« und das diesjährige Fasnachtsmotto erinnert an die »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Bleibt zu hoffen, dass der italienische Seefahrer in kastilischen Diensten Recht behält und die Erde keine Scheibe, sondern wirklich eine Kugel ist. Nicht, dass die beiden Schiffe irgendwo hinter dem »Scharfen Eck« von der Erdoberfläche runterfallen…

Standort des Fotografen: 47.884652, 8.348121

Narr mit Pferd, Fasnacht ca. 1934-1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kienast zur Verfügung.

Hoch zu Roß reitet ein kostümierter Narr. Er ist als Adliger verkleidet, trägt einen Pelzmantel und eine Krone. Man muss schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich dabei um den Weinhändler Joseph Benitz (1897-1981) handelt.

Das Foto wird an der Kreuzung von Oberer Hauptstraße, Dittishauser Straße und Florianweg aufgenommen. Ein paar Zuschauer und ein Gendarm (wohl ein echter und kein verkleideter!) stehen herum. Links ist das Feuerwehrhaus und rechts das holzverschindelte Haus von Leo Ratzer (Dittishauser Str. 2) zu sehen. Im Hintergrund ist das 1920/21 erbaute Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884679, 8.348135

Wettkampfmannschaft der Feuerwehr vor dem Feuerwehrhaus, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Am 10. September 1961 lässt sich die Wettkampfmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr vor dem Spritzenhaus (Florianstr. 1) fotografieren. Ganz rechts steht Kommandant Arno Adrion, der von 1961 bis 1971 die Wehr führt. Die Männer stehen vor einem Feuerwehrauto, das normalerweise als Flugplatz-Löschfahrzeug dient. Das Feuerwehrhaus wird erst zwei Jahrzehnte später umgebaut und modernisiert.

V.l.n.r.: Fritz Adrion jun., Walter Sevecke, Walter Müller, Ewald Hepting, Fritz Isele, Walter Selb, Paul Heizmann, Rudi Jordan, Ulrich Fehrenbach, Ernst Göhry, Josef Heiler III, Arno Adrion (Kommandant)

Standort des Fotografen: 47.884659, 8.347988

Mädchen im verschneiten Florianweg, ca. 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Den Florianweg hinunter in Richtung Feuerwehrhaus spaziert ein kleines Mädchen. Die Fahrbahn ist vereist. Die Schneeberge am Straßenrand sind genauso hoch wie das Mädchen, die kleine Marlies Müller (geb. 1951).

Im Hintergrund ist die Werkstatt von Steinhauer Karl Häusle zu sehen, vor der einige Grabsteine präsentiert werden. Links daneben sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen, das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9) und das Haus von Schmied Karl Sibold (Alemannenstr. 11), die beide 1920/21 erbaut wurden.

Standort des Fotografen: 47.885139, 8.348396

Weibliche Narrenpolizei vor dem Feuerwehrhaus, Fasnacht 1937

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Stramm gestanden, so steht die »weibliche Saalpolizei«, d.h. Narrenpolizei, vor dem Feuerwehrhaus (Florianweg 1). Es ist der 8. Februar 1937 und die weibliche Narrenpolizei ist erst ein Jahr alt. Gegründet wurde sie im Vorjahr. Die weißen Hosen sind vom Turnerbund ausgeliehen, weil es für Frauen unüblich ist, Hosen als Beinkleider zu tragen.

V.l.n.r: Helene Krauß, Anna Fehrenbach geb. Mayer, Sofie Hepting, ???, Anna Beha.

Standort des Fotografen: 47.884767, 8.348007

Schauturnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Franz und Elisabeth Isele zur Verfügung.

Auf dem Turnplatz beim Friedhof zeigen 13 Turner ihr Können im Boden- und Geräteturnen. Sie haben sich in einer symmetrischen Anordnung in Position gebracht und blicken zum Fotografen. Die Turner gehören dem 1905 gegründeten Turnerbund Löffingen an. Wer weiß, wie sie heißen?

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.: Jakob Schreiber, Anselm Zepf, Karl Beha
3.Reihe, v.l.n.r.:
4.Reihe, v.l.n.r.:

Der Hausgiebel, der zwischen den Bäumen zu erkennen ist, gehört zum Feuerwehrhaus (Florianweg 1).

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Turnen auf dem Turnplatz beim Friedhof, ca. 1925-1930

Sammlung Familie Waßmer

Hinter dem Friedhof, wo der Florianweg in die Alemannenstraße mündet, befindet sich der Turnplatz des 1905 gegründeten Turnerbundes. Der Platz ist von Bäumen beschattet. Seit 1906 wird hier regelmäßig öffentlich Sport getrieben. Drei Dutzend Turner, alle in weiße Turnkleidung und schwarze Kniestrümpfe gekleidet, machen gerade Dehnungsübungen. Im Hintergrund stehen ein paar Zuschauer als Zaungäste.

Am linken Bildrand ist die Werkstatt von Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) zu sehen. Auf der Ausstellungsfläche dvor präsentiert er von ihm geschaffene Grabsteine.

Standort des Fotografen: 47.885408, 8.348163

Steinmetzmeister Karl Häusle vor seiner Werkstatt im Florianweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Gleich neben dem Friedhof hat der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) seine Werkstatt und Ausstellungsfläche. Er lehnt rechts in seiner Arbeitskleidung an dem Mäuerchen und präsentiert dem Fotografen die von ihm geschaffenen Grabsteine. Dadurch dokumentiert das Foto zugleich ein Stück Sepulkralkultur, denn es zeigt, welche Grabmale in den 1930er Jahren gefragt waren und gefertigt wurden.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle, 1878 in Neustadt geboren, war mit Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966) verheiratet. Er starb am 23. April 1956 im Alter von 77 Jahren. Seine Tochter Elsa (1911-?), die später Josef Weiß (1913-?) heiraten sollte, ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen. Sie sitzt im Schatten des Baumes. Außerdem ist ein Mitarbeiter zu sehen.

Im Hintergrund sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen. Ganz links steht das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9), dessen Name und Beruf auf der holzverschindelten Fassade angebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.885497, 8.348573

Frauenlöschgruppe, 1943

Sammlung Familie Waßmer

Als im Zweiten Weltkrieg die wehrfähigen Männer der Freiwilligen Feuerwehr eingezogen waren und die Wehr kaum mehr einsatzfähig war, rief Feuerwehrkommandant Wilhelm Maier 1942 eine Frauenlöschgruppe ins Leben. 25 junge Frauen stellten sich in den Dienst der Feuerwehr. Ihre Ausbildung und Leitung übernahm Brandmeister Karl Glunk. Im darauffolgenden Jahr nahm Franziska Fritsche an einem Lehrgang der Feuerwehrschule in Schwetzingen teil und wurde dann Gruppenführerin.

Auf dem Bild haben sich die Frauen zu einem Gruppenfoto vor dem Feuerwehrhaus versammelt. Sie tragen sehr weite Luftschutzanzüge als Uniform. Damit sie nicht wie Ballons aufgebläht sind, haben sie sich Feuerwehrgurte umgebunden. Drei Männer sind mit auf dem Foto: Karl Götz, Ernst Krauß und Julius Zepf.

V.l.: Käthe Beha (verh. van den Heuvel), Johanna Egle (Theiler), Gertrud Brugger (Heitzmann), Elise Bader (Walter), Theresia Fehrenbach (Mayer), Ursula Selb (Geisinger), Mathilde Geisinger (Schmid), Maria Häusle (Kuster), Liesel Brunner (Wagner), Josepha Kopp (Kasprowicz), Irma Egle (Steiger), Maria Egle (Geisinger), Rosel Hasenfratz (Schopferer), Hildegart Heizmann (Pfeifer) und Franziska Fritsche (Heiler).

Standort des Fotografen: 47.884820, 8.348108

Narrengruppe auf Pferden im Florianweg, Fasnacht ca. 1927

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Faller zur Verfügung.

Vor dem Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr im Florianweg steht an Fasnacht eine Reiterstaffel. Die elf Narren sitzen auf Pferden und halten Lanzen in ihren Händen. Um was für eine Formation es sich handelt, ist unklar.

Am rechten Bildrand ist das Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) zu sehen. In der Mitte stehen die Häuser der Dittishauser Straße. Das holzverschindelte Haus (Dittishauser Str. 2) gehört dem Krankenkassenrechner und »Heimatforscher« Leo Ratzer (1881-1948). 

Standort des Fotografen: 47.884729, 8.347976

Leo Ratzer vor seinem Haus in der Dittishauser Straße, 1926

aus Leo Ratzer: Sammlung heimatgeschichtlicher Arbeiten und Gedichte

Vor seinem Haus in der Dittishauser Straße steht Leo Ratzer (1881-1948). Sein Name steht in geschwungener Schrift groß über der Haustür. Eigentlich ist er Krankenkassenrechner von Beruf. Seine Leidenschaft ist aber die Lokalgeschichte. Als »Heimatforscher« forscht er nicht nur, sondern veröffentlicht auch regelmäßig seine heimatkundlichen Arbeiten in der Zeitung.  Er macht sich auch einen Namen, als er zusammen mit dem Lehrer Karl Ehret das Löffinger Heimatmuseum aufbaut.  

Leo Ratzer wurde am 24. Februar 1881 als Sohn des Landwirts und Schneiders Johann Ratzer und dessen Ehefrau Katharina geb. Schalk in Löffingen geboren. Als 16-Jähriger erkrankte er an einer Knochenhautentzündung, die ihn bis zum 28. Lebensjahr quälte und 12 Jahre ans Bett fesselte. Während dieser Zeit las er viel und entwickelte sich zum Autodidakten. 1921 wurde er mit dem Amt des Rechners der Allgemeinen Ortskrankenkasse vertraut. Ratzer, der sein Leben lang ledig blieb, starb am 9. Mai 1948 im Alter von 67 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884837, 8.348408