Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Nein, hier wird nicht der Narrenbaum der 20-Jährigen aufgestellt. Denn traditionell steht dieser auf dem unteren Rathausplatz vor dem Café »Fuß« (Rathausplatz 5) – und auch 1974 ist dies der Fall. Aber in diesem Jahr ist am »Schmutzigen Dunschdig« doch etwas anders: Denn es gibt zwei Narrenbäume. Der zweite Baum wird vor dem Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11) aufgestellt. Der Ort ist nicht zufällig gewählt, denn hier wird ein Wirtswechsel gefeiert: Das Gasthaus hat einen neuen Pächter: Gerd Rother – und es eröffnet nach grundlegender Renovierung.
Die Narrenpolizei hat den Platz gut abgesperrt, während der Baum hochgezogen wird. Mit einigem Sicherheitsabstand verfolgen die Zuschauer, darunter die Laternenbrüder, das Aufstellen des Baumes. In den Fenstern im 1. Obergeschoss des »Löwen« hat man die beste Aussicht und kann alles aus nächster Nähe beobachten. Als der Baum schließlich senkrecht steht, scharen sich die Zuschauer um ihn.
Ein interessantes Detail ist auf dem obersten Foto im Hintergrund zu erkennen: Das Haus Schelling (Kirchstr. 11) wurde kürzlich umgebaut. Der Ökonomiebereich mit seinem Scheunentor ist verschwunden. Statt dessen befindet sich dort nun ein Garagentor, das seinerseits wenige Jahre später einem Durchgang zur Bittenstraße weichen wird, dem »Postbögle«.
Standort des Fotografen: 47.883900, 8.344684
Ich hab mich auf dem Bild entdeckt! Aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern, dass der Narrenbaum mal hier stand , war wohl kein nachhaltiges Erlebnis.
Das sind nicht die 20-jährigen beim Aufstellen des Narrenbaumes. Diese trugen blaue Fuhrmannskittel und schwarze Hüte ( ähnl. Zylinder, siehe ID 23512).
Ich vermute, dass hier ein Wirtewechsel war und eine Gruppe einen Baum stellte. Der Narrenrat stand beim Stellen des Narrenbaumes immer zusammen, hier schaut eine Gruppe aus dem Löwen, eine andere steht davor ebenso die Narrenpolizei. Auf dem oberen Bild steht rechts neben dem Löwen Rosa Hauser, die hier ihr Schreibwarengeschäft hatte.
Ja, wir haben unterdessen auch mehr Infos bekommen. Es scheint sich um einen Ehrennarrenbaum für Joseph Benitz sen. zu handeln. Wir verändern später den Text und laden auch noch Fotos vom richtigen Narrenbaum der 20-Jährigen hoch.
Ich neige dazu, dass der zweite Narrenbaum anlässlich eines Wirtewechsels stattfand. Ich erinnere mich daran, dass die Hexen 1974ff.viel im Löwen vetkehrten
Wir haben uns nochmal auf die Suche gemacht und tatsächlich einen Zeitungsartikel vom 1. März 1974 gefunden: Darin heißt es, dass der „Löwe“ einen neuen Pächter hat – und zwar Gerd Rother, den früheren Geschäftsführer und Küchenchef des Titisee-Hotels. Insofern finden wir jetzt auch den Wirtewechsel plausibler!