Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.
In der Festhalle drängen sich Närrinnen und Narren auf der Bühne. Die Szene wirkt übervoll – im besten Sinne: Menschen, Masken, Kostüme, Farben und Rollen prallen aufeinander und verschmelzen zu einem dichten, närrischen Bild.
Im Vordergrund hocken vier »Hexen« der Hexengruppe breitbeinig auf ihren Besen. Ihre karierten Röcke und gestreiften Strümpfe verrutschen dabei so weit, dass bei der einen oder anderen die Unterhose zum Vorschein kommt – ein augenzwinkernder Verstoß gegen die bürgerliche Ordnung, wie er zur Fasnacht gehört. Das »Häs« ist in seiner Grundform seit 1956 einheitlich mit karierten Stoffen gestaltet. Seit 1958 tragen die Hexen auch aus Holz geschnitzte Masken. Sie sind individuell gestaltet, denn jede Hexe schnitzt ihre Maske selbst und trägt ihr ganz eigenes Gesicht.
Hinter den Hexen stehen zwei junge Frauen in Uniform – Mitglieder der weiblichen Narrenpolizei, die hier für närrische Ordnung sorgen. Neben ihnen sind drei »Hansele« zu sehen, Vertreter der sogenannten Baaremer Weißnarren, mit Holzmasken und Geschellriemen. Sie tragen Masken aus Bräunlingen und Donaueschingen, die aus dem Fundus von Friseurmeister Julius Limb stammen, der 1923/24 Masken und »Häser« auf der Baar aufkaufte und an Fasnacht auslieh. Die typische Löffinger »Hansele«-Maske, die einen freundlicheren Gesichtsausdruck zeigt, entstand 1936 nach einer Vorlage von Lehrer Karl Ehret.
Am linken Bildrand sind mehrere Mitglieder der »Laternenbrüder« zu erkennen. Sie tragen traditionelle blaue Fuhrmannskittel und schwarze Rundhüte. Einer von ihnen scheint gerade eine Ansprache zu halten: Konzentriert blickt er auf das Blatt in seiner Hand. Es ist Karl Guth, der 1961/62 Narrenvater ist. Dazwischen stehen mehrere Ehrennarren, zu erkennen an ihren weißen Zipfelmützen und dem Zylinder.
Der Bühnenhintergrund zeigt ein gemaltes Bild mit angedeuteter Häuserkulisse. Zu sehen sind die Häuser beim Mailänder Tor.
V.l.n.r.: 1 Karl Guth, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Hugo Schropp, 6 Gerda Bader (geb. 1934), 7 Lore Isele (geb. 1933)
Standort des Fotografen: 47.882911, 8.347815
Der Narrenrat mit der Laterne ist Hugo Schropp, die weibliche Narrenpolizistin ganz rechts Lore Isele ( Jahrgang 1933).
Herzlichen Dank für die Ergänzung!
Der Narrenrat ganz links ist Karl Guth. Er war meines Wissens auch mal Narrenvater.
Laut Festschrift der „Laternenbrüder“ war er 1961/62 Narrenvater. Vielleicht ist das Foto dann aus diesen Jahren?
1961 /1962 koennte passen.
Die Hexen tragen ja erst ab 1958 Holzmasken.
Interessant ist die Tatsache, dass auch Hansilimasken aus Bräunlingen und Donaueschingen getragen wurden.
Diese stammen aus den Fundus von Julius Limb, der 1923/1924 Masken und Haeser auf der Baar aufkaufte und diese an Fastnacht auslieh.
Die typische Loeffinger Hansilimaske entstand 1936 nach einer Vorlage von Karl Ehret. Die heutige Loeffinger Hansilimaske ist freundlicher.
Maske ist streng genommen der falsche Ausdruck, Larve oder Scheme ist korrekt.
Dann datieren wir auf 1961/62 um und ergänzen den Text. Vielen Dank für den Kommentar!
6 Gerda Bader (*1934)
Danke für die Ergänzung!