Blick auf das Sägewerk Benz von der »Breiten«, ca. 1925

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Von der »Breiten« aus fällt der Blick auf die Rötenbacher Straße mit dem Sägewerk Benz und auf die Häuser des Städtchens dahinter. Datieren lässt sich die Aufnahme auf die Mitte der 1920er Jahre: Das Foto entstand nach dem Großbrand 1921, da es die wiederaufgebauten Häuser in der Alenbergstraße zeigt. Es wurde aber auch vor dem Großfeuer im Juli 1928 aufgenommen, das die Holzindustriewerke Josef Benz AG  zerstörte. Auf diesem Bild sind noch Hallen aus Holz zu sehen, die beim Wiederaufbau 1928/29 durch massive Gebäude aus Stein ersetzt wurden.

Entlang der Rötenbacher Straße ist der Lagerplatz mit Langholz zu erkennen. Die Anlieferung erfolgte über die Landstraße. Die Stämme wurden abgeladen und dann entlang der Straße gelagert. Diese Arbeit war nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch gefährlich. Immer wieder kam es zu Arbeitsunfällen, die teilweise tödlich endeten.

Standort des Fotografen: 47.883219, 8.335817

Blick vom Kirchturm auf das Sägewerk Benz, ca. 1930-1940

Stadtarchiv

Nach den beiden verheerenden Großbränden im Juli 1928, die die Holzindustriewerke Josef Benz AG fast komplett zerstörten, wurde schnell der Wiederaufbau der Werksanlage in Angriff genommen. Die Anlage wurde verkleinert, aber nach modernsten Gesichtspunkten neu aufgebaut. Statt der früheren Holzhallen wurden nun massive Gebäude aus Stein errichtet. Nach dem Abschluss des Weideraufbaus entstand diese Fotografie, die vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael aufgenommen wurde.

Zu sehen ist der Bahnhof, der im Frühjahr 1945 einem Bombenangriff zum Opfer fällt, die Bahnlinie und dahinter das Werksgelände. Gut zu erkennen sind das Sägewerk mit dem Kesselhaus, die Kistenfabrik, die Kyanisier- und Imprägnieranstalt sowie diverse Maschinenhäuser und Schuppen sowie im Hintergrund den Schälspäneturm. Am linken Bildrand ist die Villa Benz (Rötenbacher Str. 12) zu sehen, die am Rande des Firmenareals direkt an der Landstraße steht.

Standort des Fotografen: 47.882618, 8.344001

Blick auf das Sägewerk Benz von der »Breiten«, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Carola Hannes, Hans-Martin Konhäuser und Georg Willmann zur Verfügung.

Vor dem Großfeuer, das im Juli 1928 das Werksgelände zerstört, entsteht diese Ansicht des »Sägewerks J. Benz«. Zwei Schornsteine ragen in den Himmel und geben einen Anhaltspunkt zum Ausmaß des Firmengeländes. In den 1920er Jahren zählt das Löffinger Werk mit rund 350 Arbeitern und Angestellten zu den größten im Südschwarzwald. Es ist nicht nur eine Holzgroßhandlung, sondern auch ein Dampfsäge- und Hobelwerk, eine Kistenfabrik und eine Kyanisieranstalt. In ihr wird Holz in einem großen Becken mit hochgiftigem Quecksilberchlorid imprägniert.

Entlang der Rötenbacher Straße, die in der Bildmitte verläuft, wird das angelieferte Langholz gelagert. Rechts ist die Villa des Firmenbesitzers Josef Benz zu sehen (Rötenbacher Str. 12).

Standort des Fotografen: 47.881689, 8.338805

Sägewerk Benz mit rauchendem Kamin, ca. 1920

Dieses Foto stellten uns dankenwerterweise Johanna und Walter Nägele zur Verfügung.

Von der »Breiten«, etwa vom Bereich der heutigen Hebelstraße aus, wird diese Fotografie aufgenommen. Der Blick fällt auf das Firmengelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG mit dem rauchenden Schornstein. Die meisten Fabrikgebäude sind noch nicht aus Stein, sondern nur aus Holz gebaut. Vorne rechts ist die Villa des Firmengründers (Rötenbacher Str. 12) zu sehen. Auf dem Alenberg stehen noch Häuser, die beim Großbrand 1921 zerstört werden.

Josef Benz wurde 1882 als Sohn von Johann und Katharina Benz geb. Maier in Löffingen geboren. Als er fünf Jahre alt war, brannte sein Elternhaus in der Unteren Hauptstraße zusammen mit zwei Nachbargebäuden ab. Auf dem Brandplatz errichte sein Vater ein neues Gebäude (Untere Hauptstr. 8), das bis heute als »alter Benzbau« bezeichnet wird. Von seinem Vater übernahm er ein kleines Holzhandelsgeschäft. In den Jahren 1911/12 errichtete Josef Benz dann auf einem Gelände jenseits der Bahnlinie, zwischen Hohlgasse und Rötenbacher Straße gelegen, ein zweigattriges Sägewerk und eine Kistenfabrik. Nach und nach baute er das Unternehmen aus und wandelte es 1921 in eine Aktiengesellschaft um. In erster Ehe war Josef Benz mit Emma geb. Langenbacher (1885-1917) verheiratet. Sie hatten zwei Söhne: Walter (1908-1990) und Hans (1914-1957), denen später die beiden Villen in der Bonndorfer Straße gehören sollten. Emma Benz starb 1917 im Alter von nur 32 Jahren. Nach ihrem Tod heiratete der Unternehmer Anna geb. Bauer (1892-1963), die aus der Gegend von Stockach stammte. Sie bekamen eine Tochter, Inge (1920-1948), die 1920 geboren wurde. Josef Benz starb nach einer Operation in der Klinik in Freiburg am 7. März 1932 und wurde auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt. Er wurde nur 49 Jahre alt.

Standort des Fotografen: 47.881316, 8.338814

Lithografische Ansicht des Sägewerk Benz, ca. 1927

Stadtarchiv

Diese lithographische Ansicht des Sägewerks Benz schmückt das Briefpapier des Unternehmens, das in den 1930er Jahren Verwendung findet. Der offizielle Name der Firma lautet: »Holzindustrie-Werke Josef Benz Aktiengesellschaft«. Unter der Ansicht ist aufgeführt, aus welchen Anlagen das gesamte Werk besteht: »Sägewerke, Hobel- und Spaltwerk, Kistenfabrik, Trocken- und Dampf-Anlagen, Imprägnieranstalt«.

Die Lithografie ist stilisiert und keine 100% realistische Wiedergabe. Während das Werksareal selbst weitgehend detailgenau wiedergegeben und auch die Villa Benz in der Rötenbacher Straße am rechten Bildrand gut zu erkennen ist, sind vor allem die Häuser im Hintergrund frei erfunden. Sie sind im Bereich der Hohlgasse dargestellt, entsprechen äußerlich aber einer Mischung aus den beiden Villen in der Bonndorfer Straße und dem neuen »Benzbau« in der Ringstraße.

Auf dem Briefpapier, dessen Briefkopf in dem Foto zu sehen ist, wirbt der Sägewerksbesitzer Josef Benz weiterhin mit seinen Produkten. Als »Haupt-Erzeugnisse« werden aufgezählt: »Kistenteile in allen Ausführungen, Imprägnierte Telegraphen-, Licht- und Leitungsmasten, Eisenbahnschwellen, Waggonbohlen, Hobelbretter, Kiefern- und Fichtenblochware«. Auch die »Neben-Erzeugnisse« werden aufgelistet: »Baustangen, Grubenholz, Papierholz, Latten, Spalierlatten, Reb- und Baumpfähle roh und kyanisiert, Schal- und Sägespände, Bundelholz«.

Standort: 47.883978, 8.330484

Blick vom »Ochsenberg« auf das Städtchen mit dem Sägewerk Benz, ca. 1935

Verlag A. Rebholz 

Als Ansichtskarte findet diese Gesamtansicht des Städtchens in den 1930er Jahren Verbreitung. Das Foto wird vom »Ochsenberg« aus aufgenommen. Über Wiesen und Felder wandert der Blick zum Städtchen, das idyllisch in einem sanften Tal liegt.

Die Idylle wird allerdings getrübt: Im Vordergrund ist das Sägewerk Benz zu sehen, das den Großbrand 1928 überstanden hat und wiederaufgebaut ist. Während die meisten Menschen heute mit dem Anblick eines Fabrikschlots mit aufsteigendem schwarzen Qualm vor allem Luftverschmutzung assozieren und das Foto deshalb kaum als geeignetes Werbemittel für das Baarstädtchen verstehen werden, ist dies in der damaligen Zeit anders. Der rauchende Schornstein steht symbolisch für wirtschaftliche Prosperität. Löffingen hat Industrie und damit Arbeitsplätze, hier ist gut leben, lautet die Aussage des Fotos.

Standort des Fotografen: 47.883978, 8.330484

3 Fotos: Schauübung in den »Bittenwiesen« beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes wird in den »Bittenwiesen« eine Schauübung veranstaltet. Als das Kommando »Wasser marsch!« ertönt, wird es nass. Auch die Jugendfeuerwehr ist voller Begeisterung dabei. Die meisten Schaulustigen verfolgen das Spektakel in sicherem Abstand, vom erhöhten (und vor allem trockenen) Aussichtspunkt bei der Schule an der »Hasle«. Aber einige besonders Neugierige trauen sich nahe heran. Eine Abkühlung gefällig?

In der Bittengasse sind neben der Kirche das Schlachthaus und der Farrenstall zu sehen. Der Bauhof ist noch nicht gebaut. Neben dem Kirchturm ragt der Kamin des Sägewerk Benz in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.881332, 8.347805

Blick vom Kirchturm in Richtung Bahnhof und Sägewerk Benz, ca. 1927

Verlag A. Rebholz // Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz, Werner Lubrich, Georg Willmann und Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Kirchturm herunter fällt der Blick auf den Bahnhof, die Bahnlinie und das Firmenareal der Holzindustriewerke Josef Benz AG. Das ab 1911/12 errichtete Werk besteht aus einem Holzgroßhandel, aus Dampfsäge- und Hobelwerken, einer Kistenfabrik, einer Imprägnieranstalt und einer Kyanisieranstalt. Rund 350 Arbeiter und Angestellte sind zu dieser Zeit in dem Werk beschäftigt. Der rauchende Kamin gehört zur »Skyline« von Löffingen.

Wenige Monate nach der Aufnahme dieses Fotos wird das Sägewerk bei zwei Bränden im Juli 1928 weitgehend zerstört. Am 7. Juli 1928 bricht ein Feuer im Späneturm aus und breitet sich in rasender Geschwindigkeit aus. In kürzester Zeit stehen die drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, mehrere Schuppen, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenmacherei und weitere Gebäude lichterloh in Flammen. Der gegenüberliegende Bahnhof ist lange Zeit stark gefährdet, kann von den Feuerwehren aber gerettet werden. Die Hitze und Glut ist so groß, dass die Schienen der Anschlussgleise, die in das Werk führen, schmelzen, sodass sie vollkommen verbogen sind. Am 23. Juli 1928 kommt es zu einem weiteren Brand, bei dem auch die – bislang verschont gebliebene – Kyanisieranstalt eingeäschert wird. Damit verlieren weitere 130 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Beim Wiederaufbau werden die Holzgebäude durch massive Steinbauten ersetzt.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344027

Blick über die Bahnlinie zum Sägewerk, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 23 ist mit »Das Sägewerk« betitelt. Zu sehen ist die Bahnlinie mit dem Werksgelände der Holzindustriewerke Josef Benz AG, die 1911/12 im Bereich der heutigen Güter- und Kesselstraße errichtet wurden. Sie bestanden zunächst aus einem zweigattrigen Sägewerk mit einer Kistenfabrik. Der Ausbau erfolgte rasch. Bis 1924 waren ihm 12 weitere Sägegatter, ein Hobelwerk, eine Kyanisieranstalt und eine Steckenschälerei angeschlossen.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Es fehlt auch nicht die unvermeidliche Fabrik, ein Sägewerk, doch liegt sie glücklicherweise über der Bahn drüben und ist durch den Bergabhang den Blicken des von Süden kommenden lange entzogen. Und wir wollen hoffen, dass bei Neu- und Umbauten derselben vor allem in der Gestaltung der Dächer, den Materialien des Aufbaues dem neuen Geist, der uns ohne größere Mittel zu beanspruchen in Fabrikanlagen schon so manches Gute beschert hat, künftig Rechnung getragen wird.«

Standort des Fotografen: 47.884056, 8.341661

Zerbombtes Haus Reichhart in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.

Nur ein Trümmerhaufen ist von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung in der Maienlandstraße geblieben. Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wurde das Haus von Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942) durch einen Volltreffer komplett zerstört. Seit seinem Tod drei Jahre zuvor hatte das Anwesen seiner Tochter Josefa Reichhart gehört. Das Haus wurde in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut. Im Hintergrund sind die Häuser der Bahnhofstraße und Hohlgasse zu erkennen. Beim Haus Willmann (Bahnhofstr. 11) ist das Dach weitgehend abgedeckt. Daneben steht der Kindergarten (Bahnhofstr. 9).

Standort des Fotografen: 47.886348, 8.341911

Stadtmusik und Spielmannszug beim Narrenumzug, Fasnacht ca. 1958-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Schnee ist weit und breit nicht zu sehen, als dieser Fasnachtsumzug von der Bahnhofstraße her kommend, seinen Weg durch das Städtchen nimmt. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Josef Heiler führt den Zug an. Vorne marschieren die beiden Trommler Albin Zepf (1934-2009) und Klaus Allinger (geb. 1935).  Nach den Trommlern und Pfeifern folgt die Stadtmusik mit den Blechbläsern. Weiter hinten ist Edmund Jordan (genannt »Bartli«) zu erkennen. Beide Musikvereine haben sich in eine einheitliche Fasnachtsuniform gekleidet und musizieren gemeinsam.

Im Hintergrund ist das 1957 neu errichtete Bahnhofsgebäude und das Sägewerk Benz zu erkennen.

Standort des Fotografen:  47.882414, 8.343300

Trümmerstätte in der Demetriusstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Unmittelbar nach dem verheerenden Großbrand entsteht diese Aufnahme, die das Trümmerfeld von einer erhöhten Position am Fuße des Alenbergs aus zeigt. Am unteren Bildrand ist die Säule des Laufbrunnens zu sehen, der an der Einmündung der Demetriusstraße in die Ringstraße steht. In der Bildmitte ist der abgebrannte Straßenzug in der Demetriusstraße zu sehen. Rauch steigt noch aus den Trümmern auf. Rechts ist die Ringstraße zu erkennen, die auf das erhalten gebliebene Haus von Ferdinand Schultheiß (Maienlandstr. 1) zuläuft.

Im Hintergrund sind das Bahnhofsgebäude und das Sägewerk Benz zu sehen. Der Schornstein ragt am rechten Bildrand in den Himmel.

Standort des Fotografen: 47.884699, 8.344792