2 Fotos: August Ganter bei seiner Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche, 7. Mai 1933

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Anzahl der Priester und Ministranten, die vor dem Hochaltar versammelt sind, aber auch die zahlreichen brennenden Kerzen lassen erahnen, dass heute ein besonderer Festgottesdienst zelebriert wird. Der frisch geweihte Priester August Ganter (1907-1970) feiert seine Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Noch wird die Messe mit dem Rücken zur Kirchengemeinde zelebriert und die Gottesdienstsprache ist noch Latein.

August Ganter wurde am 21. Juni 1907 gleich neben der Kirche in seinem Elternhaus in der Seppenhofer Straße geboren. Seine Eltern sind der Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und dessen Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962). Er hatte das Bertholdgymnasium in Freiburg und das dortige Gymnasialkonvikt besucht. Am 30. April 1933 war er zum Priester geweiht worden. Zunächst wird er Vikar in St. Märgen und Donaueschingen und schließlich Pfarrvikar in Todtnau, wo er im Februar 1940 mit der Verhaftung von Stadtpfarrer Stephan Blattmann, einem Gegner des NS-Regimes, konfrontiert wird. Ab 1942 wirkt er zunächst als Pfarrverweser, dann als Stadtpfarrer in Ewattingen. In dieser Zeit betreut er auch seelsorgerisch Robert und Magdalena Scholl, die Eltern der hingerichteten Widerstandskämpfer der »Weißen Rose« Hans Scholl und Sophie Scholl. Von 1954 bis zu seinem Tod ist der Geistliche in Obersasbach tätig. Er stirbt am 17. Juni 1970 während einer Wallfahrt nach Altötting.

Standort des Fotografen: 47.882518, 8.344545

4 Gedanken zu „2 Fotos: August Ganter bei seiner Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche, 7. Mai 1933

  1. August Ganter war ein Spezialist für Kirchturmuhren. Immer wenn Probleme mit Kirchturmuhren auftraten, war er sehr gefragt. Oft wurde er deshalb als”Uhrenpfarrer “bezeichnet

  2. Kann es sein, dass auf dem 2. Bild Paul Benitz, Wilhelm Vogt (sen.) und Karl Bader? stehen?
    Sind es vielleicht Gemeinde- oder Kirchengemeinderäte ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert