Spielmannszug bei der Stadterhebung in der Dittishauser Straße, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bernhard Adrion und Hildegard Adrion zur Verfügung.

Anlässlich der Wiederverleihung der Stadtrechte stellt sich der Festumzug in der Dittishauser Straße auf. Ein Schild verkündet: »1808 – Der erste Spielmannszug«. Der Tambourmajor Josef Heiler II (»Stettholz-Heiler« oder »De Molker« genannt) steht an der Spitze, die Trommler sind abmarschbereit. Hinter ihnen reihen sich weitere Umzugsteilnehmer*innen auf, die gleich durch die Straßen ziehen.

Der Spielmannszug gehört zur Feuerwehr. 1907 gilt als offizielles Gründungsjahr, aber auch davor gab es schon eine Feuerwehrmusik. Während des Zweiten Weltkrieges und in der unmittelbaren Nachkriegszeit ruhte das Vereinsleben. Doch am 12. Mai 1950 kam es zur Neugründung, und bei der Fronleichnamsprozession im selben Jahr trat er erstmals wieder auf. Der Spielmannszug musiziert aber nicht nur bei kirchlichen Festen, sondern auch bei sonstigen Anlässen und pfeift und trommelt flotte Märsche.

Heute spielen – in alphabetischer Reihenfolge – Klaus Allinger, Karl Benz, Fritz Egle, Alfred Fehrenbach, Johann Glunk, Karl Götz, Franz Guth, Anselm Heiler, Albert Kienzler, Oswald Laufer, Adolf Rappenegger, Walter Ratzer, Walter Selb, Egon Studer, Gottfried Vogelbacher, Josef Wölfle und Albin Zepf. Ein Großteil von ihnen gehört auch der Hexengruppe an und wirkte auch an der Wiederbelebung dieser Narrengruppe nach dem Zweiten Weltkrieg mit.

V.l.n.r.:

Die Tamboure stehen abmarschbereit vor dem Haus von Waldwegwart Julius Zepf und seiner Ehefrau Sofie Zepf (Dittishauser Str. 19). Im Hintergrund ragt das neu erbaute Haus von Landwirt August Zepf und seiner Ehefrau Klara Zepf (Dittishauser Str. 21) auf. Das Ehepaar wohnt hier mit den Kindern seit 1945, nachdem es bei einem Bombenangriff sein Anwesen vis-à-vis des Pfarrhauses in der Unteren Hauptstraße verlor.

Standort des Fotografen: 47.885985, 8.349750

2 Gedanken zu „Spielmannszug bei der Stadterhebung in der Dittishauser Straße, 27. Mai 1951

  1. Guten Tag Herr Wassmer,

    Es ist auffallend und gleichzeitig interessant, daß (fast) alle die Namen, welche sie zu diesem Foto auflisten, damals gleichzeitig auch bei der Hexengruppe des Narrenvereins der „Laternenbrüder“ zu finden sind. Ich habe die beiden „Althexen“, Karl Koch (geb. 1935) und Eugen Fehrenbach (geb. 1937), dazu befragt.

    Sie sagten mir, daß der Feuerwehr- Spielmannszug in der Nachkriegszeit maßgebend an der Wiederbelebung der Hexengruppe mitgewirkt hat. Diese musizierenden „Feuerwehrmannen“ haben während dem laufenden Jahr nicht nur bei kirchlichen Anläßen oder sonstigen Festen ihre flotten Märsche gepfiffen und getrommelt, sondern zur Fasnetzeit auch den überwiegenden Teil der Löffinger Hexengruppe gebildet.

    Noch eine kleine Anmerkung:
    Auf dem Bild sehen wir den „Stabführer“ Josef Heiler II, der nicht nur „Stettholz- Heiler“, sondern auch „De Molker“ genannt wurde. Er hatte zu dieser Zeit die Milchsammelstelle in der Ringstraße geführt. – Der Spielmannszug-Chef von damals war aber nicht in der Hexengruppe.

    Viele Grüße:
    Bernhard Adrion

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