Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
Der Blick fällt über Gärten im Maienland hinweg in Richtung Alenberg. Obstbäume in voller Blüte stehen im Vordergrund, denn es ist ein sonniger Frühlingstag. Am linken Bildrand ist der Hof vom Haus Kuster (Maienlandtstr. 7) zu sehen. An der Einmündung zur Rötengasse steht das Haus Egle (Maienlandstr. 8). Die Rötengasse ist noch nicht begradigt. Am linken Bildrand ist die alte Bruchsteinmauer erkennbar. Auf dem Nachbargrundstück steht das Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6). Darüber thronen die Häuser der Alenberstraße, die größtenteils nach dem Großbrand 1921 neu erbaut wurden. Besonders ins Auge sticht das Haus Benitz (Alenbergstr. 7-9), das nicht zu unrecht den Beinamen das »Hohe Haus« trägt. Ganz oben auf dem Alenberg ist der Kurpark zu erkennen. Noch steht dort ein hölzerner Pavillon.
Das Foto wird von einem erhöhten Standort aus aufgenommen, vermutlich aus einem Fenster des Hauses Faller (Bahnhofstr. 3) heraus.
Standort des Fotografen: 47.884661, 8.341677
Ein Detail auf dem Bild verrät uns, dass die Aufnahme älter ist als 1952.
Habt Ihr es auch bemerkt?
Das Rötengässle ist noch nicht begradigt. Am linken Bildrand ist noch die alte Bruchsteinmauer erkennbar, die nach der Begradigung durch eine Betonmauer ersetzt wurde und Ganters Hof eine Stützmauer erhielt (siehe Fasnacht 1952 „Als die Römer frech geworden“)
Richtig! Wir haben das Foto jetzt auf „ca. 1950“ vordatiert.
Wann hat Dr. Gugelberger das Haus gebaut? Das ist das Jahr der Aufnahme; das Haus steht im Rohbau da!
Laut Text von Bild ID 11108 wurde es 1935 gebaut, folglich ist dieses Bild von 1935.
Ich habe das Foto jetzt auch nochmal genau angeschaut und muss zugeben, dass es auch einen Rohbau zeigen könnte. Ich kann allerdings beim Vergrößern Sprossenfenster erkennen. Insofern glaube ich dann doch nicht, dass das Foto schon von 1935 ist. Das Foto ist als Postkarte Mitte der 1950er Jahre postalisch gelaufen, deshalb das geschätzte Datum „ca. 1950“ – wohlwissend, dass manche Postkarten Jahrzehntelang vertrieben wurden.
Auch die Fensterläden sind zu sehen. Da das Foto aber einen starken schwarz-weiß-Kontrast hat, ist das nur schwer zu erkennen.
Eine ist sicher: es ist Frühling, die Obstbäume stehen in voller Blüte!
Ja, das stimmt! Wir haben die blühenden Bäume ergänzt.
Woher kommt eigentlich „Maienland“ etymologisch gesehen?
In alten Quellen ist vom „Neuland“ (außerhalb des Stadtrings) die Rede. 1714 wird in einem Dokument dann zum ersten Mal „Maylandt“ geschrieben.
Im alpinen Raum (Oberallgäu, Vorarlberg, u.a.) gibt es den Begriff „Maiensäß“. Dies beschreibt eine Alm/Alpe/Weidefläche, welche erst im Monat Mai besiedelt und bewirtschaftet wird. Vielleicht eine etymologische Parallelität?
Bei Leutkirch/Allgäu gibt es ebenso ein Mailand, das m.E. sich von „Maienland“ ableitet. Diese Ansiedlung (schon im 17. Jhdt., vielleicht schon davor) ist am Rande einer Ebene, leicht tiefer, auf der ersten Flußterrasse, bei den Frühjahrs-Hochwasser tlw. miteinbezogen, möglicherweise beweidbar erst ab Mai, möglicherweise als „Neuland“ aus der Sicht des Dorfes auf der anderen Flußseite namens Niederhofen.
Wollte gerne darüber ein Aufsätzchen schreiben.
Vielen Dank für den Kommentar! Leider können wir Ihnen nicht wirklich weiterhelfen. Aber wir sind auf den Aufsatz gespannt! 🙂