Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Vor einem Haus werden dem Fotografen Holzmöbel präsentiert. Zu sehen sind Betten, Nachttischchen und Stühle. Stolz stehen die Schreiner der Möbelstücke bei ihren geschaffenen Werken.
Vermutlich handelt es sich um die Schreinerwerkstatt von Leo Münzer. Die Hausnummer ist zwar kaum zu entziffern, scheint aber die Nr. 157 zu sein. Das Haus Münzer befindet sich auf dem hinteren Alenberg, es ist nan das Haus von Schreinermeister August Limb angebaut. Beide Gebäude werden beim Großbrand 1921 zerstört.
Standort des Fotografen: 47.886506, 8.342982
Das ist jetzt das Haus Adrion, stimmt’s? Der gepflasterte Vorplatz hat den Brand überlebt.
Ja, die Häuser Limb / Münzer standen beim heutigen Haus Adrion / Knöpfle. Allerdings ist auf alten Stadtplänen kein Mauervorsprung erkennbar, wie hier am rechten Bildrand. Daher ist die Sache etwas unklar. Außerdem müsste doch August Limb vor seiner Werkstatt stehen, oder nicht?
Da sehe ich keinen Mauervorsprung; zwischen den Häusern ist eine Lücke. Sie stehen in einer Flucht.
Ich meine die Mauer beim 2. Bild am rechten Rand, in der sich das Fenster befindet.
Genau, das Haus meine ich auch. Es ist nicht an das linke angebaut es ist freistehend, jedoch nicht vorstehend sondern ziemlich in der Flucht des anderen.
Okay, dann reden wir über dasselbe! 🙂 Die Häuser Limb und Münzer waren definitiv zusammengebaut. Dann könnten es aber die Häuser Münzer und Morath sein, zwischen denen war eine Lücke, aber sie standen laut Plan in einer Flucht. Das würde auch erklären, warum August Limb, den wir ja identifizieren könnten, nicht zwischen den Möbeln steht.
Aber die beiden Fotos können natürlich auch in einem der Ortsteile aufgenommen worden sein…
Wie es links auf dem ersten Bild weitergeht sehen wir leider nicht, aber das Haus geht auf jeden Fall weiter, weil das Bild mit einem Tür- oder Torrahmen endet.
Die Hausnummer ist 11 oder 14 oder 17. 17 scheint mir am Wahrscheinlichten; jedenfalls ist die rechte Ziffer auch eckig.
Münzers Hausnummer auf dem Alenberg war die „157“.
Ja, die mittlere Ziffer scheint wirklich „5“ zu sein. Dann könnte es wohl tatsächlich die Münzer-Schreinerei sein.
Vermutlich ist es sogar Leo Münzer selbst. Schnäuzchen und Haaransatz deuten daraufhin. Dann wäre das Bild jedoch deutlich älter, vermutlich aus den 1910er Jahren.
Ich bin immer mehr bei Münzer, nachdem ich ein Vergleichsbild gefunden habe bei den Zwanzigjährigen. Wilfried Münzer (1950-2019) hat doch eine gewisse Ähnlichkeit mit der hier abgebildeten Person.
Ich habe mir die Hausnummer mit Zoomen nochmals genau angesehen. Es ist tatsächlich die 157.
Wenn die Häuser 1921 abgebrannt sind, kann die Aufnahme nur allerspätestens von 1921 sein. Ich denke sie ist aus den 00-er oder 10-er Jahren.
Das klingt logisch 😉 Wir haben die Datierung entsprechend angepasst!
Dann halten wir fest, dass es das 1921 abgebrannte Haus von Leo Münzer ist.
Bin wieder um eine kleine Erkenntnis reicher. Carl Münzer (*1819-?) aus Mundelfingen heiratete am 15.10.1874 Antonia Limb (*1846-?), Tochter des verst. Schreiners Anton Limb und dessen verst. Ehefrau Katharina geb. Malzacher (vermutlich ist sie eine Schwester von Adolf Limb gewesen). Vermutlich sind Carl und Antonia die Eltern von Leo Münzer?