Sammlung Familie Waßmer
Ein trostloses Bild bietet sich am Tag nach dem Großbrand im April 1929 in der heutigen Kirchstraße. Der weite Vordergrund erweckt den Eindruck, dass der Fotograf auf Abstand bleiben möchte von diesem grauenhaften Anblick. Noch immer steigt Rauch aus den Trümmern der abgebrannten Häuser auf. Dadurch, dass die Gebäude auf der linken Straßenseite bis an der oberen Bildrand reichen, betont der Fotograf die Leere auf der abgebrannten Straßenseite. Mitten im Städtchen klafft eine Lücke.
Zerstört wurden insgesamt vier Häuser, drei davon in der Kirchstraße und eins in der Bittengasse beim Schlachthaus gelegen, nämlich die Häuser von Sattlermeister Ernst Geisinger (Kirchstr. 21), Landwirt Adolf Sibold (Nr. 19), Landwirt Johann Laufer (Nr. 17) und Landwirt Otto Benz (Bittengasse). Die Brandgeschädigten sind kaum versichert. Auch der Farrenstall in der Bittengasse wurde in Mitleidenschaft gezogen. Unter größter Mühe konnten die Farren aus dem brennenden Gebäude gerettet werden. In großer Gefahr schwebte auch die katholische Pfarrkirche, deren Giebel schon Feuer gefangen hatte. Doch der Wind trieb das Feuer glücklicherweise in Richtung »Bittenwiesen«.
Standort des Fotografen: 47.883056, 8.343956