Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer
» -Kindergarten« lautet die Inschrift auf dem Schild an dem Gebäude Bahnhofstr. 9. Es wurde 1907 erbaut und diente von Anfang an als »Kinderschule«. Das Schild ist deshalb interessant, weil es die Entnazifizierung nach dem Ende der NS-Herrschaft zeigt. Bis 1945 hatte auf dem Schild »NSV-Kindergarten« gestanden, da der Kindergarten der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) unterstand. Damit war bei Kriegsende Schluß und die Buchstaben »NSV« wurden auf dem Schild weiß übermalt. Zurück blieb eine leere weiße Stelle.
Im Vordergrund sind die Bahngleise zu sehen. Holzbiegen sind aufgeschichtet. Schuppen stehen entlang der Bahnhofstraße. Sie dienen als Lager der Kohlenhandlung von Wilhelm Siefert. Hier werden Kohle und Briketts von Bahnwaggons zwischengelagert, daher auch die Klappen.
Der Giebel, der über die Schuppen ragt, gehört zum Haus Bahnhofstr. 11. Darin wohnt die Witwe Emma Willman geb. Gratwohl (1880-?). Sie ist eine Kriegerwitwe: Ihr Ehemann, der Bauunternehmer Robert Willmann (1874-1917), ist 1917 im Kriegslazarett Freiburg an den Folgen einer Gasvergiftung verstorben.
Dahinter sind die Häuser im Maienland zu erkennen. Oben auf dem Alenberg stechen am linken Bildrand besonders gut die Häuser Jonner (Alemannenstr. 1), Adrion (Alenbergstr. 21) und Kuster (Alenbergstr. 18) ins Auge. Es folgen die Häuser Münzer (Alenbergstr. 15) und Fehrenbach (Alenbergstr. 13). Über ihnen erhebt sich das Alenbergwäldchen. Am rechten Bildrand fällt der Blick die Rötengasse hinunter zum Haus Ganter (Maienlandstr. 8), zum Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) und darüber zum Haus Benitz, dem »hohen Haus« (Alenbergstr. 7-9).
Standort des Fotografen: 47.885528, 8.340140
Hallo, die Schuppen an den Gleisen waren Kohlelager der Fam. Siefert, dort wurde Kohle und Briketts von Bahnwaggons zwischengelagert, daher auch die Klappen, und dann zum Teil von den
Kunden selbst abgeholt, oder ausgeliefert. Das Haus dahinter ( Giebel) gehörte der Witwe Emma
Willman, in dem kleinen Haus am Alenberg, Bildmitte, lebte bis zum Tode 1952, Leo Münzer und seine Frau Hermine. Anmerkung: Links im Bild, nicht mehr sichtbar, befand sich die Schreinerei Eugen Münzer, mein Elternhaus, später Wäschefabrik Prause. Freundlichen Gruß, D.Münzer
Rechts vom Kindergarten vor dem Haus Egle steht eine Betonmischmaschine. Rechts dran vorbei sieht man bis zum Haus Ganter (Maienlandstraße 8), dahinter das Haus Gugelberger und links darüber „das hohe Haus“. Linke Ecke v.l. sieht man die Häuser Jonner, Adrion (Rückseite) und Kuster (’s Bürgermeisters)
Danke für den Kommentar! Wir haben ihn zum Anlass genommen, um den Text zu überarbeiten.