Rita Willmann, ca. 2020

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Familie Willmann zur Verfügung.

Über Jahrzehnte hinweg gehörte Rita Willmann (1938–2025) fest zum Bild des städtischen Lebens: Wo in Löffingen gefeiert wurde, war sie mit ihrer Kamera zur Stelle. Ob Festumzüge, Fasnacht, Erstkommunion oder Hochzeitsfeier – sie hielt die großen und kleinen Momente fest, die das Gemeinschaftsleben prägten. Zehntausende Aufnahmen entstanden im Laufe der Jahre. Ihre Negative stellte sie dankenswerterweise für unsere Website loeffingen-damals.de zur Verfügung – ein unschätzbares Geschenk an das kollektive Gedächtnis der Stadt.

Geboren wurde Rita Wittler am 20. März 1938 in Bochum. Nach dem frühen Tod des Vaters zog sie mit ihrer Mutter Klara Wittler (geb. Assmuth, 1907–1999) nach Löffingen. Dort heiratete die Mutter Anselm Zepf (1898–1989). Nach der Volksschule begann Rita Wittler 1952 eine Lehre im Schreibwaren- und Druckereigewerbe. 1958 heiratete sie den Buchbinder Albert Rebholz (1907–1962). Gemeinsam eröffneten sie 1960 am Rathausplatz eine Druckerei mit angeschlossenem Schreibwarengeschäft. Zwei Jahre später starb ihr Ehemann am 21. April 1962 nach langer Krankheit. Sie stand nun als alleinerziehende Mutter eines Kindes und mit einem Geschäft allein da. Sie verkaufte die Druckerei und führte das Schreibwaren- und Fotogeschäft weiter. Am 16. September 1967 heiratete sie den Postbeamten Josef Willmann aus Neustadt. Mit ihm bekam sie zwei weitere Kinder. 1985 zwang sie ihre Gesundheit, beruflich kürzerzutreten, und sie verpachtete das Geschäft. Neben ihrer Arbeit engagierte sich Rita Willmann mit großem Herz in der Gemeinschaft: im Turnverein und im Schwarzwaldverein ebenso wie in der katholischen Kirchengemeinde, wo sie im Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat mitarbeitete und als Lektorin und Kommunionhelferin tätig war. Rita Willmann verstarb am 8. Oktober 2025. Sie wurde auf dem Friedhof in Löffingen beigesetzt. Das hier gezeigte Porträtfoto zierte das Programmblatt ihrer Trauerfeier – und zeigt sie so, wie sie vielen in Erinnerung bleibt: mit einem offenen Lächeln, freundlich und zugewandt.

Standort des Fotografen: ???

Kirchenfenster in der Kirche Witterschneekreuz, 2024

Sammlung Familie Waßmer

Vier Kirchenfenster sind in der südlichen und nördlichen Apsis der Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu sehen. Dargestellt sind verschiedene Szenen der Kirchengeschichte: die Kreuzauffindung durch die heilige Helena (ca. 325), die Rückführung des Kreuzes nach Jerusalem durch den oströmischen Kaiser Herakleios (630) und die Kreuzzugspredigt des französischen Predigers Peter der Einsiedler (1094).

In einem vierten Kirchenfenster ist die Errettung des verirrten Mannes im Schneesturm zu sehen, der zum Dank das »Schneekreuz« stiftete, das in der Kirche verehrt wird. Der Überlieferung zufolge geschah die Rettung des Mannes um das Jahr 1732 oder 1740. Letztere Jahreszahl wird in der Inschrift des Kirchenfensters genannt: »A.D. 1740 verirrte Nachts im Schneesturm hier ein Wanderer und errichtete auf Gelöbnis für erflehte Errettung hier das Schneekreuz.« Zu sehen ist der Mann und ein Engel, der die Glocke des Städtchens läutet. Der Überlieferung nach hörte der Mann in seiner Not das Glockengeläut und auch Stimmen von Holzfällern, die zu sehr später Stunde auf dem Heimweg vom Wald waren. »HERR ERHOERE UNSER FLEHN« ist in einem Spruchband zu lesen.

Die Kirchenfenster sind Arbeiten der Freiburger Glasmalereiwerkstatt Helmle & Merzweiler.

Standort des Fotografen: 47.893453, 8.335839

Hexenpyramide auf ägyptischer Wandmalerei, 2025

Das Foto stellte dankenswerterweise das Ägyptische Museum Kairo zur Verfügung.

Jahrzehntelang rätselten Brauchtumsforscher über die Herkunft der berühmten Hexenpyramide, die die Hexengruppe seit 1934 alljährlich an Fasnacht aufführt. Jetzt gibt es bahnbrechende Neuigkeiten! Archäolog*innen machten im ägyptischen »Tal der Könige« eine unglaubliche Entdeckung: In der Grabkammer des Tutanchamun, der etwa von 1332 bis 1323 v. u. Z. regierte, fanden sie ein bislang verborgenes Wandgemälde, das eindeutig die Hexenpyramide zeigt! Die Szene ist erstaunlich detailliert, die Farben leuchten noch kräftig – ein Sensationsfund!

Der renommierte Forscher Rudolf Gwinner hatte schon lange die Theorie vertreten, dass die Hexenpyramide ägyptische Wurzeln hat. Nun ist der Beweis erbracht: Die Löffinger Fasnet ist weit älter als gedacht – sie reicht bis ins Alte Ägypten zurück! Bleibt nur eine Frage offen: Waren die alten Ägypter schon in Löffingen oder haben sich die Löffinger Hexen in der Wüste verirrt?

April! April!

Standort des Fotografen: 25.740994, 32.603396

Votivbild mit Krankem im Heimatmuseum, 2024

Sammlung Familie Waßmer

In der alten Witterschneekapelle hängen bis heute einige alte Votivbilder, die aufgrund eines Gelübdes gefertigt und als symbolisches Opfer in der Kapelle dargebracht wurden. Sie stellen Notsituationen dar und sind Zeugnisse der Volksfrömmigkeit. Dieses Votivbild hingegen wurde bereits vor vielen Jahrzehnten in das Heimatmuseum verbracht, wo es bis heute ausgestellt wird.

»Erhöre uns« – Mit diesem Votivbild wird Gott um Hilfe angefleht, einen kranken Familienangehörigen zu heilen und von seinem Leiden zu erlösen. Zu sehen ist ein Schlafzimmer, in dem eine bettlägrige Person liegt. Neben dem Bett steht ein Nachttisch, auf dem etwas zu trinken und Medikamente stehen. Es ist eng in der Stube. Ein Schrank steht rechts an der Wand. Über dem Bett befinden sich zwei Fenster, die dem Kranken allerdings keinen Blick nach draußen ermöglichen. Eine Wanduhr, zwei Porträts, vermutlich der verstorbenen Eltern, und ein Kreuz mit Kruzifix hängen an der Wand. Der Blick der kranken Person fällt auf das Kreuz, Hilfe für sich erflehend.

Standort des Fotografen: 47.884112, 8.345549