Seifenkistenrennen in der Alenbergstraße, Fasnacht 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Fasnacht fällt in diesem Jahr aus, weil man »keine Lust und keine Ideen« hatte, wie es in den Annalen der »Laternenbrüder« heißt. Stattdessen wird ein Seifenkistenrennen veranstaltet, das sich großem Zuspruch bei Jung und Alt erfreut. Getreu der Devise »Runter geht’s immer« sausen die Wagen die Alenbergstraße hinunter, um beim »Scharfen Eck« irgendwie die Kurve zu erwischen. Ein Narrenpolizist steht an der Kreuzung und gibt vor, den Verkehr zu regeln. Da kann man nur hoffen, dass er rechtzeitig zur Seite springt und nicht umgefahren wird.

Die neugierigen Zuschauer haben sich auf dem »Spritzestägli« in Sicherheit gebracht. Im Hintergrund sind, auf dem Foto völlig überbelichtet, die Häuser der Vorstadtstraße zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884440, 8.345467

Brunnen in der Vorstadtstraße, ca. 1970-1978

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung zur Verfügung.

Malerisch schön sieht diese Ansicht mit dem Brunnen in der Vorstadtstraße aus. Es ist ein sonniger Wintertag. Trotz der Jahreszeit ist der Brunnen nicht abgestellt, sondern das Wasser plätschert ruhig vor sich hin.

Was jetzt nur noch dekorativ aussieht, diente im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch als Trinkwasserversorgung für Mensch und Tier. In einem Protokoll des Bürgerausschusses von 1861 heißt es: »Seit vielen Jahren leiden wir, besonders die Vorstädter Brunnen, am Mangel an Wasser. Die Bewohner müssen ihr Trinkwasser in der Stadt unten holen und das Vieh daselbst tränken. Im Sommer braucht das kostbare Zeit, im Winter ist es bei Glätte für das Vieh gefährlich.« 1873 wurde deshalb in der Vorstadt ein weiterer Brunnen eingerichtet.

Im Hintergrund sind die Häuser Münzer (Vorstadtstr. 1), Effinger (Vorstadtstr. 2) und Willmann (Vorstadtstr. 3) zu sehen. Letzteres gehörte den beiden unverheirateten Schwestern Emma Willmann (1883-1966) und Maria Willmann (1889-1969). Nach dem Tod der beiden Schwestern wechselt der Besitzer zweimal: 1970 wird der Landwirt Willi Mayer neuer Eigentümer. 1978 kauft dann das Ehepaar Dr. Johannes und Gisela Kunze das renovierungsbedürftige Anwesen. Sie lassen es im selben Jahr abreißen und durch einen Neubau ersetzen.

Standort des Fotografen: 47.884678, 8.345583

Vorstadtstraße mit viel Schnee, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Kreuzung Alenbergstraße / Ecke Vorstadtstraße fällt der Blick auf die Häuser der Vorstadt. Schnee liegt auf den Dächern, einige Eiszapfen hängen von den Regenrinnen. Schneeberge türmen sich links und rechts der Straße. Die Fahrbahn selbst ist freigeräumt, aber nicht gesalzen. Ein Mann geht über den leicht rutschigen Untergrund.

Standort des Fotografen: 47.884792, 8.344897

Eichhäusle in der Oberen Hauptstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Jahrzehntelang diente das kleine Häuschen (Obere Hauptstr. 1) am »Scharfen Eck« als Eichanstalt der Stadtgemeinde. Seit den 1930er Jahren ist es im Besitz der Familie Jordan: Küfermeister Karl Jordan (1908-1996) lagert darin Getränke ein. An der Fassade erinnert eine Darstellung des heiligen Christophorus, des Schutzpatrons der Reisenden, an die vielen Marktbesucher und Wallfahrer, die das Baarstädtchen in der Vergangenheit besuchten.

Im Hintergrund links sind die Häuser der Vorstadtstraße zu erkennen. Rechts steht das Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3), das das kleine Eichhäusle deutlich überragt.

Standort des Fotografen: 47.884458, 8.345519

Haus Effinger in der Vorstadtstraße, 1989

Sammlung Familie Waßmer

Noch existiert das Scheunentor im Haus Effinger (Vorstadtstr. 2). Das Anwesen gehört dem Landwirt Wilhelm Effinger (1906-1990) und seiner Ehefrau Luise Effinger geb. Oschwald (1914-2009), die es 1947 von der Elterngeneration übernommen hatten. Anders ist dies beim Nachbarhaus (Vorstadtstr. 3): Die Landwirtschaft wurde bereits in den 1970er Jahren aufgegeben. Seit einem Umbau ist das Scheunentor verschwunden, immerhin blieb sein Umriss erhalten und wurde verglast. Statt einer Landwirtschaft befinden sich hier nun Wohnungen.

Standort des Fotografen: 47.884755, 8.345316

Haus Willmann in der Vorstadtstraße, ca. 1974

Stadtarchiv

Wenige Jahre vor seinem Abbruch entsteht diese Aufnahme vom Haus Willmann in der Vorstadtstraße. Das Foto wird von der Denkmalschutzbehörde aufgenommen, um den baulichen Zustand von alten Gebäuden im Städtchen zu dokumentieren. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung, das für mehrere Generationen der Familie Willmann gehörte, ist ein solches altehrwürdiges Gebäude.

Josef Willmann wurde 1852 in Löffingen geboren. Sein Elternhaus stand in der Vorstadtstraße, allerdings in der unmittelbaren Nachbarschaft (Vorstadtstr. 5) Der Landwirt heiratete 1879 die ein Jahr jüngere Amalia geb. Jehle, die aus Staufen bei Bonndorf stammte. Sie bekamen vier Kinder. Josef Willmann starb 1936 im Alter von 83 Jahren. Seine Witwe starb 1939 86-jährig. Nach ihrem Tod ging das Gebäude an die beiden unverheirateten Töchter Emma Willmann (1883-1966) und Maria Willmann (1889-1969). Nach dem Tod der beiden Schwestern wechselte der Besitzer zweimal: 1970 wurde der Landwirt Willi Mayer neuer Eigentümer. 1978 kaufte dann das Ehepaar Dr. Johannes und Gisela Kunze das renovierungsbedürftige Anwesen. Sie ließen es im selben Jahr abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Einzig die vergläserte Silhouette des einstigen Scheunentores erinnert bis heute an das frühere landwirtschaftliche Anwesen.

Standort des Fotografen: 47.884721, 8.345346