Das Haus von Richard Kirner ist der ehemalige Mayerhof des Klosters St. Blasien. Von hieraus verwaltete der vom Kloster eingesetzte Verwalter die Klosterbesitzungen der Umgebung. Links hinten im Bild fehlt das Haus Welte. Für das Kultur- und Fremdenverkehrzentrum (KFZ) werden gerade die Fundamente ausgehoben.
Baufällig ist das Haus des Landwirts Karl Maier, als dieses Foto 1989 entsteht. Unübersehbar ist der Riß im Mauerwerk, der sich über dem Scheunentor erstreckt. Wenige Jahre nach dem Entstehen dieser Aufnahme wird das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Dabei kann das landwirtschaftliche Anwesen auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das Haus gehörte ursprünglich zum Nachbargebäude, dem Mayerhof des Klosters St. Blasien. 1811 wurde dieser Teil des Hofes mit Stall und Scheune abgetrennt und verkauft.
Das Haus des Viehhändlers Karl Krieg ist eigentlich eine Scheune. Sie hatte einige Vorbesitzer. Das Gebäude wurde als Zehnscheuer der fürstenbergischen Herrschaft errichtet. Hier mussten die zinspflichtigen Bauern ihren jährlichen Getreidezehnt abliefern. Das Getreide wurde eingelagert und ausgedroschen. Mit dem Ende der Fürstentums Fürstenberg 1815 wurde das Gebäude an den »Löwen«-Wirt verkauft. 1933 erwarb Karl Krieg die »Löwenschier«, wie sie fortan genannt wurde, und nutzte sie für sein Gewerbe.
Die Häuserzeile setzt sich fort mit dem Haus Maier (Kirchstr. 7) und dem Haus Kirner (Kirchstr. 5), in dem sich die Fahrschule Mogel befindet. Das anschließende Haus an der Ecke wurde kürzlich abgerissen. Dort entsteht gerade das städtische Gebäude mit dem Tourismusbüro, der Stadtbibliothek und dem Heimatmuseum.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.
Nach dem Großbrand von 1921 erwarb der Gipsermeister Fritz Adrion (1897-1971) im Jahr 1923 ein Grundstück in der Alenbergstraße. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Rosa Adrion (geb. Berger, 1898-1973) ließ er dort ein einstöckiges Wohnhaus errichten, an das sich Werkstatt und Scheune anschlossen.
Das Foto zeigt das Anwesen 1955. Neben dem Eingang ist ein kleiner Vorgarten angelegt. An der Fassade ist Tannenreisig befestigt – ein Hinweis darauf, dass die Aufnahme wohl an Fronleichnam entsteht.
Die gesamte Häuserzeile in der Alenbergstraße trägt die Handschrift der Wiederaufbaukommission nach dem Großbrand von 1921. Einheitlich in Proportion und Gestaltung entstanden, bilden die Häuser bis heute ein geschlossenes Straßenbild.
Das Haus Beha (Alenbergstr. 10), das Hermann Beha und Hildegard Beha gehört, zeigt noch diesen ursprünglichen Zustand. Links liegt der Ökonomiebereich mit den großen Scheunentoren und Stalltür, rechts der Wohnbereich mit Haustür nebeneinander. Fensterläden gliedern die schlichte Fassade und geben ihr den typischen Charakter der 1920er Jahre. Lediglich die Dachgaube verrät eine spätere Veränderung – ein stiller Hinweis darauf, dass auch in diesen Häusern der Wandel nicht aufzuhalten ist. Doch noch immer lässt sich am Haus Beha die klare Sprache des Wiederaufbaus ablesen.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Ein Wintertag am Alenberg: Die Straße fällt steil hinunter zum Städtchen, eine perfekte Piste für alle Kinder – zumindest in Zeiten, als Autos noch selten fahren. Auf dem Schnee sitzt ein kleines Mädchen entschlossen auf seinem Schlitten, die Hände fest am Lenkseil, der Blick ernst und voller Vorfreude. Gleich geht es los, rasant die Straße hinab.
Im Hintergrund sind die Häuser Himmelseher (Alenbergstr. 12) und Ganter (Alenbergstr. 14) zu sehen. Seit dem Tod des Apothekers Erwin Himmelseher 1949 wohnt darin seine Witwe Sofie Himmelseher geb. Jordan, 1881-?). Das Nachbarhaus gehört dem Blechnermeister Otto Ganter (1881-1960) und seiner Ehefrau Johanna Ganter (geb. Selb, 1875-1962). Das Haus Ganter gehört zu den wenigen Gebäuden am Alenberg, die beim Großbrand 1921 nicht zerstört wurden.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.
Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich in der Alenbergstraße vor dem Haus des Blechnermeisters Otto Ganter aufgebaut. In der Mitte steht das Brautpaar Helmut Winkler (1929-2009) und Luise Winkler (geb. Vogelbacher, 1930-2010).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise August Durst zur Verfügung.
1959 war das Haus Nobs an die nächste Generation übertragen worden. Neue Eigentümer waren August Durst und seine Ehefrau Josefa Durst (geb. Nobs). Sie bauten das Gebäude um und aus, indem sie es um eine weitere Etage aufstockten. Dadurch erhielt das Gebäude seine – im Vergleich zu den Nachbargebäuden – ungewöhnliche Dachschräge. Der Spalierbaum, der Jahrzehntelang an der Fassade gewachsen war, musste weichen. Die Rundbögen über Haustür und Stalltür wurden begradigt. Die Fensterläden verschwanden.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise August Durst zur Verfügung.
Das Haus Nobs (Alenbergstr. 2) ist das einzige Gebäude des Straßenzuges, das den verheerenden Großbrand von 1921 überstand. Seine Geschichte reicht weit zurück – am Türpfosten ist die Jahreszahl 1778 zu lesen. Das Foto zeigt das Gebäude in seiner alten Gestalt: zweistöckig, mit einem steilen Dach und der charakteristischen Fassadengestaltung. Auffällig sind die drei Rundbögen von Haustür, Stalltür und Scheunentor, die dem Haus sein markantes Gesicht gaben.
Vor der Fassade mit dem hochgezogenen Spalierbaum posiert Familie Nobs. Das Haus gehört dem Sägearbeiter Martin Nobs (1890-1970), der aus Oberbränd stammt, und seiner Ehefrau Adelheid Nobs (geb. Löffler, 1894-?). Eine der beiden Frauen hält ein kleines Kind auf dem Arm. Es könnte die Tochter Josefa Nobs (verh. Durst, 1929-?) sein.
V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???
Später geht das Anwesen in den Besitz der nachfolgenden Generation über. Im Laufe der Jahrzehnte wird das Haus mehrfach umgebaut, aufgestockt und modernisiert, bis es seine spätere Gestalt erhält.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Heinz Albrecht zur Verfügung.
In der Nacht zum 18. Januar 1971 brennen in der Eggertenstraße zwei Häuser vollständig ab. Ein drittes Haus wird stark beschädigt.
Um 2.15 Uhr nachts wird die Löffinger Wehr mit Sirenen alarmiert und ist bereits acht Minuten später in vollem Einsatz. Trotzdem ist das Haus des kaufmännischen Angestellten Alfred Köpfler (Eggertenstr. 3) genauso wenig zu retten, wie das angrenzende Haus (Eggertenstr. 2), das der Stadtgemeinde Löffingen gehört und von einer italienischen Familie bewohnt wird. Die Wehren aus Löffingen, Seppenhofen, Dittishausen und Neustadt können aber ein Übergreifen des Feuers auf die Häuser der Kirchstraße und auf die Metzgerei Bank (Untere Hauptstr. 3) verhindern.
Die abgebrannten Häuser werden nicht wieder aufgebaut. Stattdessen legt man auf der Freifläche einen Parkplatz an, sodass das bis dahin eng verwinkelte »Eckeret« sein typisches Gepräge verliert.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Zu diesem Gruppenfoto versammelt sich die Familie von Architekt und Landwirt Johann Preuß vor ihrem Haus in der heutigen Eggertenstraße. Sogar die Kühe und Ochsen holen sie aus dem Stall und präsentieren sie stolz dem Fotografen. Preuß hatte 1909 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Agathe geb. Sibold hatte das Anwesen von ihren Eltern übertragen bekommen.
Das Haus brennt im Januar 1971 ab. Die Brandruine wird abgetragen und das Haus nicht wiederaufgebaut.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Blick geht zum Haus von Anton Rebholz im Bildmittelpunkt, einem Bauernhaus. Über eine mehrstufige Doppeltreppe mit schmiedeeisernem Geländer erreicht man den Hauseingang. Daneben befindet sich ein Scheunentor mit Rundbogen. Im zweiten Stock reihen sich Fenster an Fenster, so dass sich die hölzernen Läden überlappen. Der Holzschuppen auf dem Schulhof steht direkt an der Giebelwand. Hinter dem Schulhof mit seinen kleinen Bäumchen sieht man den Giebel des früheren Gasthauses »Sonne«.