Luftbild vom Haus Mayer in der Hohlgasse, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Matthias Frank zur Verfügung.

»Hohlgasse 130«, so lautet in den 1950er Jahren die Adresse des Hauses Mayer. Gebaut wurde das Anwesen nach dem Großbrand 1921: Familie Julius Heer, in deren Haus in der Demetriusstraße das Brandunglück ausgebrochen war, beschloss im Zuge des Wiederaufbaus, aus dem Altstadtring zu ziehen und ihren Neubau als letztes Haus in der Hohlgasse zu erbauen.

Auf den Plänen der Wiederaufbaukommission unter Leitung des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) ist das Gebäude deutlich kleiner gezeichnet: Es gibt nur ein Scheunentor, was darauf hindeutet, dass der Ökonomiebereich in späteren Jahrzehnten erheblich erweitert wurde. Auf dem Foto sind bereits drei Scheunentore zu erkennen.

Laut Feuerversicherungsbuch erwirbt Familie Mayer 1937 das landwirtschaftliche Anwesen. Als das Luftbild aufgenommen wird, lebt in dem Haus der Fuhrunternehmer Willy Mayer (1907-1994) mit seiner Ehefrau Frieda Mayer geb. Dietsche (1918-1979) und den vier Kindern: Annelis (geb. 1941), Gerda (geb. 1943), Hedwig (geb. 1944) und Willi (1947-1970).

Haus Geisinger in der Alenbergstraße, 1923

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Auch das Haus des Landwirts Leopold Geisinger (1878-1938) und seiner Ehefrau Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958) brannte beim Großbrand am 28. Juli 1921 ab und die Familie verlor all ihr Hab und Gut. Zwei Jahre nach dem verheerenden Brandunglück steht der Neubau der Familie Geisinger in der Alenbergstraße, ein zweistöckiges Wohnhaus mit Ökonomiegebäude. Die Familie versammelt sich zu einem Gruppenfoto vor ihrem neuen Zuhause.

Vor der Haustür stehen v.l.n.r.: ???, Tochter Emma Geisinger (verh. Kienzle, 1915-2003), Leopold Geisinger, Sohn Franz Geisinger (1919-1992), Tochter Lina (Leopoldine) Geisinger (1901-1989), ???, Tochter Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001).  

Aus dem Fenster im ersten Stock schaut Veronika Geisinger geb. Mauthe heraus. Sie ist Hausfrau und Mutter, aber darüberhinaus auch als Hebamme tätig.

Standort des Fotografen: 47.884914, 8.344687

Haus Göhry in der Oberen Hauptstraße, ca. 1990-1992

Sammlung Familie Waßmer

Frisch renoviert steht es da, das Haus Göhry in der Oberen Hauptstraße. Die Fassade ist neu gestrichen, die Fensterläden erstrahlen in einem dunklen Grün, das Dach ist mit roten Ziegeln neu eingedeckt. Unverändert erhalten geblieben ist der frühere Ökonomiebereich mit seinem Scheunentor und daneben die alte Schlosserwerkstatt.

Das Haus gehörte viele Jahrzehnte dem Schlosser und KFZ-Mechaniker Franz Josef Göhry (1914-2002) und seiner Ehefrau Adele geb. Winterhalder (1912-1983). Ihr einziger Sohn, Peter (1940-1957), verunglückte am 26. Dezember 1957 auf der Bundesstraße 31 zwischen Döggingen und Hüfingen bei einem Verkehrsunfall. Er wurde nur 17 Jahre alt.

Später übernahmen der jüngere Bruder Ernst Göhry (1919-2014) zusammen mit seiner Ehefrau Maria geb. Honold (1921-1997) das Haus. Sie verunglückt beim Umbau des Ökonomiebereiches Ende der 1990er Jahre auf tragische Weise.

Standort des Fotografen: 47.885302, 8.351500

Umzug zum Erntedankfest, 30. September 1934

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Während auf dem Bückeberg bei Hameln das Reichserntedankfest als eine der größten Massenveranstaltungen der NSDAP inszeniert wird, finden auch in den Dörfen und Städten im Hochschwarzwald und auf der Baar Festzüge statt. Auf Grundlage der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Ideologie soll die Bedeutung der Bauernschaft für das Reich propagiert werden.

Die »N.S. Bauernschaft Löffingen« hat diesen Wagen dekoriert, der von vier Pferden gezogen wird: Zu sehen ist das »Kaufhaus« und die »Fruchthalle«, die rund 100 Jahre zuvor im neu erbauten Rathaus eröffnet wurden. »Löffingen annno D[omini] 1832«, steht denn auch auf dem Schild. Der Wagen ist mit Hakenkreuzfahnen und einer schwarz-rot-weißen Reichskriegsflagge geschmückt.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Johann Fehrenbach (Demetriusstr. 18) zu sehen.

Wer erkennt die Männer, die vor dem Festwagen stehen?
V.l.n.r.: ???, Johann Laufer (1888-1951) in Tracht, ???, Ernst Fritsche (1895-1968), ???, ???

Standort des Fotografen: 47.883243, 8.343842

Abfahrt zu einem Klassenausflug in der Demetriusstraße, 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Emma Binder zur Verfügung.

Eine »Fahrt ins Blaue«, also einen Ausflug, unternimmt diese Schulklasse. Vor der Abreise versammeln sich die Jungs und Mädchen des Geburtsjahrgangs 1913/14 in der Demetriusstraße zu einem Gruppenfoto. 

Zu sehen sind u.a. Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005)

Im Hintergrund sind die Häuser zu sehen, die nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebaut wurden. Sie sind alle neu gebaut, was an den frisch verputzten und gestrichenen Fassaden zu erkennen ist. Bei Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) ist der Rollladen heruntergelassen. Daneben sind das Anwesen von Landwirt Emil Fürst (Demetriusstr. 10) und das Haus mit der Schuhhandlung von Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883955, 8.343886

2 Fotos: Haus Vogelbacher in der Alenbergstraße mit Ökonomiegebäude, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Das Wohnhaus Alenbergstraße 13 und das dazugehörige Ökonomiegebäude haben sich äußerlich all die Jahrzehnte hindurch wenig verändert. Schon auf den alten Gesamtansichten des Städtchens aus der Zeit der Jahrhundertwende sind beide Gebäude Dank ihrer exponierten Lage auf dem Alenberg gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Den Großbrand 1921 überstanden das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude unbeschadet, während andere Häuser weiter oben am Alenberg durch Flugfeuer eingeäschert wurden.

Natürlich wurden die beiden Gebäude mehrfach modernisiert. Die größte Veränderung steht 2006 an, als Scheuer und Stallung abgerissen werden, um einem Neubau mit Wohnungen Platz zu machen.

Standort des Fotografen: 47.885732, 8.343648

Ausschnitt: Gasthaus »Ochsen«, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg / Sammlung Familie Waßmer

Im Jahr 1906 wird dieses Foto vom Gasthaus »zum Ochsen« aufgenommen. Nur ein Jahr zuvor war der »Ochsen«-Wirt Martin Gromann (1866-1905) im Alter von nur 39 Jahren verstorben.

Martin Gromann, 1866 als Sohn des Schumachers Fidel Gromann geboren, wuchs in der heutigen Demetriusstraße auf. Er war eigentlich Friseur. 1891 heiratete er Josefa geb. Sibold (1863-1937), die aus Seppenhofen stammte. 1898 erwarben die beiden den »Ochsen« am oberen Rathausplatz und betrieben zusammen die Gastwirtschaft im ersten Stock. Den Kellerraum im Erdgeschoss baute Martin Gromann zu einer Barbierstube aus. Ob die Werbetafel an der Hausfassade Reklame für sein Friseurgeschäft oder für die Gastwirtschaft macht, ist leider nicht zu entziffern.

Im Feuerversicherungsbuch von 1898 wird das Anwesen als dreistöckiges Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäude, Gewölbe- und Balkenkeller, Scheuer und Stallung beschrieben. 1924 wird ein zweistöckiges Abortgebäude ergänzt.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.884117, 8.345039

2 Fotos: Haus Beha in der Alenbergstraße, ca. 1988

Stadtarchiv

Nach dem Großbrand 1921 wurde das zweistöckige Wohnhaus mit Ökonomiegebäude in der Alenbergstraße neu erbaut. Es gehörte dem Landwirt Johann Nepomuk Maier (1885-1972) und seiner Ehefrau Karolina geb. Beha (1875-1952). 1961 übernahm Hermann Beha (geb. 1937) das Anwesen und modernisierte es. Rechts neben dem Haus führt eine Treppe zum Kurpark empor.

Standort des Fotografen: 47.885366, 8.344182

Holzmachen vor dem Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Noch ist der Winter weit, doch Adrions sorgen für die kalte Jahreszeit vor. Sie haben Holz gehackt. Jetzt werden die Holzscheite körbeweise in die Scheune getragen, um sie dort trocken zu lagern.

Links blickt Marta Adrion (geb. 1928) in die Kamera. In der Mitte ist Irma Adrion geb. Schmid (geb. 1927) und rechts ist Genovefa Adrion (geb. 1935, später verh. Sevecke/Kinast) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.886486, 8.343031

Haus Heiler in der Kirchstraße, ca. 1898

Verlag H. Maas, Hamburg
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Das Vorgängergebäude des heutigen Hauses Kirchstr. 8 war ein landwirtschaftliches Anwesen, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Heiler befand. Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Werkstatt und einem gewölbten Keller wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen.

Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus einem gewissen Franz Josef Heiler (1755-1827), der Schuhmacher war. Nach seinem Tod übernahm es sein Sohn Jakob Heiler (1794-1859), der beruflich in die Fußstapfen des Vaters getreten und Schuhmachermeister geworden war. 1828 heiratete er Elisabeth Heiler geb. Guth (1796-1859). 1859 erkrankte das Ehepaar Heiler an »Fleckfieber« (Typhus) und beide starben innerhalb eines Monats.

Ihr Sohn Josef Heiler (1833-1898) erbte Haus und Hof. Vermutlich ist er der Mann, der auf dem Foto zu sehen ist. Zusammen mit seiner Ehefrau Marianne Heiler geb. Bader (1829-1904), die aus Reiselfingen stammte, betrieb er die Landwirtschaft, aber zugleich eine Schreinerwerkstatt in dem Haus. Nach seinem Tod 1898 und dem seiner Frau 1904 wurde das Anwesen vom Sohn Adolf Heiler (1870-1934) übernommen, der mit Josefa Heiler geb. Brunner (1881-1911) verheiratet war .

Standort des Fotografen: 47.883207, 8.344691

Fronleichnamsschmuck am Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Konrad Kuster zur Verfügung.

Die Häuser in der Alenbergstraße sind an Fronleichnam festlich geschmückt. Im Vordergrund ist das Haus von Gipsermeister Erich Adrion zu sehen, dessen Festtagsschmuck besonders aufwändig ist. Die Fassade ist mit einer großen Girlande aus Tannenreisig dekoriert. Zwischen Haustür und Scheunentor ist ein Kreuz aufgebaut. Es wird von grünen Zweigen, die halbkreisförmig angeordnet sind, eingerahmt. Auch der Lattenzaun des angrenzenden Gartens wurde zur Feier des Tages aufgehübscht.

Standort des Fotografen: 47.886461, 8.343040

Narrengruppe des Kindererholungsheims in der Kirchstraße, Fasnacht 1955

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Die kleinen Fasnachtsnarren auf dem Foto sind für ein paar Wochen zur Erholung in Löffingen. Sie wohnen im Kindererholungsheim Gugelberger, das sich in der Villa Maienlandstr. 6 befindet. Die Leiterin des Heims, Margarete Gugelberger (1912-???) schickte dieses Foto an die Eltern eines der Kinder, die in Frankfurt am Main lebten. Darauf heißt es: »Inge freut sich immer über die viele Post und lässt alle herzlich grüßen und danken. Inge hat einen guten Appetit, obwohl sie sehr langsam isst. Sie hat sich schon sehr nett erholt, hoffentlich geht es weiterhin so gut. Wir alle feiern Fasnacht, die Kinder sind schon ganz selig.«

Die kostümierten Kinder stehen mit der Kinderschwester Maria Frey in der Hafnergasse (heute Kirchstraße). Hinter ihnen ist das Haus des Landwirts Adolf Benz (Kirchstr. 12) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883127, 8.344435